Hydraulischer Abgleich in der Praxis. Die einfachste Optimierung der Heizungsanlage für mehr Komfort und Energieeinsparung

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1 in der Praxis Die einfachste Optimierung der Heizungsanlage für mehr Komfort und Energieeinsparung

2 Technische Definition Unter Hydraulischem Abgleich von Heizungsanlagen versteht man das Einbringen definierter Festwiderstände in das Rohrleitungsnetz mit dem Ziel, jeden Verbraucher mit dem geplanten Volumenstrom zu versorgen. Die Festwiderstände müssen dazu dezentral in der Anbindeleitung (Vor- oder Rücklauf) eines Verbrauchers mit eigener Einrichtung zur Einzelraumregelung ( Thermostat ) angeordnet werden. Es kann sich um die Voreinstellung von Thermostatventilen, einstellbare Rücklaufverschraubungen oder sonstige Einstelldrosseln handeln.

3 Was passiert, wenn der hydraulische Abgleich nicht durchgeführt wird? Einzelne Räume werden nicht richtig beheizt Häufig durchgeführte Behelfslösungen : - Erhöhung der Pumpenleistung (höchste Drehzahl) - Erhöhung der Vorlauftemperatur durch Anheben der Heizkurve, meist, wenn die Pumpe schon auf höchster Stufe läuft

4 Behelfslösungen und die Folgen Ungleichmäßige Wärmeabgabe Pumpennahe Heizkörper werden überversorgt. An den entsprechenden Heizkörpern wird ein Verschwendungspotenzial zur Verfügung gestellt. Geräusche in der Anlage Durch die erhöhte Pumpenleistung treten insbesondere in den hydrau- lisch günstigen Leitungsbereichen mit kleinen Dimensionen und in den Thermostatventilen lästige Strömungs-und Pfeifgeräusche auf.

5 Behelfslösungen und die Folgen Ungleichmäßige Aufheizzeiten Die Aufheizzeiten der einzelnen Räume nach Absenkphasen weichen in hydraulisch nicht abgeglichenen Netzen stark voneinander ab. Hohe Rücklauftemperaturen Insbesondere in den Aufheizzeiten stellen sich an den nicht abgeglichenen Heizkörpern hohe Volumenströme ein. Die Folge sind hohe Rücklauftemperaturen. Dies führt direkt zu einem verminderten Brennwertnutzen und zur Nichteinhaltung der erlaubten Rücklauftemperaturen bei Nah- und Fernwärmenetzen.

6 Behelfslösungen und die Folgen Unnötig hohe Pumpenleistung Um trotz nicht abgeglichener Anlage alle Heizflächen ausreichend mit Wärme versorgen zu können, muss die Pumpe die Pumpe mit einer höheren Leistung betrieben werden und verbraucht mehr elektrische Energie als in einem abgeglichenen System

7 Vorgehensweise bei Bestandsanlagen 1. Ermittlung des tatsächlichen Wärmebedarfs des beheizten Raumes 2. Berechnung der einzelnen Heizkörpervolumenströme anhand der Temperaturspreizung und des Wärmebedarfs (1 KW=43/h bei 20 C Spreizung zwischen Vor- und Rücklauf) 3. Aufnahme des vorhandenen Rohrnetzes(nur bei MFH) 4. Falls erforderlich Einsatz von Strangregulierventilen 5. Kontrolle der Umwälzpumpe, Austausch bei geregelten Pumpen zwingend notwendig (Anpassen der Förderhöhe) 6. Voreinstellung der Thermostatventile, Austausch alter Ventile

8 Sonderfälle Fussbodenheizungen Ähnliches Verfahren wie bei den Heizkörpern, allerdings ist hier mit ausschlaggebend die Länge der einzelnen Kreise und der Verlegeabstände. Der Einbau von Raumthermostaten erhöht zusätzlich den Komfort und spart Energie.

9 Sonderfälle Einrohrheizungen Bei Einrohrheizungen ist der hydraulische Abgleich auf den Einbau von Strangregulierventilen begrenzt, da die Heizkörper hier in Reihe angeschlossen werden.

10 Fazit Ein hydraulischer Abgleich ist bei jeder Heizungsanlage eine sinnvolle Investition, denn man spart dadurch Energie und erhöht den Betriebskomfort der Heizungsanlage. Sicherlich ist hier gerade im Bestand jede Anlage einzeln zu bewerten und eine individueller Lösungsansatz zu erstellen. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit