Einführung in die quantitative und qualitative Sozialforschung

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1 Einführung in die quantitative und qualitative Sozialforschung 9. Sitzung Erhebungsmethoden I Theorie der Befragung

2 Überblick Wiederholung Theorie der Befragung Formen und Typen von Fragen in standardisierten Befragungen

3 Exkurs: Zufallsstichproben

4 Wiederholung: Operationalisierung und axiomatische Messtheorie Operationalisierung = Verknüpfungen von Begriffen mit beobachtbaren Sachverhalten. Dabei wird eine Messtheorie angewendet, die Annahmen über die Konsequenzen der in einem theoretischen Begriff enthaltenen Eigenschaften auf empirisch beobachtbare Sachverhalte postuliert: Korrespondenzhypothesen: Annahmen der Messtheorie Korrespondenzregeln: Anwendungen von Korrespondenzhypothesen Empirisch beobachtbare Sachverhalte sind i.a. Eigenschaften von Objekten, d.h. beobachtbare Variablen. Unbeobachtbare Variablen wie z.b. Einstellungen: latente Variablen o. Faktoren. Ähnlich wie bei der Operationalisierung (theoretische) Begriffe über Korrespondenzhypothesen mit bobachtbaren Sachverhalten verknüpft sind, werden latente Variablen /Faktoren) durch Kausalhypothesen mit beobachtbaren Variablen verknüpft, die dann als Indikatoren bezeichnet werden.

5 Messen (1) im weiteren Sinne: Akt der Datenerhebung (= Beobachtung) (2) im engeren Sinne: Zuordnung von Zahlen zu den beobachteten empirischen Eigenschaften eines Objekts (Codierung) Axiomatische Messtheorie: Messen: homomorphe (strukturtreue) Abbildung eines empirischen Relativs in ein numerisches Relativ. Mess- oder Skalenniveau: Nominalskalenniveau: enthält nur Informationen, ob gleiche oder ungleiche Ausprägungen einer Eigenschaft vorliegen; Ordinalskalenniveau: gibt zusätzlich Auskunft über ein Mehr oder Weniger des Ausmaßes einer Eigenschaft; Intervallskalenniveau: erlaubt zusätzlich den Abstand zwischen einzelnen Werten inhaltlich zu interpretieren; Ratioskalenniveau: ermöglicht zusätzlich Interpretation des Verhältnisses zweier Werte. metrische Skalen: Intervall- und Ratioskalen Messniveau legt fest, was die zulässigen Transformationen sind, die die Information der Messung erhalten.

6 Gütekriterien von Messungen (im Sinne von Beobachtungen) Objektivität: Reliabilität: Validität: Die Anwendung des Messinstruments durch unterschiedliche Forscher (Versuchsleiter) führt zum gleichen Ergebnis. Gegeben, wenn verschiedene Messungen einer Eigenschaft beim gleichen Objekt zum gleichen Ergebnis führen, solange sich die Eigenschaft zwischen den Messungen nicht verändert hat. Eine Messung ist valide (gültig), wenn sie tatsächlich das misst, was sie messen soll klassische psychologischen Testtheorie: Messung als Summe aus einem wahren Wert und einem Messfehler. Messwert = wahrer Wert + systematischer Fehler + zufälliger Fehler valider Teil reliabler Teil unreliabler Teil invalider Teil

7 3 Erhebungsmethoden 3.1 Standardisierte Befragungen Theoretische Ansätze zur Erklärung des Befragtenverhaltens keine einheitliche Theorie der Befragung Modell sozialer Kommunikation Sender Codierung Signal Decodierung Empfänger Medium Zeichenvorrat Interesse Sozialisation Zeichenvorrat Interesse Sozialisation gemeinsame Ressourcen Forscher Bezugsrahmen Frage u. Antwort Bezugsrahmen Befragter (nach Friedrichs, 1980, S. 193 u. 315)

8 Befragungssituation als indirekte Kommunikation Kommunikationsprozess 1: Sender: Empfänger: Forscher entwickelt Fragebogen Interviewer interpretiert Fragebogen Kommunikationsprozess 2: Interaktion zwischen Interviewern und Befragten Sender: Interviewer stellt Fragen Empfänger: Befragter interpretiert Fragen Sender: Befragter gibt Antworten Empfänger: Interviewer interpretiert Antworten Kommunikationsprozess 3: Sender: Empfänger: Interviewer notiert Antworten Forscher interpretiert Aufzeichnungen Als Folge der indirekten Kommunikation ist mit besonderen Verständnisund Interpretationsproblemen zu rechnen.

9 Befragtenverhalten aus der Perspektive des Rational-Choice-Ansatzes : Welchen Nutzen hat die Teilnahme an einer Befragung für den Befragten? Welche Antwort ist aus der Sicht des Befragten am nützlichsten? Vorstellung der Befragungssituation als Gespräch mit einem Fremden: Interviewer = fremde Person, Interview = ungewohnte Situation, asymmetrische Kommunikation, folgenlose Interaktion Vermutete Konsequenz: Übertragung der eigenen Erfahrungen aus als ähnlich empfundenen Situationen auf die ungewohnte Befragungssituation. Mögliche Vergleichssituationen: Diskussion, Small Talk, Vertreterbesuch, Prüfung, Verhör Auswirkung für die Untersuchungsergebnisse: unterschiedliche Teilnahmebereitschaft, Berücksichtigung der vermuteten Einstellungen von Interviewer u. Forscher bei Antworten, Interpretation des Forschungsziels aus den Fragen und Versuch, richtige Antworten zu geben, generelle Beantwortungstendenzen (z.b. Ja-sage-Tendenz)

10 Ergebnisse der Kognitionspsychologie: Aufgaben bei der Beantwortung der Frage eines Interviewers: (1) Verständnis der Frage semantisches Verständnis: pragmatisches Verständnis Welche Bedeutung hat die Frage? Was will der Interviewer tatsächlich wissen? (2) Abruf von Informationen: Welche Informationen werden zum Beantworten benötigt und wie werden diese Informationen gewonnen? (3) Urteilsbildung: Wie gelangt der Befragte zu einer ihm angemessen erscheinenden Antwort? (4) Formatierung: Welche der Antwortvorgaben trifft die Antwort am besten? (5) Editierung: Gibt es soziale Erwartungen, die bei der Antwort berücksichtigt werden müssen?

11 Konsequenzen für standardisierte Befragungen (1) Fragen verstehen: a. Semantisches Verständnis: Was bedeutet ein Satz? Probleme= unbekannte/mehrdeutige Begriffen u. schwieriger Satzbau: unbewusste oder bewusste Nutzung von Kontextinformation Beispiel: Wort Bank = kontextabhängig unterschiedliche Perspektiven und Konnotate verschiedener Begriffe Beispiel: Schwangerschaftsabbruch: Entscheidungsfreiheit der Mutter vs. Tötung von Ungeborenen.

12 oft Vereinfachung komplexer Sätze bei Interpretation Beispiel: Frage Sind Sie dafür, dass auch therapierbare Sexualstraftäter lebenslänglich hinter Gitter sollen? Einschränkung therapierbar wird möglicherweise überhört. gruppenspezifisches Verständnisse Beispiel unterschiedliche Einschätzung von Tätigkeiten in einer US- Umfrage: Gruppe sieht Blut spenden, Rasen mähen, Baby-Sitting als Arbeit an: - Studenten 70 % 100 % 100 % - Berufstätige 20 % 70% 70% Problemlösung: Voruntersuchungen (Pretests)

13 b. Pragmatisches Verständnis: Was will der Frager wissen? Personen greifen auf implizite Regeln der Alltagskonversation zurück: Maxime der Konversationslogik : H.P. Grice (1975) Maxime der Quantität (Beschränkung auf notwendige Information) Maxime der Qualität (keine falschen Informationern) Maxime der Relevanz (nur für Gesprächsziel relevantes wird berichtet) Maxime des Stils (keine Mehrdeutigkeiten) Implikationen für die Interaktion zwischen Interviewer und Befragten: Implizite Relevanzgarantie Konsequenzen= Antworten des Befragten werden auf das vermutete Informationsbedürfnis des Interviewers zugeschnitten: Befragte nutzen systematisch Kontextinformationen; Schlussfolgerungen über wechselseitige Annahmen über das geteilte Wissen: - Antwortvorgaben dienen der pragmatischen Interpretation der Frage, - bei Antworten wird nicht berichtet, was keiner Erwähnung bedarf, - bei Antworten wird nicht berichtet, was sich aus vorangegangenen Antworten ergibt.

14 Beispiele: 2. Ankersetzung durch numerische Antwortvorgaben: Wie erfolgreich waren Sie im Leben? Geben Sie die für Sie zutreffende Zahl an. a. überhaupt nicht erfolgreich (0) bis sehr erfolgreich (10) b. überhaupt nicht erfolgreich (-5) bis sehr erfolgreich (+5) nach Reskalierung ergeben sich unterschiedliche Mittelwerte, weil bei a. Interpretation der Skala als kein Erfolg (=0) bis großer Erfolg (=10), bei b. Interpretation der Skala als Misserfolg (= 5) bis großer Erfolg (=5). Die Bewertung mäßiger Erfolg ist daher bei a. dichter am unteren Ende der Skala als bei b., was zu geringeren Mittelwerten bei a. führt.

15 B. Schlüsse aus Antwortvorgaben z. B. Messung des täglichem Fernsehkonsums. Unterschiedliche Antwortvorgaben: a. bis zu 0.5 Std., bis 1 Std., bis 1,5 Std. bis 2 Std., bis 2.5 Std., mehr als 2.5 Std. b. bis zu 2.5 Std., bis 3 Std., bis 3.5 Std., bis 4 Std. bis 4.5 Std., mehr als 4.5 Std. Ergebnis: in Umfragen ergaben sich bei Antwortvorgabe a. 16%, die mehr als 2.5 Std. fernsehen, bei Antwortvorgabe b. dagegen 36%. C. Geschlossene vs. offene Frage: Was ist das wichtigste, was Kinder lernen sollen, um sie auf das Leben vorzubereiten? wenn Antwortvorgabe Selbstständigkeit vorgegeben, dann haben 62% diese Antwortmöglichkeit gewählt, wenn keine Antwortvorgaben vorgegeben,, fallen nur 5% der Antworten in die Kategorie Selbstständigkeit.

16 D. Reihenfolge der Stimuli: Beispiel: Unterschiedliche Frageformulierungen: a. Wenn Sie an Ihre Lehrer in der Schule denken, waren Ihrer Ansicht nach Ihre Lehrerinnen verständnisvoller bei Problemen als Ihre männlichen Lehrer? b. Wenn Sie an Ihre Lehrer in der Schule denken, waren Ihrer Ansicht nach Ihre männlichen Lehrer verständnisvoller bei Problemen als Ihre Lehrerinnen? a. Frauen - Männer b. Männer - Frauen weibliche Lehrer verständnisvoller 41 % 9 % männliche Lehrer verständnisvoller 12 % 55 % unentschlossen 47 % 36 %

17 (2) Der Abruf von Informationen Suche nach relevanter Information, um angemessene Antwort zu generieren, Abbruch des Suchprozesses, sobald genug Informationen, Informationen, die am leichtesten in den Sinn kommen, Entscheidende Determinante = Zeit, seit der letzten Nutzung (3) Urteilsbildung auf Basis der erinnerten Informationen und nach psychologischen Schlussregeln Urteil zum Thema Rekonstruktionen bei Verhaltensfragen, was Verhalten wohl gewesen sein müsste. (4) Formatierung Bei Fragen mit Antwortvorgaben müssen Befragte ihr Urteil in Antwortformat einpassen: - bei kategorialen Fragen wird aus den Antwortvorgaben das vermutete Interesse des Forschers erschlossen; Angaben außerhalb der Vorgaben erscheinen dann als irrelevant und daher nicht erwähnenswert; - bei Antwortskalen (z.b: sehr unzufrieden bis sehr zufrieden ) müssen Befragte entscheiden, wie die Skala zu verankern ist. Problem: Formatierungsprobleme und Verständnisprobleme oft schwer trennbar.

18 (5) Editierung Erwägungen sozialer Erwünschtheit können zu einer Editierung der Antwort führen. z.b.: Bei Fragen nach Ausmaß des Glücks im Leben gibt es unterschiedliche Antworten, wenn a) keine behindert erscheinende Person anwesend ist, b) eine im Raum anwesende dritte Person als behindert erscheint (höherer Mittelwert), c) der Interviewer behindert erscheint (geringerer Mittelwert). Situationsspezifische Einflüsse = bedeutsamer als wahrgenommene allgemeine Erwünschtheit in der Gesellschaft. Werte auf einer sozialen Erwünschtheits- oder Lügenskala sind in der Regel wertlos. Oft Überschätzung von Erwünschtheitsproblemen Befunde zur Erforschung sozialer Erwünschtheit sind theoretisch mehrdeutig. z. B. bei Anwesenheit eines behindert erscheinenden Dritten kann statt sozialer Erwünschtheit ein anderer Bezugsrahmen ( gesundheitlich geht es mir doch relativ gut ) gesetzt werden.

19 3.1.2 Kontexteffekte Es gibt keine kontextfreien Urteile und Messungen, Folge: Bei Einstellungsmessungen ist es nicht sinnvoll, von einem wahren Wert und Abweichungen davon auszugehen, sondern von aktuell gebildeten Meinungen. Kontextquellen Reale Welt: z.b. persönliche Ereignisse, öffentliche Ereignisse, Wetter Interviewkontext: z.b. Interviewer, Setting, Anwesenheit Dritter Folge: Interviewer sollen neutral und interessiert erscheinen Fragebogenkontext: vorausgehende Fragen, Antwortvorgaben, Reihenfolge der Antwortvorgaben

20 Die Fragenreihenfolge kann beeinflussen: das Fragenverständnis, die temporäre Verfügbarkeit von Informationen (was in den Sinn kommt), phänomenale Erfahrungen beim Nachdenken (wie leicht etwas in den Sinn kommt), die Nutzung verfügbarer Informationen (was mit Information gemacht wird), die Formatierung, die Editierung. Bei schriftlichen statt direkten Befragungen zeigt sich: Reihenfolgeeffekte sind oft schwächer, auch ein Einfluss nachfolgender Fragen möglich Vorausgegangene Fragen erhöhen Verfügbarkeit von Informationen, die zur Beantwortung genutzt werden. Aktivierte Information kann sein: Inhalt (z.b. Bewusstwerden der Eigenschaft eines Objekts), Norm (z.b. Aktivieren einer Reziprozitätsnorm), Prozess (z.b. Rangordnungen).

21 Beispiel: Frage nach politischem Interesse Anteil mit geringem Interesse a. erst politisches Interesse, dann politische Wissensfrage 21.0 % ( was hat Ihr Abgeordneter für Ihren Kreis getan? ) b. erst politische Wissensfrage, dann politisches Interesse 39.4% c. erst Wissensfrage, dann Frage nach Qualität der Öffentlichkeitsarbeit des Abgeordneten, schließlich Frage nach 29.6 % politischem Interesse

22 nm hd A Zu Hs e ga wk S e io 0 h an en e ue it el 5 n thi c e r g r ni td wv wß ai eh r r eo n _ ze mr e l i s fn io an g ca k f Ar p _ i ai är h nc z c ah r n d sht t o hl dü g l t et l cpt i a eg a g h n l b lr e i i e et cs n : r h c P h i n ai e r b i t h e e r ni e n i c h t g e n a n n t nm hd A Zu Hs e ga wk S e io 0 h an en e ue it el 5 n th i c e r g r in dt wv wß ai hr e r eo n _ ze mr e l i s ni of an g ca k f Ar p_ i ai rä h cn z c rh an d sht ot hl dü g l tet l c pt i a ga e g h n l b rl e i i e et cs n : r h c P h i ai n e r b i t h e e r ni e g e n a n n t Ergebnisse aus dem Proseminar Partei nicht genannt Partei genannt (NPD) voll gar nicht niedrig mittel hoch niedrig mittel hoch Straffällig gewordene Zuwanderer unverzüglich in ihre Heimat abschieben.

23 mh D A Wn d s e ga wk S e io 0 h an i ee e i L c5 n thi c e r g e ni td n b ß eh r r eo n _ ze r e l i s ni t n Ag ca k ds A p_ n i i h c c h raen s ht n o hm g n t t l c pt i a m h e l b R e i n et m n : e n it P c, i c h a k h e a r t t n n s e n i n i c h t g e n a n n t mh D AW nd s e ga wk S e io 0 h an i ee e i L c5 n th i c e r g e in dt n b ß h r e r eo n_ ze r e l si tn i n Ag cka ds A p_ n i i h c c rah en s ht n o hm g n t t l c pt i a m h e l b R e i n et m n : e n it P c, i c h a k h e a r t t n n s e n i g e n a n n t Partei nicht genannt Partei genannt (DKP) voll gar nicht niedrig mittel hoch niedrig mittel hoch Wer den Reichen nichts nimmt, kann den Armen nichts geben.

24 3.1.3 Formen und Typen von Fragen in standardisierten Befragungen Fragetypen: a. Erfassung von Bewertungen (Meinungen, Einstellungen, auch Verhaltensabsichten): Rating = Bewertungen nach vorgegebenen Bewertungsskalen; Ranking = Alternativen in eine Rangfolge bringen f. Erfassung von Wissen und Überzeugungen (Aussagen über empirische Tatbestände) z.b.:"sind Sie schon einmal bestohlen worden?": Spezialfälle: - Erfassung von sozio-demografischen Merkmalen, wie z.b. Alter - Erfassung von Verhalten des Befragten (i.a. Häufigkeit, Dauer oder Art vergangener Aktivitäten), - Erfassung von Beobachtungen und Spezialkenntnissen des Befragten

25 Frageformen a. geschlossene Fragen: Antwortkategorien werden vorgegeben, Befragter muss sich für eine Vorgabe entscheiden; - keine Überschneidung - Vollständigkeit der Vorgaben Pro: zusätzliche Informationen über die Bedeutung der Frage, Vergleichbarkeit, Erhebungs- und Auswertungsobjektivität ist i.a. höher, Zeitaufwand bei Befragung und Analyse geringer f. offene Fragen: keine Antwortvorgaben, Antworten werden vom Interviewer notiert, Spezialfall: Fieldcoding = Antworten werden bereits vom Interviewer nach vorgegebenen Kategorien codiert; Pro: Vermeidung falscher Rückschlüsse oder Ankersetzung c. halboffene Fragen: neben Antwortvorgaben auch Möglichkeit einer Antwort außerhalb der Vorgaben Beispiel: Schulabschluss? Keiner, Hauptschule, Realschule, Gymnasium, anderer und zwar...

26 3.1.4 Konsequenzen für die Frageformulierung Übersetzung der Sichtweise des Forschers in die (vermutete) Sichtweise des Befragten unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Positionen: Sicht des Forschers: Sicht des Befragten: Operationalisierung eines theoretischen Konzepts, Gespräch mit einer unbekannten Person. Der Forscher sollte sich also bei jeder Frageformulierung überlegen: - Welche Gründe kann ein Befragter für eine spezielle Antwort haben? - Welcher Informationsstand wird (zu Recht?) vorausgesetzt? - Lassen sich die Fragen oder Antwortkategorien auf mehrere Dimensionen beziehen? - Liegen Tendenzen in Frage/Antwort-Formulierung vor?

27 Faustregeln bei der Frageformulierung - einfache und kurze Sätze ohne Fremdwörter und Abkürzungen - keine doppelten Verneinungen - keine Überforderung des Befragten - möglichst konkret bleiben und Fragen zu hypothetischen Sachverhalten vermeiden - Vorsicht bei Suggestivfragen - nur ein Sachverhalt in einer Frage - Ausbalancierung der Fragen - Möglichkeiten der expliziten Meinungsenthaltung (aber Problem: hohe Anzahl von Meinungsenthaltungen erschwert die spätere Datenanalyse) - Ausbalancieren positiver und negativer Richtungen in Item-Batterien wegen Ja-Sage-Tendenzen

28 Fragenreihenfolge Ziel = Vermeidung von Ausstrahlungseffekten (Halo-Effekten). Beispiel: Frage nach Religiosität einer Person kann die direkt nachfolgende Frage nach den sexuellen Gewohnheiten beeinflussen. Alternative Möglichkeit: bewusste Nutzung von Reihenfolgeeffekten, um auf einen gewünschten Aspekt zu fokussieren. Fragebogenkonstruktion: - Makroplanung / Grobgliederung : Reihenfolge der Themen, - Mikroplanung / Feingliederung : Reihenfolge von Fragen in einem Thema. Faustregeln für die Festlegung der Fragenreihenfolge: - 'leichte' Eröffnungsfragen; - Löschreize (Texte/Fragen) zwischen empfindlichen Fragen und Themenbereichen, die sich gegenseitig stören können; - Überleitungsfragen und -floskeln bei Themenwechsel z.b.: "Nun zu einem anderen Thema: Wir würden uns nun dafür interessieren, wie Sie über... denken."

29 - Filter und Gabelungen zur Vermeidung überflüssiger Fragen für spezielle Subgruppen. Filter = Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit eine Frage oder eine Reihe von Fragen an Respondenten gestellt werden z.b.: Fragen zur Arbeitszeit nur an Berufstätige und nicht an Hausfrauen/ Hausmänner, Rentner, Schüler oder Studierende Gabelungen = in Abhängigkeit von Eigenschaften der Befragten gibt es unterschiedliche Fragen z.b. unterschiedliche Fragen an Vorgesetzte und Untergebene in Umfragen innerhalb von Betrieben - Splits = unterschiedliche Fragebogenversionen, um Reihenfolgeeffekte statistisch zu kontrollieren z.b. Erfassung von politischem Interesse - sozio-demographische Angaben sollten besser am Ende einer Befragung stehen; - nach der eigentlichen Befragung Fragen an Interviewer über a) seine Einschätzung des Interviews b) spezielle Interviewermerkmale und -einstellungen

30 Weitere Gesichtspunkte bei der Fragebogenkonstruktion: - Filterführung: leichte Befolgbarkeit; - Unterscheidbarkeit von Intervieweranweisungen und eigentlichen Fragen; - gute grafische Gestaltung; - Berücksichtigung der Vercodung (= Zuordnung von Zahlen) bereits bei Frageformulierung

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