CSM-Clubreise 2007 nach Tromsö

Transkript

1 CSM-Clubreise 2007 nach Tromsö 21 CSM Mitglieder verliessen am 7. Juli 2007 die 14 grädige, nasskalte Schweiz, um nördlich des Polarkreises, bei Temperaturen um 25 C, zu fischen. Unglaublich aber wahr. Nach einem problemlosen Flug bis Kopenhagen stiegen wir um für die nächste Etappe nach Oslo. Kaum waren wir in Oslo angekommen, hiess es bereits springen, denn das Gate wurde für uns offen gehalten. Ohne Gepäck erwischten wir den Anschluss nach Tromsö. Abends um Uhr kommen wir in Tromsö an. Wunderschönes, warmes Sommerwetter mit Temperaturen bis zu 26 C erwarteten uns. Taxi und Bus stehen bereit und führen uns nach einem Abstecher ins Einkaufscenter zu unseren Ferienhäusern, nach Lauklines. Unglaublich, kaum vorstellbar, wenn man es zum ersten Mal sieht, es bleibt auch in der Nacht hell! Das ist also die Mitternachtssonne. Die 2600 Kilometer nach Norden haben sich gelohnt. Ein wunderschönes Feriendorf mit tollen sechs Unterkünften warten auf uns. Auch der Hafen, gleich daneben, lässt unsere Fischerherzen höher schlagen. Unsere feudalen Unterkünfte für die nächsten sieben Tage, gleich daneben der Bootshafen mit den Fischerbooten. Was kann da noch schief gehen?

2 Am Sonntagmorgen herrscht Angelverbot. Durch die beiden Guides wurden wir in die Meeresfischerei eingeführt. Sicherheitsvorkehrungen wie: Abgrenzung des Gebietes, fassen der Schwimmwesten, hinterlassen der Handy-Nummern, Verhalten in Notsituationen, standen an erster Stelle. Aber auch die Erklärungen zu den einzelnen Angelstellen, Köderwahl und Angelmethoden wurden den wissbegierigen Schweizern vermittelt. Und mit dem Gezeitenkalender wussten wir nun auch, wann die Fische beissen sollten. Mit der Ankunft unseres Gepäcks am frühen Nachmittag konnte es losgehen. Fischen, angeln 24 Stunden ohne Ende. Schleppen mit Wüdas und Vertikalangeln mit der Pilkmontage. Was in den meisten Schweizer Seen gemacht wird, wird sich wohl auch im Meer bewähren! Zwei Boote versuchten sich auf Meerforelle und Lachs. Nach etlichen Schleppstunden in seichten Buchten und im Küstengebiet konnten sie gesamthaft vier Meerforellen fangen. Dabei bissen aber auch Köhler, Dorsche und Makrelen auf die geschleppten Wobbler und Löffel. Der Traum vom Lachs ging leider nicht in Erfüllung. Aber die Schweizer Schlepptechnik ist auch im Meer anwendbar und ist eine feine Abwechslung zum Pilken. Pilken ist die meistverbreitete Angelmethode in Norwegen, um die Fische in den verschiedenen Tiefen zu fangen. Die meisten Fische stehen im 50 bis 80 Meter tiefen Wasser. Mit Pilkgewichten um die 250 Gramm versuchten wir die Angelstellen in allen Tiefen auf Fische abzusuchen. Als ideale Geräte haben sich Pilkruten mit einem Wurfgewicht von 200g und einer Länge von ca. 2.7m sehr bewährt. Eine leichtere Rute von gleicher Länge und einem Wurfgewicht von ca. 80g kann für leichteres Fjordfischen verwendet werden. Die Multirollen sind beim Pilkfischen den Stationärrollen vorzuziehen. Auch die geflochtenen Schnüre erwiesen sich bei dieser Fischerei von Vorteil. Mit einer Tragkraft von ca. 20kg konnten wir alle Fische drillen. Selbstverständlich gehören zu bei dieser Montage die Seitenspringer. Der traditionelle rote Nuggi durfte ebenso wenig fehlen wie Twister und andere Gummiköder in allen möglichen Farben und Formen. Aber auch mit Fischfetzen liessen sich die verschiedensten Meeresfische zum Beissen überlisten. Viele Fische halten sich nicht auf dem Boden auf, sondern sind über alle Wasserschichten verteilt und die gilt es zu finden. Wurde einmal die richtige Tiefe gefunden, so konnte man mit grosser Sicherheit einen Biss erwarten, beim rhythmischen Auf- und Abbewegen der Pilkmontage. Vielfach kamen die Bisse der Fische bereits beim Hinunterlassen. In Bodennähe biss der Lumb auf die angebotenen Köder. An einigen Stellen konnten wir auch Rotbarsche fangen. Einige Meter ab Boden wurden vereinzelt Schellfische zum Biss verleitet. Die Dorsche verteilten sich auf die ganze Wassertiefe. Auch Leng und Pollak konnten von uns gefangen werden. Nur ganz wenigen gelang es einen Seewolf zu überlisten. Ein Heilbutt und ein Seeteufel wurden auch noch gefangen. Um die Fische zu finden lässt man sich am einfachsten mit dieser Montage driften, dabei wird auch Benzin gespart, das in Norwegen einiges teurer ist als bei uns in der Schweiz. Wenn auch das Driften keinen Erfolg brachte, hielten wir Ausschau nach den Papageientauchern, denn diese jagen kleine Fische und da stehen ja auch die grossen. Ja und hie und da war auch Geduld angesagt, wie das beim Angeln so üblich ist.

3 Wunderschöne Fische konnten wir in den Fjorden um Lauklines fangen. Die besten Fangzeiten waren zwei Stunden vor Wasserhöchststand und bis zwei Stunden danach. Da man zu einigen Angelstellen bis eineinhalb Stunden Anfahrt rechnen musste, waren wir täglich ca. zehn Stunden auf See. In Lauklines ist Angeln bei jedem Wetter möglich, da es überall wind abgewandte Stellen hat. Dabei wurden vierzehn verschiedene Fische gefangen, nämlich: Dorsch, Köhler, Schellfisch, Lumb, Leng, Rotbarsch, Seewolf, Seeteufel Heilbutt, Scholle, Makrele, Pollack, Hering und Meerforelle. Die Fische konnten im Filetierhaus der Anlage Lauklines geputzt und verpackt werden. Ebenso hat jedes Haus eine eigene grosse Kühltruhe, um die Filets für die Rückreise zu frosten. Auch einen Fischereishop gibt es hier. Alles Nötige für die Meerfischerei kann im Shop gekauft werden. Gerne geben die Guides Tipps zu Köderwahl und guten Stellen, an denen geangelt werden kann. Pro Person dürfen 15kg Fisch aus Norwegen ausgeführt werden. Natürlich stand Fisch mehrmals auf dem Menüplan der Schweizer Fischer. Ja und zu einer Clubreise gehört natürlich auch ein kleiner Wettbewerb. Jeder konnte seinen grössten Fang Kolumbus angeben. Am letzten Abend kam es dann zur Preisverteilung. Auffallend war, dass die grossen Fische ausschliesslich aus Teilnehmern von zwei Häusern gefangen wurden! Und so sah die Rangliste aus: Heilbutt 105cm Lunke Bruno Dorsch 104cm Lala Dorsch 95cm Kolumbus Dorsch 93cm Weber Roland Dorsch 93cm Nussbaumer Peter Dorsch 89cm Stöckli Hans Dorsch 76cm Frei Georg Lumb 68cm Meier Willi

4 Hat der Präsident das Wort ergriffen, wird ruhig und aufmerksam zugehört! Die komfortabeln Ferienhäuser waren heimelig und in ausgezeichnetem Zustand. Wahre Fischerferien.

5 Bilder sagen mehr als tausend Worte. Die Woche in Tromsö war leider viel zu schnell vorbei. Wer nicht dabei war, ist selber schuld und hat einiges verpasst. Sommerwetter nördlich des Polarkreises, freundliche Bedienung durch Andreas, fischen, fischen, fischen, schöne Kameradschaft, herrliche, unberührte Natur, eine gutgelaunte Schar CSM Mitglieder, feines Essen, Ein spezieller Dank gehört unserem Reiseleiter Roli Weber. Durch seine ruhige, fachkundige Art wurde unsere Clubreise 2007 zu einem wahren Glückstreffer. Während wir noch in den Erinnerungen an Tromsö schwelgen, warten wir gespannt auf die nächste Clubreise im Ich hoffe, sie wird ebenso erfolgreich.