Predigt über die Jahreslosung 2013 Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Hebräer 13,14)

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1 ICH BAU NE STADT FÜR DICH. AUS GLAS UND GOLD WIRD STEIN Predigt über die Jahreslosung 2013 Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Hebräer 13,14) Die berühmteste Zitation unsres Predigtwortes für diesen neuesten Tag im Neuen Jahr für den ersten Januar im Jahre 2013, die findet sich im Requiem von Johannes Brahms. Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. (Hebräer 13,14) Wie wir doch die Schritte hören, dem Ziel der zukünftigen Stadt entgegen. Alles zieht uns hin zum Geheimnis, das vor uns liegt. Siehe, ich sage Euch ein Geheimnis Diesem Geheimnis von der Verwandlung singt der Chor sich entgegen Ich liebe das Brahms-Requiem, habe es aber nie am 1. Tag eines Jahres gehört. Da hören und tanzen wir doch Walzer in Wien, am liebsten den Donauwalzer. Und die Pummerin soll uns nachklingen. Und die Seele will ausschwingen aus der Nacht der Feier und uns hinein schwingen ins Neues Jahr im Dreiviertel-Takt

2 O Freunde, nicht diese Töne möchten wir fast rufen, die Bass-Arie aus der Sylvester-Symphonie nachsummen: O Freunde, nicht diese Töne! sondern lasst uns angenehmere anstimmen, und freudenvollere. Freude! Es ist ganz eigen, die Worte der Jahreslosung denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir in diesem neuen Zusammenhang zu hören als das Wort des Glaubens über meinem neuen Jahr. Und mir gefällt das. Es gefällt mir sehr an der Jahreslosung für dieses Jahr. Es ist das Freudenvollste, das ich mir jetzt vorstellen kann. Der Horizont, in dem wir uns bewegen, träumen, uns wünschen Bilder von Leben und Sein, der Horizont ist so wunderbar weit, die Zeitgrenze übersteigend und über der Zeit und er ist nicht, wo ein Jahr beginnt oder endet, sondern der besagte und besungene Horizont ist in Gott, wird von ihm gezogen im Schöpfer aller Ding beginnt, was ich beginne. In ihm beginnt mein neues Jahr So wird die Zeit und was in ihr werden soll und wird für dieses Jahr, in Gott zu einem Anno Domini. Wenn ich mir etwas wünschen darf, dann nur das Eine: Es soll mir, es soll uns ein Jahr des Herrn werden. Ich möchte so gerne, was geschieht, nehmen aus Gottes Hand. Immer wieder zieht mir durch die Seele, dass uns diese Bescheidenheit gut steht: Gott zu glauben und die Wunder, die er schafft, und dass wir sind Ich in ihm bin in Zeit und Ewigkeit. In einer großspurigen Zeit muss man rasch von einem Licht ins andre gehen, von einem Land ins andre, schreibt Ingeborg Bachmann in ihrem Gedicht Curriculum Vitae. So ist es doch Müssen wir nicht schnell von einem Rampenlicht ins andere ziehen mobil flexibel schnell

3 überschallschnell uns neu erfinden für das Leben, das wir leben oder so nennen und dem wir die Heimatlosigkeiten, all die Heimatlosigkeiten unserer Erde verdanken die inneren und die äußeren In einer großspurigen Zeit muss man rasch von einem Licht ins andre gehen, von einem Land ins andre unterm Regenbogen, die Zirkelspitze im Herzen, zum Radius genommen die Nacht. Weit offen. Von den Bergen sieht man Seen, in den Seen Berge, und im Wolkengestühl schaukeln die Glocken der einen Welt. Wessen Welt zu wissen, ist mir verboten. Nehmen wir nicht zum Radius die Nacht? Haben wir nicht die Zeit verschoben und das Maß, das gelten soll? Und gehören wir noch der Welt? Gehöre ich der Welt? Und wenn dann wie und wie zeigt sich das? Ist unsere Welt, ist meine Welt eine, die Gott gehört? Klingt hier sein Es werde durch? Klingt es durch mich hindurch. Und wie kann das einer sehen. Wäre das ein Neujahrswunsch für mich? Dass man mir diese Sehnsucht ansehen kann, dass ich mir nicht genügen will, sondern dass ich lieben will aus Gott mein Leben, jeden Tag aus der geträumten Nacht Gottes heben und seiner Liebe leben, was auch geschieht für wen sonst lohnte sich ein Jahr meines Lebens? Für wen und was sonst? Die Liebe Gottes ist der Traumgrund unserer Sehnsucht nach der Neuen Stadt Und die Sehnsucht nach der neuen Stadt ist so alt wie die Menschheit Und ich sah die neue Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herab kommen Und die Sehnsucht ist auch hier und heute und die sie begleitet dich durch dieses Jahr wie durch Dein leben und sie wird wahr und erfüllt durch Dich und mich. Ein Beispiel dieser Sehnsucht von heute finde ich wieder in dem Song Stadt von Cassandra Steen und Adel Tawil

4 Es ist so viel Soviel zu viel Überall Reklame Zuviel Brot und zuviel Spiel Das Glück hat keinen Namen Alle Straßen sind befahren In den Herzen kalte Bilder Keiner kann Gedanken lesen Das Klima wird milder Ich bau ne Stadt für dich Aus Glas und Gold wird Stein Und jede Straße die hinausführt Führt auch wieder rein Keiner weiß mehr wie er aussieht - oder wie er heißt Alle sind hier auf der Flucht - die Tränen sind aus Eis Es muss doch auch anders gehen - so geht das nicht weiter Wo find ich Halt, wo find ich Schutz - der Himmel ist aus Blei hier Ich gebe keine Antwort mehr - auf die falschen Fragen Die Zeit ist rasend schnell verspielt - und das Glück muss man jagen Ich bau ne Stadt für dich Aus Glas und Gold wird Stein Und jede Straße die hinausführt Führt auch wieder rein Eine Stadt in der es keine Angst gibt nur Vertrauen Wo wir die Mauern aus Gier und Verächtlichkeit abbauen Wo das Licht nicht erlischt Das Wasser hellt Und jedes Morgen Grauen Und der Traum sich lohnt Und wo jeder Blick durch Zeit und Raum in unsere Herzen fließt Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir. Deine Suche hat ein Ziel Nichts ist umsonst. Was Du bist, was Du tust, alles hat unendliche Perspektiven, Perspektiven bis in die Ewigkeit Es hört nichts auf Und Dein Ziel begleitet Dich durch Jahr und Tag.

5 Von Guten Machten bist Du treu und still umgeben Immer gewusst in Deiner Suche und Sehnsucht und Je und je geliebt! + Amen.