Betriebswirtschaftliche

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1 EUROPA-FACHBUCHREIHE für wirtschaftliche Bildung Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle für Wirtschaftsschulen 7. Klasse B. Krause R. Krause VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG Düsselberger Straße Haan-Gruiten Europa-Nr.: 82855

2 Impressum Autoren: Brigi e Krause Dr. Roland Krause Illustra onen: Beraterin von klein- und mi elständischen Unternehmen Lehrkra an der Wirtscha sschule Gester gemeinnützige Schulbetriebs-GmbH Dozent in der Erwachsenenbildung Brigi e Krause, Dr. Roland Krause 1. Auflage 2014 Druck Alle Drucke derselben Auflage sind parallel einsetzbar, da sie bis auf die Behebung von Druckfehlern untereinander unverändert sind. ISBN Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schri lich genehmigt werden by Verlag Europa-Lehrmi el, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, Haan-Gruiten Umschlaggestaltung und Satz: Typework Layoutsatz & Grafik GmbH, Augsburg Umschlagfoto: Allies Interac ve Shu erstock.com Druck: Stürtz GmbH, Würzburg 2 Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle Verlag Europa-Lehrmittel

3 Vorwort Das Lehrwerksprogramm Betriebswirtscha liche Steuerung und Kontrolle für Wirtscha sschulen wurde in Übereins mmung mit dem LehrplanPlus für das Fach Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle an Wirtscha sschulen in Bayern gestaltet. Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um das Lehrbuch Betriebswirtscha liche Steuerung und Kontrolle, 7. Klasse. Ergänzend enthält das Programm das dazugehörige Arbeitsbuch und Lehrermedienpaket, welches neben Lösungseinträgen, Unterrichtsverläufen zu den Lernsitua onen auch diverses Bonusmaterial beinhaltet und hier speziell für die 7. Jahrgangsstufe eine Einführung in Lernen lernen. Zum Produktkranz zählt ein E-Learning-Modul, welches im Sinne des mobilen Lernens sowohl für die Schüler zum ak ven und mo vierenden Selbststudium, als auch für die Lehrkra als Tafelbildersatz für den direkten Einsatz im Unterricht dient. Ziel des Lehrbuches ist es, den Schülern einen möglichst lernmo vierenden Eins eg in betriebswirtscha liche Sachverhalte zu geben und die Bedeutung für die eigene Rolle als Teilnehmer am Wirtscha sleben zu konkre sieren. Das Lehrwerk knüp an die Erfahrungswelt der Schüler an und bietet zahlreiche Iden fika onsmöglichkeiten. Dies wird unterstützt durch eine große Bandbreite von S lelementen und einer schülerzentrierten Sprache. Zentrales Prinzip der inhaltlichen Darstellung ist die Nutzung der Erkenntnisse der Gehirnforschung. Eine große Anzahl an passgenauen Abbildungen, Schaubildern sowie Mindmaps erhöht die Anschau lichkeit und steigert damit die Merkfähigkeit. Eine Vielzahl an handlungsorien erten Aufgaben sorgt für eine krea ve und schülerak ve Erarbeitung und Fes gung der Lerninhalte. Auf reine Rekapitula onsaufgaben wird verzichtet. Die Arbeit mit diesem Unterrichtsmaterial ist mo vierend und lockert den Schulalltag mit Frische auf. Die Grundlage ist geschaffen, offen an zum Teil komplexe Themen heranzugehen. Wenn in den folgenden Texten lediglich die männliche Form (z. B. Schüler, Prak kant) verwendet wird, so dient dies einzig und allein der sprachlichen Vereinfachung. Im Wissen, dass kein Buch perfekt ist, bedanken sich Verlag und Autoren bereits im Voraus für Anregungen und konstruk ve Kri k. Schreiben Sie uns bi e unter lektorat@europa-lehrmi el.de. Brigi e Krause und Dr. Roland Krause Verlag Europa-Lehrmittel 3

4 Inhaltsangabe LB 1 Ein Unternehmen in der Region erkunden 1. Einführung in die Betriebswirtschaft Einfacher Wirtschaftskreislauf Einteilung der Betriebe nach Wirtschaftsbereichen Primärer Sektor Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor Quartärer Sektor Standortfaktoren eines Betriebes Bedeutung der Standortfaktoren Entscheidung für den richtigen Standort Grundfunktionen des Betriebes Beschaffung Produktion Absatz Überwachung Projekt Betriebserkundung Einführung in das Projektmanagement Brainstorming Sachliche und zeitliche Planung des Projekts Betriebsbesichtigung LB 2 Als privater Endverbraucher wirtschaftlich handeln 2.1 Mit Geld verantwortlich umgehen Finanziell planvoll handeln Einnahmen und Ausgaben von Staat, Familien und Jugendlichen Finanzlage von Staat, Familien und Jugendlichen Eigene Finanzen fest im Griff Einnahmen- und Ausgaben-Rechnung Aufbau der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung Belegformen in der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung Das eigene Konto Debitkarte Onlinebanking Einkünfte der Jugendlichen Taschengeld Beschäftigungsverhältnisse von Jugendlichen Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle Verlag Europa-Lehrmittel

5 4. Jugendliche als Konsumenten Marktmacht und Kaufverhalten der Jugendlichen Jugendliche im Fokus der Werbung Werbeausgaben Werbeformen Werbewirkung Verkäufertricks Verbraucherschutz Rechtliche Situation Produkthaftungsgesetz Preisangabenverordnung (PAngV) Verbraucherschutzverbände Kaufverträge abschließen Rechtliche Grundlagen des Rechtsgeschäftes Teilnehmer am Rechtsgeschäft Rechtsfähigkeit Geschäftsfähigkeit Abschluss von Kaufverträgen Vertragsfreiheit Kaufvertrag Teil 1: Verpfl ichtungsgeschäft Willenserklärung Verpfl ichtungsgeschäft Antrag und Annahme Anwendbarkeit der Rechtsvorschriften Kaufvertrag Teil 2: Erfüllungsgeschäft Internetkauf Onlinekäufe von Jugendlichen Rechtliche Rahmenbedingungen beim Internetkauf Möglichkeiten des Umtauschs Verlag Europa-Lehrmittel 5

6 6 Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle Verlag Europa-Lehrmittel

7 LB 1 Ein Unternehmen in der Region erkunden 1 Einführung in die Betriebswirtschaft Standortfaktoren eines Betriebes Grundfunktionen eines Betriebes Projekt Betriebserkundung Verlag Europa-Lehrmittel 7

8 LB 1 Ein Unternehmen in der Region erkunden Ein Unternehmen in der Region erkunden Nach einer begrifflichen Einführung und Einordnung der Stellung eines Unternehmens in der Wirtschaft, werden die Schüler die Bedeutung von Unternehmen in der Gesellschaft erfahren und Einblicke in die unterschiedlichen Funktionen und Aufgaben von Betrieben erhalten. Als abschließendes Projekt in Lernbereich 1, erkunden die Schüler ein ausgesuchtes Unternehmen in ihrer Region, um die gewonnene Theorie praktisch zu untermauern. Im Zuge dessen werden grundlegende Arbeitstechniken des Projektmanagements kompetenzorientiert vermittelt, welche die Projektplanung, -durchführung und -kontrolle gewährleisten. Hallo, ich bin Frido. Ich hab schon gehört, dass du sehr belesen bist und intelligent und genial und, ähm, schön, dass ich neben dir sitzen darf. Ich hab uns ein paar Pralinen mitgebracht. Die anderen sagen, dass du Hermine heißt. Ach ja, und bitte, nimm doch ein Praline, sie schmecken außerordentlich Stopp, nein, ich heiße nicht Hermine, mein Name ist Adriana und nein danke, ich möchte im Moment keine Praline. Ach ja, versteh schon. Du bist sicher genauso aufgeregt wie ich. Ich brauch dann immer etwas Süßes. Du erlaubst sicherlich, wenn ich mich bereits bediene Soll ja ein ganz neues und wichtiges und tolles Fach werden. Die im Kultusministerium haben sich da echt Gedanken gemacht. Ich möchte ja später auch einmal ein Unternehmen wie Bill Jobs oder Steve Gates gründen, du weißt schon Wahnsinn, gehören die Bücher alle dir? Du bist nicht sehr gesprächig, oder? Aber macht ja nichts, ich hör mir selbst auch immer am liebsten zu. In diesem Schuljahr steht uns ja einiges bevor. Bin echt gespannt, welchen Betrieb wir besichtigen dürfen. Kaufverträge stehen ja auch auf der Liste, da kenn ich mich ja schon aus. Ich sehe mir jeden Nachmittag die Gerichtsshows im Fernsehen an. Und worauf ich echt gespannt bin, ist der Bereich, wo man lernt mit Geld verantwortlich umzugehen. Im Geldausgeben bin ich echt gut, da kenn ich mich aus. Oh Jetzt hätte ich doch gerne eine Praline. 8 Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle Verlag Europa-Lehrmittel

9 1 Einführung in die Betriebswirtschaft Projekt Betriebserkundung Einführung in die Betriebswirtschaft Grundfunktionen eines Betriebes Standortfaktoren eines Betriebes 1 Einführung in die Betriebswirtschaft Der Wohlstand eines Landes hängt in zunehmendem Maße von seiner Wirtschaft ab. Je erfolgreicher die Teilnehmer des Wirtschaftslebens agieren, umso höher ist der Reichtum eines Landes und dadurch in der Regel auch seiner Einwohner. Dies drückt sich im Bruttoinlandsprodukt aus und stellt somit eine volkswirtschaftliche Sichtweise dar. In der Volkswirtschaft widmet man sich der gesamten Wirtschaft, d. h. dem Zu sam menspiel aller Unternehmen, des Staates als übergeordnetem Organ und aller Haushalte. In der Betriebswirtschaft hingegen befasst man sich mit dem einzelnen Unternehmen und seinen internen Abläufen und Gesetzmäßigkeiten sowie den externen Beziehungen und Abhängigkeiten zu anderen, wie Kunden, Konkurrenten, Mitarbeitern aber auch zu Kapitalgebern, zur Öffentlichkeit oder zum Staat. Verlag Europa-Lehrmittel 9

10 LB 1 Ein Unternehmen in der Region erkunden 1.1 Einfacher Wirtschaftskreislauf Also, dass mit den Markt, äh, also mit den Haushalten und Unternehmen ist so Adriana, wie hab ich dir das gleich wieder erklärt? Oh, akute Amnesie Ich habe dir das so erklärt: Die Unternehmen fertigen Produkte und/oder bieten Dienstleistungen an, welche sie sodann verkaufen. Um diese Leistungen zu erbringen, müssen sogenannte Produktionsfaktoren wie Arbeit, Kapital und Boden eingesetzt werden. Und genau diese Produktionsfaktoren stellen die Haushalte den Unternehmen zur Verfügung. Im Gegenzug erhalten die Haushalte hierfür eine Entlohnung. Und warum gehen wir jetzt einkaufen? Praktischer Unterricht, Frido! Mit dem Geld, das die Haushalte verdienen, können sie das reichhaltige Angebot an Waren und Dienstleistungen konsumieren, welches die Unternehmen am Markt anbieten. Man spricht auch von einem Güter- und Geldkreislauf. Kapiert Und dieser Kreislauf treibt die Wirtschaft an. Oh, bin ich gut So lange genügend Nachfrage vorhanden ist, gibt es Arbeit und damit Entlohnung. Dieses Modell ist aber nur vereinfacht dargestellt, da es im reellen Leben auch zu Störungen kommen kann, wenn z. B. die Haushalte lieber ihr Geld sparen oder Unternehmen falsch wirtschaften. Als Pionier auf dem Gebiet der Volkswirtschaft bezeichnet man den französischen Mediziner und Ökonom François Quesnay ( ). Er war der erste, der die wirtschaftlichen Zusammenhänge und das Funktionieren des Marktes anhand eines Modells dargestellt hat. Quesnay verglich das wirtschaftliche Treiben mit dem menschlichen Blutkreislauf. Ähnlich wie das Blut im Körper zirkuliert und somit die Organe versorgt, dienen Güter, Dienstleistungen und Kapital, die Teilnehmer des Wirtschaftskreislaufs zu versorgen. Dieser vereinfacht dargestellte Wirtschaftskreislauf leistet als Modell gute Dienste, um die Güter- und Geldbewegungen einer Volkswirtschaft visuell zu erfassen. Auch der Staat zieht heraus seinen Nutzen, denn er kann mit den gewonnenen Erkenntnissen wirtschaftspolitische Entscheidungen treffen. Die Teilnehmer am einfachen Wirtschaftskreislauf sind alle Haushalte und somit alle Personen sowie alle Unternehmen eines Landes. Die Volkswirtschaft betrachtet nicht die einzelnen Personen oder Unternehmen, sondern Einwohner und Unternehmen in ihrer Gesamtheit. 10 Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle Verlag Europa-Lehrmittel