Baumpflegemaßnahmen im Stadtgebiet - Sachstandsbericht -

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1 Baumpflegemaßnahmen im Stadtgebiet - Sachstandsbericht - Hier kann ein Bild(ausschnitt) eingefügt werden Hier kann ein Bild(ausschnitt) eingefügt werden Hier kann ein Bild(ausschnitt) eingefügt werden Die Baumkontrolle und Baumpflege im Garten- und Friedhofsamt Stadt Bamberg

2 Baumpflege in Bamberg - Baumbestand - Zur Zeit werden vom folgende Bäume baumpflegerisch betreut bzw. kontrolliert: Straßen- und Alleebäume 5529 Bäume Friedhöfe 1356 Bäume Hain; Volkspark; Giechburgblick 4000 Bäume Spielplätze 600 Bäume Schulen; Kindergärten 1500 Bäume Liegenschaften der Stadtbau GmbH Bamberg 1215 Bäume Grundstücke des Liegenschaftsamtes 300 Bäume ~ Bäume Die Baumpflege setzt sich hierbei mit aller Kraft für die Pflege und den Erhalt des städtischen Baumbestandes ein. Ziel sind vitale, gesunde und verkehrssichere Bäume.

3 Baumpflege in Bamberg In der Baumpflegeabteilung sind beschäftigt: - Personal - ein Vorarbeiter (Landschaftsgärtner und Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung, Fachkraft für Arbeitssicherheit) ein Baumkontrolleur (Forstwirt, Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung, Gärtnermeister im Garten- und Landschaftsbau) 2 Kollegen als Hubsteigerbesatzung (beide ausgebildete Gärtner mit langjähriger Erfahrung in der Baumpflege) Bei Bedarf sind 4 Mitarbeiter ausgebildet in der Doppelseilklettertechnik um in schwer zugänglichen Bereichen sicher Bäume pflegen zu können Durch ständige Aus- und Weiterbildungen ist das Baumpflegeteam immer auf dem neuesten Stand der Technik. Sie verfügen aufgrund sehr guter Kontakte zu nationalen Spezialisten im Bereich der Dendrologie über die aktuellsten Erkenntnisse in der Baumpflege.

4 Baumpflege in Bamberg - Hubarbeitsbühne - Seit 1986 verfügt das über eine eigene Hubarbeitsbühne. Diese ermöglicht eine sichere, effiziente und fachlich hochwertige Pflege unserer Stadtbäume, um dauerhaft einen sicheren und vitalen Baumbestand zu erhalten.

5 Baumpflege in Bamberg - Maßnahmen - Maßnahmen am Baum und am Baumumfeld dienen der Vermeidung von Fehlentwicklungen und der Erhaltung, Verbesserung oder Wiederherstellung der Vitalität und der Verkehrssicherheit des jeweiligen Baumes. Zu diesen Maßnahmen zählen insbesondere: Pflege von Jung- und Altbäumen Baumschutzmaßnahmen Standortverbesserungen Erziehungs- und Aufbauschnitt an Jungbäumen Lichtraumprofilschnitt Kronenpflege Wundbehandlung bei Rindenverletzungen (Anfahrschäden) Bekämpfung von Schadorganismen z.b. dem Eichenprozessionsspinner Wässern in Notzeiten...

6 Baumkontrolle - Rechtliche Grundlagen - Ausgehend von den Grundsätzen der Verkehrssicherungspflicht ist der Baumeigentümer für den verkehrssicheren Zustand der Bäume verantwortlich und grundsätzlich verpflichtet, Schäden die von seinem Baumbestand ausgehen können, zu verhindern. Der Umfang der Verkehrssicherungspflicht richtet sich nach der berechtigten Sicherheitserwartung des Verkehrs bzw. dem zu erwartenden Verkehrsaufkommen.

7 Baumkontrolle - Baumkataster - Unser Baumkataster dient dem Management von Baumkontrolle und Baumpflege. Hier werden insbesondere Grunddaten erfasst (wie Baumart, Höhe, Stammumfang etc.) und der Baumzustand (Krone, Stamm, Wurzel), die Standortbedingungen, sowie die Kontrollintervalle im Sinne der aktuellen Rechtssprechung dokumentiert. Eine katastermäßige Erfassung der Bamberger Straßenbäume wird seit 1992 geführt. Im Jahr 2003 erfolgte die Umstellung auf ein EDVunterstütztes Baumkataster. Mit Hilfe eines tragbaren Tablet-PC`s erfolgt eine effiziente Erfassung und Bearbeitung der Daten am Baum direkt. Ein Blick in die Baumhistorie verrät den Verlauf der Baumgesundheit und informiert über Pflegemaßnahmen der letzten Jahre.

8 Baumkontrolle - Untersuchungsmethoden - Wenn nach der Regelkontrolle Zweifel an der Verkehrssicherheit bleiben, sind eingehende Untersuchungen notwendig. Im Einzelfall muss entschieden werden, welche Untersuchungsmethode angewendet wird. Meist führen erst aufeinander aufbauende bzw. abgestimmte Untersuchungen zu einer verwertbaren Diagnose. Folgende Methoden sind Stand der Technik und finden bei uns Anwendung: Visuell Tree Assesment Klangprobe mittels Schonhammer Ermitteln von Fäulebereichen mit dem Sondierstab Bohrkernuntersuchung mit dem Zuwachsbohrer Bohrwiderstandsmessung mit dem Resistographen

9 Baumkontrolle - Zusatzkontrollen - Nach extremen Witterungsereignissen (Orkan, Eisregen etc.), Schadensfällen (Anfahrschaden etc.), erheblichen Veränderungen im Baumumfeld (z.b. größere Baumaßnahmen, Aufgrabungen im Wurzelbereich) oder erheblichen Eingriffen in den Baum muss eine Zusatzkontrolle auf offensichtliche Schäden, z.b. angebrochene/lose Äste oder Umsturzgefahr, erfolgen. Bei Gefahr in Verzug müssen Sofortmassnahmen getroffen werden um unmittelbare Schäden abzuwenden. Die zusätzliche Baumkontrolle sowie alle Maßnahmen am Baum werden dokumentiert und archiviert. Ausgebrochener Zwiesel im Volkspark nach Kyrill

10 Baumkontrolle am Beispiel der Linde im Harmoniegarten

11 Baumkontrolle am Beispiel der Linde im Harmoniegarten

12 Baumkontrolle am Beispiel der Linde im Harmoniegarten?

13 Umgang mit Altbäume am Beispiel der Linde im Harmoniegarten Nach mehreren eingehenden Untersuchungen, der Beratung mit Fachkollegen und der Einbeziehung aller möglichen Alternativen, ist das Ergebnis eindeutig: Die Bruchsicherheit der Linde im Harmoniegarten ist nicht mehr gewährleistet. Das Resultat der Baumuntersuchung und die damit verbundene Baumfällung ergibt sich aus der Summe der nachfolgend dargestellten Gründe und Fakten:

14 Umgang mit Altbäume am Beispiel der Linde im Harmoniegarten Statisch kritische Verzweigung der Krone in 4 Stämmlinge, die darüber hinaus durch mehrere Morschungen stark geschädigt und instabil ist. Einmorschungen im gesamten Stammkopfbereich Zunehmendes Einreißen der Verzweigungsstellen

15 Umgang mit Altbäume am Beispiel der Linde im Harmoniegarten Seit mehreren Jahren Pilzbefall mit dem Schuppigen Porling Der an der Linde auftretende Schuppige Porling verursacht eine intensive Weißfäule, die den Holzkörper zerstört. Der Pilz ist an mehreren Stellen am Stamm und in der Krone aufgetreten. Bei fortgeschrittener Fäule ist die Bruchsicherheit nicht mehr gegeben

16 Umgang mit Altbäume am Beispiel der Linde im Harmoniegarten Morschungen und Höhlungen im Stamm- und Kronenbereich Durch eine Vielzahl von Morschungen und Höhlungen im Stamm- und Kronenbereich der Linde wurde die Bruchsicherheit des Gehölzes zusätzlich beeinträchtigt.

17 Umgang mit Altbäume am Beispiel der Linde im Harmoniegarten Eindeutige Messkurven der Resistographenuntersuchung

18 Umgang mit Altbäume am Beispiel der Linde im Harmoniegarten Zusammenfassung: Statisch kritische V-förmige Verzweigung der Krone in 4 Stämmlinge mit verbundener Schädigung durch Morschung Pilzbefall mit dem Schuppigen Porling bereits über mehrere Jahre Starke Höhlungen und Morschungen im Stamm- und Kronenbereich Eindeutige Messkurven der Resistographenuntersuchung Aufgrund des Alters und der eingeschränkten Vitalität des Baumes kann dieser nicht mehr adäquat auf die dargestellten Schädigungen reagieren.

19 Umgang mit Altbäume am Beispiel der Linde im Harmoniegarten Fazit: Der Standort in einem frequentiertem innerstädtischen Park in unmittelbarer Nähe eines Kinderspielplatzes ließ hier leider keinen Handlungsspielraum zu! Die medial dargestellte emotionale Verbundenheit der Anlieger ist durchaus verständlich und wird ernst genommen. Aber sie ändert nichts an den aufgezeigten Fakten. Auch wenn die dahinter stehende Problematik, karikiert wird.

20 Ausblick auf zukünftige Veränderungen und Maßnahmen Besonders im Altbaumbestand wird es auch in Zukunft aufgrund folgender Gründe Veränderungen geben: Auftreten neuer bzw. zunehmender tierischer und pflanzlicher Schädlinge wie z.b.: Eichenprozessinosspinner und Eichensplintkäfer Kastanienminiermotte Verticilliumwelke bei Kastanie und Ahorn Vermehrte Witterungsextreme (Trockenheit, Sturm) führen zu erhöhter Windbruchgefahr und verstärkter Bildung von Totholz Vermehrte Bautätigkeit in alten Alleebaumbeständen Zukünftige Maßnahmen: Fortsetzung des Gehölzumbaus im Hain nach naturschutzfachlichen und gartendenkmalpflegerischen Vorgaben (Parkpflegewerk) Weitere punktuelle Entnahmen am Heinrichs- und Kunigundendamm sowie an der Memmelsdorfer Straße sind aufgrund der Altersstruktur der Gehölzbestände zu erwarten.

21 Nachpflanzungen Laut Baumschutzverordnung der Stadt Bamberg vom sind alle Bäume mit einem Stammumfang von größer als 60cm (bei mehrtriebigen 40cm) geschützt. Alle Baumfällungen des Gartenamtes werden vorher bei der Unteren Naturschutzbehörde angezeigt. Wenn möglich wird am selben Standort, ansonsten im Stadtgebiet nachgepflanzt. Jahr Fällungen > 60cm StU 44 (0,29%) 49 (0,32%) Baumpflanzungen

22 Grundsatz: Gehölze sind Lebewesen, die - wie wir alle - in den Kreislauf des Werdens und Vergehens eingebunden sind. Mit zunehmendem Alter eines Baumes tritt dieser unweigerlich in seine Zerfallsphase. Das Fachpersonal des Gartenamtes geht sorgfältig und bedacht mit dem städtischen Baumbestand um. In Abhängigkeit der Baumart und des Standortes werden deshalb entsprechende Maßnahmen ergriffen um jeden Baum so lange wie möglich zu erhalten.

23 Baumpflegemaßnahmen im Stadtgebiet - Sachstandsbericht - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Impressum: Stadt Bamberg Hallstadter Str. 26 Abt.: Baumpflege Tel: 0951/ November 2008 Bildernachweis: - Folie 13 und 19 Fränkischer Tag - sonstige Bilder Gartenamt Bamberg