Das Fruchtbarkeitsgeschehen beim Rind. Wissenswertes zur Physiologie und Pathologie

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1 Das Fruchtbarkeitsgeschehen beim Rind Wissenswertes zur Physiologie und Pathologie

2 Aufbau des Vortrages Definition Anatomie Physiologie Zyklus und Brunst Besamung Pathologie Stille Brunst Zysten Allgemeine Zusammenhänge

3 Fruchtbarkeit Indirektes Leistungsmerkmal das Vermögen, rechtzeitig (wieder) tragend zu werden und gesunde und lebensfähige Nachkommen bis ins hohe Alter bringen zu können.

4 Anatomische Verhältnisse

5 Anatomische Verhältnisse

6 Physiologie FSH stimuliert die Entwicklung der Follikel und die Östrogenproduktion LH Induziert Ovulation, C.l., Progesteronproduktion Östrogen Induziert Brunstverhalten, veranlasst Freisetzung von LH während des Östrus Inhibin Hemmt die Freisetzung von LH Progesteron verhindert Zyklen, Unterdrückung der Freisetzung von FSH und LH Relaxin ermöglicht Ausdehnung des Uterus während der Trächtigkeit, Öffnunf der Cervix bei Geburt Prostaglandin Rückbildung des Gelbkörpersam Ende des Östrus / der Trächtigkeit Embryoprotein Schützt Gelbkörper vor Abbau

7 Zyklus

8 Brunst Vorbrunst Hauptbrunst Nachbrunst

9 Vorbrunst Dauer: 6 12 Stunden Zu beobachten: Anschwellen der Schamlippen Unruhe Abgang von klumpigen Schleim Aufspringen auf andere Kühe

10 Hauptbrunst Dauer: Stunden Zu beobachten: Brüllen, stärkere Unruhe Kontaktsuche Duldung des Aufspringens anderer Kühe die Kuh steht Abgang von glasklarem, fadenziehenden Schleim

11 Nachbrunst Abklingen der äußeren Brunstzeichen Die Kuh steht nicht mehr Haut der Schamlippen ist wieder gefältelt Ev. Abbluten

12 Zwischenbrunst In der Mitte des Zyklus ( Tag) Mehr oder weniger deutliche Brunstsymptome Bespringen anderer Tiere, Geschwollene Scham wäßriger Schleim Keine krankhafte Störung!

13 Zwischenbrunstzeit

14 Brunsterkennung Primäre Anzeichen der Brunst Stehen, wird besprungen Sekundäre Anzeichen der Brunst Abgang klaren, langelastischer Schleim Bespringen andere Kühe Ruhelosigkeit ( Wandern, Brüllen, Drängen) Schwellung u. Rötung der Vulva Schwanzansatz haarlos, verkrustet Futteraufnahme

15 Besamung Brunstbeginn Brunstende Ovulation Abbluten Stunden Ungünstig Günstiger Besamungszeitpunkt Noch Aussichten Vorbrunst Hauptbrunst Nachbrunst

16 Faktoren für Inseminationstermin Wanderung der Samenzelle Gebärmutter Eileiter (Minuten bis Stunden) Kapazitation der Samenzelle Erlangung der Befruchtungsfähigkeit 4 6 Stunden Befruchtungsfähigkeit der Samenzelle n. Ins. Ca. 20 Stunden Dauer Hauptbrunst Stunden Ovulationszeitpunkt 6 14 Stunden nach Ende der Hauptbrunst Befruchtungsbereitschaft der Eizelle Ca. 5 Stunden nach Ovulation

17 Besamung % der Besamungen ohne Erfolg Nicht befruchtete Eizelle % Früher embryonaler Fruchttod %, Brunstintervall nicht verlängert Später embryonaler Fruchttod 10 %, Brunstintervall auf bis zu 42 Tage verlängert Fötaler Fruchttod mit Abortus oder Totgeburt 5 %

18 Problembereiche Sonstiges Gebärparese Acetonämie Aborte, Frühgeb. Nachgeburtsverh. Fehlen der Brunst Genitalkatarrhe Eierstockzysten Umrindern Stille Brunst HDLGN Kassel, Fachgebiet Tierproduktion/Tierernährung Milchvieh % der Betriebe

19 Stille Brunst Stillbrunst keine Eierstockstätigkeit keine Brunstsymptome normale Eierstockstätigkeit keine oder schwache Brunstsymptome normal bei krankhaft bei echte stille Br. bei scheinbare stille Br. bei Jungtiere (vor Geschlrf) Nachgeburtsphase Atrophie, Dystrophie Verletzung (Eierstock) Haltungsmängel Jungrinder während Geschl.reife schlechte Brunstbeobachtung niedrige Deckenhöhe Trächtigkeit sehr alte Kühe Zysten Entzündung (Eierstock) Fütterungsmängel beg. Eierst.tätigkeit nach dem Abkalben mangelnde Kenntnis und Deutung der Sympt. schlechte Klauenpflege Tumoren erblich (Zwicke) chron. Krankheiten erblich schlüpfriger Stallboden gestörte Hormonprod.

20 Stillbrunst Holstein-Friesian Kühe (Dransfield et al., 1998): deutliche äußere Brunstsymptome 7 Stunden Bei ¼ nur schwach ausgeprägte Brunstsymptome

21 Stillbrunst Häufigkeit der Brunstkontrolle Anteil erkannter Brunsten 1 mal 61 % 2 mal 80 % 3 mal 91 % 4 mal 100 % Zemjans 1970)

22 Stillbrunst Brunsterkennungsraten von 70 % 3-4 Beobachtungsperioden pro Tag Minuten pro Beobachtungsperiode Nicht in Melk- und Fütterungszeiten Aufzeichnungen führen Uhrzeit 07:00 10:00 13:00 16:00 22:00 Brunsterkennung (%) Diskin und Sreenan, 2000

23 Ovarialzysten Dynamische Strukturen Persistieren, Rückbildung, Luteinisierung Vor der 1. Ovulation post partum 60 % spontane Rückbildung Nach der 1. Ovulation post partum 80 % blockieren dauerhaft den Zyklus

24 Ovarialzysten Wiederkehrende oder dauerhafte Brunstsymptome Dauerbrunst, Stiersucht, Nymphomanie Vergrößerte Vulva Ausfluß Eingefallene Beckenbänder Leistungsminderung Gewichtsabnahme

25 Ovarialzysten Ursachen Fütterungsfehler ausschließliche Stallhaltung Hohe Milchleistung Alter der Tiere Kalbesaison

26 Einflüsse auf die Fruchtbarkeit

27 Kennzahlen Kennzahl Ziel Kennzahl Ziel Zwischenkalbe zeit Kalben 1. Brunst 365 Tage Non-return-rate Gut: > 70 % Schlecht: < 60 % 42 Tage EBE Mind. 55 % (de Kruif, 1992) 2. U. 3. Besamung höher Rastzeit Tage Besamungsindex Gut: < 1,5 Schlecht: > 1,8 Güstzeit Gut: < 80 Tage Schlecht: >95 Tage 105 Tage (de Kruif, 1992) Abkalberate Gut: > 90 % Schlecht: < 85 %

28 Einfluss der Herdengröße Größe der Herde Anzahl der Tiere Trächtigkeitsrate in % < , , , , ,2

29 Konditionsverlust und Fruchtbarkeit BCs Abnahme im 1. Lakt.Monat Tage bis zur 1. Ovulation Konzeptionsrate % < 0, ,5 1, > 1, Smith et al., 1986

30 Gewichtsverlust nach der Kalbung Gewichtsverlust kg Trächtigkeitsrate % <

31 KG zur ersten Zuchtbenutzung Körpergewicht kg Trächtikeitsrate % < >

32 Harnstoffkonz. und Konzeptionsrate Harnstoff mg/dl Harnstoff mmol/l Konzeptions - rate % < 16 < 2, ,7 3, ,2 3, ,7 4,2 47 > 25 > 4,2 45 Buttler, 1999

33 Abkalbe- und Belegperioden Abkalbeperiode Belegperiode Trächtigkeitsrate Dez./Jan. März/April 51,6 % März/April Juni/Juli 90,8 % Mai/Juni Aug./Sept. 89,3 % Sept./ Okt. Dez. / Jan. 83,1 %

34 Bodenbeschaffenheit Harter Boden Weicher Boden Brunstdauer 9,4 h 13,8 h Aufsprünge 3,2 h 7,0 h Duldung 2,9 h 6,3 h

35

36 Brunst

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