Die Lust am Garten kann einem schnell vergehen, wenn Krankheiten und Schädlinge die grünen Mitbewohner dezimieren.

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1 Gärtnern ohne Gift

2 Gärtnern ohne Gift Im eigenen Garten haben wir noch eine der wenigen Möglichkeiten unseren Lebensraum selbst zu gestalten. Ein Garten kann Entspannung, ein Ort eigener gelebter Kreativität, geordnete Wildnis, eine botanische Pflanzensammlung, aber auch ein intensiv genutzter Garten zur teilweisen Selbstversorgung oder ein Prestigeobjekt sein. Vielen Hobbygärtnern gemeinsam ist, das sie in ihrem eigenem Bereich keine Gifte mehr einsetzen möchten..

3 Gartenbeispiele

4 Die Lust am Garten kann einem schnell vergehen, wenn Krankheiten und Schädlinge die grünen Mitbewohner dezimieren. Die Gründe hiefür liegen oft in einer falschen Gartenplanung, Unkenntnis und einer gut gemeinten, aber nicht pflanzenfreundlichen Folgepflege. Um die Probleme zu behandeln müssen die Ursachen erkannt und ausgeglichen werden. Fehler bei der Gartenanlage lassen sich nicht durch eine noch so gute Pflege ausbessern. Chemischer Pflanzenschutz ist in manchen Situationen unumgänglich, doch es werden damit in erster Linie Symptome wie Pilzbefall, nicht aber die Ursachen wie ein ungünstiger Standort oder eine anfällige Sortenauswahl behoben.

5 Biologischer Pflanzenschutz ist nicht immer und erst recht nicht sofort ein Allheilmittel, hat aber eine langfristigere positive Wirkung. Die Chemie kann Jahr um Jahr reduziert oder sogar ganz aufgeben werden. Die unschädlichen Stärkungsmittel spielen dabei eine bedeutende Rolle. Mein Anliegen ist es die Gesundheit der Pflanzen, die Schönheit des Gartens zu fördern und nicht Krankheiten zu bekämpfen. Oft bleibt uns im Pflanzenschutz keine andere Wahl, denn:

6 Durch den Klimawechsel (Trockenperioden, Sturzregen, intensivere Sonnenstrahlung, starke Temperaturschwankungen) werden die Pflanzen zunehmend geschwächt Die wechselhafte Witterung fördert Virenkrankheiten, die sich nicht chemisch behandeln lassen. Eingeführte Pflanzen und Insekten (chinesischer Laubholzkäfer, Harlekinmarienkäfer) haben hier zunächst keine natürlichen Feinde und können die heimische Flora, Faune verdrängen.

7 Gute und schlechte Jahre Vielfalt im Garten ist eine Grundvoraussetzung, das auch in schlechten Jahren etwas wächst. Monokulturen sind anfälliger und bieten nur wenigen Nützlingen eine Nische

8 Virus an Zucchinipflanze

9 Die Bau- und Gartenmärkte führen ein reiches Sortiment, das der Pflege des grünen Wohnzimmers dienlich sein soll. Oft sind diese Produkte (Haushaltsgrößen der Pflanzenschutzmittel, Spezialdünger, - erden, Kompostverbesserer, etc.) kostenintensiv und nicht immer wirkungsvoll.

10 Viele Pflanzenschutzmittel dezimieren neben den Schädlingen auch Nützlinge wie Marienkäfer, Schwebfliegen Der Einsatz von Herbiziden bringt selten die gewünschte Wirkung und auch hartnäckige Unkräuter entwickeln im Lauf der Zeit Resistenzen gegen häufig verwendete Mittel

11 Wuchsschaden von Tomaten durch Herbizid.

12 Die Ackerwinde oder der Ackerschachtelhalt wurzeln bis zu zwei Meter tief. Kein Herbizid erfasst diese Tiefe. Jedes kleine überlebende Wurzelstück treibt wieder aus. Der rote Hornklee bildet bis zu Samen je Pflanze, die beim Spritzen nicht erfasst werden.

13 Roter Hornklee kann schnell zur Gartenplage werden.

14 Kranke Pflanze was tun? Zuerst Ursachen suchen: Pflanze auf Nährstoffmangel überprüfen Stimmt der Standort, Boden, Wasserversorgung? Handeln: Standort und Pflege optimieren, Mechanische biologische Maßnahmen Wenn es nicht anders geht sinnvoll Chemie anwenden

15 Grundlegendes Welchen Zweck soll mein Garten erfüllen und wie viel Arbeit, Geld, Zeit will ich dafür investieren? Wie sind die Bedingungen vor Ort?

16 Bodenvorbereitung Ist entscheidend für das Pflanzenwachstum Bodenprobe, Bodendichte, kann teilweise von den vorkommenden Pflanzen bestimmt werden (z.b. Ackerwinde für verdichteten Boden) Pflanzfläche von ungewollten Pflanzenräumen, tiefgründig lockern, evtl. mit Kompost, Urgesteinsmehl etc. verbessern Für Rhododendron und Co. Torf und feinen Rindenmulch mit sauer wirkenden Dünger einarbeiten

17 Standortbestimmung und Pflanzenauswahl Ideal ist eine Auswahl der Pflanzen gemäß ihres natürlichen Lebensraumes Standortgerechte Pflanzenauswahl. Alternativ die Schaffung eines solchen, z.b. Moorbeete für Rhododendron & Co. So unterschiedlich die Pflanzenwelt ist, so unterschiedlich sind auch ihre Standortanforderungen.

18 Ungünstige Pflanzenauswahl

19 Günstige und ungünstige Pflanzenauswahl

20 Bodenvorbereitung Eine intensive Bodenvorbereitung ermöglicht ein optimales Anwachsen der Pflanzen und reduziert die spätere Gartenpflege auf ein Minimum. (Bild: Muttererde mit Kompost)

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23 Kompost günstigste und beste Bodenverbesserung

24 Herbstlaub Rasenschnitt Beides sind leicht verrottbare organische Materialen. Dünn ausgebrachter Heckenschnitt ist ein idealer Dünger für Hecken. Herbstlaub ist ein idealer Winterschutz für Gehölze und Stauden (nicht für Rasen) Lediglich krankes Laub (Kastanien mit Minirmotten) oder stark verunkrauteter Rasen sollten entsorgt werden.

25 Kompost Ist Nährstofflieferant auch für Spurennährstoffe Verbessert die Bodenstruktur Kostenlose Grünschnittentsorgung ohne Anfahrtswege Herbstlaub!!!!

26 Schritte zur Bodenvorbereitung Alten Pflanzenbestand ausgraben und Unkraut entfernen. Boden umgraben oder zumindest lockern Bei schlechten, verdichteten Böden Verbesserung mit bspw. Gründüngung, Kompost, Sand, Urgesteinsmehl oder neuer Erde. Beete abgrenzen, z.b.: mit Pflastersteinen, niedrigen Rhizomsperren oder niedrigen Hecken,.

27 Beispiele zur Bodenvorbereitung Eingeschlämmtes Erde-Torfgemisch für Rhododendron & Co. Vorbereitung: Vom Rasen zum Staudenbeet

28 Wichtig Schon bei der Gartenplanung sollte seine spätere Pflege mitberücksichtigt werden Klare Wege oder Trittsteine, damit jeder Beetteil beim Jäten oder Rückschneiden unkompliziert zu erreichen ist. Standortgerechte und robuste Pflanzenarten wählen.

29 Vorgarten vor der Umgestaltung Alle Pflanzen wurden ausgegraben, der Boden gelockert, mit Komposterde aufgefüllt.

30 Ausreichend große Wege erleichtern die Gartenarbeit

31 Ein halbes Jahr später, der anfangs breite Weg wird schmaler, die weitgehend heimischen Pflanzen bieten zahlreichen Insekten Nahrung.

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33 Pflanzung und Pflege Pflanzen vor dem Setzen tauchen, nach der Pflanzung unabhängig vom Wetter gut wässern. Zu dichte Wurzelballen etwas zwecks besserer Wurzelbildung aufreißen Freie Flächen mulchen, bei Rindenmulch Ausgleichsdüngung. Regelmäßig alle 2 Wochen jäten und Pflanzen zwecks Nachblüte zurückschneiden. Richtig wässern intensiv nicht bloß oberflächlich `spritzen`. Gefahr von Pilzkrankheiten. Düngung bei Bedarf von März bis August, ab Juni schwächer. Kompost max. 2-4 l je qm im Frühjahr.

34 Dieser Garten besteht seit neun Jahren, ist zu fast jeder Jahreszeit attraktiv und braucht wenig Pflege.

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36 Mein Garten vor drei Jahren

37 Neuanlage mit Stauden

38 Die unkrautreiche Wiese wurde im Herbst 2008 von Hand umgegraben wurde dort dank guter Vorarbeit und Rindenmulch nur dreimal gejätet.

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40 Ein altes Bett, Komposterde und ein etwas absonniger Standort werden schnell zur Heimat von alten Rosen und Stauden. Pflanzen danken es wenn ihnen zuliebe eigene Lebensräume geschaffen werden. Sie wachsen in gründlich gelockerter Erde viel besser an.

41 Hier fehlt es den Pflanzen an Erde

42 Drei Monate später wachsend dank cm Komposterde wieder üppig Blumen.

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44 Pflanzen brauchen genug Raum zum Wachsen

45 Zwei Jahre später wird es einigen Pflanzen auf der 12 qm großen Fläche zu eng.

46 Der Maulbeerbaum steht zu dicht an Nachbars Grundstück.

47 Der Ausläufer bildende Straußenfarn überwuchert den zierlichen japanischen Ahorn.

48 Die Stauden stehen schon seit Jahren an einem Platz und sind zu dicht. Hier hilft nur noch Handarbeit: ausgraben, Boden lockern, aufbessern, Stauden teilen und neu pflanzen

49 Vier Stunden später

50 Robuste, Trockenheit liebende Pflanzen an passendem Standort

51 Freilandpflanzen im Topf Brauchen mehr Pflege (Wasser, Winterschutz) als ihre Verwandten im Freiland. Hortensien (Ballensträucher) brauchen einen halbschattigen Standort und saure Erde.

52 Der mächtige Bambus braucht eine Rizomsperre, nur eine kräftige Rasendüngergabe und genügend Wasser hält ihn an diesem engen, trockenen Ort vital.

53 Der Hibiskus wurde zu tief gesetzt und wächst dadurch kümmerlich.

54 Felsenbirnen vertragen keinen Schnitt. Oft sind die Ausmaße dem Hobbygärtner zuerst nicht bewußt und der Strauch wird verschnitten. Viele Wildtriebe und später der Rotpustelpilz sind die Folge.

55 Es gibt zahlreiche Kleingehölze, die keinen Schnitt brauchen. Hier Amelanchier ovalis (Endgröße 2-3 m, Vergleich Amelanchier lamarkii 4-6m)

56 Pflanzenauswahl Krankheiten und Schädlinge passen sich immer wieder ihren Wirt an. Es sollten stets robuste Sorten verwendet werden. Wer Zeit und Platz hat sollte verschiene Pflanzen im Garten ausprobieren und die vermehren, die am besten wachsen. Kein Lehrbuch kann die eigene Erfahrung ersetzen.

57 An dieser Stelle hat die automatische Bewässerung versagt.

58 Der immergrüne Buchsbaum ist vertrocknet. Immergrüne Gehölze brauchen auch im Winter Wasser.

59 Florwallsteine sind nur für trockenheitsresistente, kleinwüchsige Pflanzen günstig.

60 Perfekt aufgeräumte Gärten sind nichts für Nützlinge. Sie brauchen hohle Pflanzenstängel. Oft reichen ein paar Natur belassene Gartenecken.. Nützlingsförderung erspart manchen Spritzgang im Frühling.

61 Diese Astern bleiben bis zum Frühjahr stehen.

62 Efeu kann ganze Hecken und Bäume überwuchern. Es sollte regelmäßig entfernt werden.

63 Kahle Zypressenhecke, zu spät, zu weit geschnitten.

64 Schöner aber schwieriger Rosenstandort

65 von Hecken und hohen Bäumen bedrängt

66 Die Rosen habens es überlebt, doch besser wäre ein Schutz mit luftdurchlässigen Materialien.

67 Düngung Oft wird gar nicht oder zu viel gedüngt. Alternativen zu mineralischen Düngern: Maltaflor Kompost Regelmäßig Bodenproben vornehmen

68 Pflanzenstärkungsmittel Sind gesundheitlich und biologisch unbedenklich Keine Wartezeiten Wirksam sind mittel auf Braunalgenbasis Leider oft schnell wechsende Namen, schwer zu beschaffen.

69 Sternrußtau

70 Guter Rosenstandort

71 Pfingstrosenlaub mit Pilzbefall über Grünschnitt entsorgen. Die Verrottungstemperaturen im eigenen Kompost sind zu niedrig um den Schadpilz zu zerstören.

72 Schnecken der frühzeitige Einsatz von Nützlings schonenden Schneckenkorn hilft. Bierfallen und Co bringen wenig. Durch Steinhäufen in sonniger Lage lassen sich Eidechsen ansiedeln, die die lästigen kleinen schwarzen oder grauen Ackerschnecken fressen.

73 Buchsbaumblattfloh Hecken frühzeitig im Mai schneiden. Schnittgut entsorgen.

74 Dickmaulrüßler am besten wirken Nematoden als natürliche Gegenspieler. Im Frühling und Herbst spritzen.

75 Überdachungen sind der wirksamste Schutz gegen die Braunfäule bei Tomaten

76 Tomatendach klein, sollte bequeme Arbeitshaltung ermöglichen

77 Nicht jedes Tomatenhaus muß riesengroß sein

78 manches kann sich sogar in den Ziergarten einfügen.

79 Kalziummangel- Fruchtendfäule

80 Eisenmangel

81 Bormangel Zuerst eine Bodenprobe nehmen

82 Nützlinge fördern Wildpflanzen, (samenfestes) Gemüse blühen lassen Trockenmauern, Totholzhaufen Herbstlaub auch mal liegen lassen (Ausnahme sind Rasenflächen)

83 Trockenmauer ideal für Nützlinge

84 Hummel in Ringelblume

85 Heimischer 7 Punkt Marienkäfer

86 Maulwurf

87 Regenwurmlosung

88 Schwalbenschwanzraupe an Weinraute

89 Schwebfliege

90 Biene an Moschusmalve

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92 Junge Spinne auf Nelke

93 Winterruhe

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