Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft

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1 13. Jahrgang Juni , zeitzeichen Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft Piraten und die Religion stephan eisel Kirche und die Mafia ambros waibel Rousseau und die Freiheit helmut kremers 6 Islamische Welten Die Muslime auf dem Weg ins dritte Jahrtausend

2 Margot Käßmann präsentiert Martin Luther Ein Prediger soll Zähne im Maul haben, beißen und salzen und jedermann die Wahrheit sagen. Margot Käßmann (Hg.) Schlag nach bei Luther Margot Käßmann, die neue Reformationsbotschafterin der evangelischen Kirche, hat Luthertexte ausgewählt und neu übertragen. Die Theologin, die für eine authentische christliche Existenz steht und der evangelischen Kirche ein modernes Gesicht gegeben hat, präsentiert den Reformator, der nicht nur dem Volk aufs Maul geschaut, sondern auch das Evangelium in seine Sprache übersetzt hat. Die Texte sind nach Stichworten wie Glauben, Kinder, Trost, Beten, Musik, Freundschaft, Essen und Trinken, Krieg und Frieden geordnet. 196 Seiten, geb., Lesebändchen, 13 x 18 cm, Bestellnr ,90 Euro Erscheint am 1. April 2012 Bestellen Sie jetzt Telefon: 0800 / (gebührenfrei) Fax: 069 / Mail: bestellung@chrismonshop.de Post: Coupon im Umschlag an: chrismonshop, Postfach , Frankfurt/Main oder über Ich bestelle Mal das Buch Schlag nach bei Luther von Margot Käßmann zum Preis von je 14,90 Name Vorname Straße Hausnummer PLZ Ort Telefon Fax Datum Unterschrift Coupon bitte ausschneiden und senden an: chrismonshop, Postfach , Frankfurt/Main. Liegt der Bestellwert unter 20 Euro, fällt eine Versandkosten pauschale in Höhe von 3 Euro an. Die Bezahlung erfolgt gegen Rechnung. Bei Bestellungen aus dem Ausland wird unabhängig vom Bestellwert das Auslandsporto gesondert berechnet, die Bezahlung erfolgt gegen Rechnung, der Warenversand erfolgt nach Zahlungseingang. Dieses Angebot gilt, solange der Vorrat reicht. Sie haben das Recht, die Ware innerhalb von zwei Wochen nach Lieferung ohne Begründung an die Hansische Druck- und Verlagshaus GmbH, c/o Leipziger Kommissions- u. Großbuchhandelsgesellschaft mbh, Verlag 219/Remissionsabteilung, An der Südspitze 1 12, Espen hain, zurückzusenden, wobei die rechtzeitige Absendung genügt. Die Gefahr der Rücksendung trägt der Empfänger. Vom Käufer entsiegelte CDs können nicht zurückgenommen werden.

3 editorial Herausgeber Katrin Göring-Eckardt Wolfgang Huber Margot Käßmann Gottfried Locher Friederike Nüssel Nikolaus Schneider Christoph Schwöbel Johannes Stockmeier Christiane Tietz Michael Weinrich Liebe Leserin, lieber Leser, die Partei der Piraten erobert die Landesparlamente. Und das, obwohl sie vor allem nur ein Kernthema hat: das Internet und die digitale Revolution. Aber der Erfolg verwundert auch nicht, denn die Umfragen zeigen, dass sich an die 70 Prozent der Wähler nicht für die inhaltlichen Forderungen der Piraten interessieren, sondern Protestwähler sind. Nach dem Wutbürger nun der Wutwähler? Trotzdem: Die Lektüre des Grundsatzprogramms tut Not, schließlich legt sich darin eine demokratische Partei mit ihren Zielen und Werten über einen längeren Zeitraum fest. Stephan Eisel von der Konrad-Adenauer-Stiftung hat sich für uns das Piraten-Programm angesehen und deren Verhältnis zur Religion unter die Lupe genommen (Seite 8). Vielleicht geht es Ihnen nach der Lektüre ähnlich wie dem ekd-ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider. Ihm ist die Begeisterung für die Piratenpartei unverständlich (Seite 11). In Sachen Internet gibt es auch aus der Redaktion Neues zu berichten. Wenn Sie einen Zugang zum sozialen Netzwerk Facebook haben, können Sie uns mit der Eingabe des Suchwortes zeitzeichen finden. Vielleicht gefällt Ihnen das, was Sie sehen und Sie spendieren uns ein Like, ein Gefällt mir. Außerdem haben wir eine mobile Internetseite entwickelt, mit der Sie zeitzeichen in Zukunft auch auf Ihrem Tablet-PC oder Smartphone lesen können. Ein kleiner Teil der gedruckten Ausgabe ist frei zugänglich, Abonnenten können mit ihrer Kundennummer jedoch die gesamte Ausgabe lesen. Und scheuen Sie sich nicht, Ihre Meinung in einem Leserbrief kundzutun, sei es per , Fax oder Brief. Es grüßt Sie herzlich, auch im Namen der Redaktion, Kathrin Jütte 6/2012 zeitzeichen 3

4 inhalt Neue Regeln Seite 12 Die Spekulationen auf Nahrungsmittel sollen durch neue Finanzmarktregeln in der EU eingedämmt werden. Über sie diskutieren die Abgeordneten des Europaparlaments. Dabei mischen sich mathematische Kurven diskussionen mit klassischen Klassenkampfargumenten, wie Stephan Kosch bei einem Besuch in Brüssel feststellte. Foto: dpa/olivier Hoslet Islamische Welten Seite 20 politik 8 Stephan Eisel Die Piraten und die Religion 12 Stephan Kosch Das EU-Parlament stoppt Spekulanten kolumne 11 Nikolaus Schneider Prüfet alles gesellschaft 15 Claudia Atts London vor den Olympischen Spielen 17 Constanze Bandowski Die Fußballspielerinnen von Ayacucho meditation 19 Dieter Graumann Die reichen Juden schwerpunkt 22 Andreas Gorzewski Die Vielfalt der Umma 26 Michael A. Schmiedel Wie der Islam entstanden ist 29 Karl-Josef Kuschel Auf dem Weg ins dritte Jahrtausend 32 Peter Heine Das Bilderverbot im Islam 35 Interview Gespräch mit Omar Hamdan Toleranz oberstes Gebot Foto: dpa Vorurteile prägen das öffentliche Bild des Islam. Dessen Facetten geraten darüber in Vergessenheit, dabei entfalten sie sich sowohl religiös als auch ethnisch und geographisch, wie der Islamwissenschaftler und Theologe Andreas Gorzewski zeigt. Doch darüber, wie der Islam entstanden ist, herrscht Uneinigkeit. Die meisten Islamwissenschaftler gehen weitgehend mit der religiös-islamischen Geschichtsschreibung konform, neue Hypothesen werden dagegen nur von einer Minderheit von Forschern vertreten, wie der Religionswissenschaftler Michael A. Schmiedel erklärt. Die Frage, ob der Islam mit der Moderne vereinbar ist, ist ohne einen Blick in die Geschichte nicht zu beantworten, zeigt der Tübinger Theologieprofessor Karl-Josef Kuschel. Der Islamwissenschaftler Peter Heine beschreibt die kulturästhetische Debatte um das Bilderverbot im Islam, und im Interview erläutert der Koranwissenschaftler Omar Hamdan, warum es wichtig ist, islamische Religionslehrer in Deutschland auszubilden. Foto: Gerhard Bäuerle 4 zeitzeichen 6/2012 kirche 39 Martin Glauert Der Londoner Friedhof Bunhill Fields 41 Christoph Münchow Die Reformatorin Elisabeth von Sachsen 44 Ambros Waibel Die Kirche und die Mafia kommentar 47 Jürgen Wandel Das Reformationsjubiläum 2017 kultur 50 Helmut Kremers Rousseau und die Freiheit reportage 54 Silviu Mihai (Text)/Dagmar Gester (Fotos) Roma-Künstler in Ungarn

5 rezensionen Musik 60 Ralf Neite Gesualdo: Quinto Libro di Madrigali 60 Udo Feist Liz Green: O, Devotion Hörbuch 61 Susanne Krahe José Saramago: Kain Bücher 61 Kathrin Jütte Peter Heine: Märchen, Miniaturen, Minarette 62 Hajo Goertz Thomas Bauer: Die Kultur der Ambiguität 62 Hedwig Gafga Britta Müller-Schauenburg: Religiöse Erfahrung, Spiritualität und theologische Argumentation 64 Tobias Braune-Krickau Herbert Uerlings/Nina Trauth/ Lukas Clemens (Hg): Armut Perspektiven in Kunst und Gesellschaft 65 Götz Planer-Friedrich Thomas A. Seidel/Ulrich Schacht (Hg.): Maria. Evangelisch 66 Martina Wittneben Günter Franzen: Zeit des Zorns 67 Christoph Schwöbel Youssef Ziedan: Azazel 68 Jürgen Israel Patrick Roth: Sunrise 68 Helmut Kremers Javier Marías: Die sterblich Verliebten autoren buchtipps editorial... 3 filmtipps impressum klartext kulturtour leserbriefe magazin... 6 notabene notizen personen punktum veranstaltungen vorschau Titelseite: Foto: dpa Gestaltung: Christiane Dunkel-Koberg Foto: Claudia Atts Foto: akg-images Foto: Dagmar Gester inhalt Zwei Seiten der Medaille Seite 15 Eine eigenwillige Frau Seite 41 Als junge Frau kam sie aus Hessen an den katholischen Hof von Dresden und war künftig die Herzogin Elisabeth von Sachsen. Hier runzelte man die Stirn über ihr freies Auftreten und nahm Anstoß an ihrer Sympathie für die Reformation. Elisabeth aber ließ sich nicht beirren und wurde zu einer der herausragenden Frauengestalten der Reformation. Christoph Münchow zeichnet ihren Lebensweg nach. In wenigen Wochen beginnen in London die olympischen Sommerspiele. Die Journalistin Claudia Atts schildert, wie sich das Leben vieler Londoner verändert und wie sich die Kirchen auf das Großereignis eingestellt haben. Deren Aktivitäten reichen vom Public Viewing bis hin zur Aufforderung, Athleten aus der Dritten Welt zu beherbergen. Kunst vom Zigeunerhügel Seite 54 Mit staatlicher Förderung können Roma- Künstler in Ungarn kaum rechnen. Dabei leiden gerade sie häufig unter Ausgrenzung und Armut. Doch mitten in der Budapester Innenstadt finden sie eine private Galerie für ihre Kunst. Der Berliner Journalist Silviu Mihai und die Fotografin Dagmar Gester haben die Künstler und ihre Förderin besucht. 6/2012 zeitzeichen 5

6 magazin Zeitgeschehen Foto: dpa/patrick Pleul Gentechnik-Verbot auf Kirchenland Auf den rund Hektar Kirchenland in Schleswig-Holstein soll der Einsatz von Gentechnik verboten werden. Die Leitung der Nordelbischen Kirche hat den evangelischen Kirchenvorständen in den Gemeinden empfohlen, bei künftigen Landpachtverträgen ein Gentechnik-Verbot zu berücksichtigen. Zur Begründung hieß es, die Folgen beim Anbau von genetisch verändertem Saat- und Pflanzengut seien nicht hinreichend abschätzbar. In neuen Pachtverträgen soll ab sofort ein entsprechender Zusatz aufgenommen werden. Die Hektar Kirchenland Nordelbiens entsprechen etwa einem Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche Schleswig-Holsteins. Die Empfehlung zum Gentechnik-Verbot soll alle fünf Jahre überprüft werden. Luther-Bibel als E-Book Die Bibel nach Martin Luther gibt es jetzt auch als E-Book. Für 9,80 Euro kann sie im epub und Kindle- Format bei den gängigen Online-Buchshops heruntergeladen werden. Uns bleibt es wichtig, gerade die Lutherbibel in allen neuen und alten Formaten anzubieten, begründet Pfarrer Klaus Sturm, Generalsekretär der Deutschen Bibelge sellschaft, diesen Schritt. Die Lutherbibel sei weiter die prägende deutsche Bibel. Die E-Book- Ausgabe der Lutherbibel ist für die epub und Kindle- Formate verfüg bar. Auf finden Interessierte eine Liste der Portale, auf de nen die Lutherbibel als E-Book in der Fassung von 1984 angeboten wird. zeitzeichen to go Wer zeitzeichen auf dem Smartphone oder Tablet- PC lesen wollte, konnte dazu bisher unsere Website nutzen. Deren Inhalte haben wir nun auch für mobile Endgeräte aufbereitet, so dass das Lesen der Texte auf dem Touchscreen künftig leichter fällt. Wie schon auf unserer bisherigen Homepage sind dort alle Texte des Printmagazins für Abonennten abrufbar, einige Texte haben wir für alle Besucher freigeschaltet. Über eine Kommentarfunktion können Sie Ihre Meinung zu den jeweiligen Texten abgeben und mit anderen Lesern diskutieren. Und wer aktuelle Kommentare und Hinweise aus der Redaktion bekommen will, dem sei unsere Facebook- Seite empfohlen. Musical über Adolph Kolping 2013 jährt sich der Geburtstag Adolph Kolpings zum zweihundertsten Mal. Aus diesem Anlass wird ab August nächsten Jahres in der Wuppertaler Oper das Musical Kolpings Traum inszeniert. Die groß angelegte Produktion beschreibt Stationen der Biografie des einstigen Schuhmachers und späteren katholischen Priesters, der Foto: dpa den Rheinischen Gesellenbund gründete. Aus ihnen ging später der katholische Sozialverband Kolpingwerk hervor. Neuer Dienstwagen Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat aus Umweltgründen seinen Dienstwagen gewechselt. Ein geleaster bmw 530d x Drive ersetzt den bisherigen vw Phaeton 3.0. Meister zieht damit die Konsequenz aus dem Dienstwagen-Check unter 49 leitenden Theologen der Deutschen Umwelthilfe. Dort belegte er noch den letzten Platz. Nun käme er auf Rang 5. 6 zeitzeichen 6/2012

7 Kongress zur Transformation Zu einem gemeinsamen Transformationskongress laden der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Evangelische Kirche und der Deutsche Naturschutzring für den 8. und 9. Juni nach Berlin ein. Zwölf Tage vor der UN-Konferenz Rio+20 wollen die Veranstalter in der bislang einmaligen Kooperation dieser Art nach gemeinsamen Wegen hin zu einer weltweiten Kultur der sozialen Gerechtigkeit und ökologischen Verantwortung suchen. Vor allem aber wollen dgb, dnr und die beteiligten evangelischen Organisationen eine Debatte in den eigenen Reihen anstoßen und gegenseitige Vorurteile abbauen. Die Schirmherrschaft für den Transformations kongress hat Bundespräsident Joachim Gauck übernommen. Weitere Informationen finden Sie unter: www. transformationskongress.de Muslime im Einsatz Zehn muslimische Notfallbegleiter sind künftig im Kreis Herford in Westfalen im Einsatz, um ehrenamtlich die Polizei zu unterstützen. Nach Angaben der Polizeibehörde sollen sie helfen und Trost spenden, wenn es zum Beispiel darum geht, die Nachricht eines Todes an muslimische Angehörige zu überbringen. Notfallseelsorger der christlichen Kirchen stehen bereits seit einigen Jahren der Polizei bei schlimmen Unfällen oder anderen tragischen Ereignissen zur Seite. Für Polizisten sei es aber oft schwierig, in solchen Fällen mit muslimischen Angehörigen zu sprechen, da in diesem Kulturkreis anders getrauert werde, erklärte die Polizei. Die jüngst vorgestellten muslimischen Notfallbegleiter haben türkische Wurzeln und sind in Gemeinden engagiert, sind aber keine Theologen. Für ihre neue Aufgabe werden sie nun von der Polizei und einer deutschen Pastorin ausgebildet. WebFish vergeben Das Internetportal sozialeberufe.com wird als das beste christliche Webangebot 2012 ausgezeichnet. Das Berufsfindungsportal des Diakonischen Werkes gehe vorbildlich auf die Zielgruppe junger Erwachsener in der Berufsfindungsphase ein, begündet die Evangelische Kirche in Deutschland die Wahl. Der goldene WebFish ist mit Euro dotiert. Der silberne WebFish in Höhe von Euro geht an die Internetseite des Prediger- und Studienseminars der Nordelbischen Kirche. Mit dem Angebot dienachfolger.de informiert die zukünftige Nordkirche über den Pfarrberuf sowie den Beruf des Religionslehrers. Den mit 500 Euro dotierten WebFish in Bronze teilen sich die württembergische Landeskirche mit der In ter netseite Lieder-vom- Glauben.de und das Erz bistum Hamburg mit der Internetseite luebeckermaertyrer. de. Der Webfish wurde in diesem Jahr bereits zum 16. Mal vergeben. Die Bewertung der Jury wurde durch ein Online-Voting mit 5000 Teilnehmern ergänzt. Kiefer in der Kunsthalle Christlich-jüdische und mythologische Themen stehen im Zentrum einer Ausstellung mit Werken von Anselm Kiefer, die die Bundeskunsthalle in Bonn ab dem 20. Juni präsentiert. Die Arbeiten, darunter auch das hier abgebildete Gemälde Jakobsleiter, stammen aus dem Privatbesitz von Hans Grothe, der zwar 2005 seine umfangreiche Sammlung verkauft hatte, die Bilder von Kiefer aber behielt. Kiefer gilt als einer der bedeutendsten internatio nalen Künstler unserer Zeit. Seine Werke sind geprägt durch ungewöhnliche Materialwahl: Dick aufgetragene Farbschichten, Erde, Blei, Lack, Pflanzen, Kleidung oder Haare lassen die Arbeiten über den zweidimensionalen Bildraum hinausgreifen. Die Ausstellung ist bis zum 16. September zu sehen. Foto: Anselm Kiefer, 2011, Courtesy Stiftung für Kunst und Kultur e.v., Bonn 6/2012 zeitzeichen 7

8 politik Piraten Realitätsverweigerung Die Piratenpartei und ihre Forderung nach Religionsfreiheit stephan eisel Seit den jüngsten Wahlsonntagen ist die Piratenpartei in vier Landtagen vertreten und muss als politische Kraft auch auf Bundesebene ernst genommen werden. Stephan Eisel, Projektbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für das Thema Internet und Demokratie, analysiert die Forderung der Partei nach einer Privatisierung der Religion. Seit dem vergangenen Herbst eilt die Piratenpartei von einem Wahlsieg zum anderen. Dabei bezeichnen sich nach einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen 72 Prozent der Piratenwähler als Protestwähler, die sich für die inhaltlichen Forderungen der Partei nicht interessieren. Dieses Protestimage bediente auch der neugewählte Bundesvorsitzende der Piratenpartei Bernd Schlömer als er in seinem ersten ausführlicheren Interview am 29. April 2012 bei Spiegel-Online hervorhob, es sei nicht das Ziel seiner Partei zu allen politischen Themenfeldern eine dezidierte Position zu vertreten. Dadurch erhalten die konkreten inhaltlichen Forderungen, auf die sich die Piratenpartei außerhalb ihres Kernthemas Internet festgelegt hat, ein umso größeres Gewicht. In ihrem Ende 2011 ergänzten Grundsatzprogramm finden sich zum Beispiel die Forderung nach einem bedingungsloses Grundeinkommen für jedermann, der Einführung eines Nulltarifs beim öpnv, dem Ende der Kriminalisierung von Drogenkonsum und der Aufhebung jeglicher Altersgrenze bei der Wahlberechtigung. In diesen Schwerpunkten kommt nicht nur zum Ausdruck, was die Piraten wollen, sondern auch, was sie für besonders wichtig halten. Zu den wenigen Festlegungen der Piraten gehört in ihrem Grundsatzprogramm auch eine Passage unter der Überschrift Für die Trennung von Staat und Religion. Dort heißt es unter anderem: Dabei verstehen wir Piraten unter Religionsfreiheit nicht nur die Freiheit zur Ausübung einer Religion, sondern auch die Freiheit von religiöser Bevormundung. Wir erkennen und achten die Bedeutung, die individuell gelebte Religiosität für den einzelnen Menschen erlangen kann. Trotz der von Verfassungswegen garantierten Religionsfreiheit ist das Staatswesen der Bundesrepublik nicht frei von religiöser (und weltlicher) Privilegierung der traditionellen christlichen Kirchen. Die Konkretisierung dieser zumindest a-religiösen Grundsätze positioniert die Piratenpartei in ihrem Grundsatzprogramm auffällig klar gegen die in der christlichen Tradition wurzelnden Elemente unserer Gesellschaftsordnung: finanzielle und strukturelle Privilegien einzelner Glaubensgemeinschaften, et wa im Rahmen finanzieller Alimentierung, bei der Übertragung von Aufgaben in staatlichen Institutionen und beim Betrieb von sozialen Einrichtungen, sind höchst fragwürdig und daher abzubauen. Im Sinne der Datensparsamkeit ist die Erfassung der Religionszugehörigkeit durch staatliche Stellen aufzuheben, ein staatlicher Einzug von Kirchenbeiträgen kann nicht gerechtfertigt werden. Im Saarland forderten die Piraten ausdrücklich die Abschaffung der katholischen und evangelischen Religion als ordentliches Schulfach und die Aufhebung sämtlicher Sonderrechte für Religionsgemeinschaften. Auch im Wahlprogramm der Piraten in Schleswig-Holstein heißt es: Einen konfessionsgebundenen Religionsunterricht lehnen wir ab. Gefordert wird zudem eine deutliche Absage an religiös ( ) motivierter Wissensvermittlung. Die im Berliner Wahlkampf von den Piraten offensiv plakatierte Forderung Religion privatisieren jetzt zeigt die Zielrichtung der Partei: Es geht um die Zurückdrängung von Religion aus dem Foto: dpa/marcus Brandt öffentlichen Raum. Ganz in diesem Sinn wurden für den Piraten-Parteitag Ende April 2012 eine ganze Reihe von Anträgen eingebracht, die dort zwar aus Zeitgründen nicht mehr abgestimmt wurden, aber in den bei den Piraten üblichen Vorabstimmungen im Internet eine über achtzigprozentige Unterstützung erhielten. Dazu gehören Forderungen nach Streichung jeglicher Gottesbezüge in den Verfassungen des Bundes und der Bundesländer, einer Religionsneutralität theologischer Fa kultäten, der Beendigung der Militärseelsorge und der Abschaffung religiöser Feiertage. Was die Piraten wollen, haben sie auch 8 zeitzeichen 6/2012

9 Wollen nicht nur spielen: Piraten am Rande ihres Bundesparteitages. mit ihrem Vorhaben von Demonstrationen Tanzen gegen das Tanzverbot am Karfreitag exemplarisch verdeutlicht. Dabei ging es nicht wirklich um das Verbot öffentlicher (!) Tanzveranstaltungen übrigens auch Sportveranstaltungen am Karfreitag. Die Piraten initiierten keine sachliche Debatte zum Thema und stellten keine Parlamentsanträge. Sie bestanden hingegen bis hin zum Bundesverfassungsgericht darauf, am Karfreitag selbst (!) durch öffentliches Tanzen in den Innenstädten und damit auch in Kirchennähe zu demonstrieren. Gerichte haben dies zwar untersagt. Dennoch fand auf der Kölner Domplatte nach einem Aufruf in Facebook am Karfreitag eine Tanzdemonstration statt. Es ist auffällig, dass sich die Piraten für ihre Aktionen gerade den Karfreitag als einen der wichtigsten christlichen Feiertage ausgesucht haben. Das Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen gilt nämlich für alle vier stillen Feiertage ob sie wie Karfreitag, Allerheiligen und der Totensonntag einen religiösen oder wie der Volkstrauertag einen säkularen Hintergrund haben. Am Totensonntag war bisher von Piraten nichts zu hören. Mit den Karfreitagsaktionen sollte in Wahrheit durchgespielt werden, was die Piraten unter Privatisierung von Religion verstehen und gegen welche religiöse Bevormundung sie sich in ihrem Grundsatzprogramm wehren. Die damalige politische Geschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband, brachte es in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau am 4. April 2012 auf den Punkt: Wir mobilisieren nicht gegen eine Religion, sondern dagegen, dass der Glaube Einzelner das Leben aller beeinflusst. Was die Piratenpartei als Glaube Einzelner bezeichnet, ist immerhin das religiöse Bekenntnis der Mehrheit. In Deutschland gehören mehr als 60 Prozent der Bevölkerung einer christlichen 6/2012 zeitzeichen 9

10 Christlicher Glaube darf übrigens im Verständnis der Piratenpartei gerne das Leben aller beeinflussen, wenn es um Vorteile wie einen zusätzlichen arbeitsfreien Tag geht. In der Logik der Piraten, wonach der Karfreitag als christlicher Feiertag Nicht-Christen durch ein Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen nicht einschränken darf, wäre es folgerichtig, dass Nicht-Christen auch nicht von der zum Schutz ungestörter Religionsausübung erlassenen Arbeitsbeschränkung in Form eines arbeitsfreien Tages profitieren. Konsequent wäre im Sinne der Piratenforderung nach der Privatisierung von Religion die Forderung nach genereller Abschaffung christlicher Feiertage als staatlich anerkannte Feiertage. Doch dazu hat die Piratenpartei bisher noch keine Beschlüsse gefasst. Auch der Abgeordnete Pavel Mayer, der sein Wahlplakat Religion privatisieren jetzt damit rechtfertigte, dass in Berlin 60 Prozent konfessionslos und nur 30 Prozent Christen sind, hat bisher im Berliner Abgeordnetenhaus keine Anträge zur Abschaffung arbeitsfreier kirchlicher Feiertage gestellt. Aber dem Bundesparteitag der Piratenpartei liegt immerhin ein bisher nicht abgestimmter Antrag vor, in dem es heißt: Wir möchten die religiösen Feiertage als gesetzliche Feiertage streichen. Den Arbeitnehmern soll als Ausgleich ein höherer gesetzlicher Mindesturlaub zugestanden werden. Dies ermöglicht es Anhängern anderer als der christlichen Religionsgemeinschaften den Feiertagen ihres jeweiligen Glaubens nachzugehen. Der Antrag ignoriert übrigens, dass der Paragraf 616 des Bürgerlichen Gesetzbuches schon heute einen Urlaubsanspruch zur Religionsausübung gewährleistet. Man darf gespannt sein, ob sich die Mehrheit der Partei dem Vorpolitik Piraten Kirche an. Aber selbst ein Drittel der allerdings beachtlichen konfessionslosen Minderheit bezeichnet sich als meist im christlichen Sinn religiös. Verschiedene Studien kommen deshalb zum Ergebnis, dass nur etwa ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland als a- religiös bezeichnet werden kann. Wer angesichts dieser Bevölkerungsstruktur vom Glauben Einzelner spricht, leidet beim Thema Religion und Christentum in Deutschland unter expliziter Realitätsverweigerung. Bei den Piraten hat dies wohl auch mit ihrer selektiven Wirklichkeitswahrnehmung durch die Internetbrille zu tun. Gerade dort aber eben nicht nur dort ist die christliche Mehrheit in der Bevölkerung als schweigende Mehrheit selten sichtbar. Weil es dabei um die religiöse Überzeugung der meisten Menschen geht, hat das Grundgesetz christliche Feiertage unter den besonderen Schutz des weltanschaulich neutralen Staates gestellt. Natürlich schützt die Verfassung auch vor religiöser Bevormundung durch den Staat. Aber in Artikel 4 des Grundgesetzes steht eben neben der Unverletzlichkeit der Freiheit des Glaubens gleichrangig auch die Gewährleistung der ungestörten Religionsausübung. Dies ignoriert die Piratenpartei, wenn sie in ihrem Grundsatzprogramm den Schwerpunkt der grundgesetzlich geschützten Religionsfreiheit mit dem Ziel der Privatisierung von Religion dialektisch verschiebt. Als das Bundesverfassungsgericht (bvg) am 1. Dezember 2009 das Berliner Ladenöffnungsgesetz für verfassungswidrig erklärte, das alle vier Adventssonntage als verkaufsoffen zulassen wollte, führte es in dem Urteil Was die Piratenpartei als Angele genheit Einzelner bezeichnet, ist der Glaube der Mehrheit. grundsätzlich aus: Die aus den Grundrechten hier aus Art. 4 Abs. 1 und 2 GG folgende Schutzverpflichtung des Gesetzgebers wird durch den objektivrechtlichen Schutzauftrag für die Sonn- und Feiertage aus Art. 139 wrv in Verbindung mit Art. 140 GG konkretisiert. Der durch Artikel 140 des Grundgesetzes ausdrücklich als Bestandteil dieses Grundgesetzes übernommene Artikel 139 der Weimarer Reichsverfassung (wrv) lautet: Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt. Das bvg konkretisierte diese Schutzverpflichtung des Gesetzgebers mit dem Hinweis: Danach ist ein Mindestniveau des Schutzes der Sonntage und der gesetzlich anerkannten hier der kirchlichen Feiertage durch den Gesetzgeber zu gewährleisten. Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil vom 1. Dezember 2009 übrigens ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Artikel 139 der Weimarer Reichsverfassung ein religiöser, in der christlichen Tradition wurzelnder Gehalt eigen ist: Soweit Art. 139 wrv an den Sonntag und an die staatlich anerkannten religiösen Feiertage in ihrer überkommenen christlichen Bedeutung als arbeitsfreie Ruhetage anknüpft, deckt er sich im lebenspraktischen Ergebnis in seinen Wirkungen weitgehend mit der sozialen Bedeutung der Sonnund Feiertagsgarantie. Darauf beziehen sich die Sonn- und Feiertagsgesetze und Verordnungen, die es in allen Bundesländern mit sehr ähnlichem Inhalt gibt. Diese Gesetze erkennen mit der christlichen Bezeichnung gesetzlicher Feiertage auch deren religiöse Bedeutung ausdrücklich an. Der Schutz der staatlich anerkannten Feiertage wird in allen Bundesländern in gleicher Art gewährleistet. Dazu gehören um hier beispielhaft das hessische Feiertagsgesetz zu zitieren das Verbot von Arbeiten, die geeignet sind, die äußere Ruhe des Tages zu beeinträchtigen, sofern ihre Ausübung nicht nach Bundes- oder Landesrecht besonders zugelassen ist. Verboten sind für kirchliche Feiertage also der 1. Mai und 3. Oktober ausgenommen mit unterschiedlichen zeitlichen Einschränkungen auch Veranstaltungen, bei denen eine öffentlich-rechtliche Verpflichtung einzelner zur Teilnahme besteht; öffentliche Tanzveranstaltungen; andere der Unterhaltung dienende öffentliche Veranstaltungen, wenn nicht ein überwiegendes Interesse der Kunst, Wissenschaft, Volksbildung oder Politik vorliegt; alle sonstigen Veranstaltungen sowie Aufzüge und Umzüge aller Art, wenn hierdurch der Gottesdienst unmittelbar gestört wird. Beim staatlichen Schutz christlicher Feiertage geht es also nicht darum, dass wie die Piratensprecherin formuliert der Glaube Einzelner das Leben aller beeinflusst, sondern das Handeln des Staates folgt dem Leitsatz: Der Glaube der Mehrheit ist auch von denen zu respektieren, die ihn nicht teilen. Scheinheilige Forderung 10 zeitzeichen 6/2012

11 kolumne schlag, religiöse Feiertage zu streichen, anschließen wird. Solange sie die staatlich gewährleisteten Vorteile religiöser Feiertage gerne in Anspruch nehmen, ist die Forderung der Piraten nach Privatisierung der Religion scheinheilig. Dass Freiheit mit Verantwortung einhergeht und grenzenlose Selbstverwirklichungsansprüche den Respekt vor der Freiheit des Nächsten unter sich begraben, ist vielen Piraten in ihrer Fixierung auf die scheinbar unbegrenzte Freiheit des Internets eher fremd. Das zeigt auch der in einer Vorabstimmung im Internet Anfang 2012 immerhin von 83 Prozent der votierenden Parteimitglieder unterstützte Antrag zum Bundesparteitag, den gemeinhin als Blasphemie-Paragraph bezeichneten Paragraf 166 des Strafgesetzbuches zu streichen, weil religiöse Gefühle keines über das normale Maß hinausgehenden Schutzes bedürfen. Diese gesetzliche Bestimmung bedroht denjenigen mit bis zu drei Jahren Gefängnis, der Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören. In seiner Begründung lehnt der Piratenantrag dies ab, weil durch diesen Paragraphen die Religionen unter einen besonderen Schutz gestellt (werden), der durch Nichts zu rechtfertigen ist. Er diene ausschließlich dazu, das grundlegende Menschenrecht der Meinungsund Pressefreiheit in Bezug auf religiöse Gefühle einzuschränken. Religiöse Gefühle sind aber nicht heilig und bedürfen daher keines besonderen Schutzes. Diese Argumentation ist Ursache und Folge der Forderung nach einer Privatisierung der Religion. Sie stellt aber zugleich eine zentrale Verpflichtung des Grundgesetzes in Frage: Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet. Wer Religion privatisieren und aus dem öffentlichen Raum fernhalten will, entlässt den Staat aus der Pflicht, Raum für die aktive Ausübung der Glaubensüberzeugung und die Verwirklichung der Persönlichkeit auf weltanschaulich-religiösem Gebiet zu sichern. Religionsfreiheit erschöpft sich eben nicht im Schutz der Privatsphäre, sondern schafft auch den öffentlichen Raum für ihre Verwirklichung. nikolaus schneider Prüfet alles Wandel ist ein Zeichen des Lebens, und das nicht erst für unsere gegenwärtige Zeit. Allerdings erleben wir den Wandel unserer Sozialstrukturen und Kommunikationsformen in den vergangenen Jahren als besonders rasant und gravierend. Und nicht nur mir fällt es offensichtlich nicht leicht Nikolaus Schneider, zu ermessen, was dieser Wandel für das Leben EKD-Ratsvorsitzender unserer Kirche bedeutet. und Mitherausgeber von Denn was neu ist, wird alt, und was gestern noch galt, stimmt schon heut oder morgen zeitzeichen nicht mehr. So sang Hannes Wader vor dreißig Jahren. Schon da zeichnete sich ab, dass neue technische Entwicklungen eine grundlegende Veränderung auch unserer Kultur und unserer Gemeinschaftsformen nach sich ziehen werden. Mit den so genannten Neuen Medien wurde ein Wandel befördert, der nicht nur Fortentwicklung und Ergänzung, sondern vielfach auch Verdrängung und Abschied ist. Das beobachte ich beispielsweise bei der zwischenmenschlichen Kommunikation, wenn direkte Formen zunehmend durch medienvermittelte Formen ersetzt werden. Und auch hinsichtlich des Leseverhaltens vieler vor allem junger Menschen befürchte ich, dass durch verstärkte Online-Nutzung ein Selektivlesen gefördert wird und die Lust auf Bücher abnimmt. Ich muss zugeben: Der Abschied von manchen kulturellen Verhaltensweisen, die mir wertvoll und unverzichtbar sind, verunsichert mich. Mir liegt daran, dass auch heute und morgen noch gilt: Virtuelles Leben ist bei allen Möglichkeiten und Chancen doch nur ein Abbild oder ein Planspiel des echten Lebens. Virtuelle Freunde ersetzen keine echten Freundschaften. Lebendige Gemeinschaft braucht die direkte Begegnung, das direkte Sehen, Hören, Berühren und Schmecken. Ich nehme zur Kenntnis, dass die neuen Medien und die weltweite Vernetzung große Hoffnungen auch im politischen Leben wecken. Hoffnungen auf mehr Transparenz, mehr Demokratie und mehr Freiheit. So wenig wie ich diese Hoffnungen durch realpolitische Einwände und kulturpessimistische Gedanken konterkarieren will, so wenig kann ich die gegenwärtig zunehmende Begeisterung für die Piratenpartei verstehen. Der erste Satz in der Präambel ihres Parteiprogramms lautet: Im Zuge der Digitalen Revolution aller Lebensbereiche sind trotz aller Lippenbekenntnisse die Würde und die Freiheit des Menschen in bisher ungeahnter Art und Weise gefährdet. Dieser Gefährdung wollen sie entgegenwirken, indem sie durch eine freie demokratisch kontrollierte technische Infrastruktur mehr Demokratie wagen und Bürgerrechte stärken. Das klingt vielversprechend. Ich kann aber noch nicht erkennen, wo und wie konkrete Vorhaben und Aktionen der Piraten das Gemeinwohl aller Bürgerinnen und Bürger im Blick haben. Ihr Kampf gegen den Karfreitag als geschützten stillen Feiertag und ihr Einspruch gegen eine in der Bundesrepublik Deutschland bestehende Privilegierung der traditionellen christlichen Kirchen irritieren mich. Was sagt das uns als Kirche? Grundsätzlich gilt: Eine Kirche, der Martin Luther ecclesia est semper reformanda ins Stammbuch geschrieben hat, kann und darf sich einem Wandel nicht verschließen, denn Wandel ist ein Zeichen von Lebendigkeit. Aber es gilt auch, was der Apostel Paulus sagt: Prüfet alles, das Beste behaltet!. Foto: privat 6/2012 zeitzeichen 11

12 politik Spekulation Die Zähmung der Bestie Wie das Europaparlament die Spekulanten unter Kontrolle bekommen will stephan kosch Eigentlich sind sich alle einig: Weltfinanzkrisen sollen verhindert und Spekulationen auf Nahrungsmittel eingedämmt werden. Doch die Umsetzung solcher Ziele in konkrete Gesetze ist ein kompliziertes Unterfangen, wie die Abgeordneten des Europaparlaments derzeit erfahren. Trotz ungewohnter Einigkeit über Parteigrenzen hinweg setzen sie auch auf die Mithilfe der Zivilgesellschaft, um die Märkte zu bändigen. Ein Löffel. Ein einfacher Teelöffel liegt unter der voluminösen Holztür und hält den Zugang offen zum Sitzungssaal asp 1G2 im ansonsten sehr repräsentativen Gebäude des Europäischen Parlaments. Brüsseler Lösungen, schmunzelt Jürgen Klute, Europaabgeordneter und ehemaliger Sozialpfarrer aus dem Ruhrgebiet, der die unter dieser Bezeichnung sprichwörtlich gewordenen Dauerprovisorien der belgischen Hauptstadt kennt. Doch auch im Sitzungssaal geht es um eine Brüsseler Lösung, die allerdings weniger schlicht und handfest daherkommt. Es geht, wie könnte es in der Europäischen Union anders sein, um einen dicken Stapel Papier mit rund dreihundert Seiten und einem komplizierten Titel: Vorschläge für eine Überarbeitung der Richtlinie für Märkte für Finanzinstrumente (MiFID). Dahinter steckt nichts anderes als der Versuch, die Bestie zu zähmen, die Finanzmärkte zumindest in Europa so streng zu regulieren, dass Finanz- und Wirtschaftskrisen wie die der Jahre 2008/2009 künftig Der Plenarsaal im Brüsseler Parlamentsgebäude. Hier und in Straßburg wird derzeit die Finanzrichtlinie diskutiert. 12 zeitzeichen 6/2012

13 Spekulation politik verhindert werden und zum Beispiel auch die Spekulation auf Nahrungsmittel deutlich reduziert wird. Damit versucht die EU in kon krete Gesetze zu gießen, was grundsätzlich so ziemlich alle Politiker und zivilgesellschaftliche Gruppen so auch die ekd fordern: Mehr Kontrolle und Transparenz auf den Finanzmärkten und weniger Spekulation. Die Staats- und Regierungschefs der zwanzig führenden Industrie- und Schwellenländer hatten bereits 2009 vereinbart, die Finanzmärkte und vor allem auch die Warenterminbörsen, an denen Rohstoffe und Nahrungsmittel gehandelt werden, strenger zu regulieren. Damals hoffte man noch auf ein gemeinsames Regelwerk in den G- 20-Staaten, denn dann würden die wichtigsten Handelsplät ze der Welt nach den gleichen Gesetzen arbeiten. Doch das erwies sich schnell als Illusion, je weiter die Foto: dpa/olivier Hoslet Krise zurück lag, desto geringer wurde der gemeinsame Impetus. Immerhin, die usa verschärften an einigen Stellen ihr Börsenrecht. Die Banken in den wichtigen Industrie- und Schwellenstaaten müssen künftig mehr Eigenkapital vorhalten, dürfen ihre Geschäfte also etwas weniger über Kredite finanzieren als bisher, und die Bundesregierung hat unter anderem die Ausgestaltung der Managergehälter schärfer gefasst. Aber das alles konnte weder die aktuelle Eurokrise verhindern, die man auch als ein weiteres Nachbeben der damaligen Erschütterungen der Finanzmärkte interpretieren kann, noch den Boom bei den Wetten auf Nahrungsmittelpreise, der nach Meinung vieler Beobachter auch für die realen Preisanstiege der vergangenen Jahre verantwortlich ist (siehe zeitzeichen 12/2011). Diese sind vor allem für die armen Länder problematisch, die ihren Lebensmittelbedarf über Importe decken, was bei vielen afrikanischen Staa ten der Fall ist. Etwa vierzig Millionen Menschen zusätzlich sollen durch die hohen Nahrungsmittelpreise in den Hunger getrieben worden sein, schätzen Experten. Hunger bekämpfen, Finanzkrisen verhindern es geht um viel in diesen Monaten, in denen das Europaparlament die neuen Regeln für den Finanzmarkt, im EU-Politjargon MiFID 2 genannt, diskutiert und Veränderungsvorschläge macht. Die Beratungen laufen noch und werden wohl erst im Juli abgeschlossen sein. Doch schon jetzt zeichnet sich ab: Die Europaparlamentarier fordern an vielen Stellen eine Verschärfung und Konkretisierung der Kommissionsvorschläge. Was dann am Ende aber tatsächlich in der Richtlinie stehen wird, wird sich im so genannten informellen Trialog, also den Verhandlungen zwischen Kommission, Parlament und dem Rat aus den Staatsund Regierungschefs zeigen. Dort wird der für das Thema zuständige Berichterstatter des Parlamentes, Markus Ferber, versuchen, möglichst viel von dem umzusetzen, was die Par - la mentarier wünschen. Er hat in den ver - gan genen Monaten den Vorschlag der EU-Kommission bewertet und nach Gesprächen mit zahlreichen Lobb yisten unterschiedlichster Couleur, von der Finanz branche bis zu Nicht-Regierungsorgansationen, erste Änderungsvorschlä ge formuliert, die derzeit im Parlament diskutiert werden. Ferber ist csu-mitglied und Abgeordneter der konservativen evp-fraktion. Doch seine politische Farbe ist für den anstehenden Trialog nicht entscheidend, sagte Ferber im Gespräch mit zeitzeichen. Die Kampf linie verläuft nicht zwischen Links und Rechts, sondern zwischen dem Parlament und den Mitgliedstaaten. In der Tat herrscht über die grundsätzliche Notwendigkeit einer strengeren Regulierung im Europaparlament Einigkeit. Auch die Vertreter des freien Eine Debatte mit Klassenkampf und Kurvendiskussion Marktes müssen sich fragen, ob es sinnvoll ist, Lebensmittelhilfen gewähren zu müssen, weil wir keine geordneten Waren terminbörsen haben, sagt Ferber. Und so kommt es, dass auch an diesem Tag hinter der Tür im EU-Parlament, unter der ein Löffel liegt, Ferbers Arbeit immer wieder gelobt wird. Dabei haben sich hier einige Dutzend Menschen auf Einladung der Linken im Europarlament versammelt, um sich über den Stand der Dinge zu informieren. Auf dem Podium sitzen neben den deutschen Abgeordneten Jürgen Klute und Gaby Zimmer und dem früheren Finanzminister Ekuadors, Pablo Paez, unter anderem Vertreter der EU-Kommission, der UN-Handelsorganisation unctad, der neugegründeten Brüsseler Nichtregierungsorganisation Financewatch (siehe zz 10/2011) und weed, einer deutschen ngo mit den Arbeitsschwerpunkten Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung. Sie alle diskutieren den Kommissionsentwurf und die Anmerkungen des Abgeordneten Ferber, werfen Diagramme und Schaubilder an die Wand und machen sich unter anderem auch Gedanken darüber, wie viele Wimpernschläge ein Handelscomputer zwischen zwei Geschäften mit einem anderen Handelscomputer künftig vergehen lassen sollte, um die Märkte stabiler zu machen. Während sich die einen in den technischen Details ihrer Studien zu verlieren drohen, holen die anderen klassisch linke Rezepte aus der Tasche und würden lieber über Abgaben und die Versäumnisse der Bankenmanager sprechen als über 6/2012 zeitzeichen 13

14 politik Spekulation Millisekunden. Klassenkampf und Kurvendiskussion der Nachmittag liefert die Bandbreite, in denen das komplizierte Thema politisch diskutiert werden kann. Doch am Ende sind auch für den Laien zumindest die entscheidenden Werkzeuge klar, mit denen die Spekulation auf Nahrungsmittel eingedämmt werden soll. Wetten begrenzen Da sind zunächst die so genannten Positionslimits, die die Börsen in Europa künftig ausgeben können. Das würde bedeuten. Jeder Marktteilnehmer darf innerhalb eines bestimmten Zeitraumes nur eine bestimmte Zahl von Kontrakten, also Wetten auf die Preisentwicklung von Getreide, Soja oder einen anderen Rohstoff, abschließen. Die EU- Kommission will allerdings den jeweiligen Handelsplätzen nur die Möglichkeit geben, solche Limits zu erlassen und sie nicht dazu verpflichten. Ferner will sie Ausnahmen und Alternativen zum strengen Limit zulassen, wie zum Beispiel ein so genanntes Positionsmanagement. Diesen von der Finanzbranche gewünschten Punkt würde Ferber gerne streichen, um mögliche Schlupflöcher zu verhindern. Ob diese Position aber zu halten ist, wird eine der spannenden Fragen der kommenden Monate sein. Denn unter anderem die Bundesregierung steht diesem Instrument skeptisch gegenüber. Ebenso strittig ist die Frage, wie der bislang völlig unregulierte außerbörsliche Markt, der Handel Over-The-Counter (otc), besser kontrolliert werden kann. Diese Geschäfte in den so genannten Dark Rooms machen den weitaus größeren Teil der Rohstoffspekulationen aus. Sein Volumen wird auf drei Billionen Dollar geschätzt. Aber genau weiß es niemand, weil es keine Berichterstattungspflichten und Kontrollen gibt. Aber das soll sich ändern: Die EU- Kommission schlägt vor, dass auch diese Wetten künftig nur an den offiziellen Börsen oder neuen, weniger regulierten orga nisierten Handelssystemen geschlossen werden können. Hier befürchten aller dings Organisationen wie weed oder Financewatch, dass solche weniger kontrollierten Handelssysteme den strenger regulierten Börsen Konkurrenz machen und wieder die Möglichkeit zu Schlupflöchern bieten. Ein dritter zentraler Punkt zur Erhöhung der Transparenz ist die vorgesehene Meldepflicht. Denn anders als in den usa muss in Europa bislang kein Marktteilnehmer sagen, wie viele Wetten er abgeschlossen hat. Das soll sich ändern. Auch die jeweiligen Börsen in Europa sollen analog zu denen in den usa künftig wöchentlich darüber Auskunft geben, welche Produkte in welcher Menge bei ihnen gehandelt wurden. Ebenso offen ist die Frage, ob zum Beispiel große Fonds nicht von den spekulativen Geschäften ausgeschlossen werden, weil sie mit ihrem Gewicht die Preise nach oben treiben können. Was genau also am Ende in der neuen Finanzmarktrichtlinie stehen wird, ist noch unklar. Vor dem anstehenden Trialog gibt sich Parlamentsvertreter Ferber aber optimistisch: Ich bin sicher, dass ich aus allen Gruppen des Parlaments eine große Unterstützung haben werde. Das stärkt meine Position als dessen Vertreter im anstehenden Trialog mit den Mitgliedsstaaten und der Kommission. Auch das Beispiel der gerade durch einzelne Mitgliedstaaten blockierten Finanztransaktionssteuer, die schon lange vom Parlament gefordert wird, schwächt Ferbers Zuversicht nicht. Anders als in Steuerfragen reicht ein Mehrheitsbeschluss Großbritannien könnte also überstimmt werden. Und grundsätzlich sei er als Christ von Geburt an optimistisch. Auch der Abgeordnete Klute sieht trotz des zu erwartenden Widerstandes im Rat eine Chance, zumindest einen Teil der Vorschläge des Parlaments gegen den EU-Rat durchzusetzen. Denn der Druck auf die Politik, bei den Spekulationen mit Lebensmitteln und Rohstoffen zu wirksamen Regelungen zu kommen, sei groß. Gleichzeitig gebe es aber auch weiterhin eine sehr starke Lobbyarbeit der Finanzbranche. Es gilt also, dem Druck der Finanzmarkt lobbyisten wirkungsvoll etwas entgegenzusetzen. Die Zivilgesellschaft einschließlich der beiden großen Kirchen und ihre Entwicklungshilfeorganisationen hat hier eine große Verantwortung, sagt Klute. In der Tat hat die breite öffentliche Debatte bereits jenseits der Parlamente Wirkung gezeigt. Denn Banken und Sparkassen müssen um ihr Image fürchten. So hat vor kurzem die Deka, die Fondsgesellschaft der deutschen Sparkassen, bekanntgegeben, dass sie sich aus dem Geschäft mit den Nahrungsmittelspekulationen zurückzieht. Auch die Deutsche Bank hatte zum Jahresbeginn erklärt, dass sie ihre Geschäfte dieser Art auf den Prüfstand stelle und gegebenenfalls einstellen werde. Die Prüfung werde aber erst am Ende des Jahres abgeschlossen sein. Historische Bilder von der Londoner Terminbörse. Mittlerweile regiert auch hier der Computerhandel ohne Menschen. Foto: dpa/neil Munns (li.), Olivier Hoslet (re.) 14 zeitzeichen 6/2012

15 Olympische Spiele gesellschaft Zwei Seiten der Medaille Die Olympischen Spiele haben London bereits verändert und nicht nur zu seinem Vorteil claudia atts Foto: Claudia Atts Der Countdown läuft auch auf dem Londoner Trafalgar Square. In zwei Monaten beginnen die Olympischen Spiele in London. Die Stimmungslage der Bewohner ist nicht nur positiv. Alle befürchten das große Verkehrschaos. Und die Anwohner in den Ostteilen der Stadt leiden unter jahrelangen Baumaßnahmen und steigenden Mieten. Das bekamen auch die Kirchengemeinden der Stadt zu spüren, wie die Journalistin Claudia Atts bei einem Besuch in London feststellte. Duncan Green ist begeistert. Der anglikanische Pfarrer ist Chef- Koordinator der Kirchenaktivitäten bei den Olympischen Spielen: Mich fasziniert die Tatsache, dass jede Kirche, egal welcher Konfession, die Spiele als Katalysator nutzen kann, um Gottes Wort weiterzugeben. Die Möglichkeiten seien vielfältig und reichten von Jugendfestivals, Großleinwandveranstaltungen, Kinderferienprogrammen mit sportlichen Themen bis hin zu Nachbarschaftsaktionen: Jede Gemeinde kann ihrem Stadtteil direkt vor Ort dienen. Um die Angebote zu koordinieren, haben sich alle Kirchen unter dem Dach von More Than Gold zusammengeschlossen. Diese Organisation hat bereits bei anderen sportlichen Großveranstaltungen wie Fußball-Weltmeisterschaften und den Spielen in Atlanta und Barcelona Erfahrungen gesammelt. Der Vorsitzende von More Than Gold, David Willson, sagt: Wir helfen den Kirchen, Wege zu finden, wie sie sich mit ihren bereits vorhandenen Möglichkeiten und Strukturen einbringen können. Bands, Theatergruppen, Tanzaufführungen, Ballonkünstler der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. More Than Gold bildet auch Sportseelsorger aus, Chaplains, die Athleten während der Spiele betreut. Das eigens erbaute Faith Centre im Olympiapark dient allen Weltreligionen als Anlaufpunkt für Stille und Hilfe während der Spiele. More Than Gold hat hunderte Freiwillige rekrutiert, die als Dolmetscher und Helfer an den Bahnhöfen zur Verfügung stehen und Orientierungshilfe geben sollen. Andere werden an heißen Sommertagen kostenlos Wasser in Warteschlangen verteilen sowie Gesprächs- und Gebetsangebote machen. Die Kirche The Cornerstone in Nachbarschaft zum Park lädt schon jetzt zu sonntäglichen Gebetsmärschen rund um das Parkgelände, um für das Gelingen und die Sicherheit der Spiele zu beten. Im Endspurt ab Mitte Juli bis zur 6/2012 zeitzeichen 15

16 gesellschaft Olympische Spiele Abschlusszeremonie wird in dieser Kirche gar rund um die Uhr gebetet. More Than Gold hatte auch dazu aufgerufen, den Familien der Athleten aus Dritte-Welt- und Schwellenländern Unterkunft in den Familien anzubieten. In vielen Stadtteilen Londons erklärten sich die Menschen dazu bereit, doch ausgerechnet dort, wo der Olympiapark mit seinen zahlreichen Wettkampfstätten errichtet wurde, reagierten die Menschen zurückhaltend. Pfarrer Paul Bowtell, Assistent des anglikanischen Regionalbischofs von Barking, hat für das Verhalten der Anwohner Verständnis: Sie haben seit Jahren unter den Vorbereitungen auf die Spiele gelitten, kein Wunder, dass sie nicht so begeistert sind, jetzt zum Gelingen der Spiele beizutragen. Für den Olympiapark haben sich die Organisatoren der Spiele den im Ostteil gelegenen heruntergekommenen Stadtteil Stratford mit vielen überalterten Industrieanlagen ausgesucht. Nur drei U-Bahnstationen entfernt vom inneren Stadtring liegt er fast zentral und ist mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Die Spiele haben den Stadtteil schon jetzt verändert. Über zweihundert Gebäude, meist Bausünden aus den Sechziger- und Siebzigerjahren, wurden für den Olympiapark abgerissen. Ansässige Mieter und Firmen mussten in neue Gebäude außerhalb des Parks umziehen. Die Bewohner protestierten, allerdings ohne Erfolg. Betroffen war davon auch unter anderem eine Kirche: Die Mega-Gemeinde Kingsway International Christian Centre, deren Gottesdienste regelmäßig mehrere tausend Menschen besuchen. Auch ihr Gebäude fiel 2007 Sechs Gottesdienste finden sonntäglich im Kino statt. dem Abriss zum Opfer. Nicht zuletzt wegen Unregelmäßigkeiten im Umgang mit Spendengeldern, die sogar Thema im Parlament waren, erhielt die Gemeinde bisher keine Baugenehmigung für eine neue Kirche. Sie nutzt nun ein umgebautes Kino und kompensiert die Raumnot damit, dass sie sechs Gottesdienste am Sonntag anbietet. Niemand kann bestreiten, dass die Bauarbeiten auch ihr Gutes hatten. Der kleine, stark verschmutzte Fluss Lea, ein Nebenarm der Themse, wurde entseucht und entmüllt, alte Autos, Reifen, Gartenmöbel und anderer Schrott aus dem Flussbett geräumt. An den Ufern wurde die chemisch verseuchte Erde um einen halben Meter abgetragen, versiegelt, neue Erde aufgeschüttet und bepflanzt. Große Bäume wurden herangeschafft und eingepflanzt, um den Park älter erscheinen zu lassen, als er ist. Verkehrschaos befürchtet Der Erholungspark bildet das Zentrum des Olympiaparks und gilt als das größte städtebauliche Projekt seit der viktorianischen Zeit. Die Baukosten allerdings uferten aus und lagen am Ende beim Dreifachen dessen, was ursprünglich vorgesehen war. Da der Park bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt wurde, hatten Rasen und Pflanzen schon etwas Zeit, anzuwachsen. Daher wirkt das Gebiet harmonisch und nicht so aus dem Ei gepellt wie andere Anlagen, die noch bis zur Eröffnung in größter Eile fertiggestellt werden, kaum, dass man die letzten Planen entfernt und Gerüste abgebaut hätte. Schon jetzt hat London von den Olympischen Spielen profitiert. Früher fuhr man nur nach Stratford, wenn man unbedingt musste. Nun hat es sich bereits in ein attraktives Wohngebiet verwandelt, erzählt Duncan Bicknell, ein Mitarbeiter von British Heritage, der für den Fremdenverkehr zuständigen Organisation. In der Tat werden viele Wohnhäuser im Umkreis des Parks saniert. Die dadurch steigenden Mieten vertreiben aber Alteingesessene in güns tigere Stadteile. John Winter arbeitet als Sicherheitsbeauftragter auf dem Parkgelände. Ich bin selbst betroffen. Die Miete meiner Wohnung stieg gerade um 80 Pfund monatlich, nur weil das Gebäude in Parknähe steht. Weitere Verbesserungen in der Infrastruktur sollen Stratford attraktiver machen und dürften die Mieten weiter steigen lassen. Das bereits neu eröffnete Einkaufszentrum ist das größte und modernste Londons. Das Olympische Dorf, Unterkunft der Athleten und Funktionäre, wird nach den Spielen in Wohnraum umgewandelt. Alle Häuser sind so konzipiert, dass in alle Wohneinheiten eine Küche eingebaut werden kann. Die entstehenden Wohnungen sollen bevorzugt an Lehrer und Pflegepersonal vermietet oder verkauft werden. Kritik gab es jedoch an der Aufteilung des Geländes: zu beengt seien die Häuser aneinander gebaut. Wegen der attraktiven Lage und des Preises werden die Wohnungen dennoch sehr begehrt sein. Doch nicht nur in Stratford sehen die Londoner den Olympischen Spielen mit gemischten Gefühlen entgegen. In der ganzen Stadt befürchten die Einwohner ein großes Verkehrschaos. Diese Bedenken sind berechtigt. Die Zuschauer sollen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Stadien fahren, schnelle Züge von St. Pancras zusätzlich eingesetzt werden, um Zuschauer zum Olympischen Park zu bringen. Der neue futuristische Umweltbus sieht zwar cool aus, ist jedoch auch nur ein weiteres Gefährt auf den ohnehin verstopften Straßen. Und die U- Bahnstation Pudding Mill Lane, die dem Park am nächsten liegt, verfügt nur über einen einzigen Bahnsteig. Grundsätzlich ist das Londoner U-Bahnsystem ja schon mit dem alltäglichen Berufsverkehr völlig überlastet. Das gesamte Netz wurde zwar kräftig modernisiert, aber nicht erweitert. Stattdessen gab es eine groß angelegte Werbekampagne, die für Verständnis warb, dass es in der Zeit der Spiele zu Verzögerungen kommen werde. Londoner sind für ihre fatalistische Einstellung bekannt und reagieren mit ihren eigenen Methoden. Viele Firmen und Büros legten ihren Jahresurlaub in die Zeit der Spiele und schließen. Zehn Millionen Briten haben bereits ihren Jahresurlaub im Ausland gebucht. Wer seine Wohnung oder sein Haus Besuchern zur Miete anbietet, kann sich damit eine goldene Nase verdienen. Die ohnehin hohen Hotelpreise haben wegen der Spiele kräftig angezogen: Bis zu 200 Prozent, wird gemunkelt. Bleibt abzuwarten, ob wirklich viele die ausgegebenen Parolen befolgen: gemeinsam mit Nachbarn die Spiele auf Großleinwänden zu verfolgen, Garten- und Grillpartys zu veranstalten, zu Quizabenden in die Kirche zu gehen, dazu Gäste und Freunde mitzubringen und doch noch, und sei s in letzter Minute, ihre Häuser öffnen und die Familien der Athleten aus Drittwelt- und Schwellenländern kostenlos zu beherbergen. 16 zeitzeichen 6/2012

17 Fotos: Karin Desmarowitz Gefühle ausdrücken, Selbstbewusstsein gewinnen Frauenfußball in Quispillaccta. Fußball gegen das Grauen Zwei verrückte Schwestern haben hinter den Bergen von Ayacucho viel bewegt constanze bandowski Früher tobte in den peruanischen Anden der Bürgerkrieg, heute bauen sich die Menschen ein neues Leben auf. Gemeinschaftsarbeit und Frauenfußball heilen allmählich die psychischen Wunden. Gladis hat die erste Halbzeit verpasst. Sie musste ihrer Mutter noch im Haushalt helfen, bevor sie zu Fuß zum Turnier kommen konnte. Eine Stunde dauert der Weg über die Hügel. Jetzt steht es Null zu Eins für Catalinayoc, wie konnte das passieren? Entschlossen legt die 15-Jährige ihren Hut auf die Tribüne, streicht den Rock noch einmal glatt und stürmt aufs Feld. Regen prasselt auf den Betonboden, Pfützen spritzen, Sandalen fliegen durch die Luft die sind fürs Fußballspielen wirklich nicht gemacht aber den Spielerinnen ist das alles völlig egal. Kreischend und lachend rennen sie über den Platz, zwölf junge Frauen mit pechschwarzen Zöpfen, bunten Röcken und selbstgestrickten Leggings. Die Zuschauer auf den Tribünen johlen und grölen. Maura, was ist mit deiner Abwehr?, ruft einer, Geh ran an den Ball!, ein anderer, oder: Carmen, beweg dich! Früher haben hier nur Jungs Fußball gespielt, sagt Olpeano Ccallocunto. Seit ein paar Jahren spielen auch die Frauen und das finde ich toll! Der alte Mann kommt gerade vom Feld. Zusammen mit seinen Nachbarn hat er Bäume gepflanzt, einen ganzen Hang voll. Jeder hat dreißig bis fünfzig Setzlinge mitgebracht, die sollen später den Boden schützen, Feuchtigkeit halten und Schatten spenden. Es muss endlich wieder bergauf gehen in den Hochlanddörfern oberhalb der Kolonialstadt Ayacucho. Viel zu lange hat hier der Bürgerkrieg getobt, viel zu brutal war der Kampf zwischen der linken Guerillaorganisation Leuchtender Pfad und dem peruanischen Militär. Bei allen Gräueltaten standen die Dorfbewohner zwischen den Fronten. Zum Glück gehört das alles der Vergangenheit an. Tor für Puncopata! Gladis fällt ihrer Heldin jubelnd um den Hals. Ausgleich, Eins zu Eins! Die gegnerische Torhüterin stampft wutentbrannt mit den Füßen auf, so ein Elend, kurz vor Abpfiff noch einen rein zu bekommen. Fußball ist unsere Therapie, sagt Marcela Machaca Mendieta. Es hilft uns, unsere Gefühle auszudrücken. Die lagen jahrelang vergraben unter Angst und Schrecken. Guerilla und Militär gaben sich nichts: Jeder zerrte an der Bevölkerung, wer nicht kooperierte, geriet in Verdacht, auf der Seite des Gegners zu stehen ein aussichtsloses Spiel für die Menschen vor Ort. Natürlich gab es auch überzeugte Kämpfer, Spione und 6/2012 zeitzeichen 17

18 Teamfoto: Fußball ist unsere Therapie. Verräter, aber die meisten Bauernfamilien standen zwischen den Fronten. Marcela Machaca Mendieta hat früher selbst mitgekickt, aber seit der Leistenoperation im vergangenen Winter ist sie nicht mehr so recht auf die Beine gekommen. Also sitzt die 48 Jahre alte Agrarwissenschaftlerin auf der Tribüne und schaut zu. Die Angst bleibt Ihre Schwester Victoria steht gegenüber bei den Schiedsrichtern. Sie leitet die Gruppe für Waisenmädchen von aba, der lokalen Organisation, die sich seit zwanzig Jahren für ein besseres Leben hier in Quispillaccta einsetzt. Natürlich dreht sich bei aba viel um Ernährungssicherung, Umweltschutz und Vermarktungsstrategien für ökologischen Knoblauch oder Hochlandkäse aus Kuhmilch. Deshalb bekommt sie auch Spendengelder von der Deutschen Welthungerhilfe. Darüber hinaus geht es aber auch um den Erhalt der indigenen Kultur, um ein stärkeres Selbstbewusstsein und die Aufarbeitung der Kriegstraumata. Jeder Mensch in Quispillaccta leidet noch heute unter den Folgen des Bürgerkrieges, selbst junge Leute wie Gladis Nuñez. Als sie 1996 zur Welt kam, war das Schlimmste schon überstanden. Vorbei waren die öffentlichen Hinrichtungen der Guerilla, vorbei die Folterungen des Militärs, vorbei die systematischen Vergewaltigungen der Frauen und Mädchen. Keine Leichen lagen mehr auf den Straßen, aber das Schweigen und die Angst blieben im kollektiven Bewusstsein tief verwurzelt. Als Gladis geboren wurde, starb ihr Vater. Sie war das jüngste von fünf Kindern und ihre Mutter hatte schwer damit zu kämpfen, alle satt zu bekommen. Der damalige Präsident Alberto Fujimori hatte sich bereits den Sieg über den Leuchtenden Pfad auf die Fahnen geschrieben, aber an den erbärmlichen Lebensumständen in den abgelegenen Bergen von Quispillaccta hatte er nichts geändert. Sogar den Krieg haben die Quechua-Bauern selbst aus ihrer Region verbannt. Wir haben uns Ende der Achtzigerjahre eigenständig organisiert, um die Energie unserer Vorfahren wieder aufleben zu lassen, sagt Marcela Machaca. Das war zwar ein großes Risiko, aber es gab keine Alternative. Wir mussten etwas tun. Marcela Machaca hat zusammen mit ihrer Schwester Magdalena die überlebenden Schamanen und Weisen zusammengeholt und religiöse Riten voll zogen. Sie haben das Konzept der Minka wieder eingeführt, der traditionellen Gemeinschaftsarbeit, mit der die Dorfbewohner nach und nach die Grundlagen für eine nachhaltige Landwirtschaft errichteten. Das hat den Menschen Kraft und Zuversicht gegeben, sagt die Agrarwirtin. Die Leute hielten wieder zusammen, und der Leuchtende Pfad konzentrierte seine Aktivitäten auf Lima und andere Städte. Marcela Machaca stammt aus Unión Portreo, einer von dreizehn Siedlungen der Gemeinde Quispillaccta hoch oben in den Anden. Anfang der Siebzigerjahre kamen die ersten Anhänger des Philosophieprofessors Abimael Guzmán in die abgelegene Region, um ihr maoistisches Experiment zu starten. Die armen Hoch landbauern nahmen die Fremden freundlich auf, die Versprechen von Gerechtigkeit und Umverteilung des nationalen Reichtums erschienen ihnen verlockend. Drei Jahre später war der Geist der Bevölkerung bereits zerstört, sagt Marcela Machaca. Der Leuchtende Pfad hatte Hass und Misstrauen gesät und die Region als befreite Zone erklärt. Die Familie Machaca floh nach Ayacucho. Marcela studierte mit ihrer Schwester Magdalena Agrarwissenschaften kehrten sie zurück auf den elterlichen Hof, um ihn wieder aufzubauen. Vier Jahre später gründeten sie den Verein Asociación Bartolomé Aripaylla, kurz: aba. Marcela und Magdalena sind ledig und kinderlos geblieben, um ihre Sache voranzutreiben. Kein Wunder, dass die Leute sie als verrückt bezeichnen. Victoria, eine weitere Machaca- Schwester, ist weniger verrückt. Sie arbeitet zwar auch bei aba, aber sie hat immerhin ein Kind. Das zieht sie alleine auf. Wie so viele Männer verschwand der Vater noch vor der Geburt, warum auch immer. Alkohol, Depressionen und zerstörte Familienstrukturen zählen zu den langwierigen Folgen des Krieges. Carmen, die Torhüterin von Catalinayoc, hat das Unentschieden längst überwunden. Kichernd und gackernd hockt sie mit ihren Kolleginnen auf der Tribüne. Den Hut mit der breiten Krempe hat sie wieder aufgesetzt, das Tuch mit ihrem Baby hat sie ebenfalls auf den Rücken gebunden. Klar bin ich alleinerziehende Mutter, sagt sie, das sind doch viele von uns. Dann verlässt sie aber ihr Mut, sie wird wieder schüchtern wie ein kleines Mädchen und hält den Mund. Gladis aus dem Team von Puncopata liebt Musik. Wir machen aber alles Mögliche mit Victoria, sagt sie. Stricken und Häkeln zum Beispiel, Körbe flechten oder Tischlern. Fußball ist etwas Besonderes, vor allem die Turniere, bei denen die Dörfer gegeneinander antreten. Fußball stärkt das Selbstbewusstsein, die Lungen und den Gemeinschaftssinn. Hier gehen die Mädchen aus sich heraus, sagt Marcela Machaca. Dann steht sie auf leider kann sie nicht bis zur Siegerehrung bleiben. Der nächste Termin ruft. Die Milchbauern von Pampamarca haben eine Käserei aufgemacht und wollen der Direktorin von aba ihre neusten Produkte präsentieren. Die sollen möglichst bis nach Lima vermarktet werden. Die verrückten Schwestern haben hinter den hohen Bergen von Ayacucho viel bewegt. 18 zeitzeichen 6/2012

19 meditation Die reichen Juden dieter graumann Es gibt einen wunderbaren alten jüdischen Witz: Samuel Kohn liegt im Sterben und seine Familie hat sich um das Sterbebett versammelt. Mit letzter Kraft fragt Samuel: Rebecca, mein Weib, bist du da? Ja, Samuel, ich bin bei dir! Und Jossele, mein Sohn, bist du da? Ja, Tate, ich bin da! Sarah, geliebte Schwiegertochter, bist du da? Ja, Tate, ich bin da! Da richtet sich Samuel auf und fragt erregt: Und wer steht unten im Geschäft? In unseren Witzen nehmen wir Juden uns selbst liebevoll aufs Korn, Selbstironie war schon immer eine jüdische Spezialität. Über die Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, wurden aber auch die Vorurteile und Stereotypen über Juden verballhornt so wurden sie womöglich etwas erträglicher. Juden denken immer nur ans Geschäft, und Juden sind reich das ist ein verbreitetes Klischee. Bis heute finden sich Publikationen, in denen mit anscheinend seriösen Statistiken belegt wird, wie überdurchschnittlich wohlhabend Juden in den usa oder anderswo auf der Welt sind. Namen wie Rothschild oder in jüngerer Zeit des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg stehen für jüdischen Reichtum. Und viele denken dabei auch an Rockefeller. Nach Reichtum zu streben, widerspricht nicht der jüdischen Religion. Allerdings gilt auch das Gebot, den Armen zu geben, das Gebot von sozialer Solidarität wird im Judentum immer ganz besonders hoch gehalten. Doch jenseits aller Klischees und theologischer Debatten ist eines gewiss: Es gibt einen großen Reichtum des Judentums. Einen, der sich gerade nicht in Zahlen ausdrücken lässt. Wir sind reich an Traditionen, Riten und Gebräuchen. Die jüdische Kultur ist wie ein funkelnder Schatz. Wir sind auch reich an Erfahrung leider auch an so furchtbarer wie der der Shoa, die das europäische Judentum samt seines kulturellen Reichtums und materiellen Besitzes fast komplett ausgelöscht hat. Eine kleine Flamme hielten die Juden jedoch immer am Brennen. Selbst den Nazis mit ihrer systematischen Vernichtungsstrategie gelang es nicht, die jüdische Identität zu zerstören. Genau das hat mit dem Reichtum des Judentums zu tun. Ich will das an einem Beispiel erläutern. Nicht nur Trauernde Selbst säkulare Juden Religiöse ohnehin kommen gerne an den hohen jüdischen Feiertagen mit ihren Familien oder Freunden zusammen. Es wird nicht nur gegessen und getrunken, sondern auch die uralten jüdischen Bräuche werden zelebriert. Im Mittelpunkt etwa des Pessach-Festes, das in diesem Jahr parallel zu Ostern lag, steht der Seder- Abend. An diesem Abend gedenken wir des Auszugs des jüdischen Volkes aus Ägypten, aus der Sklaverei in die Freiheit. Bei dem Festmahl stellt das jüngste Kind am Tisch vier Fragen zum Unterschied des Seder-Abends zu anderen jüdischen Festen. Die Tischgemeinschaft antwortet und erinnert damit zugleich an die Ereignisse beim Auszug aus Ägypten. Ich werde nie den Moment vergessen, als ich selbst als Vierjähriger zum ersten Mal die vier Fragen stellen durfte. Auch der erste Seder, den ich selbst führte, und der erste Seder, an dem unsere Kinder die vier Fragen stellten, sind mir für immer unvergesslich. Diese Rituale machen uns Juden bewusst, in einer jahrtausendalten Tradition zu leben. Wir fühlen uns verbunden mit den vorangegangenen Generationen und zusammengehörig mit allen Juden auf der Welt. Wir haben in der Diaspora und in den dunkelsten Stunden immer an diesen Traditionen festgehalten und Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland tun es bis heute das macht uns reich. Und diesen Reichtum kann uns niemand so leicht wegnehmen. Der Reichtum der jüdischen Kultur ist mittlerweile auch in Deutschland wieder sichtbar. Dank der Zuwanderung von Juden aus Osteuropa sind unsere Gemeinden immens gewachsen. Die Einwanderer haben uns wahrlich bereichert: Sie brachten nicht nur ihre ureigenen Erfahrungen und die Bräuche ihrer Länder mit, sondern auch ihre Talente. Autoren wie Wladimir Kaminer und Lena Gorelik sind einem breiten Publikum bekannt. Viele Musiker bereichern uns mit ihrem Können und Talent. Sie alle stehen für jüdische Kultur, die in Deutschland endlich wieder einen festen Platz gefunden hat. Ich hoffe, dass die Mehrheitsgesellschaft in Deutschland diese neue jüdische Vielfalt, diesen Reichtum auch wahrnimmt. Und uns nicht nur als Trauernde und Mahner betrachtet. Und weil jüdische Witze auch zu unserem reichen kulturellen Erbe gehören, will ich mit einem weiteren schließen: Ein Schnorrer war bei Rothschild. Wieviel hast du bekommen?, will sein Kollege wissen. Einen Gulden. So wenig? Ja, weißt du, es geht ihm schlecht. Ich habe selber gesehen, wie seine zwei Töchter im Salon auf einem einzigen Klavier zusammen gespielt haben! Und übrigens: Rockefeller war gar kein Jude er war Christ. Foto: Zentralrat/Hilgemann 6/2012 zeitzeichen 19

20 thema: islam Islamische Welten Heute wird gern unter dem Titel der abrahamitischen Religion die Gemeinsamkeit zwischen Judentum, Christentum und Islam betont. Äußerlich hat der Islam mit dem Christentum gemeinsam, dass er in zwei große Konfessionen und in viele kleinere zerfällt die sich immer einmal wieder bekriegen. Doch sie alle bekennen sich zur Umma, der Gemeinschaft des Islam. Wie reich an Facetten der Islam ist, wie reich auch an Tradition und Gegenwart, wie kompatibel mit christlichen und westlichen Werten das erfahren Sie hier. Foto: dpa andreas gorzewski Viele Zweige Über 1,5 Milliarden Menschen gehören dem Islam an eine bunte Vielfalt an Strömungen und Gruppen. Seite 22 michael a. schmiedel Kontrovers Wie der Islam entstanden ist, darüber gibt es unter Wissenschaftlern unterschiedliche Meinungen. Seite 26 karl-josef kuschel Ins dritte Jahrtausend Sind Islam und Moderne mitein - an der vereinbar? Ein Blick auf eine historische Debatte. Seite zeitzeichen 6/2012

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