VORANSICHT. Die Reformation ist ein wichtiger Bestandteil deutscher. Der Streit um den Glauben Luther und die Reformation
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- Margarethe Buchholz
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1 VII Kirche im Wandel der Zeit 2 Luther und die Reformation (Kl. 9/10) 1 von 14 Der Streit um den Glauben Luther und die Reformation Von Nicole Janssen, Aurich Die Reformation ist ein wichtiger Bestandteil deutscher Geschichte. Ihr Einfluss auf Gesellschaft und Politik, Kultur und Sprache sind vielfältig und wirken bis heute nach. Sie hat aber auch einen großen Anteil an den kriegerischen Auseinandersetzungen in Deutschland in den vergangenen Jahrhunderten. Mit Ihren Schülern erkunden Sie den Ausgangspunkt der Kritik Luthers an seiner Kirche und damit das zentrale Anliegen der Reformation. Ein Lückentext beleuchtet die Gründe für die Feier des Reformationstags und anhand des Beispiels Bauernkrieg wird in einer Gruppenarbeit sowie mithilfe eines Bilderrätsels die Sprengkraft der reformatorischen Entwicklung beleuchtet. Eine Zeitleiste verdeutlicht die weitere Entwicklung der Reformation und sensibilisiert die Schülerinnen und Schüler für die Aktualität von Auseinandersetzungen um den wahren Glauben. Das Wichtigste auf einen Blick Martin Luther: Der Initiator und einer der Gestalter der Reformation akg-iamges Klasse: 9/10 Dauer: 2 Bausteine (2 Stunden) Kompetenzen: Anlass und Auslöser für die Reformation verstehen die Gründe für die Feier des Reformationstages kennen die Entwicklung der Reformation in Grundzügen kennen Methoden: Mini-Rollenspiel, Lückentext Ihr Plus: Ein Puzzle zum Bauernkrieg
2 4 von 14 VII Die Einheit auf einen Blick Baustein 1 Martin Luther und die Anfänge der Reformation Inhalt Kompetenzen Checkliste Der Ablasshandel als Stein des Anstoßes Die Schüler überprüfen ihr Vorwissen anhand dreier Bilder und verstehen mithilfe des Sachtextes den Ablasshandel als Anlass und Auslöser der Reformation. Der Lückentext führt in die weitere Entwicklung bis zur Abspaltung von der Mutterkirche ein und erläutert den Grund für die Feier des Reformationstages. M 1 M 2 M 3 Glaube, Bibel, Krise Von den Sünden freikaufen? Der Ablasshandel Jedes Jahr eine Reform? Warum gibt es den Reformationstag? verstehen, wie die Reformation entstanden ist den Reformationstag kennen Baustein 2 Die Reformation und ihre weitere Entwicklung evtl. M 1 auf Folie ziehen; evtl. ausreichend Lexika Inhalt Kompetenzen Checkliste Gewaltsame Auseinandersetzungen um des Glaubens willen Die Lernenden lernen die Wirksamkeit lutherischer Schriften auf das einfache Volk kennen und verstehen, dass die Reformation letztlich nur gewaltsam durchgesetzt werden konnte. Sie stellen fest, dass auch heute noch Kriege um den wahren Glauben geführt werden M 4 M 5 Gewalt erzeugt wieder Gewalt die 12 Artikel der Bauern Wie ging es weiter? Die Folgen der Reformation So können Sie die Materialien aus Baustein 2 kombinieren Die Vertiefung M4 können Sie auch weglassen. die konfliktreiche Entwicklung der Reformation in Grundzügen kennen erfahren, dass es immer noch Konflikte um den wahren Glauben gibt Auf der CD 4 finden Sie alle Materialien im Wordformat. CD 4
3 VII Kirche im Wandel der Zeit 2 Luther und die Reformation (Kl. 9/10) 5 von 14 M 1 Bilder sagen mehr als 1000 Worte? Was sagen die Bilder aus? 1 2 iakg-images 3 Reformation 31. Oktober istockphoto/winterling Martin Luther ( ) Thinkstock/iStockphoto 1. Beschreiben Sie, was Sie auf den Bildern sehen. 2. Überlegen Sie, was das Wort Reformation bedeutet. Begründen Sie. 3. In manchen Bundesländern ist der 31. Oktober ein gesetzlicher Feiertag. Was wird an diesem Tag gefeiert? 4. Welche Begriffe fallen Ihnen zum Namen Martin Luther ein? 5. Sehen Sie sich das Foto mit der Kirche genau an. Wofür steht es? 6. Suchen Sie eine geeignete Überschrift.
4 6 von 14 VII M 2 Von den Sünden freikaufen? Der Ablasshandel Martin Luther wollte keine eigene Kirche oder Konfession gründen. Am Anfang übte er nur berechtigte Kritik an einem Handeln der Kirche, das er für grundlegend falsch gehalten hat. Erica Im 16. Jahrhundert war der Glaube das Wichtigste im Leben der Menschen. Eine Religionsvielfalt wie heute gab es damals nicht. In Deutschland, das damals Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation hieß und andere Grenzen als Deutschland heute aufwies, war alleine die katholische Kirche für das religiöse Leben der Menschen zuständig. Daneben gab es wenige Juden, vor allem in Städten. Sie hatten von den jeweiligen Regionalherrschern oder vom Kaiser die Erlaubnis erhalten, sich dort niederzulassen. Die Menschen lebten in ständiger Angst, dass sie wegen ihrer Sünden nach ihrem Tod im Jüngsten Gericht verurteilt werden und im Fegefeuer oder sogar in der Hölle landen könnten. Die Kirche bot zwei Möglichkeiten, wie man seine Sünden zu Lebzeiten tilgen konnte: die Beichte und den Ablass. Also suchten die Menschen Priester auf, beichteten ihre Sünden, zeigten Reue und leisteten Bußhandlungen, wie zum Beispiel das Spenden für Arme. Danach wurden sie im Namen Gottes von den Sünden befreit. Die zweite Möglichkeit war der sogenannte Ablass. Dies war eine Art Brief mit einem kirchlichen Siegel, den man kaufen konnte. Hatte man den Ablass bezahlt, wurden, je nach Betrag, ein Teil der Sünden oder alle erlassen und die Zeit im Fegefeuer verkürzt. So erzählten es jedenfalls die Mönche, die die Ablassbriefe verkauften, den Menschen. Das Geld bekam die katholische Kirche, die dafür Kirchen baute oder das oft verschwenderische Leben der Geistlichen finanzierte. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts sollte der Petersdom in Rom weitergebaut werden. Aber es fehlte das Geld dazu. Also wurden zur Finanzierung Ablässe auch in Deutschland verkauft. Johann Tetzel als einer der Ablassprediger war dabei sehr erfolgreich. Er verdiente viel Geld mit dem Verkauf von Ablassbriefen. Die Menschen sollten auch beichten, Reue zeigen und für ihre Sünden Buße tun. Viele kauften aber nur den Ablass, weil dies natürlich viel einfacher war. Martin Luther war zu dieser Zeit katholischer Mönch. Trotzdem war er nicht mit allem einverstanden, was in der Kirche passierte. Über den Ablasshandel ärgerte er sich besonders. Denn er war der Meinung, dass die Beichte dazu da sei, um den Menschen seelsorgerlich in ihren Nöten und Ängsten zu helfen. Nur der Glaube an Gott und Gottes Gnade könne einen Menschen von seinen Sünden befreien und kein gekaufter Ablassbrief. Mit seiner Kritik hoffte er, dass dieser Missstand in der katholischen Kirche ein Ende findet. Das erwies sich als falsch. Guilane-Nachez/Fotolia.com 1. Lesen Sie den Text. Klären Sie mit Ihrem Sitznachbarn unbekannte Wörter und unterstreichen Sie wichtige Informationen. Tipp: Unterstreichen Sie keine ganzen Sätze, sondern nur einzelne Wörter. 2. Notieren Sie zwei Gründe, die (a) für den Verkauf von Ablässen sprechen und (b) warum Martin Luther gegen den Ablasshandel war. 3. Arbeiten Sie mit einem Partner. Einer von Ihnen ist Martin Luther und gegen den Ablasshandel. Der andere ist Johann Tetzel und für den Ablasshandel. Führen Sie ein kurzes Streitgespräch zwischen den beiden vor. Die Lösungen der 1 und 2 liefern Ihnen Argumente. So könnten Sie anfangen: Luther: Guten Tag, Herr Tetzel! Sie machen ja ein zufriedenes Gesicht! Tetzel: Ja, ich kann nicht klagen....
5 10 von 14 VII M 4 Gewalt erzeugt wieder Gewalt die 12 Artikel der Bauern Luthers Schriften wurden schnell verbreitet und von vielen Menschen gelesen. Nicht alles wurde in der Weise verstanden, wie er es gerne wollte. Gruppe A Zu Luthers Zeit waren die meisten Menschen Bauern. Sie verstanden kein Latein. Weil aber die Bibeln vor allem in Latein verfasst waren, übersetzte Luther das Neue Testament 1521/22 aus dem Lateinischen ins Deutsche. Die deutschsprachige Bibel fand schnell Verbreitung. Von da an wurde in vielen Kirchen auf Deutsch daraus gelesen. Die Menschen hörten, dass alle Christen freie Menschen seien. Luther bezog das aber nur auf die Freiheit des Glaubens, also darauf, dass der Glaube immer an Christus und an die Liebe zu den Menschen gebunden sei. Viele Bauern aber verstanden ihn falsch. Sie schrieben 12 Artikel nieder, in denen sie forderten, dass die Ungerechtigkeiten, unter denen sie im täglichen Leben leiden mussten, abgeschafft würden: Die Bauern waren meist Leibeigene. Das heißt, dass sie einem Grundherrn gehörten und tun mussten, was er sagte (zum Beispiel arbeiten ohne Bezahlung). Die Bauern mussten von ihrer Ernte oder ihrem Vieh Teile an die Grundherren abgeben. Viele gerieten dadurch in Not. 1. Setzen Sie das Puzzle zusammen. Was ist abgebildet? 2. Wählen Sie ein Mitglied aus Ihrer Gruppe. Sie oder er soll den Text laut vorlesen. 3. Schreiben Sie mithilfe des Textes zwei Forderungen der Bauern auf. 4. Ordnen Sie das Bild der passenden Forderung der Bauern zu. Begründen Sie. Gruppe B Martin Luther kritisierte die bestehenden Verhältnisse in der katholischen Kirche schrieb er das Buch Von der Freiheit des Christenmenschen. Mit dieser Freiheit meinte er die Freiheit des Glaubens, was bedeutete, dass der Glaube immer an Christus und an die Liebe zu den Menschen gebunden sei. Die Bauern verstanden ihn falsch und forderten, dass die Ungerechtigkeiten, unter denen sie im täglichen Leben leiden mussten, abgeschafft würden schrieben sie in 12 Artikeln auf, welche Freiheiten sie von ihren Grundherren verlangten. Die Grundherren jedoch ignorierten diese Forderungen, obwohl Luther sie aufforderte, soziale Missstände zu beseitigen. Die Bauern schlossen sich zusammen und wollten für ihre Rechte kämpfen. Es kam an vielen Orten in Deutschland zu Aufständen. Die Grundherren waren ihnen überlegen und viele Bauern wurden gefangen genommen und hingerichtet. Zwischenzeitlich hatte Luther eine Schrift gegen das Vorgehen der Bauern veröffentlicht. Darin kritisierte er, dass sie Schlösser und Klöster plünderten, und forderte, dass man die seiner Meinung nach unberechtigte Gewalt gewaltsam unterdrücken müsse. Er bat aber darum, dass man gegenüber den Bauern gnädig und milde sein sollte. 1. Setzen Sie das Puzzle zusammen. Was ist abgebildet? 2. Wählen Sie ein Mitglied aus Ihrer Gruppe. Sie oder er soll den Text laut vorlesen. 3. Überlegen Sie: Warum wandte sich Luther später gegen die Bauern? 4. Betrachten Sie nun Bild und Text gemeinsam. Wie gehören sie zusammen?
6 VII Kirche im Wandel der Zeit 2 Luther und die Reformation (Kl. 9/10) 11 von 14 Gruppe A M 4 akg-images Gruppe B akg-images
7 12 von 14 VII M 5 Wie ging es weiter? Die Folgen der Reformation Mit den Streitschriften Luthers und dem Bann des Papstes über Luther endete die Reformation nicht. Andere evangelische Bewegungen entstanden, zum Beispiel die Ulrich Zwinglis in Zürich oder Johannes Calvins in Genf. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation steuerte auf eine kriegerische Auseinandersetzung zu Lutheraner legen dem Augsburger Reichstag das Augsburger Glaubensbekenntnis vor 1546 Tod Luthers 1555 Augsburger Religionsfrieden 1618 Beginn des Dreißigjährigen Krieges 1648 Westfälischer Friede Immer noch kämpfen Menschen um den wahren Glauben, Lösungswort: zum Beispiel in Nordirland, Afghanistan, Irak (R) erneuter Krieg zwischen Katholiken und Protestanten (H) Ende des Dreißigjährigen Krieges, vollständige Gleichberechtigung beider christlichen Religionen, allerdings auch Zementierung der Verhältnisse (E) In dem Bekenntnis werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen katholischem und evangelischem Glauben dargestellt. (L) Der evangelische und katholische Glaube waren gleichberechtigt; allerdings bestimmten die Fürsten die Religion der Bevölkerung. War eine Familie evangelisch und lebte nun unter einem katholischen Fürsten, musste sie umziehen. (T) Krieg zwischen Katholiken und Protestanten ( Schmalkaldischer Krieg ) (U) Ordnen Sie den Jahreszahlen und Stichworten die richtigen Texte aus den Kästchen zu, indem Sie vor beide dieselbe Ziffer schreiben. Wenn Sie alles richtig haben, ergibt sich aus den Buchstaben hinter den Sätzen ein Lösungswort.
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