1 Robert Klaßen: Photoshop Elements 8 für digitale Fotos

Transkript

1 1 Robert Klaßen: Photoshop Elements 8 für digitale Fotos 1.1 Bilder für das Netz vorbereiten Bevor wir in diesem Abschnitt zur Praxis schreiten, kommen wir um etwas Theorie leider nicht herum. Denn das oberste Gebot heißt auch heute noch: Wenn Sie einen funktionierenden Internetauftritt betreiben möchten, benötigen Sie kleine Dateien. Das stellt Sie als ambitionierten Fotofan natürlich vor ein Problem. Ihre Bilder haben nämlich in Bezug auf die Dateigrößen mächtig Holz vor der Hütte. Nehmen Sie nur ein RGB-Bild (gehen wir einmal von TIFF aus) mit den durchaus nicht üppigen Maßen von 10 x 15 und einer Auflösung von 72 dpi. Wissen Sie, wie groß das ist? Ganze 360 KB. Das ist viel zu groß für eine gut funktionierende Webseite. Denken Sie immer daran:»sie«nehmen lange Wartezeiten in Kauf, wenn Sie Ihren Internetauftritt zum ersten Mal im Netz ansehen möchten. Schließlich geben sich Spannung, Zufriedenheit, Stolz und frohe Erwartung in solchen Momenten die Klinke in die Hand. Der Haken:»Nur«Sie nehmen das in Kauf! Ihre Besucher wollen etwas sehen. Also müssen Sie schnell sein. Machen Sie es Ihren Besuchern recht, und präsentieren Sie schnelle und dennoch qualitativ hochwertige Internetauftritte. Die richtige Auflösung einstellen Zuerst die gute Nachricht: Sie können sich von 150 oder gar 300 dpi, die Sie ja für auszudruckende Bilder benötigen, getrost verabschieden. Warum? Der Standardmonitor zeigt sowieso nur 72 dpi an. Also heißt der erste Schritt einer Bildumwandlung: Bringen Sie Ihre Fotos auf 72 dpi. TIFF ist zwar ein leistungsstarkes Format, aber für das Internet undenkbar. Bei Bildern kommen meist JPEGs zum Einsatz. JPEG (benannt nach der Joint Photographic Expert Group) rechnet die Dateien drastisch herunter. Doch jetzt die schlechte Nachricht: Das Herunterrechnen von Bildern ist mit Qualitätseinbußen verbunden! Welch schlimmes Wort. Qualitätseinbußen? Niemals!, werden Sie geneigt sein zu sagen. Doch! Es gibt hinnehmbare Qualitätseinbußen. Sie werden sehen Der Dialog Für Web speichern Wir werden nun (in zügigem Tempo) ein Bild für das Web herunter rechnen. Die einzelnen Funktionen werden anschließend noch genauer angesprochen. 1 Galileo Press

2 Schritt für Schritt: Bilder webtauglich machen Starten Sie den Editor, und öffnen Sie die Datei Blume.tif. Buch-DVD: Blume.tif Abbildung 1.1: Die Ausgangsdatei Leszek Schluter Wählen Sie BILD SKALIEREN BILDGRÖSSE, und lesen Sie im Frame PIXELMASSE die aktuelle Dateigröße ab. Das Bild hat 5,32 MB. Lesen Sie nun die BREITE und HÖHE ab. Das Bild ist 10 x 13,33 cm groß. Das ist wichtig, weil wir uns im folgenden Schritt daran orientieren werden. 1. Bildgröße feststellen 2 Galileo Press

3 Abbildung 2: Die Datei ist viel zu groß für die Darstellung auf einer Webseite. Kontrollieren Sie zunächst, ob vor BILD NEU BERECHNEN MIT ein Häkchen gesetzt ist. Das muss sein, damit der nächste Schritt funktioniert. Klicken Sie doppelt in das Eingabefeld für die Auflösung, und überschreiben Sie den aktuellen Wert von 300 dpi. Setzen Sie 72 ein. Kontrollieren Sie abermals die Pixelmaße. Das Bild ist merklich kleiner geworden, obwohl die Dokumentgröße mit rund 10 x 13 cm konstant geblieben ist. Verlassen Sie den Dialog mit (Enter). Im Vergleich zum Original wird die Datei dabei optisch mächtig schrumpfen. 2. Bildgröße ändern 3 Galileo Press

4 Abbildung 1.2: Die Datei hat jetzt nur noch eine Höhe von 283 Pixeln. Vergrößern Sie die Ansicht, indem Sie auf die Lupe in der Werkzeugleiste doppelklicken. Das sorgt dafür, dass Sie das Bild so groß zu sehen bekommen, wie es auch auf einer Webseite dargestellt würde. Diese Größe ist wohl durchaus in Ordnung für die Präsentation im Netz. Nun soll die Datei in ein webtaugliches Format umgewandelt werden, wozu sich prinzipiell JPEG oder GIF eignen würde. Während der Tastaturkürzelverweigerer DATEI FÜR WEB SPEICHERN wählt, benutzt der Finger-Akrobat (Strg)/(Befehl)+(Alt)/(Wahl)+(Umschalt)+(S). Ein mächtiges Dialogfenster erwartet Ihre Befehle. Stellen Sie im Frame VORGABE JPEG MITTEL ein. 3. Ansicht auf Originalgröße skalieren 4. Für Web speichern 5. JPEG einstellen 4 Galileo Press

5 Abbildung 1.3: In der Vorher-nachher-Ansicht können Sie beurteilen, wie stark sich die Komprimierung auswirkt. Im Hauptfenster sehen Sie die Datei zweimal: links das Original, rechts das Duplikat. Aber werfen Sie doch einmal einen Blick auf die Bereiche unterhalb. Dort stehen die jeweils relevanten Dateigrößen. Unser JPEG-Bild hätte nun weniger als 12,5 Kilobyte, und das Laden des Bildes mit Kabel-DSL würde gerade einmal eine Sekunde dauern. Das ist doch was, oder? Über das Flyout-Menü oben rechts neben der JPEG-Vorschau lässt sich die Anzeige übrigens umschalten. Am Bild selbst ändert sich dadurch gar nichts. Lediglich die Berechnungsgrundlage würde verändert. Davon können Sie gern Gebrauch machen, wenn Sie wissen, dass beispielsweise viele Modem-User Ihre Seite besuchen. Aber wer weiß das schon so genau. 6. Dateigröße prüfen 5 Galileo Press

6 Abbildung 1.4: Bei der Berechnung der Ladezeit können Sie auch andere Vorgaben einstellen. Falls Sie näher heranzoomen möchten, um die Qualität besser beurteilen zu können, drücken Sie (Z) und klicken auf eine der Vorschauen. Zudem lässt sich die Qualität stufenlos einstellen und somit auch noch verbessern. Dazu steht ein Regler bereit, der über die kleine Dreieck-Schaltfläche zugänglich wird. 7. Qualität optimieren Abbildung 1.5: Der QUALITÄT-Regler wird nach einem Klick auf die Dreieck-Schaltfläche zugänglich. Im Frame NEUE GRÖSSE lässt sich das Bild noch skalieren. Aber das müssen Sie hier nicht mehr machen, da Sie das ja bereits zu Beginn erledigt hatten. Wenn Sie zufrieden mit dem Ergebnis sind, drücken Sie (Enter) oder klicken auf OK. Legen Sie im folgenden Dialog einen Speicherort fest. 6 Galileo Press

7 1.2.1 Dateiformate für das World Wide Web Öffnen Sie noch einmal die Dialogbox FÜR WEB SPEICHERN. Den Spagatgriff kennen Sie ja nun schon. Wenn Sie im Bereich VORGABE die oberste Combobox öffnen, finden Sie vier unterschiedliche Formate vor: GIF: eignet sich vor allem für Grafiken, also gezeichnete Flächen ohne Verläufe. Darüber hinaus unterstützt GIF Transparenzen. JPEG: ist das beste Format für Bilder. Es werden allerdings keine Transparenzen unterstützt. PNG 8: ist ein gleichwertiger Ersatz für GIF. PNG 24: ist mit JPEG vergleichbar, unterstützt aber Transparenzen. Einstellungen dauerhaft speichern Um die Einstellungen in diesem Dialog dauerhaft zu speichern, drücken Sie (Alt)/(Wahl). Dadurch wird der HILFE-Button zur Schaltfläche MERKEN. Wenn Sie darauf klicken, werden die soeben vorgenommenen Einstellungen übernommen. Ebenso können Sie noch einmal ganz von vorne anfangen und die bisher vorgenommenen Änderungen verwerfen. Dazu muss ebenfalls (Alt)/(Wahl) gedrückt werden, was bewirkt, dass ABBRECHEN in ZURÜCK umbenannt wird. Abbildung 1.6: Die voreingestellten Formate für das Web Beim Vergleich zwischen JPEG und GIF bleibt festzustellen, dass die beiden Komprimierungsarten in ihren Wirkungsweisen sehr unterschiedlich sind. Betrachten Sie dazu doch einmal die folgende Abbildung. 7 Galileo Press

8 Abbildung 5: Das Original (links) und im Vergleich dazu die JPEG- Kompression (rechts oben) sowie die GIF-Kompression (rechts unten) Es ist gut zu sehen, dass beide Verfahren nicht verlustfrei sind. Dennoch kann von einem»foto«unter GIF schon fast keine Rede mehr sein ganz zu schweigen von der Tatsache, dass GIF in diesem Fall auch noch eine größere Datei erzeugen würde als JPEG. Bei Grafiken und Transparenzen überzeugt allerdings das GIF-Format. Abbildung 6: Hier bestimmen Farbflächen das Bild. Daher ist die GIF-Kompression optimal Mehrere Durchgänge Im Dialog FÜR WEB SPEICHERN findet sich eine Funktion mit dem Namen MEHRERE DURCHGÄNGE. Bilddateien erlangen dadurch einen 8 Galileo Press

9 entscheidenden Vorteil: Sie werden in mehreren Abschnitten geladen. So sieht der Besucher Ihrer Homepage bereits während des Ladevorgangs erste Ergebnisse. Die Ladezeiten werden so kürzer. 9 Galileo Press