Gaswerksommer Im und auf dem Gaskessel. Augsburg

Transkript

1 Gaswerksommer 2009 Im und auf dem Gaskessel Augsburg

2 Dom SCHWABENCENTER Perlachturm Der grosse Scheibengasbehälter Rathaus MAN St Ulrich Aufstieg mit Weitblick Auf dem gaskessel Der 1954 in Betrieb genommene Scheibengasbehälter ist das herausragende Gebäude des Augsburger Gaswerks und als Gaskessel in der ganzen Stadt bekannt. Der Gasbehälter wurde ab November 1953 von der M.A.N, Werk Gustavsburg (Mainz) gebaut und war bis Anfang 2001 in Betrieb. Er hat ein Gesamtvolumen von Kubikmetern. Mit 86,4 Metern ist der Gaskessel eines der höchsten Gebäude in Augsburg. Um auf das Dach zu gelangen, gibt es eine Außentreppe mit insgesamt 392 Stufen. Der Aufstieg auf die im Juli 2009 fertig gestellte Aussichtsplattform erfolgt als begleitete Führung. Die Plattform ist mit einem Geländer gesichert, so dass man den Weitblick aus rund 86 Metern Höhe gefahrlos genießen kann. Zwischen dem 26. und 31. Juli findet die Führung auf das Gaskesseldach täglich von 14 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt statt. Vom 1. August an können Besucher jeweils Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr nach oben steigen. Der Eintritt kostet 4 Euro, mit Karocard 3 Euro. Familien- und Gruppenermäßigungen werden ebenfalls angeboten.

3 Das Pendel Physik und Wo früher Stadt- und später Erdgas gespeichert wurden, wird nun der Raum genutzt, um dem Betrachter ein einzigartiges Gefühl für die Bewegung der Erde zu eröffnen. In der Mitte des Raumes hängt eines der größten Foucaultschen Pendel Europas. Es ist fast 70 Meter lang mit einer 65 kg schweren Kugel am Ende. Einmal angestoßen, behält die Kugel ihre Bewegungsrichtung bei. Da sich die Erde jedoch quasi darunter hinweg dreht, entsteht für den Betrachter der Eindruck, dass das Pendel von seiner Bahn jedes Mal ein Stück weit im Uhrzeigersinn abweicht. Mit Hilfe dieses Pendels hatte der französische Physiker Jean Bernard Léon Foucault am 3. Januar 1851 in seinem Keller anschaulich die Erdrotation nachgewiesen. In der Stahlkugel des Pendels sorgt ein starker Magnet dafür, dass die Kugel angestoßen wird. Im Tisch unter dem Pendel ist eine elektromagnetische Spule angebracht, die immer dann angeschaltet wird, wenn die Kugel über dem Tisch angekommen ist. Durch die Abstoßung der Magnetfelder wird das Pendel vom Mittelpunkt weg bewegt. Ist ein Abstand von zwei Metern zur Spule erreicht, wird diese wieder abgeschaltet, das Pendel kehrt zurück zur Mitte und ein neuer Zyklus beginnt. Für die Umsetzung des Pendels im großen Scheibengasbehälter gilt der Dank dem Team-FM Facility Management/ TEAM-A-3 Architektur und Projektmanagement, Christian Z. Müller, dem Institut für Physik, Lehrstuhl Experimentalphysik der Universität Augsburg, Prof. Dr. Ferdinand Haider und Andreas Spörhase, dem AMU Anwenderzentrum Materialforschung der Universität Augsburg, Dr. Wolfgang Biegel und Patrick Scheler. Um das Pendel in seiner Bewegung akustisch zu untermalen gibt es eine Klanginstallation des Künstlers Jürgen Scriba mit dem Titel Bach_10k. im innern des gasbehälters

4 Das Gaswerk Augsburg

5 Bach_10k Musik Die Klanginstallation mit Orgelpfeifen in verschiedenen Tonhöhen nutzt geschickt den Resonanzraum des Augsburger Gaskessels, um dem Besucher ein akustisches Erlebnis zu ermöglichen. Gesteuert durch die Bewegung des Pendels erklingen die Töne von Johann Sebastian Bachs C-Dur Präludium in extrem langsamer Abfolge. Da eine Pendelperiode etwa 17 Sekunden dauert, baut sich das Stück Note für Note über eine Zeit von Sekunden (=10k bzw. 10 Kilo) auf. So ergibt sich eine Gesamtspieldauer von etwa zwei Stunden und 47 Minuten. Ausgehend vom Grundklang des C-Dur-Akkords entwickelt sich das Stück über mehrere Harmoniewechsel hin zum Schlussakkord über die fünf Meter hohe C-Peife. Der Künstler Jürgen Scriba verwandelt in Zusammenarbeit mit dem Münchner Orgelbaumeister Markus Harder-Völkmann den gesamten Gaskessel in eine eindrucksvolle Klangskulptur. Die Installation nimmt in künstlerischer Weise die ehemalige Funktion des Behälters wieder auf, indem Luft als strömendes Gas den Klang erzeugt. Interessanterweise werden die Orgelpfeifen mit einem ähnlichen Druck angeblasen, wie er früher im Gaskessel herrschte. Foto: Jürgen Scriba Durch die sich langsam ändernde Tonfolge analog zur Pendelbewegung wird die Erdrotation in einer weiteren Ebene sinnlich erfahrbar. Die großflächig verteilte Anordnung der Schallquellen führt zudem zur Veränderung des Klangs im Raum, so dass jede Bewegung des Hörers innerhalb des Kessels diesem ein neues akustisches Erlebnis ermöglicht.

6 Information Anfahrt Vom 26. bis 31. Juli 2009 sind Gaskessel und Aussichtsplattform täglich von bis Uhr geöffnet. Ab dem 1.August 2009 jeweils Samstag und Sonntag von bis Uhr. In diesem Zeitraum finden auch die Führungen auf die Aussichtsplattform statt. Ab August gelten für den Aufstieg folgende Preise: Preise ohne Ermäßigung für Inhaber der Karocard Erwachsener: 4,00 Erwachsener: 3,00 Kind: 1,00 Kind: 0,50 Familien: 8,00 Familien: 6,00 B17 (2 Erwachsene bis zu drei Kinder) (2 Erwachsene bis zu drei Kinder) Gruppen: 30,00 Gruppen: 30,00 (ab 10 bis zu max. 19 Personen) (ab 10 bis zu max. 19 Personen) Impressum Buchungen von Gruppenführungen sind mindestens 14 Tage vor dem geplanten Termin bei der Regio Augsburg unter Tel.: 0821 / zu beantragen. Die Preise sind vor Ort in bar zu entrichten. Abfahrt Kriegshaber Zentralklinikum Abfahrt Bärenkeller Oberhausen Süd Gubener Str. P Kobelweg Holzweg Herausgeber Stadtwerke Augsburg Holding GmbH Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Hoher Weg Augsburg Telefon: 0821 / Telefax: 0821 / presse.pr@stawa.de H August-Wessels-Str. Auerstr. Der Eintritt in den Gaskessel mit Pendel und Klanginstallation ist kostenlos. Gestaltung KW Neun Grafikagentur Druck meisterdruck GmbH, Kaisheim

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