Wie bekomme ich im Einsatz Kontakt zu Menschen mit besonderen Erkrankungen? HILFE UND BEGLEITUNG FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ
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- Birgit Gerburg Amsel
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1 Wie bekomme ich im Einsatz Kontakt zu Menschen mit besonderen Erkrankungen? HILFE UND BEGLEITUNG FÜR MENSCHEN MIT DEMENZ
2 Gliederung Epidemiologie Krankheitsbild der Demenz Definition Symptome Verlauf und Prognose Stadien Konzepte im Umgang mit Demenzerkrankten Personen Personenzentrierter Ansatz Kommunikative Konzepte STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, PFLEGEWISSENSCHAFTLERIN 2
3 Epidemiologie (I) Demenzlandkarte STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 3
4 Epidemiologie (II) Demenzlandkarte STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 4
5 In den Schuhen des Demenzerkrankten gehen STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 5
6 Definition Demenz der Begriff leitet sich aus dem lateinischen ab und bedeutet ohne Verstand Demenz ist ein Oberbegriff für 200 unterschiedliche Syndrome STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 6
7 Symptome der Demenz neue Informationen aufnehmen und behalten komplexere Handlungen durchführen Vernunft und Urteilskraft räumliche Orientierung Sprache Verhalten STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 7
8 Verlauf und Prognose STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 8
9 Leichtes Stadium Menschen mit einer leichten (also beginnenden) Demenz erinnern sich meist schlecht an kurz zurückliegende Ereignisse finden sich schlecht zurecht, etwa weil - ihnen das Zeitgefühl abhanden gekommen ist - sie sich leicht verlaufen - sie Situationen verkennen (z.b. im Verkehr) - Dinge an Bedeutung verlieren (z.b. der Wert von Münzen) wahren aber die Fassade (benutzen z.b. gerne Floskeln) (werden entsprechend oft auch nicht als eine Person wahrgenommen, die an einer Demenz erkrankt ist) STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 9
10 Mittleres Stadium Menschen mit einer mittelschweren Demenz sind zur eigenen Person nicht mehr orientiert, d.h. - sie vergessen rückschreitend Details aus ihrem Leben (z.b. wo sie wohnen, mit wem sie verwandt sind und ob bzw. wie viele Kinder sie haben) - sie reagieren nicht mehr auf Körpersignale (wie z.b. Durst, Harndrang, Schmerz, Kälte) schätzen Situationen falsch ein, d.h. z.b. - wehren angebotene Hilfe u.u. als Übergriff ab - durchschauen Arglistigkeit nicht mehr (Telefongeschäfte) unterliegen starken Gefühlsschwankungen - zugänglich/misstrauisch, unbekümmert/bedrückt STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 10
11 Schweres Stadium Menschen mit einer schweren Demenz verschwinden aus der öffentlichen Wahrnehmung da sie völlig auf fremde Hilfe angewiesen sind sich kaum noch selber äußern meist bettlägerig sind STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 11
12 Therapie STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 12
13 Konzepte im Umgang mit Demenzerkrankten Menschen Aromatherapie Personenzentrierte Pflege ROT Validation 10- Minuten- Aktivierung Snoezelen Biographiearbeit Milieutherapie Basale Stimulation Musiktherapie Psychobiographisches Pflegemodell nach Böhm SET Clownsvisiten Gartentherapie Tiergestützte Therapie Türöffnungskonzept STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 13
14 Personenzentrierter Ansatz VON TOM KITWOOD
15 Personenzentrierte Haltung Empathie Kongruenz Akzeptanz STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 15
16 Psychische Bedürfnisse von Menschen mit Demenz Primäre Bindung Trost Liebe Einbeziehung Identität Beschäftigung STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 16
17 Vier globale Gefühlszustände, die mit Wohlbefinden einhergehen das Gefühl, etwas wert zu sein das Gefühl, etwas tun, etwas bewirken zu können das Gefühl, Kontakt zu anderen Menschen zu haben, dazu zu gehören das Gefühl von Sicherheit, Urvertrauen und Hoffnung STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 17
18 KOMMUNIKATIVE KONZEPTE STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 18
19 Kommunikationsschwierigkeiten bei Demenzerkrankten die Demenzerkrankte Person hat Schwierigkeiten damit, imaginäre Bilder, Konzepte und Erinnerungen abzurufen irrationale Verhaltensweisen stellen häufig nur den Versuch dar, den Wirrwarr im Kopf zu entwirren Menschen mit Demenz sind sich nicht bewusst darüber, dass sie etwas falsches tun oder sagen STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 19
20 Eine kommunikative Umgebung schaffen vereinfachen Sie die Situation, minimieren Sie z.b. störende Nebengeräusche schaffen Sie durch Abschirmung eine ruhige Umgebung schicken Sie Unbeteiligte fort beruhigen Sie ggf. auch mit körperlichem Kontakt (auf öffentlichen Bereich und auf Körpersprache des Demenzerkrankten achten) ziehen Sie eine Vertrauensperson heran bieten Sie ein Getränk/ einen Sitzplatz an STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 20
21 Kommunikative Kompetenz (I) Begeben Sie sich auf Augenhöhe Blickkontakt aufnehmen eventl. Körperkontakt aufnehmen sprechen Sie langsam und deutlich Benutzen Sie einfache und kurze Sätze geben Sie nur eine Information auf einmal Aussagen formulieren Ja/ Nein Fragen stellen STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 21
22 Kommunikative Kompetenz (II) lassen Sie der demenzerkrankten Person ausreichend Zeit zum antworten Stellen Sie sicher, dass die Verständigung nicht durch andere körperliche Einschränkungen gestört ist (z. B. Schwerhörigkeit) Pause machen, Situation noch einmal beginnen Sprachbegleitende Gesten Sprechen Sie die Gefühle der demenzerkrankten Person an STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 22
23 ABC-Prinzip A Vermeide Konfrontation (Avoid confrontation) Es nützt meistens gar nichts, den Demenzerkrankten mit seinen Fehlern zu konfrontieren B Handle zweckmäßig (Be practical) manchmal kann man kritische Situationen voraussehen meist gibt es praktikable Lösungen für ein Problem CFormuliere die Gefühle des Klienten und spende Trost (falls er ängstlich oder aufgeregt ist) (Clarify the feelings and comfort) empathisches hineinfühlen in die Person und verbalisieren der möglichen Gefühle STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 23
24 Beispiel (I) Eine ältere Frau ruft wiederholt Oma!, Mama!. Alle paar Minuten erklingt das rufen STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 24
25 Beispiel (II) Warum? Die Vergangenheit erschient als Gegenwart Das Problem, neue Erinnerungen und Konzepte abzuspeichern, führt dazu, dass die Dame nicht weiß, wo sie ist und warum Sie fühlt sich verloren, desorientiert, allein, verängstigt und durch die unbekannte Umgebung verwirrt Eine wenige hilfreiche Antwort Sein Sie doch endlich still. Ihnen passiert doch nichts! C Formuliere das Gefühl des Klienten und spende Ihnen Trost Sie müssen Ihre Mutter sehr vermissen STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 25
26 Was sollten Sie vermeiden Fremdwörter und Reizwörter über den Kopf des Demenzbetroffenen hinweg kommunizieren Unterlasse Anspielungen auf seine Defizite auf Defizite aufmerksam machen Vermeide W-Fragen (je nach Stadium der Demenz) keine Diskussion, Streit keine logischen Argumente gewaltsames Festhalten STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 26
27 Vielen Dank! STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 27
28 Quellen Deutsche Alzheimer Gesellschaft-Selbsthilfe Demenz: Das Wichtigste 1 Die Epidemiologie der Demenz Tom Kitwood: Demenz. Der personenzentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen. Huber Verlag Peter Tackenberg, Angelika Abt-Zegelin: Demenz und Pflege. MabuseVerlag, Frankfurt am Main, Landesinitiative Demenz-Service (Hrsg.). Jenny Powell: Hilfen zur Kommunikation bei Demenz. 4. Auflage, Kuratorium Deutsche Altershilfe STINA RAUSCH, ALTENPFLEGERIN, MSCN 28
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