Patientenzentrierte Expertensysteme Interdisziplinarität als Chance oder Risiko?
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- Fritzi Heidrich
- vor 8 Jahren
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1 Patientenzentrierte Expertensysteme Interdisziplinarität als Chance oder Risiko?
2 Ein Experte ist jemand, der immer mehr über immer weniger weiß, bis er zuletzt absolut alles über nichts weiß.
3 Expertensysteme Softwaresystem Wissen von Experten in abgegrenztem Problembereich Fähigkeit, dieses Wissen zur Lösung der Probleme anzuwenden Nutzung von Fakten- und Regelwissen Schlussfolgerungen i.d.r. im Wenn-Dann-Schluss Nutzung von Heuristiken und vagem Wissen Bearbeitung von diffusen Anwendungsbereichen Anforderung von fehlendem Wissen Lernfähigkeit Interaktivität
4 Informationsbedürfnis von Patienten Coulter et al. 1999; nach Klemperer D, Shared Decision Making und Patientenzentrierung vom Paternalismus zur Partnerschaft in der Medizin, Teil 1; Balint 2005; 6:71-79 Constantinidou A, Afuwape SA, Linsell L, Hung T, Acland K, Healy C, Ramirez AJ, Harries M. Informational needs of patients with melanoma and their views on the utility of investigative tests. Int J Clin Pract Nov;63(11): Verstehen, was nicht in Ordnung ist Eine realistische Vorstellung der Prognose erhalten Die Abläufe und die wahrscheinlichen Ergebnisse von Untersuchungen und Behandlungen verstehen Unterstützung erhalten und Hilfe bei der Bewältigung Darin unterstützt werden, selbst etwas zu tun Ihr Hilfebedürfnis und ihre Besorgnis rechtfertigen Andere darin unterstützen, sie zu verstehen Lernen, weitere Krankheit zu verhindern Wissen, wer die besten Ärzte sind Mehr als die Hälfte wünschen sich, dass ihre Ärzte ihnen diese Information ohne Nachfrage geben.
5 Arzt-Patienten-Kommunikation
6 Zeit für Kommunikation mit Patientinnen mit Brustkrebs Oskay_Özcelik, Lehmacher W, Könsgen D, Christ H, Kaufmann M, Lichtenegger W, Bamberg M, Wallwiener D, Overkamp F et al. Breast cancer patients expectations in respect of the physician-patient relationship and treatment management results of a survey of 617 patients ; Ann Oncol 2007; 18:
7 Erinnerung wichtiger Gesprächsinhalte Dunn StM, Butow PN,. Tattersall MHN, Jones QJ, Sheldon JS, Taylor JJ, Sumich MD. General Information Tapes Inhibit Recall of the Cancer Consultation; J Clin Oncol 1993; 11: Randomisiert kontrolliert Studie Aufzeichnung des Gesprächs vs. Audioband allgemein vs. Kontrolle Ergebnis: Im Durchschnitt erinnerten die Patienten 6,4 der 25 präsentierten Informationen Von den 6 vom Onkologen als besonders wichtig eingeschätzten Erinnerungen erinnerten sie 2,4
8 Auswirkung auf die Lebensqualität Husson O, Mols F, van de Poll-Franse LV. The relation between information provision and health-related quality of life, anxiety and depression among cancer survivors: a systematic review. Ann Oncol Apr;22(4): Review aus 25 Publikationen zwischen 1996 und 2009 Ergebnis: Patienten, deren Informationsbedürfnis erfüllt wird und die auf weniger Informationsbarrieren treffen, haben bessere gesundheitsbezogene Lebensqualität Von 8 interventionellen Studien, die versuchten Informationen zu verbessern, zeigten keinen positiven Einfluss auf HRQoL Mögliche Erklärungen: Medien zur Informationsvermittlung - keine zusätzliche Arztkommunikation
9 Aber.. Ludgate M,Sabel MS, Fullen DR, Frohm ZM, Lee JS, Couper MY, Johnson YTM, Bichakjian CK. Internet Use and Anxiety in People with Melanoma and Nonmelanoma Skin Cancer; Dermatol Surg 2011;37: Patienten mit Erstdiagnose Melanom und anderen Hautkrebsarten Meist besuchte Seiten: American Cancer Society ( National Cancer Institute ( Skin Cancer Foundation ( American Academy of Dermatology (
10 Kommunikation zwischen Haus- und Facharzt Foy R, Hempel S, Rubenstein L, Suttorp M, Seelig M, Shanman R, Shekelle PG: Meta-analysis: effect of interactive communication between collaborating primary care physicians and specialists; 2010, pp Systematische Review zur interaktiven Kommunikation zwischen Haus- und Facharzt Ergebnis: Patientenoutcome verbessert Besonders hohe Effekte bei Austausch von Informationen zur Lebensqualität Eindeutige Zuordnung der Effekte auf die Kommunikation schwer möglich, da meist komplexes Setting
11 Was ist ein Patientenzentriertes Expertensystem?
12 1. Patientenzentrierung des Expertensystems Evidenzbasierte Grundlagen zum Informationsbedarf Informationen, die Patienten suchen Unterstützung bei der Art der Darstellung Unterstützung beim Timing Unterstützung bei der Entscheidungsfindung Entscheidungsmodell Tools zur Entscheidungsfindung
13 2. Anbindung eines Patienteninformationssystems an ein Expertensystem Parallelität ( wir reden nicht die gleiche Sprache, aber über die gleichen Inhalte) Evidenzbasierte Grundlagen Inhalte Form Tailoring Scaling Themen Umfang Sprache Darstellung Patientenzentrierte Features Interaktivität
14 3. Unterstützung der Kommunikation Arzt an Patient Patient an Arzt Beide mit Experten Patient mit anderen Betroffenen Angehörige mit.. Patient Arzt Experten Andere Angehörige Arzt mit Anderen Ärzten Vertretern anderer Berufsgruppen
15 Ziele Zeit Für zusätzliche Arztkommunikation Unterstützung der Erinnerung (Abstimmung mit dem Gesprochenen) Kommunikation zwischen Haus- und Facharzt Lebensqualität
16 Entwicklungsschritt 1: Patientenseite: ehealth Literacy Collins SA, Currie LM, Bakken S, Vawdrey DK, Stone PW: Health literacy screening instuments for ehealth applications: a systematic review; J Biomed Inform 2012; 45: Allgemeine Bildung Traditionelle Bildung (Lesen, Schreiben, Rechnen) Medienverständnis (Medienanalyse) Informationsbildung (Informationssuche und verständnis) Spezielle Umgang mit dem PC Gesundheitsbildung Wissenschaftsbildung (Wissenschaftsprozess, Ergebnisse)
17 Fokus 3: Die menschliche Seite Heimer A, Henkel M: Bedarf an Krebsinformation in der Bevölkerung: Analyse des Informationsverhaltens von Ratsuchenden; Repräsentative Befragung im Auftrag des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums; Prognos AG, Berlin 2012, Akademische Verlagsgesellschaft AKA GmbH, Heidelberg Wichtig ist: Ausführlichkeit Vertrauenswürdigkeit Aktualität Verständlichkeit Eingehen auf persönliche Situation Persönliche Gesprächsmöglichkeit
18 Patientenzentrierte Expertensysteme Interdisziplinarität als Chance oder Risiko?
19 Chancen und Risiken von Expertensystemen Chancen: Verbesserung der Entscheidungen Verbesserung der Sicherheit Entlastung von Experten Ökonomische Einsparungen Risiken
20 Fragen zu Expertensystemen Wissen in abgegrenztem Problembereich Vernetzung zu Grenzgebieten? Anforderung von fehlendem Wissen Woher stammt Wissen, das fehlt? Schlussfolgerungen i.d.r. im Wenn-Dann-Schluss Auswahl der Regeln Gültigkeit?
21 Fragen zu Expertensystemen Bearbeitung von diffusen Anwendungsbereichen Transparenz der Vorgehensweise und Ergebnisse Gültigkeit? Scheinsicherheit? Anwendung des Wissens auf konkreten Einzelfall Verantwortung des Arztes
22 Expertensystem und Patient? Wie beeinflusst ein solches System die Patientenautonomie? die Arzt-Patienten-Interaktion und Kommunikation? Transparenz für Patient Einbeziehung des Wissens, der Wertvorstellungen und der Präferenzen des Patienten
23 Bedeutung von Unsicherheit in der Medizin Unsicherheit durch fehlendes Wissen Unsicherheit durch Indeterminiertheit Chance und Hoffnung durch Unsicherheit
24 Ethische Implikationen Ein Experte ist eine Person, die kleine Fehler vermeidet, während sie dem großen Irrtum entgegengeht.
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