Kommunikativer Umgang mit dem Fremden Am Beispiel FLÜCHTLINGSKINDER

Transkript

1 Kommunikativer Umgang mit dem Fremden Am Beispiel FLÜCHTLINGSKINDER

2 Gliederung Vorwort Einführung Situation der Flüchtlingskinder Was haben die Kinder möglicherweise erlebt? Wie wirken sich die Erlebnisse auf die Kinder aus? Videobeispiele Ankunft in Deutschland Bericht von einem Flüchtlingskind Umgang mit Flüchtlingskindern Flüchtlingskinder in Schulen Pro/Contra Was sind Vorbereitungsklassen? Quellen

3 Vorwort Ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen (Mt 25,35)

4 Einführung Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht Flüchtlinge suchen zurzeit vermehrt bei uns Aufnahme Krieg, Diskriminierung, Terror, Religion, Rasse, Nationalität und mangelnde Lebensperspektiven lebensbedrohliche Flucht geben ihren ganzen Besitz auf und bezahlen sehr viel Geld, um nach Deutschland zu kommen Fluchtwege oft gefährlich, unzählige Menschen haben dabei ihr Leben gelassen Kultur ist ihnen nicht vertraut Sie kommen mit der Hoffnung auf ein besseres Leben und bringen ihre bitteren Erfahrungen von Armut, Verfolgung und Krieg mit. sozialer Abstieg und Verlust der Identität

5 Situation der Flüchtlingskinder

6 Was haben die Kinder möglicherweise erlebt? Den Krieg selbst, das Erleben von Gewalt, Trauer, Tod und Zerstörung, Verlorenheit, Verlassenheit zunehmende Verunsicherung (keine Lebensperspektive mehr) Vertraute Umgebung oft plötzlich verlassen Verlust des Heims und der sozialen Geborgenheit (liebgewonnene Personen zurücklassen) extremer Hunger Erfahrungen mit Gewalt gegenüber den Familienangehörigen und gegen sich selbst Die Flucht, sich verstecken zu müssen, alles bisher Vertraute verlassen zu müssen

7 Wie wirken sich die Erlebnisse auf die Kinder aus? (Trauma) es erzeugt massive Ängste, große innere Anspannung und eine grundlegende Verunsicherung ihres Weltvertrauens unruhiger Schlaf, Albträume (Schlafstörungen, Halluzinationen) Vertrauen wieder aufzubauen, gelingt nur sehr langsam manche vermeiden den Kontakt zu anderen, ziehen sich zurück Frustration (durch unerfüllte Wünsche und Vorstellungen)

8 Aya

9 Bisan

10 Ankunft in Deutschland es handelt sich um ein fremdes Land (fremde Umgebung) andere Kultur andere Lebensart das Aneignen einer fremden/neuen Sprache keine sozialen Kontakte (Isolation) eingeschränkte Lebensbedingungen Oft jahrelange Ungewissheit über die Wartezeit und die Entscheidung, ob man als Flüchtling anerkannt wird Diskriminierung (z.b von Rechtsradikalen Angriffe/Anschläge auf Flüchtlingsheime) Bedrohung durch mögliche Abschiebung - Schwierigkeit, langfristige Kontakte und Freundschaften im neuen Land zu finden

11 Ein großes Schiff Dann sind wir auf dem Fluss mit einer großen Fähre weitergefahren. Wir sind den ganzen Tag gefahren, zu einem großen See, ohne Zwischenstation. Irgendwo sind wir dann mit dem Schiff weiter ich weiß nicht, bis wohin..und dann sind wir mit dem Auto auf der Hauptstraße entlang bis nach Durres. Das ist eine große Stadt am Meer, an der Adria. Von dort sind wir nach Norden bis nach Katundi i Ri gefahren. Der Ort heißt übersetzt Ein neues Dorf. Da haben wir dann gewohnt. Da waren wir sicher. Und da war es schön. Da konnten wir schwimmen gehen. Woanders war Krieg und da gab es Bomben und Schießereien. Und da war auch die Schule. Nur fünf Minuten mussten wir gehen. Wir sind fast ein ganzes Jahr geblieben.

12 Umgang mit den Flüchtlingskindern (Kommunikation) Nonverbale Kommunikation durch Spielen, Sport, Malen und Basteln Durch Musik und Mitsingen lernen die Kinder schneller eine neue und fremde Sprache Pantomime Sprach & Leseförderung (Bilderbücher und Spiele für Erstaufnahmelager) Beschäftigung mit den traumatischen Erlebnissen, z.b im Unterricht Ansprache und Einbindung von Eltern viel Geduld haben (Zeit lassen)

13 Flüchtlingskinder in Schulen

14 Pro / Contra Übergangsklassen/ Vorbereitungsklassen sind überfüllt Lehrer, Psychologen und Dolmetscher fehlen das gute pädagogische Prinzip, dass Kinder viel voneinander aus ihrer Verschiedenheit lernen können Flüchtlingskinder können auch in ihrer Muttersprache unterrichtet werden

15 Was sind Vorbereitungsklassen? im Fach "Deutsch als Zweitsprache" unterrichtet und lernen das Alphabet schrittweise und individuell in Regelklassen integriert Vorbereitungsklassen gibt es nur in ausgewählten Schulen

16 Quellen Soziale Arbeit mit Flüchtlingen von Reinhard G. Vrachmin (Hg.)