Arbeit - Burnout - Depression Was kann der Arbeitgeber tun?
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- Gregor Ritter
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1 Arbeit - Burnout - Depression Was kann der Arbeitgeber tun? Doris Straus Chefärztin Clinica Holistica Engiadina, Susch Aktionswoche gegen Depression 18. November 2009, Wolfsberg, Ermatingen
2 Wie ansprechen? Was empfehlen?
3 Wie erkennt man Burnout?
4 Burnout beschreibt sowohl einen (End)Zustand ( ausgebrannt ) als auch einen Prozess ( ausbrennen ).
5 Burnout-Prozess nach Burisch, 2005 Stress Burnout Depressive Symptomatik Klinische Depression 1. Erste Warnzeichen: gesteigerter Einsatz für Ziele, Überstunden, Erschöpfung oder vegetative Überreaktion 2. Reduziertes Engagement: neg. Einstellung zur Arbeit, reduzierte soziale Interaktionen, Dienst nach Vorschrift 3. Emotionale Reaktionen: Selbstzweifel, Pessimismus, Leere, Energiemangel, Schuldzuschreibung an andere 4. Abnahme von... Kognitiven Fähigkeiten, Motivation, Kreativität 5. Abflachen... des emotionalen und sozialen Lebens und von Interessen 6. Psychosomatische Reaktionen Schlafstörungen, Schmerzen, Sucht 7. Depression und Verzweiflung Gefühl von Sinnlosigkeit, Selbstmordgedanken
6 Man rutscht nicht plötzlich in ein Burnout, aber viele realisieren den Zustand plötzlich.
7 Wie lässt sich Burnout diagnostizieren?
8 Die Symptome sind vielfältig und unspezifisch. Die Kernsymptome müssen häufig und über längere Zeit vorkommen. Burnout beruht auf einem Konzept der Krankheitsursache (= anhaltende Stressreaktion auf chron. Arbeitsbelastung) nicht der Symptomspezifität (Frage ist nicht was? Sondern warum? Und wie?) Über 50% mit schwerem Burnout haben eine klinisch relevante Depression.
9 Wie kommt es zu Burnout?
10 Entstehungsfaktoren Burisch 2006 Innere Faktoren Äussere Faktoren Persönlichkeit Umwelt Selbstverbrenner Aktives Burnout Wearout, Zermürbung Opfer der Umstände Passives Burnout
11 Wie erklärt man sich Burnout? Das Anforderungs-Kontroll-Modell (nach Karasek 1989) Hohe Belastung/Verantwortung oder aber Eintönigkeit/geringe Verantwortung bei gleichzeitig geringer Möglichkeit zur Einflussnahme und zum Einsatz persönlicher Fähigkeiten, fehlendem Handlungsspielraum und Fehlender sozialer Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen sowie im persönlichen Umfeld
12 Das Modell beruflicher Gratifikationskrisen nach Siegrist 1996 Geringe Anerkennung Hohe Verausgabung = Ungleichgewicht zwischen beruflicher Verausgabung (reale Arbeitsanforderung und übersteigerte Verausgabungsbereitschaft) und Belohnung (Lohn, Anerkennung)
13 Wie kann man Burnout vorbeugen?
14 Was sind Risikofaktoren? Kontrollbedürfnis Über- Forderung: Zu viele Auf- Gaben, zu wenig Zeit Zu wenig Ressourcen Organisation/Unternehmen Persönlichkeit des Vorgesetzten Fehlende Stress- u. Soziale Unterstützung Zeitmanagement Überengagement Belastende Lebensereignisse Unklare Erwartungen Perfektionismus Individuum Bedürfnis nach Anerkennung Wenig pos. Feedback Ehrgeiz Geringe Autonomie Ängste Idealismus Wertekonflikte Wenig Kontrolle, Geringer Einfluss nach Schulze 2009
15 Burnout behandeln 1. Frühes Stadium, erste Warnsignale Einsicht in Problematik persönliche Standortbestimmung Entlastung, Veränderungen am Arbeitsplatz 2. Burnout-Symptome Psychotherapie Entspannungsverfahren 3. Spätes Stadium (Anzeichen einer Depression) konsequente Behandlung beim Facharzt evtl. stationäre psychosomatische Krisenintervention bzw. Behandlung, Suizidprophylaxe Nehmen Sie frühzeitig Hilfe in Anspruch!
16 Reagieren Sie frühzeitig! Burnout Vorbeugen statt Behandeln Unterstützen Sie betroffene MitarbeiterInnen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
17 Es ist weniger die Frage wie ansprechen, sondern dass man darüber spricht. (Enttabuisieren, Frage der Kultur)
18 Es gibt keine Pauschallösungen - Suchen Sie nach individuellen Lösungen!
19 Statt Burnout kann jeden treffen das betrifft uns alle:
20 Veränderungen der Arbeitswelt Zunahme an Dynaxität = Kombination aus Dynamik als Zustandsänderung und Komplexität als Eigenschaft von Systemen Wächst schneller als das menschliche Bewältigungspotential Anstieg von psychomentalen und sozio-emotionalen Belastungsfaktoren
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