Den Drachen reiten. Herzlich willkommen in Altensteig zu unserem Fachtag!
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- Andreas Baumann
- vor 7 Jahren
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1 Den Drachen reiten Herzlich willkommen in Altensteig zu unserem Fachtag!
2 Tagesablauf -Vormittag 10:00 Begrüßung und Grußworte 11:00 Vortrag Marc Schmid: DBT und traumapädagogische Konzepte verbinden - Eine kooperative Herausforderung 12:00 Mittagspause Wohngruppen Hoffnungsland 2
3 Tagesablauf. Nachmittag 13:00 Vortrag M. Kappler /A. Sörgel: Den Drachen reiten Umsetzungsideen von DBT und Traumapädagogik in der stationären Jugendhilfe im CJD Altensteig 14:15 Vorstellung der Workshops 14:30 Kaffeepause 14:45 Workshop-Phase 15:45 Abschluss im Plenum 16:00 Ende des Fachtages Wohngruppen Hoffnungsland 3
4
5 Den Drachen reiten Umsetzungsideen von DBT und Traumapädagogik in der stationären Jugendhilfe in Altensteig Margarete Kappler und Achim Sörgel
6 1. Entwicklung der stationären Jugendhilfe in Altensteig 2. Traumapädagogik und DBT in Anpassung und Umsetzung 3. Welche Herausforderungen kommen auf uns zu? Wohngruppen Hoffnungsland 6
7 1. Das Hoffnungsland -Entwicklung der stationären Jugendhilfe in Altensteig 2004: Gründung der ersten Wohngruppe mit acht Plätzen 2006: eine zweite Achtergruppe Außerdem: Verselbständigungsbereich Zielgruppe: Junge Menschen beiderlei Geschlechts ab 15 Jahren bis in die Volljährigkeit hinein Aufnahme i.d.r. nach 35a SGB VIII Wohngruppen Hoffnungsland 7
8 Von Anfang an Schwerpunkt auf psychotischen Störungen, dazu spezielle Angebote wie Psychoedukation, Elterngruppe, reizarme Umgebung und Kleingruppenarbeit. Außerdem: Angst- und Zwangsstörungen, affektive Störungen, emotionale Instabilität. Wohngruppen Hoffnungsland 8
9 Schwierig war die Arbeit immer wieder mit den Jugendlichen, die Symptome emotionaler Instabilität bzw. der Borderlinestörung zeigten. Hierzu brauchten wir ein passendes Konzept, mehr spezialisiertes Wissen Dies fanden wir in der Dialektischbehavioralen Therapie (DBT) Zahlreiche Schulungen ab 2009, seit 2010 für alle MitarbeiterInnen Wohngruppen Hoffnungsland 9
10 Seit 2009 gibt es nicht nur ein spezialisiertes Angebot für Störungen aus dem psychotischen Formenkreis, sondern auch für Menschen mit emotionaler Instabilität, v.a. Borderlinestörung. Wohngruppen Hoffnungsland 10
11 Traumapädagogisches Projekt Gefördert von Aktion Mensch Evaluiert durch die Uni Ulm Damit haben wir nun auch ein passendes Konzept für Jugendliche mit Traumafolgestörungen. Wohngruppen Hoffnungsland 11
12 Seit Herbst 2012: Drachenreitergruppe Acht Plätze für Jungen und Mädchen ab 10 Jahren Wohngruppen Hoffnungsland 12
13 Was bedeutet der Name Drachenreiter? Den Drachen zu reiten bedeutet, Kontrolle über sich und die äußere Situation zu erlangen. Den inneren Drachen als Verbündeten gewinnen. Drachenhort als Bild für den sicheren Zufluchtsort. Wohngruppen Hoffnungsland 13
14 Besonderheiten unseres Klientels Weiter Altersrange von Jahren Intelligenz von leichter Intelligenzminderung bis hin zur hohen Begabung, hoher Anteil an Lernbehinderungen Häufig schon seit Jahren kein regelmäßiger Schulbesuch mehr, oft Verlust der Tagesstruktur V.a. bei den Jüngeren in der Regel Symptome des AD(H)S Wohngruppen Hoffnungsland 14
15 Besonderheiten unseres Klientels Motivation zur Therapie ist z.t. nur sehr vordergründig Leidensdruck oft nicht ausgeprägt, auch nicht die Erkenntnis, an sich etwas ändern zu können/zu müssen Psychiatrische Symptome vermischen sich oft mit Pubertät, z.t. auch nachgeholter Pubertät Wohngruppen Hoffnungsland 15
16 Übertragung der Konzepte auf unsere Rahmenbedingungen und unser Klientel DBT-Arbeitsgruppe Prozessteam Traumapädagogik. Wohngruppen Hoffnungsland 16
17 DBT im Hoffnungsland Dialektik: Vom Entweder-Oder zum Sowohl-als-Auch Die Wippe als Symbol verdeutlicht das Ziel, scheinbar gegensätzliche Pole auszubalancieren: Akzeptanz und Veränderung Wohngruppen Hoffnungsland 17
18 DBT im Hoffnungsland Wertschätzende Akzeptanz Notwendigkeit von Veränderung Wohngruppen Hoffnungsland 18
19 Einladung auf die Wippe Commitment herstellen: Aufnahme- und Betreuungsvertrag Vertrag für das Leben Gemeinsame Zielabsprachen Wohngruppen Hoffnungsland 19
20 Spannungskurve Wir möchten die Selbstwahrnehmung und die Selbststeuerungsfähigkeiten unserer Teilnehmer erhöhen. Visualisierung über Spannungskurve hilft bei der Einschätzung und der Wahl, welche Fertigkeiten eingesetzt werden sollten. Wohngruppen Hoffnungsland 20
21 Wohngruppen Hoffnungsland 21
22 Diary-Card Sich selbst besser verstehen lernen Sich mitteilen lernen Den Fokus finden Wohngruppen Hoffnungsland 22
23 Wohngruppen Hoffnungsland 23
24 Wohngruppen Hoffnungsland 24
25 Verhaltensanalyse Sieben Schritte, um dysfunktionale Verhaltensweisen besser Verstehen Einordnen Verändern und Mit den Folgen umgehen zu können Wohngruppen Hoffnungsland 25
26 Wohngruppen Hoffnungsland 26
27 Verhaltensanalyse Was habe ich gemacht? Was ist vorher passiert? Anfälligkeits- und Risikofaktoren: Offene Baustellen Wohngruppen Hoffnungsland 27
28 Was folgte? =>Konsequenzen Lösungsanalyse Wo muss ich mal grundsätzlich ran? Wiedergutmachung Wohngruppen Hoffnungsland 28
29 Der VA-Koffer Für jüngere & kognitiv beeinträchtige Jugendliche entwickelt Gemeinsame Erarbeitung der VA im Dialog Materialien, die verschiedene Ebenen und Sinneskanäle ansprechen Wohngruppen Hoffnungsland 29
30 Wohngruppen Hoffnungsland 30
31 Traumapädagogik im Hoffnungsland Unsere Entscheidung: Traumapädagogik im Sinne einer Pädagogik des sicheren Ortes als grundsätzlich für jeden Teilnehmer sinnvolle und hilfreiche Pädagogik. Wohngruppen Hoffnungsland 31
32 Traumapädagogik: nicht eine manualisierte Zusammenstellung von Methoden die Entwicklung einer persönlichen und fachlichen Haltung, die das pädagogische Handeln leitet und diesem die traumasensible Qualität verleiht. Es geht darum, mit dieser Haltung den Kindern und Jugendlichen ein Milieu zu bieten, in dem sie sich wieder sicher erleben können, einen sicheren Ort. (Birgit Lang, 2013) Alle Methoden und alle Entscheidungen müssen sich an dem Grundsatz des sicheren Ortes messen lassen. Wohngruppen Hoffnungsland 32
33 Der sichere Ort Trauma hat grundsätzlich immer mit Angst, Verunsicherung und fehlender Kontrolle zu tun. Diese Sicherheit, Selbstwirksamkeit und Kontrolle müssen den Betroffenen wiedergegeben werden. -> entsprechende Erfahrungen ermöglichen Aus diesem Grund ist das (Wieder-)Herstellen eines sicheren Ortes für alle Beteiligten von zentraler Bedeutung in der Traumapädagogik. Wohngruppen Hoffnungsland 33
34 Unterscheidung von äußerem sicheren Ort und innerem sicheren Ort für die jungen Menschen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Institution als Ganzes sollte ein sicherer Ort sein. 34
35 Wie schafft man einen sicheren Ort? Der äußere sichere Ort: Eine heile, schöne, Geborgenheit vermittelnde Umgebung, sofortige Reparaturen Einzelzimmer Abschließbare Zimmer Besucher auf der Gruppe nur nach Anmeldung (auch Hausmeister, Leitung, Handwerker!) Ein schöner, abgrenzbarer Betreuerbereich 35
36 Der innere sichere Ort Haltungen wie Transparenz, Partizipation, Wertschätzung, Beistand, Freude Annahme des guten Grundes 36
37 1.Wertschätzung Es ist gut so, wie du bist. Als korrigierende Erfahrung zur erlebten Entwertung 37
38 2. Transparenz Jeder hat jederzeit ein Recht auf Klarheit! Als korrigierende Erfahrung zur erlebten Unberechenbarkeit 38
39 3. Partizipation Ich trau dir was zu und überfordere dich nicht! Als korrigierende Erfahrung zur erlebten Ohnmacht 39
40 4. Freude Viel Freude trägt viel Belastung Als korrigierende Erfahrung zur erlebten Belastung 40
41 5. Annahme eines guten Grundes Alles, was ein Mensch zeigt, macht Sinn in seiner Geschichte. Als korrigierende Erfahrung zum erlebten Nicht-Verstehen- Können und dem Erleben, unnormal zu sein 41
42 Der gute Grund Das scheinbar sinnlose, oft unangemessene und auch schwer erträgliche Verhalten Traumatisierter ist oft aus den traumatischen Erlebnissen heraus verstehbar, es hat einen guten Grund. Oft kennen wir diesen Grund nicht oder erkennen ihn nicht sofort. Wichtig ist es dann, ihn zunächst einmal zu postulieren: Es gibt einen guten Grund ich kenne ihn nur noch nicht. Nach dem guten Grund forscht man mit der Weil-Methode. 42
43 Vermittlung der traumapädagogischen Haltung an die MitarbeiterInnen Eine Herausforderung, die noch nicht abgeschlossen ist 1. Prozessteam 2. Schulungen aller Mitarbeiter 3. Versorgerkette 4. Methoden zur Fallbesprechung in den Teams 43
44 Anwendungsbeispiele der Traumapädagogik im Hoffnungsland 1. Leitung und Fachdienst als Versorger, Versorgerkette 2. Weil-Methode, 44 Interaktionsanalyse zur Fallbesprechung 3. Notfallplan bei Krisen mit körperlicher Gewalt gegen Betreuungspersonen (Workshop) 4. Resilienzförderung (Workshop)
45 Anwendungsbeispiele der Traumapädagogik im Hoffnungsland 5. Aufnahmeprozedere (Workshop) 6. Beendigung von Maßnahmen 7. Ampelrunden 8. Elternarbeit Wohngruppen Hoffnungsland 45
46 Herausforderungen DBT und Traumapädagogik haben sich als sowohl einzeln hilfreich und wirksam für unsere Arbeit erwiesen, als auch als grundsätzlich kompatibel. Dennoch bleibt noch viel zu tun auf dem Weg zu einem umfassenden integrierten Konzept. Wohngruppen Hoffnungsland 46
47 Konzeptuell-theoretische Ebene: Fallverständnis aus der gemeinsamen Perspektive Vertiefte Integration der verschiedenen Ansätze Methodisch-praktische Ebene: Methoden entwickeln und anpassen Implementierung sicherstellen Kontextebene Konzeptentwicklung im Verbund Einbeziehung des gesamten sozialen Umfeldes Wohngruppen Hoffnungsland 47
48 TP und DBT zusammen denken Wertschätzende Akzeptanz Notwendigkeit von Veränderung Wohngruppen Hoffnungsland 48
49 TP und DBT zusammen denken Guter Grund Grundbedürfnis!? Resilienz Wohngruppen Hoffnungsland 49
50 TP und DBT zusammen denken Guter Grund Grundbedürfnis!? Resilienz Wertschätzende Akzeptanz Notwendigkeit von Veränderung Druck von Innen Druck von Außen Abschwächen! Wohngruppen Hoffnungsland 50
51 Methodische Ebene Nächste Arbeitsschritte: Skills-Vermittlung Elternarbeit Beschreibung der vorhandenen Bausteine (Manualisierung) Ziel: Erstellung eines umfassenden Manuals zur Umsetzung des therapeutisch-pädagogischen Konzeptes Wohngruppen Hoffnungsland 51
52 Kreise ziehen Kontext-Ebene Im System der jungen Menschen In Jugenddorf und Verbund Im Sozialraum 2013 Gudrun Lucke Wohngruppen Hoffnungsland 52
53 Geschafft! und jetzt? Viel Freude trägt viel Belastung Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! 53 Wohngruppen Hoffnungsland 53
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