Deutschlandweite Prognose der bevölkerungsbezogenen Morbiditätserwartung für häufige Krebserkrankungen - Auswirkungen auf die Versorgung
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- Inge Gehrig
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1 Deutschlandweite Prognose der bevölkerungsbezogenen Morbiditätserwartung für häufige Krebserkrankungen - Auswirkungen auf die Versorgung Studie im Auftrag der DGHO Jeanette Bahr, Ulrike Stentzel, Franziska Radicke, Neeltje van den Berg, Wolfgang Hoffmann Universitätsmedizin Greifswald Institut für Community Medicine Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health
2 Zielstellung Berechnung der Anzahl der Neuerkrankungen und Prävalenzen der häufigsten Krebserkrankungen sowie Leukämien und Lymphome auf Landkreisebene im Jahr 2008 und Hochrechnung für das Jahr 2020 häufigste Krebserkrankungen: Mundhöhle und Rachen (C00-C14) Magen (C16) Darm (C18-C21) Bauchspeicheldrüse (C25) Lunge (C33-C34) Malignes Melanom der Haut (C43) Brustdrüse (C50) Gebärmutterkörper (C54-C55) Eierstöcke (C56) Prostata (C61) Niere (C64) Harnblase (C67) Hochrechnung der Anzahl der benötigten stationären Krankenhaustage in 2020 auf Landkreisebene Verschiebung Richtung ambulante Versorgung? Analyse von ambulanten Abrechnungsdaten onkologischer Schwerpunktpraxen aus dem Jahr 2008 und 2011
3 Datenquellen Daten für Neuerkrankungen nach 5-Jahres-Altersgruppen, Geschlecht, Krebsart und Landkreis im Jahr 2008 Quelle: Epidemiologische Krebsregister der Bundesländer Daten für prävalent Erkrankte für das Jahr 2008 in fünf Altersgruppen, Geschlecht und Krebsart Quelle: Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) im Robert Koch-Institut Bevölkerungsdaten für das Jahr 2008 und 2020 Quelle: GENESIS (Gemeinsames Neues Statistisches Informations-System) Statistische Ämter der Bundesländer Daten stationäre Krankenhaustage für das Jahr 2008 Quelle: statistisches Bundesamtes (Grundlage der Daten ist die Volldatenerhebung nach 1 Abs. 3 Nr. 1 KHStatV) Ambulante Abrechnungsdaten Quelle: Abrechnungsdaten des 3.Quartals onkologischer Schwerpunktpraxen des Wissenschaftlichen Institutes der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen (WINHO)
4 Methodik Neuerkrankungen und prävalent Erkrankte: Berechnung der prävalent Erkrankten in den Landkreisen für das Jahr 2008 auf der Basis des Verhältnisses prävalent Erkrankten zu Neuerkrankungen in Deutschland in fünf Altersgruppen (0-50, 50-60, 60-70, 70-80, 80+) nach Geschlecht und Krebsart Hochrechnungen der Neuerkrankungen und der prävalent Erkrankten für das Jahr 2020 auf der Basis der Bevölkerungsprognosen Stationäre Krankenhaustage: Berechnung der Krankenhaustage in den Landkreisen für das Jahr 2008 auf der Basis der Anzahl der Tage pro prävalenten Fall in Deutschland in fünf Altersgruppen (0-50, 50-60, 60-70, 70-80, 80+) nach Geschlecht und Krebsart Hochrechnungen Krankenhaustage für das Jahr 2020 auf der Basis der Bevölkerungsprognosen Ambulante Abrechnungsdaten: im Mittel Patienten über 2 Quartale in einer Praxis behandelt -> Quartalszahlen werden verdoppelt (Sachverhalt wurde nicht validiert und kann nur als Faustregel betrachtet werden) Quartalszahlen beziehen sich auf eine bestimmte Anzahl Hämatologen/Onkologen -> Quartalszahlen hochrechnen auf die gesamte Anzahl der niedergelassenen Hämatologen/Onkologen in Deutschland laut Bundesarztregister der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
5 Neuerkrankungen, Krebs gesamt Neuerkrankungen im Jahr 2008 Männer: Frauen: Neuerkrankungen im Jahr 2020 Männer: Frauen: % der Neuerkrankten sind 60 Jahre und älter -Zunahme um etwa Fälle -65% der Neuerkrankten sind 60 Jahre und älter Änderung der absoluten Anzahl der Neuerkrankungen im Jahr 2020 gegenüber 2008, Landkreisebene
6 Prävalent Erkrankte, Krebs gesamt prävalent Erkrankte im Jahr 2008 Männer: Frauen: prävalent Erkrankte im Jahr 2020 Männer: Frauen: Zunahme der Anzahl um etwa Fälle Änderung der absoluten Anzahl der prävalent Erkrankten im Jahr 2020 gegenüber 2008, Landkreisebene
7 Stationäre onkologische Versorgung Altersgruppe 0 50: Altersgruppe 80+: Abnahme der Krankenhaustage deutliche Zunahme der Krankenhaustage
8 stationäre onkologische Versorgung Änderung der Anzahl der Krankenhaustage für Krebs gesamt im Jahr 2020 gegenüber 2008, Landkreisebene 70% der Landkreise: Zunahme 10-30% Zunahme der Anzahl der benötigten Krankenhaustage im Jahr 2020 um etwa 13%
9 ambulante onkologische Versorgung Anzahl Patienten mit Lungenkrebs ambulanten Behandlungen im Jahr 2008 und 2011 Zunahme der Anzahl der Patienten mit ambulanten Behandlungen Behandlungsart: 1. zytoreduktive Behandlung 2. intravasale Chemotherapie 3. Infusionen 4. praxisklinische Betreuung 2 Stunden 5. praxisklinische Betreuung 4 Stunden 6. praxisklinische Betreuung 6 Stunden Beispiel: Lungenkrebs bei Frauen Anzahl Patienten/ Behandlungsart Jahr Prävalenten Fall Zytoreduktive ,30 Behandlung ,40 intravasale ,27 Chemotherapie ,34
10 Fazit Zunahme der Anzahl der Neuerkrankungen und Prävalenz Zunahme der Anzahl der Krankenhaustage Zunahme der Anzahl der Patienten im ambulanten Bereich
11 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
12
13 Neuerkrankungen je Einwohner Mundhöhle und Rachen (ICD-10 C00-C14) je Einwohner Magen (ICD-10 C16) Jahr Jahr Quelle: Krebs in Deutschland 2007/ Ausgabe. Robert Koch-Institut (Hrsg) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.v. (Hrsg). Berlin, 2012, S. 26, S. 34, S. 38, S. 50 -leichter Anstieg der Inzidenzraten bei der Krebserkrankung Mundhöhle und Rachen -> hier führt die Prognose der Neuerkrankungen für 2020 auf der Basis der Zahlen für 2008 möglicherweise zu einer Unterschätzung -Rückgang der Inzidenzraten bei der Krebserkrankungen Magens -> hier führt eine Prognose auf der Basis der Werte für 2008 möglicherweise zu einer Überschätzung der Neuerkrankungen in 2020
14 stationäre onkologische Versorgung Jahr 2008: KH-Tage Jahr 2020: KH-Tage regionale Unterschiede: -Regionen in Mitteldeutschland zeigen eine Veränderung von >0% bis 10% -größte Teil der Landkreise (70%) weisen Veränderungen zwischen >10% bis 30% auf. -nicht zu unterschätzen für die Krankenhausbelastung ist die Tatsache, dass ältere Menschen im Durchschnitt eine längere stationäre Behandlung beanspruchen, was sich auch in der dargestellten Verweildauer für Krebs gesamt widerspiegelt Durchschnittliche Verweildauer nach Altersgruppen und Geschlecht im Jahr 2008
15 ambulante onkologische Versorgung Datenquelle: -WINHO-> Abrechnungsdaten der Hämatologen und Onkologen aus dem jeweils dritten Quartal 2008 und 2011 Berechnung: Daten von 134 auf 140Praxen hochgerechnet 2.-Annahme ist, dass im Mittel die Patienten über 2 Quartale in einer Praxis behandelt werden (mündliche Mitteilung)->für die Berechnung der Patientenzahlen.>die Quartalszahlen werden verdoppelt (Sachverhalt wurde nicht validiert und kann nur als Faustregel betrachtet werden) 3.-WINHO-Daten beziehen sich auf die Abrechnungsdaten von 280 bzw.320 Hämatologen und Onkologen im Jahr 2008 bzw und laut Bundesarztregister der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sind im Jahr und im Jahr Hämatologen/Onkologen gelistet -> die Quartalszahlen wurden mit dem Faktor 3.4 im Jahr 2008 und mit dem Faktor 3.5 im Jahr 2011 multipliziert, um die Anzahl der Patienten auf die gesamte Anzahl der niedergelassenen Hämatologen und Internistische Onkologen hochzurechnen Annahme: -angenommen wurde, dass die Patienten durchschnittlich 2 Quartale in einer Praxis behandelt werden (mündliche Mitteilung des WINHO) -angenommen wird, dass das Verhältnis Anzahl Patienten je Arzt von 2008 bis 2011 konstant geblieben und das Verhältnis Patient zu Praxis über die drei Jahre gleich geblieben ist -berücksichtigt werden hier nur Abrechnungsdaten der Hämatologen und Internistischen Onkologen -angenommen, dass das Verschreibungsverhalten der WINHO- und nicht WINHO-Ärzte identisch ist -Daten des WINHO beinhalten nur Abrechnungsdaten von Ärzten mit mindestens 100 Patienten im Quartal, also größere Praxen -> es ist anzunehmen, dass Hämatologen und Internistische Onkologen mit kleineren Praxen ein abweichendes Verschreibungsverhalten haben, z.b. ist es möglich, dass diese Praxen anders ausgestattet sind und weniger unterschiedliche Therapieoptionen anbieten können. Eine Folge könnte hier ein anderes Verhältnis der ambulanten und stationären Versorgung zugunsten der stationären Versorgung sein Ergebnis: -Anzahl der Patienten mit intravasaler Chemotherapie und Infusionen beim Prostatakrebs der Männer zeigt eine rückläufige Tendenz -Abnahme der Infusionen und der intravasalen Chemotherapie könnte ein Hinweis sein auf einen zunehmenden Einsatz von Arzneimitteln, welche oral eingenommen werden (orale Chemotherapie)
16 ambulante onkologische Versorgung Projektbericht 2012 Therapiebedingte Versorgungsbedarfe onkologischer Patienten und Patientinnen Im häuslichen Milieu (AOP) Projektleitung Prof. Dr. Jutta Räbiger, Alice Salomon Hochschule Berlin Prof. Dr. Jochen Breinlinger-O Reilly, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Jahr Anzahl ambulant betreuter Patienten in Berlin Anzahl Patienten ambulanter Chemotherapie in Berlin (33% mehr Patienten) (20% mehr Patienten) Daten AOK Berlin: Jahr > Patienten in einer onkologischen Praxis betreut, von denen 122 eine ambulante Chemotherapie erhielten Jahr > Patienten in einer onkologischen Praxis betreut, von denen eine ambulante Chemotherapie erhielten
17 Neuerkrankungen alle ab 60 alle ab 60 m w , ,329461
18 Differenzen der Anzahl der prävalenten Fälle und der Bevölkerung 2020 zu 2008 nach Altersgruppen für Deutschland
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