Zum Inhalieren eignen sich auch ein einfacher Eimer und ein großes Handtuch.

Transkript

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2 Zum Inhalieren eignen sich auch ein einfacher Eimer und ein großes Handtuch.

3 Inhalation Wichtig bei Pferden mit ihrem empfindlichen Atmungssystem sind Inhalationen. Hierfür gibt es inzwischen spezielle Inhalationsgeräte, die man auch ausleihen kann. Alternativ können Sie einen Eimer mit zwei Liter heißem Wasser füllen, zwei bis zehn Tropfen ätherische Öle (machen Sie sicherheitshalber selbst die Geruchsprobe) oder eine Handvoll Salz hinzufügen und mit einem Handtuch die Nase des Pferdes abdecken. Das Pferd sollte zweimal täglich fünf bis zehn Minuten inhalieren. Für das Inhalieren bei Atemwegserkrankungen eignen sich besonders gut Thymianöl, Salbeiöl, Fichtennadelöl und Kamillenflüssigextrakt (oder Kamillentee). Inhaltsstoffe Pflanzen haben sehr viele unterschiedliche Inhaltsstoffe, die sich oft gegenseitig beeinflussen und in ihrer Wirkung verstärken. Man nennt das den synergistischen Effekt. Daher ist es immer sehr viel effektiver, das ganze Kraut als Heilmittel zu benutzen und nicht nur einen isolierten Inhaltsstoff in einem industriell hergestellten Medikament. Gerbstoffe

4 Gerbstoffe kommen vor allem in Wurzeln und in Rinden vor (Eichenrinde, Blutwurz), aber auch in Blättern (Brombeerblätter) und Fruchtschalen (Heidelbeeren). Gerbstoffe wirken antibakteriell und antiviral, zusammenziehend, austrocknend, entzündungshemmend, blutstillend und wundheilungsfördernd. Daher werden Gerbstoffpflanzen vor allem bei Hauterkrankungen, Wunden, Durchfall, Darmentzündungen und Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut eingesetzt. Flavonoide Der Name leitet sich ab von dem lateinischen Begriff flavus, was gelb bedeutet. Viele Pflanzen, die Flavonoide enthalten, sind gelb, wie etwa Kamille, Arnika und Schöllkraut. Sie haben sehr unterschiedliche Eigenschaften. Oft sind sie gut bei Herz-Kreislauf- Erkrankungen und bei Magen-Darm-Krämpfen einzusetzen. Saponine Der Name leitet sich vom lateinischen Wort sapo für Seife ab. Saponine setzen die Oberflächenspannung von Wasser herab und bilden mit Wasser einen Schaum. Sie sind schleimlösend und entzündungswidrig und können daher gut bei fest sitzendem Husten verwendet werden. Beispiele für typische Saponinpflanzen sind Seifenkraut,

5 Primel, Schlüsselblume, Efeu und Goldrute. Es ist günstig, eine Saponindroge wie die Primel mit einer Ätherisch-Öl- Pflanze wie dem Thymian zu kombinieren, da beide Pflanzen auf eine andere Art auf die Bronchien wirken und man sich so den synergistischen Effekt zunutze machen kann. Ätherische Öle Ätherische Öle befinden sich im Allgemeinen als kleinste Öltröpfchen in Blüten, Blättern, Stängeln, Früchten, Wurzeln oder auch Rinden. Es gibt kaum eine Pflanze, die keine ätherischen Öle besitzt. Ätherische Öle sind leicht flüchtig und riechen intensiv. Ihre wichtigste Wirkung ist die Keimwidrigkeit. Aber sie sind auch entzündungshemmend, erleichtern das Abhusten, sind krampflösend und kräftigend und haben vielerlei psychische Wirkungen. Wichtige Ätherisch-Öl-Pflanzen sind die Pfefferminze, Anis, Thymian, Fenchel, Rosmarin und Salbei. Da ätherische Öle so leicht flüchtig sind, sollten Sie bei der Teezubereitung immer einen Deckel benutzen. Bitterstoffe Pflanzen mit hohem Bitterstoffgehalt wie Enzian und Tausendgüldenkraut schmecken außerordentlich bitter. In anderen Pflanzen wie Beifuß, Wermut, Engelwurz und

6 Schafgarbe verbinden sich Bitterstoffe und ätherische Öle; diese Pflanzen schmecken daher bitter-aromatisch. Sie sind besonders gut bei Störungen im Magen-Darm-Bereich anwendbar. Schleimstoffe Schleime quellen im Wasser stark auf und ziehen dann Fäden. Man kann sie sehr gut als reizmildernde Drogen anwenden. Beim Pferd kommen sie vor allem bei Magen- Darm-Störungen und Atemwegserkrankungen zum Einsatz. Sie legen eine feine Schicht um die Schleimhäute und schützen sie vor reizenden Substanzen. Typische Schleimpflanzen sind zum Beispiel Eibisch, Malve, Leinsamen und Spitzwegerich. Schleimstoffpflanzen setzen auch die Geschmacksempfindung herab, daher kann man sie mit schlecht oder bitter schmeckenden Drogen mischen, damit Ihr Pferd auch diese frisst. Alkaloide Viele alkaloidhaltige Pflanzen sind verschreibungspflichtig, da sie eine sehr starke Wirkung auf das Zentralnervensystem haben. In der richtigen Dosis entfalten sie große Heilkraft (in der falschen können sie tödlich sein). Typische Alkaloidpflanzen sind Bilsenkraut, Bittersüßer Nachtschatten, Tollkirsche, Tabak, Schlafmohn und