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- Astrid Küchler
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1 Interview mit Univ.-Prof. MR Dr. Walter Danielczyk Ludwig-Boltzmann-Institut für Altersforschung, Arbeitsgruppe Alzheimer/Demenz: Amantadin: Gutes Wirkungs-Nebenwirkungsprofil Journal für Neurologie Neurochirurgie und Psychiatrie 2002; 3 (4) Homepage: JNeurolNeurochirPsychiatr Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Member of the Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/Elsevier BIOBASE Krause & Pachernegg GmbH. VERLAG für MEDIZIN und WIRTSCHAFT. A-3003 Gablitz P.b.b. 02Z031117M, Verlagspostamt: 3002 Purkersdorf, Erscheinungsort: 3003 Gablitz; Preis: EUR 10,
2 Anne Maria Möller-Leimkühler Vom Dauerstress zur Depression Wie Männer mit psychischen Belastungen umgehen und sie besser bewältigen können Gebunden mit Schutzumschlag, 282 Seiten 22,99 / 23,60 (A) Das Buch wendet sich an Männer als potentielle Leser, schließt aber Frauen ausdrücklich mit ein, da sie oft die Gesundheitshüter ihrer Ehemänner/Partner seien. Im Zentrum der Darstellung steht die Psychologie der Männer, u.a. Aspekte der Männlichkeit und der Stressbewältigung bei Männern und insbesondere die Depression bei Männern bzw. der Prototyp der männlichen Depression und der Weg, häufig über eine chronische Stressbelastung, dorthin. Die Autorin sieht insbesondere im gesellschaftlich angesehenen Männlichkeits -Ideal ein Grundproblem für diese Entwicklung. Dieses Ideal prägt verschiedene Verhaltensweisen des Mannes wie die Tendenz, sich in der Arbeitswelt und sonstigen Situationen zu überfordern, ein Übermaß von Stress in allen möglichen Lebensbereichen zu ertragen, stressbedingte körperliche und psychische Symptome nicht zu erkennen bzw. nicht wahrhaben zu wollen u.a. Auch die Tendenz, Gefühle für sich zu behalten, über Beschwerden nicht zu klagen, der Gesundheit keine nennenswerte Bedeutung im Alltagsleben einzuräumen, keine Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen und möglichst wenig in ärztliche Behandlung zu gehen, gehören zu diesem Männlichkeits -Ideal. Irgendwann überwältigt die Depression dann den Mann, die aber selbst von Fachleuten oft nicht erkannt wird, da bestimmte Symptomkonstellationen, wie die Neigung zu Aggressivität, Alkoholabusus und externalisierendem Verhalten, vom Arzt nicht als Depressionssymptome (Prototyp der männlichen Depression!) erkannt Die Autorin stellt die interessante Hypothese auf, dass die im Vergleich zu Frauen deutlich niedrigere Depressionsrate bei Männern weitgehend verschwinden würde, wenn die männliche Depression erkannt würde und hat dazu einen eigenen Fragebogen als Screening-Instrument entwickelt. Auch das Geschlechter-Paradox Männer haben viel seltener Depressionen, begehen aber viel häufiger Suizid als Frauen würde sich dann auflösen. All dies wird sehr detailliert (279 Seiten) und sachkundig dargestellt, u.a. unter Einbeziehung mehrerer eindrucksvoller Kasuistiken, und mit ausgewogenen Hinweisen zu den jeweiligen psychotherapeutischen, psychopharmakologischen und sonstigen neurobiologischen Behandlungsmöglichkeiten. Ein primär für Laien geschriebenes, durchaus aber wissenschaftlich argumentierendes Buch, das auch von Fachleuten aus dem medizinischen und psychologischen Bereich mit Gewinn gelesen werden kann, da es viele Informationen vermittelt, die selbst in entsprechenden Lehrbüchern für Ärzte oder Psychologen nicht enthalten sind. Die Autorin findet einen auch für Laien gut verständlichen Stil, ohne dabei wichtige theoretische Konzepte zu vernachlässigen und schreibt so spannend, dass man das Buch fast wie einen Kriminalroman liest. Obwohl sie Professorin für Sozialwissenschaft ist (Psychiatrische Klinik der Ludwig Maximilians Universität München), fokussiert sie nicht nur auf sozialpsychologische Konzepte, sondern bezieht gut balanciert auch neurobiologische Modelle zur Beschreibung und Erklärung von Stress und Depression mit ein.
3 AMANTADIN: GUTES WIRKUNGS- NEBENWIRKUNGSPROFIL INTERVIEW Interview mit Univ.-Prof. MR. Dr. Walter Danielczyk, Ludwig-Boltzmann- Institut für Altersforschung, Arbeitsgruppe Alzheimer/Demenz Zur medikamentösen Therapie des Morbus Parkinson stehen Substanzen mit ganz unterschiedlichen Wirkungsmechanismen zur Verfügung. Wie bewerten Sie den Stellenwert der einzelnen Substanzgruppen in einem rationalen Behandlungsmanagement? Die medikamentöse Therapie des Morbus Parkinson richtet sich derzeit in erster Linie nach dem Krankheitsstadium, nach der individuellen Verträglichkeit der verschiedenen Medikamente und nach der Bereitschaft, eventuelle Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen bei ausreichender Wirkung auf das Krankheitsbild. Zusätzlich müssen Begleiterkrankungen und das Alter des Patienten berücksichtigt Nur in seltenen Fällen ist man genötigt, besonders wenn vegetative Symptome im Vordergrund stehen, auf die älteste Behandlungsmethode mit Anticholinergika zurückzugreifen. Im Frühstadium der Erkrankung besteht das beste Wirkungs-Nebenwirkungsprofil bei Anwendung von niedrig dosiertem Amantadin oder dopaminergen Agonisten bzw. Selegilin jeweils in niedriger Dosierung als Monotherapie. Erst in einem späteren Stadium sollte mit der wirkungsvollen, jedoch besonders bei längerer Therapie nebenwirkungsreichen Dopatherapie begonnen Ab einem mittleren Krankheitsstadium ist eine Kombinationstherapie meist nicht zu vermeiden. Es kommen für die Kombination mit L-Dopa Bromocriptin, Budipin, K-Ergolin, Amantadin, Lisurid, Pergolid, Pramipexol, Ropinirol und der selektive Hemmstoff der peripheren Catechol- O-Methyl-Transferase (COMT), Entacapon, in Frage. Die im letzten Krankheitsstadium durchgeführten Infusionstherapien mit Lisurid i.v. wurden wegen Nebenwirkungen aufgegeben, während die Apomorphin-Infusionstherapie in Einzelfällen unter besonderer Kontrolle derzeit noch weitergeführt wird. Ohne wesentliche Nebenwirkungen kann i.v. PK-Merz als Infusion bei krisenhaften Verschlechterungen nach wie vor mit sehr gutem Erfolg eingesetzt Bewährt hat sich bei Versagen der medikamentösen Therapie die operative Tiefenstimulation. Wie bewerten Sie die Glutamatantagonisten wie PK-Merz? Würden Sie PK-Merz in allen Stadien der Erkrankung zur Senkung der L-Dopa- Dosis einsetzen, bzw. wäre auf diese Weise L-Dopa in der Frühphase ganz zu ersetzen? Welche Dosierung wäre dann nötig? PK-Merz-Tabletten zu 100 mg können in allen Krankheitsstadien eingesetzt Die größte Wirksamkeit zeigt sich jedoch in früheren und mittleren Krankheitsstadien. Je nach Progression können diese Tabletten von 1 bis 2 pro Tag auf 4 bis 6 Tabletten pro Tag gesteigert Es konnte eine eindeutige Dopaersparnis nachgewiesen Dopainduzierte Dyskinesien werden deutlich vermindert. Bei unsicherer Diagnosestellung in der Frühphase ist Amantadin die effektivste Testsubstanz, da ein langsames Auftitrieren wie bei anderen Medikamenten wegfällt. Welchen Stellenwert besitzt die Pharmakotherapie bei Morbus Parkinson? Welche entscheidende Rolle spielt hier das dopaminerge System, welche das glutamaterge? Eine verbesserte Lebensqualität und eine Lebensverlängerung beim Morbus Parkinson-Kranken sind in erster Linie durch eine dem neuesten Wissensstand angepaßte Pharmakotherapie zu erzielen. Dies setzt voraus, daß die Behandlung von einem erfahrenen Fachmann geleitet wird, da jede bisherige Anti-Parkinsontherapie mit gravierenden Nebenwirkungen verbunden sein kann. Diese zerebralen Nebenwirkungen werden immer gravierender, je länger die Krankheit dauert. Bei keiner Behandlung des alten Menschen müssen so häufig Verwirrtheitsphasen, Denkstörungen und vorwiegend visuelle Halluzinationen, besonders in fortgeschrittenen Krankheitsphasen, in Kauf genommen werden, wie bei der Anti-Parkinsontherapie. Diese die Psyche betreffenden Nebenwirkungen werden sowohl durch Beeinflussung des dopaminergen als auch des glutamatergen Systems hervorgerufen. Unterschiedlich ist jedoch das Nebenwirkungsspektrum auf die Beeinflussung der beiden Systeme, da unter Amantadintherapie die bekannten motorischen überschießenden dopainduzierten Nebenwirkungen nicht beobachtet Wann wäre eine Monotherapie, wann eine Kombinationstherapie indiziert? Und welche wären die Kombinationspartner? Im Anfangsstadium der Erkrankung sollte immer mit einer Monotherapie begonnen In späteren Krankheitsstadien kann L-Dopa mit allen derzeit zur Verfügung stehenden Anti-Parkinsonmitteln kombiniert Untersuchungen haben gezeigt, daß die Wirksamkeit von Amantadin auch über einen Zeitraum von einem Jahr nicht nachläßt. Wie ist diese Beobachtung zu bewerten? In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde von einigen wenigen Arbeitsgruppen erwähnt, daß die Amantadinwirkung nach etwa einem Jahr nachläßt. Es hat sich gezeigt, daß Amantadin, wie jedes andere Anti- Parkinsonmittel, ein Fortschreiten des Krankheitsprozesses in vielen Fällen zwar verlangsamen, jedoch nicht verhindern kann. Auch in den letzten Krankheitsstadien ist eine Amantadinsulfat-Infusion bei entsprechender Indikation unvermindert wirksam. 36 J. NEUROL. NEUROCHIR. PSYCHIATR. 4/2002 For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
4 INTERVIEW Wie würden Sie Ihr Therapieziel bei Morbus Parkinson bewerten? Das Therapieziel bei einem Morbus Parkinson-Kranken ist nach wie vor, eine möglichst ungestörte Motorik unter Vermeidung von pharmakotoxischen Psychosen aufrechtzuerhalten. Der Stellenwert von Glutamatantagonisten in einem rationalen Therapiemanagement des Morbus Parkinson ist erheblich gestiegen. Worauf führen Sie diese Tatsache zurück? Welche Rolle spielt Amantadin im Zusammenhang mit motorischen Spätkomplikationen wie therapielimitierenden Dyskinesien und Fluktuationen? Die Behandlung mit Glutamatantagonisten wie PK-Merz ist nach wie vor eine unverzichtbare Therapieoption, unter anderem wegen des von allen Therapieformen geringsten motorischen Nebenwirkungsspektrums. Eine auf maximale Beweglichkeit ausgerichtete Anti-Parkinsontherapie ohne Amantadin führte in vielen Fällen zu derart schweren Dyskinesien und Fluktuationen, daß paradoxerweise diese Patienten infolge dieses Behandlungsregimes in ihrem Bewegungsablauf stärker gestört wurden, als ohne diese Therapie. Wir danken für das Gespräch.
5 Haftungsausschluss Die in unseren Webseiten publizierten Informationen richten sich ausschließlich an geprüfte und autorisierte medizinische Berufsgruppen und entbinden nicht von der ärztlichen Sorgfaltspflicht sowie von einer ausführlichen Patientenaufklärung über therapeutische Optionen und deren Wirkungen bzw. Nebenwirkungen. Die entsprechenden Angaben werden von den Autoren mit der größten Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt. Die angegebenen Dosierungen sind im Einzelfall anhand der Fachinformationen zu überprüfen. Weder die Autoren, noch die tragenden Gesellschaften noch der Verlag übernehmen irgendwelche Haftungsansprüche. Bitte beachten Sie auch diese Seiten: Impressum Disclaimers & Copyright Datenschutzerklärung P Fachzeitschriften zu ähnlichen Themen: Österreichische Gesellschaft für Epileptologie Mitteilungen Krause & Pachernegg GmbH Verlag für Medizin und Wirtschaft A-3003 Gablitz Wir stellen vor:
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