Kompetenzentwicklung und Bewertungsverfahren Beurteilungs- und Einschätzungsverfahren aus Sicht der Praxis
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- Laura Buchholz
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1 Kompetenzentwicklung und Bewertungsverfahren Beurteilungs- und aus Sicht der Praxis Martin Kappenberger, Werk Gaggenau BPB-BP 07225/ Innovative Prüfungs- und Bewertungsverfahren in der Berufsausbildung 13./14. Juni 2006, BIBB
2 Ausgangssituation vom Kind zum Facharbeiter Entwicklung von Schlüsselqualifikationen bei Jugendlichen Einfluss Familie Kind Grundschule Haupt-, Real- Schule, Gymnasium Ausbildung (DC) Facharbeiter Quelle: Ausbildungsreife BIBB Eigen WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/2006 2
3 Regelkreis der Ausbildung vom Schüler zum Facharbeiter qualitative Personalplanung Entwicklung Beruflicher Kompetenzen (= Wissen + Erfahrung + Einstellung) GAUS Übernahme Zielfachbereich Übernahme Zielfachbereich Übernahme Zielfachbereich Bewerbungsgespräch Ausbildung Phase 1 Ausbildung Phase 2 WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/2006 3
4 Kompetenzentwicklung in der Ausbildung aus Anforderungen und Rückmeldungen des Fachbereiches Kompetenzen entwickeln gezielte und individuelle Kompetenzentwicklung in den Prozessketten AiD AiD Übernahme Zielfachbereich Übernahme Zielfachbereich Ausbildung Phase 1 AiD Ausbildung Phase 2 Übernahme Zielfachbereich AiD AiD AiD AiD WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/2006 4
5 Ausgangslage des Beurteilungsund s Ständige Veränderungen in der modernen Arbeitswelt machen eine kontinuierliche Optimierung der Berufsausbildung erforderlich um den zukünftigen Anforderungen aus Arbeitsorganisation, Technologie und Globalisierung gerecht zu werden. Den Auszubildenden gezielt und individuell fördern hinsichtlich fachlicher, methodischer und sozialer Kompetenzen und sie dabei in ihrer Persönlichkeitsentwicklung optimal zu unterstützen. WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/2006 5
6 Grundgedanken zum Beurteilungsund Das Beurteilungs- und ermöglicht eine individuelle, ganzheitliche Beurteilung/Einschätzung von fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen. dient neben der Beschreibung des Ausbildungsstandes des Auszubildenden vor allem seiner Förderung und Entwicklung. ermöglicht eine aktive Beteiligung des Auszubildenden am Beurteilungsprozess durch die Selbsteinschätzung und Rückmeldung über den zurückliegenden Ausbildungsabschnitt. soll ein Dialog zwischen allen Beteiligten herstellen, mit dem Ziel, die Ausbildung laufend zu verbessern. WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/2006 6
7 Vier Phasen des Beurteilungsprozesses Rückmeldung/ Dialoggespräch Einschätzung u. Beurteilung Ausbildungsabschnitt Beobachtung Förderung Förderung WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/2006 7
8 Inhalte des Beurteilungsprozesses Fachliche Qualifikationen Fachwissen/ Hintergrundwissen Fachgerechte Arbeitsausführung Qualität des Arbeitsergebnisses Schlüsselqualifikationen Arbeitsmethodik Eigeninitiative/ Selbständigkeit Kooperationsfähigkeit Problemlösefähigkeit Kommunikationsfähigkeit Verantwortungsfähigkeit WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/2006 8
9 Instrumente im Beurteilungsprozess Auszubildender Selbstein- Schätzungs- Bogen Beobachtungsbogen Dialog- Dokumentation Förder- Maßnahmen Ausbilder Beurteilungs- Bogen Während des Ausbildungsabschnittes Gegen Ende des Ausbildungsabschnittes Im Rückmeldegespräch Zum Abschluss des Ausbildungsabschnittes Fördermaßnahmen in den folgenden Ausbildungsabschnitten WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/2006 9
10 Die Skalierung erfüllt die Anforderungen überhaupt nicht erfüllt die Anforderungen teilweise erfüllt die Anforderungen größtenteils erfüllt die Anforderungen übertrifft die Anforderungen teilweise Übertrifft die Anforderungen größtenteils übertrifft die Anforderungen bei weitem WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/
11 Beurteilung der Fachlichen Qualifikation Fachliche Qualifikation bezogen auf den jeweiligen Ausbildungsabschnitt Fachwissen/Hintergrundwissen Fachtheoretisches Basiswissen (im Sinne von Technologie, kaufmännisches Grundwissen, Fehler- u. Störungsmöglichkeiten) besitzen und erläutern Aufgabenstellung, Organisation und Ablauf innerhalb und zwischen den Fachabteilungen kennen und erläutern Fachgerechte Arbeitsausführung Die Arbeitsaufgabe entsprechend der Unterweisung, Richtlinie, Fachtheorie oder Planung in der richtigen Vorgehensweise ausführen Fachgerechter Umgang mit Arbeitsmittel, Betriebsmittel, Maschinen und Material Qualität des Arbeitsergebnisses Die geforderte Qualität erbringen WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/
12 Einschätzung der Schlüsselqualifikationen Arbeitsmethodik Arbeitssystematik Einzelne Arbeitsschritte und -ziele systematisch planen Aufgaben nach Planungsvorgaben ausführen Selbstverantwortliche Qualitätskontrollen durchführen Lernmethodik Angemessener Einsatz verschiedener Methoden, Medien, Arbeitstechniken und Hilfsmittel Besprechungen und Präsentationen vorbereiten, durchführen und dokumentieren Unterschiedliche Lernwege verfolgen Vorhandene Lernmittel effektiv einsetzen WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/
13 Einschätzung der Schlüsselqualifikationen Eigeninitiative und Selbständigkeit Arbeiten, Entscheiden, Lernen Arbeitsaufgaben selbständig angehen und durchführen Notwendige Entscheidungen treffen oder herbeiführen Sich unaufgefordert fehlende Qualifikationen aneignen Einsatz und Ausdauer Mit Einsatz an der Arbeit bleiben und sie zu Ende bringen Qualität auch unter erschwerten Bedingungen (z.b. Zeitdruck) erbringen Sich durch Misserfolge nicht vom Ziel abbringen lassen WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/
14 Einschätzung der Schlüsselqualifikationen Kommunikationsfähigkeit Ausdrucksfähigkeit Sachverhalte genau, klar und verständlich mündlich und schriftlich formulieren Ausdrucksweise der Situation/dem Gesprächspartner entsprechend anpassen Fachbegriffe richtig anwenden Gesprächsverhalten Das Gespräch aktiv gestalten und aufmerksam zuhören Die eigene Meinung äußern und einen nicht verletzenden Umgangston verwenden Feedback geben und annehmen WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/
15 Einschätzung der Schlüsselqualifikationen Kooperationsfähigkeit Respektieren der Meinung anderer Meinung anderer ernst nehmen Überprüfung des eigenen Standpunktes im Gespräch Gemeinsame Entscheidungen mittragen Offen und fair mit anderen umgehen Kontaktverhalten und Unterstützung anderer Kontakte zu anderen herstellen und pflegen Interesse gegenüber Anliegen anderer zeigen Eigenes Wissen weitergeben Andere unterstützen Außenseiter in die Ausbildungsgruppe einbinden WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/
16 Einschätzung der Schlüsselqualifikationen Problemlösefähigkeit Lösungsorientierung und Versprechen bisheriger Erfahrungen Probleme erkennen und ansprechen Ursachen und Wirkungszusammenhänge von Problemen erkennen Problemlösung vorantreiben Vorhandenes Wissen und Erfahrungen auf neue Aufgabenstellungen übertragen Kreativität Verschiedene Lösungswege entwickeln Neue Ideen... WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/
17 Einschätzung der Schlüsselqualifikationen Verantwortungsfähigkeit Eigenverantwortung/Zuverlässigkeit Verantwortung für eigenes Handeln übernehmen Folgen abschätzen können Sich an Vereinbarungen/Absprachen halten Unaufgefordert Rückmeldung über den Stand der Dinge geben Den Arbeitsplatz sauber und in Ordnung halten Arbeitssicherheit- und Umweltschutzverhalten Vorschriften und Regeln kennen und einhalten Auf Fehlverhalten und Gefahren aufmerksam machen Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes einbringen Arbeitsmaterial unter Berücksichtigung des Umweltschutzes auswählen und umweltgerecht entsorgen WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/
18 Soziale und methodische Lernziele Phase I Beispiele Arbeitsmethodik Arbeitssystematik Der/die Auszubildende plant systematisch einzelne Arbeitsschritte.... analysiert auftretende Fehler innerhalb der Arbeitsaufgabe.... erkennt Abhängigkeiten seiner Arbeitsaufgabe.... berücksichtigt die in seinem Arbeitsfeld geltenden Anweisungen.... orientiert sein Handeln an der Firmenstrategie bzw. Zielen z.b. Senkung des Krankenstandes... entwickelt Ideen und Vorschläge zur Verbesserung seines Arbeitsumfeldes. Lernmethodik Der/die Auszubildende lernt aus gemachten Fehlern.... überträgt gemachte Erfahrungen auf neue Situationen.... setzt gelernte Methoden und Arbeitstechniken z.b. im Teamgespräch ein.... setzt die vorhandenen Medien und Hilfsmittel lernwirksam ein.... bereitet unter Anleitung Wissensdefizite methodisch auf. WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/
19 Soziale und methodische Lernziele Phase I Beispiele Eigeninitiative/Selbständigkeit Arbeiten, Entscheiden, Lernen Der/die Auszubildende bietet sich für Führungsaufgaben (UA, Gruppensprecher, Klassensprecher) an.... bietet sich nach Arbeitserledigung für neue Aufgaben an.... erkennt Störungen im Tagesablauf und meldet diese (Verbrauchsstoffe, Werkzeuge).... überprüft den Erfüllungsgrad seiner Lernziele in der Grundbildung... hat in der Gruppe / im Team eine Bezugsperson, von der er sich Rückmeldungen einholt... kennt und nutzt die für ihn geeigneten Lernmedien.... entscheidet, welche Lernerfolgskontrolle er anwendet. Einsatz und Ausdauer Der/die Auszubildende zeigt Interesse an den Tätigkeiten seiner Fachrichtung (2.-4. Aj.)... resigniert nicht nach Ausschuss... erreicht die Lernziele innerhalb der Richtzeiten... beginnt von sich aus zu arbeiten... zeigt sich verantwortlich für die Qualität seiner Arbeiten WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/
20 Soziale und methodische Lernziele Phase I Beispiele Kommunikationsfähigkeit Ausdrucksfähigkeit Der/die Auszubildende spricht deutlich, verständlich und formuliert dabei ganze Sätze.... nimmt über das Telefon Informationen auf und gibt diese vollständig an den richtigen Adressaten weiter.... stellt Sachverhalte und grundlegende Zusammenhänge auch mit Fachbegriffen dar.... präsentiert Themen aus dem Bereich Lernorganisation, Teamarbeit in verständlicher Art.... dokumentiert ausgeführte Arbeiten, Unterweisungen, Unterrichte in der entsprechenden Form. Gesprächsverhalten Der/die Auszubildende nimmt Blickkontakt mit den Gesprächspartner auf und hält in im Verlaufe des Gespräches bei.... hört seinen Gesprächspartnern zu und lässt die- se ausreden.... äußert Wünsche und Vorstellungen: auch Unmut und Missfallen.... folgt im Gruppengespräch der aktuellen Situation, arbeitet aktiv mit, indem er Ideen einbringt, hinterfragt und selbst auf Fragen aufgeschlossen antwortet.... gibt unter Anleitung und auf Verlangen Feedback und nimmt selbst Feedback an. WG/BPB-BP M. Kappenberger 06/
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