Der LEUBE Skulpturenweg. Lechner & Lechner Baumspirale 2008

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Ingeborg Graf
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2 Der LEUBE Skulpturenweg Der Wanderweg von Gartenau nach Marktschellenberg in romantischer Landschaft entlang der Königsseeache bietet den Besuchern die Möglichkeit der Begegnung mit zeitgenössischer Bildhauerei. Der LEUBE Skulpturenweg wurde 2008 mit der Baumspirale als Erinnerung an den Firmengründer Gustav Ernst Leube begonnen. Bis 2013 wurden vier weitere Kunstwerke entlang dieses Weges errichtet und es sollen auch in Zukunft weitere Arbeiten aufgestellt werden. LEUBE-Geschäftsführer Rudolf Zrost hat mit dem Skulpturenweg auf dem Areal des LEUBE Zementwerks einen öffentlichen Ort für moderne Kunst geschaffen. Ausgewählt werden solche Skulpturen, die in einem großen Format einfach zugänglich sind und sich in die Landschaft einfügen. Einige der Plastiken verwenden Zement als Ausgangsprodukt und stellen so die Beziehung zur Firma LEUBE her, die mit Eröffnung des Skulpturenwegs im Jahr 2013 ihr 175-jähriges Firmenjubiläum feiert. Der Aufbau des Skulpturenwegs ist Nachfolger des erfolgreichen Artist-in-Residence -Kunstprogramms, das von 1995 bis 2005 durchgeführt wurde. Lechner & Lechner Baumspirale 2008 Eine Installation mit einer sehr klaren Botschaft steht am Beginn des Skulpturenwegs: Um einen Teich gruppieren sich Weiden in einer Spirale; sie werden im Lauf der Jahre immer enger zu einer lebenden Wand verwachsen. 400 Weiden gepflanzt von je 200 Belegschafts- und 200 Familienmitgliedern von LEUBE tragen jeweils deren Namensschild. Auf einer kleinen Insel in der Mitte des Teichs steht eine Säule mit der Büste von Gustav Ernst Leube, der das Unternehmen vor 175 Jahren gegründet hat. Horst Lechner, geb in Villach, und Christine Lechner, geb in Salzburg, arbeiten nach ihrer Ausbildung gemeinsam als Architekten in Salzburg. Für ein Wohn- und Atelierhaus in der UNESCO-Welterbe-Region der Stadt Salzburg erhielten sie 2010 den Architekturpreis des Landes Salzburg.

3 Ona B., Skandal im Paradies 2011 Eine leuchtend rote Kugel, die über eine Leiter begehbar ist, schwebt über dem Waldboden. Die Künstlerin Ona B. hat eine sehr persönliche Beziehung zu dieser künstlerischen Version eines Baumhauses: Streng behütet, wie ich war ist das erste Baumhaus in der Kindheit die einzige Zuflucht, geheimer Ort und ureigene Identitätsschmiede gewesen. Sie hat dieser Arbeit auch den Titel gegeben: Vom Baumhaus ins Universum eine Mythologie aus der Kindheit gerettet. Die Besucher sind eingeladen, diese Vision der Künstlerin aufzunehmen und sich in ihrer Vorstellung in dieses Baumhaus zu begeben und zugleich den heimlichen Ausblick auf die Welt und das unbeobachtete Abgeschlossen-Sein zu erleben. Ona B., geb in Wien, wo sie auch lebt. Studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien u. a. bei Adolf Frohner. Sie war 1995/96 Artist-in-Residence bei LEUBE. Günter Unterburger, VOIDS 2003/2011 In einem Pavillon aus Beton liegen neun Betonkreuze, teils übereinandergestapelt. Jedes Kreuz enthält die Negativform einer Christusfigur, also eine Hohlform, die der Künstler als Leerstelle für den Betrachter interpretiert (diese beiden Bedeutungen hat auch der englische Titel voids ). Die Christusfigur als Symbol für Leid und Erlösung ist eigentlich abwesend und der Besucher muss sich die positive Form der Figur selbst vorstellen und sich so mit der Idee der Christusdarstellung beschäftigen. Auch der durchgehend verwendete Beton hat für den Künstler eine bestimmte Symbolkraft: Als Material alltäglich, profan und schlicht hat der Beton doch einen interessanten Transformationsprozess hinter sich: vom Gestein zum Pulver und zur Form von der Idee zur Gestalt. Günter Unterburger, geb. 1959, stammt aus Peißenberg in Oberbayern und lebt in Berlin. Er hat eine Ausbildung als Holzbildhauer und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München. Er war 2002/03 Artist-in-Residence bei LEUBE.

4 Alix Delmas, Come back tomorrow 2009/2010 Im Wald schwebt eine pink gefärbte Plattform aus Beton, die eine schmale freitragende Treppe als Zugang besitzt. Die Bauform ohne sichtbare Stützen und die große Fläche aus massivem Beton kontrastieren mit der Leichtigkeit, mit der die Fläche über dem Waldboden schwebt und scheinbar spielerisch von den Bäumen durchbrochen wird. Die französische Künstlerin Alix Delmas bietet keine Interpretation für diese Arbeit, sie wollte vor allem die Vorstellung vom Fliegen und Schweben symbolisieren. Der Besucher ist eingeladen, sich in Gedanken mit diesem fliegenden Teppich auf die Reise zu begeben. Alix Delmas, geb in Bayonne (Frankreich), aufgewachsen in Dakar (Senegal), lebt derzeit in Paris. Kunststudium an der École nationale supérieure artistique in Paris. Sie war 2003 Artist-in-Residence bei LEUBE. Winter/Hörbelt Pixelröhre Leonhard 8/ Aus der Ferne wirkt diese Skulptur wie eine visuelle Störung in der Landschaft oder das Flimmern einer Fata Morgana. Tatsächlich handelt es sich um eine Betonröhre, durch die zwei Besucher bequem gehen können, innen und außen lückenlos mit einer gerasterten Spiegelfolie versehen. Diese Arbeit ist ein Kunstwerk der Gegensätze: Groß und wuchtig gebaut, verschwindet sie doch im Wald, aus Beton im Kern ist sie noch durchsichtiger als Glas, weil die Spiegel-Pixel die sich wandelnde Umgebung aufnehmen. Für das Künstlerduo Wolfgang Winter und Berthold Hörbelt ist die Pixelröhre am Skulpturenweg Teil eines großen Netzwerkes von ähnlichen Skulpturen, die wie zusammenhängende Rohrsysteme in immer wieder anderen Formen an der Oberfläche sichtbar werden. Wolfgang Winter, geb in Mühlheim/Deutschland, lebt und arbeitet in Frankfurt/Main. Berthold Hörbelt, geb. in Cosfeld/Deutschland, lebt und arbeitet ebenfalls in Frankfurt/Main. Gleichzeitiger Besuch der Kunsthochschule Kassel und seit 1992 gemeinsame künstlerische Arbeiten. Sie waren 1996 Artist-in-Residence bei LEUBE.

5 Skulpturenweg Lechner & Lechner Winter/Hörbelt Ona B. Günter Unterburger Alix Delmas Besuch: Der Skulpturenweg ist durchgehend für Besucher geöffnet. Zufahrt und Wegverlauf entnehmen Sie bitte der Landkarte auf dieser Seite. Der Skulpturenweg ist Teil des Trepplweges entlang der Königsseeache von St. Leonhard nach Marktschellenberg. Impressum: Zementwerk LEUBE GmbH, Mag. Rudolf Zrost, Gartenauerplatz 9, 5083 St. Leonhard, Fotos: Herman Seidl, Landkarte: Andreas Bachmayr, Text/Produktion: Blüml&Kaindl.

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