Auslaufmodell Schularzt?
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- Oskar Otto
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Kanton Basel-Stadt Auslaufmodell Schularzt? Braucht es die schulärztlichen Dienste als Garant für Gesundheit & Public Health im Setting Schule? Thomas Steffen Kantonsarzt Basel-Stadt Leiter Abteilung Prävention
2 Man hat es nicht einfach mit den Auslaufmodellen Die Spezies Mann ist ein Auslaufmodell! Darum ist die Bahn ein Auslaufmodell Die Bundeswehr ist ein Auslaufmodell. Raumfähren - Ein Auslaufmodell (?) Ist die Zeitung ein Auslaufmodell? Bildquelle:
3 Was kann man aus der Geschichte lernen?
4 Was kann man aus der Geschichte lernen? Zuversicht? Gute Ideen? Nichts? Bescheidenheit? Mut?
5 Schon ihrer Fasern noch, schont ihres Geistes Kraft, Verschwendet nicht im Kind des künft gen Mannes Säfte. J. P. Frank, 1780 in System einer vollständigen medizinischen Polizey
6 durch ärztliche Überwachung andrerseits den gesundheitsgefährlichen Einflüssen der Schule zu begegnen, hat sich nach und nach die Überzeugung immer mehr verbreitet, dass der Staat, welcher die allgemeine Schulpflicht aufgestellt hat, verpflichtet sei, dafür zu sorgen, dass seine Schulen besucht werden können ohne dass die Gesundheit der denselben anvertrauten Jugend Schaden leide. Aus dem Regierungsratsbeschluss Basel-Stadt, Juni 1886
7 Erste Schulärzte waren Ärzte der Schulen und weniger Ärzte der Schulkinder
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9 Vor (fast) 120 Jahren...
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11 Cohn s 18 Thesen zum Schularzt, Int. Kongress für Hygiene 1882: 4. Die Schule kann die Gesundheit schädigen, daher muss jede Schule einen Schularzt haben. 9. Der Schularzt muss bei Neubauten den Bauplatz und den Bauplan hygienisch begutachten. 11. Der Schularzt muss alljährlich die Refraktion der Augen jedes Schulkindes bestimmen. 16. Der Schularzt muss bei epidemischen Krankheiten die betreffende Schule schliessen. 17. Der Schularzt soll jährlich Berichte an die Behörde abfassen.
12
13 Situation in Basel vor 100 Jahren Schulärztliche Statistik Basel-Stadt: Anteil schlecht ernährte Kinder 1916 Knaben-Primarschule 21% Mädchen-Primarschule 21% Förderklassen 34% Spezialklassen 46% Gesamtzahl: schlecht ernährte Kinder in Basel Schulen Quelle: E. Villiger, 1918
14 Mehr Gewicht... NB: Damalige Massnahmen: Schülersuppe Pausenmilch Pausenäpfel Ernährungslager usw.
15 Die Gegenwart oder wo stehen wir?
16 Kerngeschäfte des Schularztes/-ärztin Vorsorgeuntersuchungen Gesundheitsförderung Abklärungen und Beratungen Übertragbare Krankheiten
17 Kernaufgaben der Schulärzte/innen Vorsorgeuntersuchungen
18 Schulärztliche Arbeit - Vorsorgeuntersuchungen / Screening - Abklärungen, Beratungen - Impfungen
19 Beispiel: Sehscreening bei Schulkinder Stadt Zürich Erreichbarkeit Kindergarten: 98% Primarschule: 80% Nützliches Screening Von 317 vom Schularzt/ärztin dem Augenarzt/ärztin überwiesenen Kindern hatten 107 eine Amblyopie und 136 einen Refraktionsfehler. Silke Schmitt Oggier, 2014
20 Schulärztliche Vorsorgeuntersuchung: Bsp. Gewicht Individuum: Gewichts- Messung Beratungsangebot /Infomaterial /Überweisung Strukturelle Verhältnisse (Mittagstischkonzepte, Pausenverpflegung, etc.) Gewichts- Daten (Verlauf) Public Health: Kommunikation (GD intern, Medien, Statistisches Amt, etc.) kantonales Schwerpunktprogramm gesundes Körpergewicht
21 Basis für Gesundheitsmonitoring
22 Kernaufgaben der Schlärzte/innen Abklärungen und Beratungen - Allgemeine Beratung - Ärztliche Zeugnisse / Dispensationen - Absentismus, vertrauensärztliche Abklärung - Kindesschutzfragen - etc. Abklärungen und Beratungen
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24 Kernaufgaben des KID Vorbeugung und Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten - Impfungen/-empfehlungen - Epidemien (-schutz) Übertragbare Krankheiten Schütze dich - impfe dich!
25 Pockenimpfung 19. Jahrhundert
26 Di/Te-Impfschutz Basel 7. Klasse SJ 12/13 120% Impfschutz 100% 80% 60% 40% 36.1% 63.9% 14.3% 85.7% 20% 0% Impfschutz ungenügend Impfschutz genügend vor und nach Impfaktion kritischer Durchimpfungsgrad Diphtherie Hepatitis B-Impfschutz Basel 7. Klasse SJ 12/13 120% 100% Impfschutz 80% 60% 40% 50.6% 27.7% 72.3% 20% 49.4% 0% Impfschutz ungenügend Impfschutz genügend vor und nach Impfaktion
27 Übertragbare Krankheiten, Hepatitis B
28 Neue Infektionen mit Hepatitis B, Schweiz
29 Ein Ausstellungsprojekt für Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren
30 Themen... Körperliche Entwicklung, Körperhygiene Flirten, Liebe, Liebeskummer Der weibliche Zyklus und die Schwangerschaft Körperkult Verhütung von Schwangerschaft Sexuell übertragbare Krankheiten Formen der sexuellen Orientierung Genderproblematik etc.
31 Ziel: Verstärkung der Sexualerziehung und HIV/Aids-Prävention Mittel: Enge Zusammenarbeit Schule und Fachinstitutionen Attraktiver und lustvoller Unterricht über begreifbare, interaktive Sexualaufklärung Modulärer Aufbau für adaptierbare Einsätze
32 Kernaufgaben der Schulärzte/innen Gesundheitsförderung - Klasseninterventionen Gesundheitsförderung - Projekte - Sucht- und HIV-Prävention - etc.
33 Folie 33
34 Gesundes Znüni in der Primarschule
35 Ernährungskiste Rüebli, Zimt & Co 1. Klasse: Ernährungswerkstatt 2. Klasse: Ausstellung Rüebli, Zimt & Co 3. Klasse: Ernährungspyramide 4. Klasse: Frühstück aus aller Welt Folie 35
36 Wir bleiben dran...
37 Die Zukunft? Altes mit Neuem nutzvoll verbinden
38 Heutige und zukünftige Gesundheitsprobleme New Morbidities Unfälle und Verletzungen Alkohol und Drogenmissbrauch Folgen des Sexualverhaltens (Sexuell übertragbare Krankheiten, inkl. HIV, unerwünschte Schwangerschaft) Ess-Störungen, inkl. Adipositas Funktionelle Störungen Chronische Krankheiten
39 Der heutige und zukünftige Schularzt / -ärztin Der zukünftige Schularzt / -ärztin hat namentlich in den Bereichen Epidemiologie, Impfpromotion, Erfassung gesundheitlicher Trends und der Mitarbeit bei der schulischen Gesundheitsförderung auch zukünftig eine hohe Public-Health- Bedeutung.
40 Der heutige und zukünftige Schularzt / -ärztin Besonders auch im Bereich Früherfassung und individueller Beratung basiert können die Schulärzte / -ärztinnen auch zukünftig ein wichtiges Bindeglied zwischen Individualmedizin und Public Health / Sozialmedizin sein.
41 Nötige Erfolgsfaktoren Der flächendeckende Zugang zu allen Schulbeteiligten und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen schulnahen Fachstellen sind wichtige Erfolgsfaktoren. Übergeordnete verbindliche Grundlagen, Weiterbildungsmöglichkeiten und administrative Vereinfachung gehören zu den Rahmenbedingungen schulärztlicher Tätigkeit, die noch verbessert werden sollten. U. Ackermann, Schweiz Med Forum, 2011
42 Kanton Basel-Stadt
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44 Kanton Basel-Stadt Sit up Jugendmagazin und Sitzen sie gut? Eine breite Sensibilisierung von Jugendlichen und Lehrpersonen für die Bedeutung der Themen gesunder Rücken und richtiges Sitzen
45 Ziele Sensibilisieren und Tabus brechen Hilfsangebote bekannt machen Zielgruppe: Kinder & Jugendliche: Jugendmagazin Relax Thema Stress Irre Normal Klassenworkshops Austausch mit Betroffenen, Angehörigen von Betroffenen und Fachpersonen Papperla Pep Weiterbildungen für Primarlehrepersonen zum Thema Emotionen und Körperwahrnehmung
46 Was kann man aus der Geschichte lernen?
47 Die Schulärztin und der Schularzt
48 ... in einer sich verändernden Welt...
49 ...haben immer noch das gleiche Ziel:...
50 Gesunde Kinder und Jugendliche
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