Stellungnahme zum Konsultationsentwurf der Strategie Pflanzenzüchtung 2050
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- Gerhardt Keller
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1 Bundesamt für Landwirtschaft Eva Reinhard, Stellvertretende Direktorin Mattenhofstrasse Bern Brugg, 17. September 2015 Zuständig: Christa Gerber Sekretariat: Jeannine Schwaiger Dokument: _Stellungnahme SBV Strategiepflanzenzüchtung _Brief.docx Stellungnahme zum Konsultationsentwurf der Strategie Pflanzenzüchtung 2050 Sehr geehrte Frau Reinhard, Liebe Eva Sehr geehrte Damen und Herren Mit Ihrem Schreiben vom 15. Juli 2015 laden Sie uns ein, zum vorliegenden Konsultationsentwurf Stellung zu nehmen. Für die uns gegebene Möglichkeit danken wir Ihnen bestens und sind gerne bereit, uns in dieser Angelegenheit vernehmen zu lassen. Der Schweizer Bauernverband (SBV) begrüsst den vorliegenden Konsultationsentwurf der Strategie Pflanzenzüchtung. Die Züchtung von standortangepassten Kulturpflanzen ist für die Schweizer Landwirtschaft von grösster Bedeutung. Die erstmalige Bestandesaufnahme der Pflanzenzuchtprogramme in der Schweiz und die umfassende Umfeldanalyse bringen wichtige Erkenntnisse und bilden die Basis für künftige wegweisende Entscheidungen in der Schweizer Pflanzenzüchtung. Die Grundlagen aus der Strategie und die Interessen der Stakeholder müssen nun in einem Massnahmenplan mit konkreten Handlungen umgesetzt werden. Der partizipative Ansatz, welcher auch bei der Massnahmenplanung und -umsetzung durch die Mitwirkung interessierter Kreise weiter gepflegt werden soll, wird begrüsst. Damit es in Zukunft besser gelingt, die Pflanzenzüchtungsprogramme langfristig finanziell zu unterstützen und zu sichern, muss das bestehende Budget für die Pflanzenzüchtung dementsprechend erhöht werden. Wichtig ist, dass eine Aufstockung der Mittel für die Pflanzenzüchtung nicht über eine Reduktion der Mittel für die Tierzucht finanziert wird. Den Aufbau eines Kompetenzzentrums für die Pflanzenzüchtung und Anreize für gemeinsame Projekte bei der Grundlagenforschung und der anwendungsorientierten Züchtung erachten wir als einen sehr wichtigen Ansatz. Weiter sind stabile Rahmenbedingungen für die Sortenprüfung im Rahmen der Pflanzenzüchtungsstrategie von zentraler Bedeutung. Der SBV bedankt sich für den konstruktiven Dialog und den Einbezug bei der Ausarbeitung der Strategie. Wir stellen jedoch den Antrag, die Organisation der Abläufe bei der Erarbeitung des Massnahmenplans zu überprüfen, sowie die Verantwortlichkeiten und Zusammenarbeit der Projektoberleitung, des Projekt- sowie des Kernteams zu analysieren und zu verbessern. Weiter müssen die Vorarbeiten des Projektteams im Massnahmenplan berücksichtigt werden. In den nächsten Jahren müssen zwingend konkrete Auswirkungen der Strategie Pflanzenzüchtung im Schweizer Pflanzenbau ersichtlich sein. Wir hoffen, dass Sie unsere Anliegen, welche auch im beiliegenden Antwortformular aufgeführt sind, berücksichtigen und danken Ihnen nochmals für die Möglichkeit zur Stellungnahme. Freundliche Grüsse Schweizer Bauernverband Markus Ritter Präsident Jacques Bourgeois Direktor Laurstrasse Brugg Telefon +41 (0) Fax +41 (0) info@sbv-usp.ch
2 Stellungnahme zur Strategie Pflanzenzüchtung Schweiz, Konsultationsentwurf vom Juli 2015 Bitte im Word-Format an zurücksenden, damit die Weiterbearbeitung für uns einfacher ist. 1. Absender Name: Amt/Organisation: Gerber Christa Schweizer Bauernverband Datum: 17. September 2015 Telefon/ / christa.gerber@sbv-usp.ch 2. Allgemeine Bemerkungen Siehe Begleitbrief. 3. Konkrete Anliegen 1 / 8
3 Kap./Abschnitt Anliegen Begründung des Anliegens Kapitel 1.2.1, 3.2 und Handlungsfeld 7 Das Kapitel zur Sortenprüfung ist zu kurz und trägt der Wichtigkeit der Sortenprüfung nicht Rechnung. Im Vergleich zu den anderen Kapiteln ist es deutlich unterbewertet. Die Sortenprüfung soll inkl. Situationsanalyse und finanziellen Aspekten ergänzt und der Exkurs Saat- und Pflanzgutregulierung in der Schweiz in die Strategie integriert werden. Die Pflanzenzüchtung umfasst neben der Entwicklung von neuen, schützbaren Sorten für den landwirtschaftlichen Anbau auch eine leistungsfähige Sortenprüfung. Eine leistungsfähige und durch den Bund unterstützte Sortenprüfung ist auch in Zukunft zu gewährleisten und die entsprechenden Ressourcen (finanziell, personell) sind durch den Bund bereitzustellen. Die Sortenprüfung ist oft die Basis für die Erstellung der Listen mit den empfohlenen Sorten für den Ackerbau und deshalb ist es wichtig, die bestehenden Sorten mit den neuen Sorten, unter denselben Anbaubedingungen jährlich anzubauen und zu vergleichen. Die Sortenprüfung darf nicht nur auf die neuen Sorten beschränkt werden und der Bund muss sich wieder stärker für die Sortenprüfung engagieren. Die Prüfung der Sorten unter schweizerischen Anbaubedingungen und stabile Rahmenbedingungen für die Sortenprüfung im Rahmen der Pflanzenzüchtungsstrategie sind von zentraler Bedeutung. Die Branchen beteiligen sich bereits heute an der Sortenprüfung und die Anteile der Branchen an der Finanzierung wurden in der Vergangenheit laufend erhöht. Von einer weiteren Steigerung ist abzusehen. Handlungsfeld 7 wird von der Einbindung der Wertschöpfungskette in die Pflanzenzüchtung erwähnt, dies ist ein sehr wichtiger Punkt. Doch einer zusätzlichen finanziellen Einbindung der Branchenverbände stehen wir kritisch gegenüber Was ist mit die unabhängige Sortenprüfung gemeint? Die staatliche, für die Aufnahme im nationalen Sortenkatalog oder eine unabhängige Sortenprüfung unter Beteiligung von offiziellen Stellen, wie z.b. für die Aufnahme auf einer Liste von empfohlenen Sorten,.? Ergänzung des letzten Satzes mit : öffentlich finanzierter oder mitfinanzierter Züchtungsprogramme 2 / 8
4 Kaptitel Die Grafik ist anzupassen Die Grafik ist schwer verständlich, die Aussage unklar. Wie oben aufgeführt fehlen wichtig Bereiche. Kapitel Kapitel , Abbildung 5 Aktuelles Produkteportfolio Übersicht der heute öffentlich finanziert bzw. mitfinanzierte Züchtungsprogramme, inkl. Zuchtziele im Kapitel aufführen und nicht nur im Anhang Bei der Grafik «Produktionswert» werden 23% als übrige pflanzliche Erzeugnisse bezeichnet, eine detaillierte Aufschlüsselung dieser 23% würde Klarheit schaffen und wäre von Interesse. Falscher Zeilenumbruch am Ende des ersten Abschnitts Der wirtschaftlichen Konzentration im Züchtungs-/Saatgutbereich und der Patentierung muss entgegen gewirkt werden Konsumverhalten, präzisieren dass das Konsumverhalten in der CH gemeint ist. 3 / 8
5 Kap. 3.1, 1. Abschnitt Wegen limitierter Mittel kann die öffentlich finanzierte Pflanzenzüchtung der Schweiz nicht alle für die Land- und Ernährungswirtschaft wichtigen Pflanzenarten züchten. Dies ist auch nicht erforderlich, da von vielen Kulturarten bereits geeignete Sorten auf dem internationalen Saat- und Pflanzgutmarkt verfügbar sind. Die Tatsache, dass Sorten im Ausland zur Verfügung stehen, darf kein Argument gegen eine Züchtung in der Schweiz sein. Die Verfügbarkeit von Sorten im Ausland, stärkt auch die Notwendigkeit für Sortenversuche, um ausländische und einheimische Sorten unter unseren Produktionsbedingungen zu vergleichen. 3.2 Vermarktung ergänzen mit nebenstehendem Satz Neue Züchtungen, die den Ansprüchen und Anforderungen der Wertschöpfungskette genügen bzw. die Ziele des Zielbereiches 1 erfüllen, müssen möglichst rasch in den Markt eingeführt werden Kapitel 3.5 Schreibfehler im 3 Absatz Der internationale Zugang zu und Austausch von genetischem Material. Kapitel 3.5 Zielbereich 2, UZ Zielbereich 3 OZ 3.1 Zielbereiche 3 OZ 3.1 Ergänzung: Die Schweiz sollte sich im internationalen Kontext für Rechtssicherheit und vor allem für Transparenz bei neuen Züchtungsmethoden einsetzen. Wasser ergänzen UZ und ZU Indikator ergänzen mit inländischen Futtermittel Für die Schweizer Landwirtschaft und für die Konsumenten ist vor allem die Transparenz zentral. Bei den Sorten sollte in Zukunft bekannt sein, mit welchen Züchtungsmethoden diese gezüchtet wurden. Im OZ 2.1 wird der Klimawandel erwähnt. Dem Wasserverbrauch resp. der Trockenheitsresistenz kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Wasser wird im ZU aufgeführt, sollte aber unter ZU auch ergänzt werden. Die Begriffe food security(3.1.1) und food safety (3.2.1) in den Klammer hinter Unterziel wieder ergänzen, dies dient zur Präzision. Die Futterpflanzenzüchtung nimmt in der Schweiz einen wichtigen Stellenwert ein und sollte hier auch erwähnt werden. Zielbereich 3.2 Steigern die Umweltleistungen Es ist unklar, was eine Steigerung der Umweltleistung heisst. Formulierung streichen oder anpassen auf reduziert die Umweltwirkungen 4 / 8
6 Handlungsfeld 2 Handlungsfeld 7 Frage: Weshalb ist die Vermehrung- und Vermarktungstätigkeit keine staatliche Aufgabe? Die Finanzierung des Bundes darf auf keinen Fall reduziert werden. Im Gegenteil, ohne eine Erhöhung der öffentlichen Finanzierung besteht das Risiko, dass die Ziele der Strategie nicht mehr erfüllt werden können. 4. Spezifische Fragen Eine Aufstockung der Mittel für die Pflanzenzüchtung darf nicht über eine Reduktion der Mittel für die Tierzucht finanziert werden. 4.1 Sind Sie mit dem Gegenstand der Strategie, respektive deren Einbettung, Schnittstellen und Abgrenzungen einverstanden? (Kap ff) Ja Eher ja Eher nein Nein 4.2 Sind Sie mit dem festgestellten Handlungsbedarf einverstanden? Welchen zusätzlichen Handlungsbedarf sehen Sie allenfalls? (Kap. 3) 5 / 8
7 Ja Eher ja Eher nein Nein Das Kapitel Sortenprüfung und - vermarktung ist zu kurz und muss ausgebaut werden. Mittel aus Absatzförderung für die Sortenprüfung ist ein guter Ansatz. Die Erhöhung der öffentlichen Mittel sowie der Aufbau eines Kompetenzzentrums für die Pflanzenzüchtung, gemeinsame Projekte bei der Grundlagenforschung und der angewandten Züchtung wird begrüsst. 4.3 Sind Sie mit Vision und Zielen einverstanden? Welche Ziele fehlen allenfalls? (Kap. 4) Ja Eher ja Eher nein Nein Vision ist gut formuliert. Die Zielbereiche sollten besser an den Handlungsbedarf und Handlungsfelder angepasst werden. Der erfolgreichen Züchtung von Futterpflanzen in der Schweiz sollte gebührend Platz eingeräumt werden. 4.4 Sind Sie mit den strategischen Stossrichtungen und Handlungsschwerpunkten einverstanden? Was fehlt allenfalls? (Kap. 5) Ja Eher ja Eher nein Nein 6 / 8
8 Siehe Bemerkungen bei den konkreten Anliegen 4.5 Sind Sie mit den im Handlungsfeld 1 vorgeschlagenen Kriterien für die Weiterentwicklung des Portfolios an Züchtungsprogrammen einverstanden? Welche fehlen allenfalls? (K1 K6) Ja Eher ja Eher nein Nein Wir begrüssen ein ausgewogenes Instrument zur Beurteilung der Weiterentwicklung des Portfolios. Die aufgeführten Kriterien erachten wir als angebracht und sinnvoll. Die Ausgewogenheit der Beurteilung kann ohne Rechenbeispiele nicht beurteilt werden. 4.6 Sind Sie mit dem vorgeschlagenen weiteren Vorgehen einverstanden? (Kap. 6) Ja Eher ja Eher nein Nein Der SBV begrüsst das weitere Vorgehen und die erwähnten Prioritäten. Neben dem Aufzeigen der erforderlichen Mittel sollte die Sicherung der finanziellen Mittel als weitere Priorität ergänzt werden. 7 / 8
9 Zwingend sollten in den nächsten Jahren konkrete Auswirkungen der Strategie Pflanzenzüchtung im Schweizer Pflanzenbau ersichtlich sein! 4.7 Weitere Bemerkungen Der ab S. 40 aufgeführt Exkurs sollte die Strategie integriert und mit den finanziellen Aspekten ergänzt werden. Ein Stärke- Schwächeprofil zur aktuellen Situation Pflanzenzüchtung fehlt und sollte ergänzt werden. Wir begrüssen, dass die Handlungsfelder 1 bis 7 auf die Unterkapitel Handlungsbedarf abgestimmt sind. Leider werden im Kapitel 4 die Ziele nicht in der gleichen Struktur festgelegt. Dies erschwert das Verständnis, die einheitliche Erscheinung der Strategie und die Überprüfung der Zielerreichung. Ein abschliessendes Übersichtsschema mit dem Handlungsbedarf, den Zielen und den Strategischen Stossrichtungen inkl. Handlungsschwerpunkte fehlt und sollte zur guten Übersichtlichkeit eingefügt werden. 8 / 8
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