Waldnaturschutz konkret: Tägliche Herausforderungen zwischen Nutzen und Schützen

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1 Waldnaturschutz konkret: Tägliche Herausforderungen zwischen Nutzen und Schützen Vortrag beim am Ellen Koller Revierleiterin am Forstbetrieb Ebrach Bayerische Staatsforsten

2 Gliederung 1. Der Forstbetrieb Ebrach 2. Normative Grundlagen 3. Was sind die Herausforderungen beim Waldnaturschutz? 1. Räumliche Dimension 2. Zeitliche Dimension 3. Waldökosystemforschung -Waldwissen 4. Ist das Regionale Naturschutzkonzept in Ebrach zielführend zur Sicherung der Biodiversität in Wäldern? 4. Voraussetzung für eine naturschutzintegrative Bewirtschaftung 5. Wo besteht Handlungsbedarf? Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 2

3 Informationen zum Forstbetrieb Ebrach: 75% Laubbäume, 25% Nadelbäume ha, davon ha Wald Durchschnittsalter: 90 Jahre Altes Kulturland dichte Besiedelung Hohe Brennholznachfrage ha Natura2000-Flächen Viele Laubholzsägewerke ha Landschaftsschutzgebiet 250 km Außengrenzen: kompaktes, aber nicht geschlossenes Waldgebiet 3 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

4 Kann der Wald sowohl bewirtschaftet werden, als auch zugleich dabei alle Naturschutzfunktionen erfüllen?

5 2. Normative Grundlagen Gesetzliche Vorgaben: BayWaldG: Art. 1: Der Wald hat besondere Bedeutung für den Schutz von Klima, Wasser, Luft und Boden, Tieren und Pflanzen, für die Landschaft und den Naturhaushalt. Art. 14(5):..die biologische Vielfalt zu erhalten Art. 18: der Staatswald dient dem allgemeinen Wohl in besonderem Maße. die mit der Bewirtschaftung betrauten Stellen haben seine biologische Vielfalt zu sichern und zu verbessern, bei allen Maßnahmen die Belange des Naturschutzes zu berücksichtigen. Die Bewirtschaftung des Staatswaldes zielt auf eine Optimierung des Gesamtnutzens aller Waldfunktionen ab Eindeutige Aussage für die integrative Waldnutzung Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 5

6 2.Normative Grundlagen CBD (Convention on Biological Diversity) Rio 1992 Übereinkommen über die biologische Vielfalt 1993 Ratifizierung durch die Bundesrepublik Deutschland 2007 Nationale Strategie zur Erhaltung und Nutzung der biologischen Vielfalt Basis der Strategie ist es, Schutz und Nutzung der Biodiversität stets aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Sicht zu betrachten. Dabei soll die ökologische Tragfähigkeit Maßstab der ökonomischen und sozialen Entscheidungen sein. Bis 2020 beträgt der Flächenanteil der Wälder mit natürlicher Waldentwicklung 5% (im öffentlichen Wald 10%) Zu diesen 5% tragen sowohl Schutzgebiete als auch Flächen außerhalb von Schutzgebieten bei. (B1.2.1 NBS) Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 6

7 2. Normative Grundlagen 2008 Bayerische Biodiversitätsstrategie Auf staatlichen Flächen soll der Erhalt der biologischen Vielfalt in vorbildlicher Weise umgesetzt werden. Bis zum Jahr 2020 sollen sich die Bedingungen für die in Wäldern typischen Arten- und Lebensgemeinschaften weiter verbessern. Im Staatswald erfolgt dies im Rahmen des naturnahen Waldbaus, der die Belange des Naturschutzes auf ganzer Fläche integriert und berücksichtigt. Bis zum Jahr 2020 soll Bayern sein Netz aus Schutzgebieten, Trittsteinbiotopen und weiteren Vernetzungselementen so vervollständigen, dass genügend Flächen in geeigneter Größe und Funktionalität zur Verfügung stehen, um die biologische Vielfalt umfassend und dauerhaft erhalten zu können. Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 7

8 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 8

9 1.7 Ökologie Die Naturschutzgrundsätze der Bayerischen Staatsforsten 1. Schutz alter Wälder (Buchenwälder>180 J.; Eichenwälder >300 J.) 2. Schutz von Biotopbäumen und Erhalt von Totholz 3. Schutz des Wald- und Landschaftsbildes (z.b. kein Kahlschlag) 4. Schutz der Auwälder, Moore, Tümpel und Seen, Fließgewässer und Quellen 5. Schutz der Trockenwälder, Blockfelder und anderer Sonderstandorte im trockenen Bereich 6. Umgang mit Wald in Schutzgebieten (Natura2000-Managementpläne) 7. Pflege von Offenland, Erhaltung historischer Nutzungsformen und Artenschutz bei Gebäuden (z.b. Schutz von Fledermäusen) 8. Spezielles Waldartenschutzmanagement (Auerwild, Seeadler, Dukatenfalter) 9. Kooperationen (LBV, DAV, Bergwaldprojekt) 10. Interne Umsetzung (Naturschutzkonzepte, regionale Naturschutzbeauftragte) 9

10 Worin besteht die Herausforderung? Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 10

11 Was ist nicht zielführend? Kielwassertheorie Bei naturnaher Bewirtschaftung werden die Belange des Naturschutzes automatisch erfüllt Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 11

12 Was ist nicht nur zielführend? Lediglich Naturschutzelemente zu bewahren, die sich trotz naturnaher/naturgemäßer Bewirtschaftung entwickelt haben z.b. Spechtbäume Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 12

13 Was ist nicht zielführend? ein bisschen NH und Totholz Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 13

14 Wo sind die Herausforderungen leicht? Sonderstandorte: 30 Flächen des BNatSchG Feuchtbiotope Quellen Block Schluchtwälder. Waldränder Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 14

15 Wo sind die Herausforderungen leicht? Biotopbäume Foto: S. Keilholz Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 15

16 Wo sind die Herausforderungen? Räumliche Dimension Zeitliche Dimension Waldwissen Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 16

17 Waldsituation Forstbetrieb Ebrach 2006: Flächenanteile von Naturschutz-Klassen Ernüchternd: Kaum alte Wälder im Forstbetrieb Ebrach Klasse I: 37 ha (0,2 %) Klasse III,IV: ha (76,8 %) Klasse II: 3062 ha (18,6 %) Klasse III+: 725 ha (4,4 %) Klasse I: Wälder über 180 Jahre Klasse III+: Junge Wälder mit Altbäumen Klasse II: Wälder von 140 bis 180 Jahre Klasse III, IV: Jüngere Laubwälder und Nadelwälder 17 Besuch MD Neumeyer

18 Anspruch: Naturschutz Großes Laubwaldgebiet Naturschutzverbände fordern Nationalpark Anspruch: Trinkwasser 600 Quellen, 241 ha WSG Nachfrage stabil Anspruch: Erholungsort Waldfreunde, Bürger, Gemeinden 125 Wander- und Radwege = 336km Anspruch: Stammholz Fast 30 Sägewerke fm/jahr Nachfrage stabil Anspruch: stoffliche Verwertung ca. 10 Kunden, 7000 fm/jahr Nachfrage steigend Anspruch: Brennholz 2000 Kleinkunden fm/jahr Nachfrage steigend Anspruch: Arbeitsplätze 60 Arbeiter im Forstbetrieb 12 Holzernteunternehmer 30 Sägewerke 18 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

19 Wo sind die Herausforderungen? Räumlich Dort wo sich am gleichen Objekt verschiedene Ansprüche der Gesellschaft befriedigen lassen Sie aber in Konflikt miteinander stehen Eine Entscheidung getroffen werden muss Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 19

20 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 20

21 Der Streit um das Holz BUFDI- 21 Fortbildung BUND-KG

22 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 22

23 Wo sind die Herausforderungen? Zeitlich Wo Zeit und Raum nicht deckungsgleich sind Die Förster also eine Entwicklungsdynamik erfassen müssen, die über ihren eigenen Lebenshorizont hinausgehen Z.B Biotopbaumanwärter Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 23

24 Wo sind die Herausforderungen? Waldwissen Bestandserfassung: was gibt es in unseren Wäldern, was könnte es geben Besondere Verantwortung hinsichtlich Arten-/Lebensraumtypen Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 24

25 Dicranum viride Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten Grünes Besenmoos 25

26 Wo sind die Herausforderungen? Waldwissen Bestandserfassung: was gibt es in unseren Wäldern, was könnte es geben? Käfer drinnen? 1380 totholzbewohnende Käferarten in Deutschland (Schmidl 2015) Holz-, Rindenfresser Holzpilzbesiedler Pilzmycelfresser Baumsaftlecker Höhlenbrüter unter den Käfern Baummulmbewohner Räuber Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 26

27 Schätzung der Experten: 480 holzbewohnende Käferarten im Steigerwald Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 27

28 Artenzahlen im Naturwaldreservat Waldhaus (10 ha Kernzone) Pilze 407 Nachtschmetterlinge 349 Xylobionte Käfer 289 Gefäßpflanzen 96 Wanzen 42 Vögel 36 Mollusken 23 Laufkäfer 16 Fledermäuse 15 Regenwürmer 8 Ameisen 7 Weberknechte 7 Moose 5 Kleinsäuger 5 Insgesamt: Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische

29 Erkenntnisse für den Forstbetrieb: 1. Der Artenreichtum befindet sich in sich zersetzendem Holz noch lebender und abgestorbener Bäume 2. Lebensentscheidend ist der Zugang zum Holz 3. Der Zugang erfolgt über Habitatstrukturen am Einzelbaum Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 29

30 Was ist die Herausforderung? Zunahme xylobionterkäferarten im Vergleich zur Flächenzunahme im Naturwaldresavat Waldhaus bei Ebrach 90ha Aufteilen in Trittsteine 12ha 289 Arten 314 Arten 30 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

31 31 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische

32 32 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische

33 Herausforderung: räumliche Dimension: Strategie zur Sicherung der Biodiversität Das regionale Naturschutzkonzept Hektar Stilllegung: 6 Naturwaldreservate 210 Trittsteine (Hotspots, Sonderstrukturen, Sonderstandorte, pot. Feuchtflächen) 40 km Waldränder Hektar Extensivierungin Laubwäldern über 100 J. - Totholzmanagement: 40 fm/ha Totholz ab 140 Jahre 20 fm/ha Totholz ab 100 Jahre - 10 Biotopbäume oder - anwärter pro Hektar 33 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

34 Die Forsteinrichtungsinventur 2010 belegt: Der Forstbetrieb Ebrach ist auf einem guten Weg zu mehr Artenvielfalt Biotopbäume stehen überall im Forstbetrieb 34 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

35 Die Forsteinrichtungsinventur 2010 belegt: Der Forstbetrieb Ebrach ist auf einem guten Weg zu mehr Artenvielfalt Biotopbäume stehen überall im Forstbetrieb 35 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

36 Herausforderung Vernetzung

37 37 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

38 38 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

39 Eine Forderung des Naturschutzes: Den Zehnten der Natur Waldfläche des Forstbetriebs Ebrach: ha davon Naturwaldreservate: 430 ha Trittsteine (incl. Waldränder): 700 ha 10 Biotopbäume/ha d.s Stck x 50 qm 770 ha Zusammen aus der Nutzung: ha das sind 11,5 % der Staatswaldfläche 39 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

40 Strategie zur Sicherung der Biodiversität Das regionale Naturschutzkonzept Herausforderung: zeitliche Dimension: Hektar Stilllegung: 6 Naturwaldreservate 210 Trittsteine (Hotspots, Sonderstrukturen, Sonderstandorte, potenzielle Feuchtflächen) 40 km Waldränder Hektar Extensivierung in Laubwäldern über 100 J. Pflege - Totholzmanagement nachschaffend: 40 fm/ha Totholz ab 140 Jahre 20 fm/ha Totholz ab 100 Jahre - 10 Biotopbäume pro Hektar Biotopbaumanwärter Biotopbaumvernetzung Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 40

41 Wo liegen die Herausforderungen? Ist unser Weg zielführend? Kann das naturschutzintegrative Waldbewirtschaftungskonzept die Waldartenvielfalt sichern? Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 41

42 42 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

43 Beispiel: Schwarzkäfer (Bolitophagus reticulatus) 43 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

44 Legende: Kreis mit Zahl bedeutet Anzahl an Vorkommen pro Distrikt Jörg Müller, 2004: In den Wirtschaftswäldern im Norden dagegen fehlt die Art vollständig Heute, 2014: Bolitophagus reticulatus kommt flächendeckend vor 44 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

45 Trox perrisii, Knochenkäfer 2010 wiederentdeckt im bewirtschafteten (Steiger-) Wald 45 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische

46 Hericium coralloides, Ästiger Stachelbart Keine Seltenheit mehr im bewirtschafteten (Steiger-) Wald 46 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

47 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische 47

48 48 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische

49 49 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

50 Die Staatswaldbewirtschaftung im Forstbetrieb Ebrach zeigt: Die Artenvielfalt nimmt zu -trotz Nutzung 50 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

51 Vorratsvergleich nach Stärkeklassen: Buche Buche Efm (o.r.) >59 BHD (cm) Vorrat Buche Alt Vorrat Buche Neu Differenz 51 die Forsteinrichtungsinventur 2010 belegt: der FB Ebrach schützt alte Buchen das Buchenstarkholz hat Ellen Koller, Forstbetrieb sich Ebrach, verdoppelt! Bayerische Staatsforsten

52 Was sind die Vorrausetzungen hierfür? Betriebsplanung Waldpflege Beteiligte Akteure Jagd Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 52

53 Totholz: Stehend / Liegend Die Planung für die nächsten 10 Jahre Hiebssatz Zuwachs: Alt: Neu: Efm (8,5 fm/ha) Efm ( 6,8 fm/ha) Efm (6,6 fm/ha) davon werden verkauft: % bleiben als Totholz im Wald: % Anreicherung gesamt: fm (rd. 3 fm/ha) (Vorratsaufbau, Biotopbäume, Totholz) Zuwachs: Efm 53 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten

54 Die wichtigsten erkennbaren Holzfehler (Auswahl): Schlüsselstrukturen an lebenden Bäumen (Auswahl): Krummer Schaft Zwiesel Trocken- und Frostrisse Überwallte Aststummel Fäule Gewaltsame Beschädigungen des Schaftes Blitzrinnen Zwieselabrisse Risse und Spalten Starkastausrisse und Totastlöcher Verpilzte Areale Schürfstreifen und Kronenbrüche Wir führten eine kritische Auseinandersetzung mit der Pflege und Durchforstung

55 Zunderschwammbäume íma-grad

56 Auslesedurchforstung Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 56

57 Schutz trotz Nutzung Das Naturschutzkonzept für die Forstbetrieb Ebrach Jungwuchspflege o Naturschutzziel: Belassen von Protzen (Grobformen als Biotopbaumanwärter) Erhalt von Überhälter als Biotopbäume o Umsetzung: Keine Pflege in baumartenreinen Dickungen Keine negative Auslese

58 Schutz trotz Nutzung Das Naturschutzkonzept für die Forstbetrieb Ebrach Jung-/ Altdurchforstung o Naturschutzziel: Erhalt von Biotopbaumanwärter o Elitestamm des Naturschutzes o Umsetzung: Begrenzung der Elitestämme auf ca Bäume/Gruppen Schutz von Biotopbaumanwärter Keine negative Auslese, kein Entrümpeln Hochköpfen bei Harvestereinschlag Belassen von Einzelwindwürfen

59 Schutz trotz Nutzung Das Naturschutzkonzept für die Forstbetrieb Ebrach Verjüngungsphase (AD / VJN / LB) o Naturschutzziel: Totholzanreicherung (20 fm/ 40 fm) 10 Biotopbäume o Umsetzung: Zopfen beim ersten starken Ast Begrenzung der NH - Aufarbeitung

60 Schutz trotz Nutzung Das Naturschutzkonzept für die Forstbetrieb Ebrach Generelle Regeln Keine Holzernte während der Brut- und Aufzuchtzeiten Frühzeitige Beendigung der Holzernte in Altbeständen Kennzeichnung von Biotopbäumen mit Wellenlinie Stehenlassen von versehentlich ausgezeichneten Biotopbäumen Liegenlassen des Höhlenbereiches bei versehentlich gefällten Biotopbäumen Die Herausforderung liegt darin, das konsequent umzusetzen

61 Voraussetzung: Beteiligte Akteure Alle an der Waldarbeit beteiligte Leitung, Revierdienst WA, SW, Unternehmer müssen das Konzept leben Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 61

62 SW und Naturschutz Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 62

63 Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 63

64 Jagd Breitblättrige Ständelwurz Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 64

65 Was ist zu tun? Betriebsplanung/FE Forschung Forstreviere Ausbildung/Fortbildung Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 65

66 Was ist zu tun? Betriebsplanung/FE Stichprobeninventur: Aufnahme der Habitatstrukturen Qualitative und quantitative Naturschutzbewertungen in den Klasse-Wäldern (bestandesweise Planung), Niederschlag im Revierbuch mit Maßnahmen Bei Stichprobeninventur Vorrat differenzieren nach nutzbar und nicht nutzbar (Trittsteine, Methusalembäume, Habitat- und Biotopbäume, Wäldränder) Forschung Forstreviere Ausbildung Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 66

67 Was wäre zu tun? Betriebsplanung/FE Forschung Forstreviere Ausbildung Wichtige Informationen: Ökologischer Beraterstab des Forstbetriebs mit bekannten Waldökologen Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 67

68 Was ist zu tun? Betriebsplanung/FE Forschung Forstreviere: Zeitresourcen! Spezieller Artenschutz Unterstützung der Forschung Hiebsvorbereitung dauert erheblich länger Auch ein Unterlassen kostet Zeit > Berücksichtigung des Mehraufwandes Ausbildung Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 68

69 Was ist zu tun? Betriebsplanung/FE Forschung Forstreviere Ausbildung/Fortbildung Inhalte und Wissen transportieren Wahrnehmung schulen Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 69

70 Was bleibt? Wenn die Ziele klar sind Und die Rahmenbedingungen gegeben, Ist auch der Weg dorthin gefunden Es liegt meistens an unserem Kopf, dass die eingefahrenen Muster des Handelns schwer verlassen werden können. Ellen Koller, Forstbetrieb Ebrach, Bayerische Staatsforsten 70

71 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

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