Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig. Jahresprojekt der Frauenarbeit Bolivien und Kolumbien.

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1 Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig Jahresprojekt der Frauenarbeit 2016 Bolivien und Kolumbien

2 IMPRESSUM Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig (2. Kor 12,9) Sozialdiakonische Projekte der Evangelischen Kirche in Kolumbien und der Kirche in Bolivien der Arbeitsgemeinschaft der Frauenarbeit im Gustav-Adolf-Werk e.v. Begleitheft zur Diareihe für das Jahresprojekt 2016 der Arbeitsgemeinschaft der Frauenarbeit im Gustav-Adolf-Werk e.v. Redaktion: Johanna Scheithauer, Sarah Münch Frauenarbeit in der Zentrale des Gustav-Adolf-Werks e.v. Leipzig Layout: Sittauer Mediendesign, Leipzig Layout/Druck: Sittauer Mediendesign, Leipzig Bildnachweis: Enno Haaks (S. 5, 8, 9, 12, 25, 28, 30, 31); Mirijam Haaks (S. 29); GAW (S. 3, 8, 28); Wikipedia (S. 6, 7, 11, 13, 14, 26); Adi Joana Martinez (S. 20); Johanna Scheithauer (S. 20); Vera Gast-Kellert (Titelseite, S. 41, 42, 43); Hans Elvert; Lizbeth Zulanlly (S. 4, 17, 18); Emilio Aslla Flores (S. 10, 11); Atahualpa Hernández (S. 31, 32, 33); remapvalle.blogspot.de (S. 15); (S. 27); Helga und Edzard Siuts (S. 37); Krzysztof Puszczynski (S. 16); Rocio Morales (S. 19); (S. 27); IELCO (S. 4, 18, 19, 20, 40); Reinhard Krause-Rehberg (S. 45) Das Titelbild zeigt ein Mädchen aus der Gemeinschaft der christlichen Kogi in Kolumbien. Arbeitsgemeinschaft der Frauenarbeit im Gustav-Adolf-Werk e.v. Pistorisstraße Leipzig Tel.: 0341/ Fax: 0341/ frauenarbeit@gustav-adolf-werk.de Internet:

3 Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig Jahresprojekt der Frauenarbeit 2016 Bolivien und Kolumbien

4 Inhalt A. Einleitung....3 B. Kurzinformation zu den Projekten...4 C. Begleittexte zu den Dias...5 D. Jahresprojekt 2016 der AG der Frauenarbeit im GAW E. Hintergrund Bolivien und Kolumbien Landeskunde Bolivien Suche nach einer Lebensgrundlage Armut und Binnenmigration in Bolivien Religion, Kirche und Gemeinde in Bolivien Die Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche eine indigene Kirche inmitten eines plurinationalen Staates Gewächshäuser gegen den Hunger Landeskunde Kolumbien Yolanda ein Mädchen wird zum Opfer des Bürgerkriegs in Kolumbien Friedensverhandlungen im kolumbianischen Bürgerkrieg seit Religion, Kirche und Gemeinde in Kolumbien An der Seite der Menschen F. Andachtsvorschlag G. Allgemeine Hinweise zur Frauenarbeit GAW H. Quellenverzeichnis und Literatur zur weiterführenden Lektüre

5 EINLEITUNG A. Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig (2. Kor. 12,9) In den Andenstaaten Bolivien und Kolumbien haben sich die Gesellschaften in den letzten Jahren durch Globalisierung, Bevölkerungswachstum und Binnenmigration sehr verändert. Durch die Geschwindigkeit dieser Veränderungsprozesse bleiben immer wieder Menschen auf der Strecke. Sie sind nicht in der Lage, ihr Leben eigenständig weiterzuführen und selbstverantwortet anzupassen. Sie sind den Veränderungen ausgeliefert und fühlen sich schwach. Besonders betroffen davon sind Frauen ohne soziale Absicherung. Trotzdem kämpfen sie ums Überleben, versuchen ihren Kindern eine Heimat zu geben und eine Zukunft aufzubauen. Gerade diese Frauen sind oft der Rückhalt ihrer Gemeinden. Sie erziehen die nächste Generation, gestalten das Gemeindeleben und tragen mit ihren oft geringen Einkommen selbstverständlich dazu bei, dass die Familien überleben können. Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig die beiden kleinen Diasporakirchen in Bolivien und Kolumbien wirken gegenüber den staatlichen Organisationen und großen Kirchen eher schwach. Im Bewusstsein ihrer Schwäche vertrauen sie auf die Kraft und Liebe Gottes und lassen sich so auf die Gaben und Möglichkeiten ein, die Gott ihnen schenkt. Die vielfältigen diakonischen und sozialen Projekte, die in ihrem Umfeld entstanden sind und entstehen, geben von diesem Vertrauen ein beredtes Zeugnis. Das Engagement für die Schwächsten ist Ausdruck des Glaubens. Wir fördern die Projekte, die in Krisen unterstützen, die ehrenamtlich Mitarbeitende gut ausbilden und untereinander vernetzen. So kann auch eine kleine Kirche in die gesamte Breite der Gesellschaft wirken. Mit dem Jahresprojekt 2016 Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig nehmen wir unsere Mitverantwortung wahr und stärken evangelische Minderheiten in beiden Ländern mit konkreter Untersstützung der Frauenarbeit vor Ort. Wieder liegen dem Materialheft zum Jahresprojekt 2016 eine Bilderserie als Dias oder CD, ein Faltblatt und zwei Plakate in A3 und A4 bei. Das komplette Material und Ausstellungstafeln können in der Zentrale des Gustav-Adolf-Werkes bestellt werden. Der Ablauf der Bilderreihe folgt dem bekannten Aufbau der letzten Jahre. Nach einer Kurzinformation zu den Projekten sind die Bilder entsprechend der Reihenfolge der Präsentation bzw. der Dias aufgebaut. Die Begleittexte zu den Bildern folgen aufeinander. Weitere Informationen für die Vortragenden findet sich im Anschluss an die Begleittexte. Ihre Inge Rühl Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen der Frauenarbeit im Gustav-Adolf-Werk Dezember

6 B. KURZINFORMATION Kurzinformation zu den Projekten Evangelisch-Lutherische Kirche in Bolivien (IELB) Manos Emprendadores Zusammenarbeit für ein besseres Leben In El Alto und Santa Cruz leben viele geflüchtete Frauen ohne Arbeit und in beständiger Sorge, sich und ihre Kinder ernähren zu können. Das Projekt hilft dabei, kleine Einkommen zu erzielen und den Familien Zugang zu gesunder und preiswerter Nahrung zu ermöglichen. Es werden klimatisch angepasste Gewächshäuser errichtet, Backstuben aufgebaut und eine Nähwerkstatt eingerichtet. So können sich die Frauen und Jugendlichen mit eigenem Gemüse, Backwaren und Näharbeiten selbst versorgen und einen Teil auf den lokalen Märkten verkaufen. Der Bau der Gewächshäuser und die weitere Unterstützung werden durch die Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche (IELB) koordiniert. Zudem wird neben dem Baumaterial auch das Saatgut bereitgestellt. Evangelisch-Lutherische Kirche in Kolumbien (IELCO) Menschrechtsarbeit bei den Kogi Die christlichen Kogi, eine Gruppe von ca. 300 Menschen, wurden durch ihren Stamm aus religiösen Gründen vertrieben und stehen auch auf ihrem eigenen Land immer wiederunter dem Druck von Großindustrie und den eigenen Stammesführern. Das Projekt unterstützt die Arbeit der IELCO mit den christlichen Kogi durch seelsorgerliche Unterstützung, Alphabetisierungsprojekte, Fernunterricht, Bibelübersetzungen und Schulungen der Gemeindeglieder. Ausbildung und Beratung der Frauen in der IELCO Die IELCO ist eine Kirche der Armen und Indigenen (Ureinwohner). Die Mehrheit der Gemeindemitglieder sind Frauen, die oft durch die Folgen des Bürgerkriegs gezwungen sind ihr Leben selbständig an einem neuen Ort und mit geringen Einkommen aufzubauen. Die Situation der weiblichen Kirchenglieder soll durch gemeinsame Kongresse und jährliche Schulungen sozial, beruflich und gesundheitlich verbessert werden. Zudem werden ein Sozialfonds und ein Frauenhaus eingerichtet. 4

7 BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS C. Dia 1 Jahresprojekt 2016 Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig Titelfolie für Begrüßung Dia 2 Ein kleines Mädchen in der Kirchengemeinde El Sinai Rio Seco in El Alto (Bolivien) Gedanken zum Jahresthema: Im Bewusstsein ihrer Schwäche vertrauen die kleinen Partnerkirchen der GAW-Frauenarbeit 2016 auf die Kraft und Liebe Gottes und lassen sich so auf die Gaben und Möglichkeiten ein, die Gott ihnen schenkt. Die vielfältigen diakonischen und sozialen Projekte, die in ihrem Umfeld entstanden sind und entstehen, geben von diesem Vertrauen ein beredtes Zeugnis. Politik und Landeskunde Boliviens Dia 3 Bolivien Das erste Partnerland der Frauenarbeit des GAW 2016 ist Bolivien mit einem umfassenden Projekt der IELB. Bolivien ist ein Binnenland in Südamerika und grenzt im Westen an Peru und Chile, im Süden an Argentinien und Paraguay, im Osten und Norden an Brasilien. 5

8 C. BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS Dia 4 Wappen und Flagge Boliviens Auf dem bolivianischen Wappen ist in der Mitte der Berg von Potusí abgebildet, in dem als erstes Silber im großen Stil abgebaut wurde. Dia 5 Evo Morales der erste indigene Präsident Boliviens Evo Morales ist seit 2006 Präsident Boliviens und damit das erste indigene Staatsoberhaupt der Welt. Er wurde 2009 und 2014 im Amt bestätigt. Dia 6 Regionen Boliviens Bolivien hat eine Fläche von km² und ist in 9 Regionen unterteilt. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt in den großen Städten der Regionen La Paz, Cochabamba und Santa Cruz. 6

9 BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS C. Dia 7 La Paz La Paz ist vor allem eines bergig. Die niedrigsten Stadtgebiete liegen auf einer Höhe von Meter die höchsten in Meter. Generell gilt, je höher ein Bewohner der Stadt wohnt, umso ärmer ist er. La Paz ist nicht die Hauptstadt aber hier liegt der Regierungssitz. Dia 8 Seilbahn La Paz El Alto El Alto liegt oberhalb von La Paz auf dem Altiplano. Die meisten, die hier wohnen, sind sehr arm. Die Seilbahn verbindet seit 2014 La Paz mit El Alto und überwindet dabei fast Höhenmeter. Bis 2019 wird das Netz der Seilbahnen weiter ausgebaut. In El Alto liegt auch der Flughafen der Metropolregion. Dia 9 Cochabamba Viele Bolivianer verlassen die Gemeinden auf dem Land, da Wassermangel dazu führt, dass die Ernten ausbleiben und das tägliche Leben kaum zu bewältigen ist. In den Großstädten können sie nur als Tagelöhner schlecht bezahlte Tätigkeiten ausüben. 7

10 C. BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS Dia 10 Christusstatue in Cochabamba Die Christusstatue in Cochabamba gilt als die größte in Amerika. In Bolivien sind ca. 78 % der Bevölkerung römisch-katholisch und ca. 16 % protestantisch. Daneben gibt es ca orthodoxe Christen, Juden und Muslime. Die Partnerkirche des GAW ist die Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche (IELB). Die Bolivianische Evangelisch- Lutherische Kirche (IELB) Dia 11 IELB Die Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche hat ca. 120 Kirchgemeinden und rund Mitglieder. Heute sind in der IELB 25 Pfarrerinnen und Pfarrer tätig. In das Wappen der IELB ist die indigene Aymara-Flagge integriert, die sich aus bunten Quadraten zusammensetzt. Aymara heißt übersetzt Kinder der Sonne. Dia 12 Kirchgemeinde Ein starker Fokus der Gemeindearbeit liegt auf der diakonisch-sozialen Arbeit. Der IELB ist es wichtig, einen ganzheitlichen Ansatz der Evangelisation zu fördern und respektvoll mit den verschiedenen Kulturen des Landes umzugehen. 8

11 BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS C. Dia 13 Frauengruppe in El Alto Frauengruppe in indigener Tracht mit dem Kirchenpräsidenten der IELB in einer Gemeinde in El Alto. Die indigenen Kulturen und Handwerke sind Teil der Kirche und ihrer Tradition. Dia 14 Gruppe junger Musikerinnen Neben der sozialen Unterstützung ist auch die Hilfe für Bildungseinrichtungen und kulturelle Gruppen zentraler Ansatz der diakonischen Arbeit in der IELB. Das Projekt Manos Emprendadores Dia 15 Manos Emprendadores Zusammenarbeit für ein besseres Leben Das Projekt in Bolivien heißt übersetzt so viel wie tatkräftige Hände Hilfe zur Selbsthilfe, im Sinne von Zusammenarbeit für ein besseres Leben und richtet sich vor allem an Frauen und Jugendliche. Es besteht aus drei Teilprojekten, die in El Alto, aber auch anderen Städten Bolivien umgesetzt werden. 9

12 C. BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS Dia 16 Binnenmigration in Bolivien Bolivien gilt trotz Fortschritten immer noch als ärmstes Land Südamerikas. Viele Familien können vom Ertrag ihrer Felder nicht mehr leben; 20 % leiden gar an Unterernährung. Gerade Familienväter, aber auch ganze Familien und junge Menschen ziehen deshalb vom Land in die Städte, um Geld zu verdienen. Dabei kommen die ehemaligen Kleinbauern jedoch oft vom Regen in die Traufe: In den Städten bleibt ihnen nur die Arbeit als Tagelöhner und das Leben in Slums ohne Wasserversorgung. Daneben gibt es auch Wanderungen von Westen aus den ehemaligen Bergbaugebieten nach Osten in die hier rot unterlegten Gebiete. Das Bild findet sich nur in der Powerpoint-Präsentation, nicht in den Dias. Dia 17 Gewächshausbau Der Bau von Gewächshäusern in den Nachbarschaften der Städte ist ein wichtiger Beitrag, um die Versorgung mit gesunder und preiswerter Nahrung sicherzustellen. Aus einfachen, lokal vorhanden Materialien und einer lichtdurchlässigen Dachfolie wird ein langgestrecktes Gewächshaus errichtet. Die Menschen erlernen die Errichtung der Gewächshäuser und den Pflanzenanbau in einem zentralen Projekt, um im Anschluss daran ihr eigenes Gewächshaus in der Nachbarschaft zu errichten. Dabei erhalten sie Unterstützung durch einen Agraringenieur, der auch hilft, wenn es Probleme mit den Pflanzen gibt oder zum Beispiel Blattläuse die Ernte gefährden. Dia 18 Wärmespeichernde Wasserflaschen Die Wasserflaschen am Rand der Beete speichern die Wärme des Tages und geben diese in der Nacht an die Pflanzen ab. Das ist notwendig, da in den hohen Lagen der Städte die Tag- und Nachttemperaturen sehr weit auseinanderliegen. Durch diese Bauweise sind Ernten bis zu drei Mal im Jahr möglich. Es werden Tomaten, Salat, Kürbisse und weiteres Wurzelgemüse angebaut. Durch die zielgerichtete Bewässerung und geringere Verdunstung ist auch weniger Wasser notwendig. Die Hälfte der Ernte dient dem Eigenverbrauch der Familien, die andere Hälfte kann auf dem Markt verkauft werden, um Nahrungsmittel zu kaufen oder den Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen. 10

13 BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS C. Dia 19 Quinoa, Amaranth und Mais Die traditionellen Getreidesorten der Anden waren über lange Jahre vergessen. Seit Mitte der 1990er Jahre stieg die weltweite Nachfrage, Quinoa gilt inzwischen als Delikatesse. Die Saaten haben den Vorteil, dass sie auch in Kälte und ohne viel Wasser gedeihen können. Problematisch ist, dass ein Großteil der bolivianischen Ernte nach Nordamerika und Europa exportiert wird. Dadurch haben sich die Preise auch in Bolivien verdoppelt, und für die meisten Menschen ist Quinoa zu einem Luxusessen geworden. Sie ernähren sich hauptsächlich von Reis und Kartoffeln, die jedoch weniger Nährstoffe und Proteine enthalten. Ein weiteres Problem ist, dass die Monokulturen Kleinbauern von ihrem Land verdrängen. Dia 20 Backen mit traditionellen Getreiden Eine junge Frau backt Brot aus dem Mehl von Amaranth und Quinoa. Aus den einheimischen Pflanzen lassen sich hervorragend Backwaren herstellen. Diese können zum Eigenverbrauch und zum Verkauf auf den lokalen Märkten der Städte durch die Familien genutzt werden. Dia 21 Aufbau einer Back- und Nähstube Neben Backwaren sollen auch in Handarbeit gefertigte Textilien auf den Märkten an Touristen und Einheimische verkauft werden. Die Räume dafür müssen eingerichtet werden und Mehle und Wolle von Grundlieferanten erworben werden, um nachhaltig und hygienisch zu produzieren. 11

14 C. BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS Dia 22 Verkauf traditioneller Produkte Hier bieten zwei Frauen in traditioneller Bekleidung selbst hergestellte Textilien und Körbe an. Dia 23 Markt Das Ziel des Projektes ist ein nachhaltig angelegter Aufbau von Infrastruktur und Identitätsbildung. So kann der Lebensstandard verbessert werden und eine neue Heimat entstehen. Natur und Politik in Kolumbien Dia 24 Kolumbien Das zweite Partnerland der GAW-Frauenarbeit 2016 ist Kolumbien mit zwei unterschiedlichen Projekten der IELCO. Kolumbien liegt im Nordwesten Südamerikas und grenzt im Norden an Panama, den Pazifik und das karibische Meer, im Osten an Venezuela und im Süden an Brasilien, Peru und Ecuador. 12

15 BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS C. Dia 25 Wappe und Flagge Kolumbiens Die Farben der Flagge, rot, gelb und blau, stehen für das Blut der Gefallenen, den Reichtum des Landes und die beiden angrenzenden Meere. Auf dem Wappen trohnt der Andenkondor als Symbol der Freiheit zusammen mit dem Spruchbband Freiheit und Ordnung. Füllhörner symbolisieren die Üppigkeit des Landes. Die rote phrygische Mütze weist hin auf die republikanische Gesinnung der Unabhängigkeitsbewegung um Simón Bolívar. Dia 26 Die Regionen Kolumbiens Über 95 % der Bevölkerung wohnen in weniger als der Hälfte der Landesfläche v. a. in den großen Städten und im Westen des Landes. Sehr dünn besiedelt sind dagegen die Regionen Amazonia und Orinoquia. Dia 27 Artenvielfalt In Kolumbien existieren über verschiedene Pflanzenarten, ein Zehntel der gesamten Weltpopulation. Diese hohe Artenvielfalt ist durch die Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen und dem Abbau von Bodenschätzen stark gefährdet. 13

16 C. BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS Dia 28 Naturräume Seinen Artenreichtum verdankt Kolumbien der einzigartigen Lage. Die beiden Küstenlandschaften im Norden und Westen des Landes gehen über Medellín und die Kaffeezone rasch in die nördlichen Gebirgszüge der Anden über. Das große Regenwald-Gebiet im Südwesten ist Lebensraum für eine Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten. Dia 29 Agrarindustrie Kaffee war einst das wichtigste Exportgut Kolumbiens. Heutzutage werden in noch größerem Maß Bananen, Schnittblumen und Textilien für den Export produziert. Dafür werden große Flächen gerodet. Dia 30 Smaragdabbau 90 % der Smaragde weltweit werden in Kolumbien gefunden und exportiert. Offiziell werden jährlich Smaragde im Wert von 150 bis 400 Mio. US-Dollar gehandelt. 14

17 BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS C. Dia 31 Vertreibung und Flucht im eigenen Land Zwar ist das durchschnittliche Jahreseinkommen in Kolumbien in den letzten Jahren stark gestiegen. Davon profitieren aber vor allem diejenigen, die vorher schon viel hatten: über 60 % der Einkommen gehen an zwanzig Prozent der Bevölkerung. Ein Drittel der Bevölkerung ist von ernsthafter Armut bedroht. Davon sind vor allem die über 6,25 Millionen Kolumbianer betroffen, die Vertriebene im eigenen Land sind. Gerade Indigene sind besonders häufig von Vertreibungen betroffen. Dia 32 Menschenrechtsverletzungen Ein großes Problem der Kolumbianer sind gravierende Menschenrechtsverletzungen. Der Zugang zu einer Wohnung, zu Nahrung, zu Bildung und Wasser ist eingeschränkt. Die Zivilbevölkerung ist Angriffen, Massakern und Entführungen durch alle Konfliktparteien ausgesetzt. Übersetzung des Plakates im Vordergrund: Hört auf zu kämpfen! Dia 33 Friedensgespräche Seit November 2012 werden Friedensgespräche geführt, die zum Ende der Konflikte führen sollen. Norwegen und Kuba fungieren als Garanten, Venezuela und Chile als Begleiter des Friedensprozesses. 15

18 C. BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kolumbien Dia 34 IELCO Die IELCO ist mit 16 Gemeinden und ca Gemeindemitgliedern eine kleine Minderheitenkirche, die im Kontext der wachsenden evangelikalen Bewegungen und einer katholischen Bevölkerungsmehrheit steht. Die IELCO ist seit 1985 als eigenständige Kirche anerkannt. Dia 35 Sozialdiakonische Arbeit Wichtig ist der IELCO, Zeugnis des evangelischen-lutherischen Glaubens in der kolumbianischen Gesellschaft zu geben. Das belegen die zahlreichen diakonischen Projekte der Kirche, wie z. B. die Arbeit mit Bürgerkriegsflüchtlingen hier in Bogotá. Christliche Kogi Dia 36 Menschenrechtsarbeit bei den Kogi Das Projekt Menschenrechtsarbeit bei den Kogi führt in den Norden des Landes zu einer lebendigen Gruppe von ca. 300 christlichen Indigenen und ist in die langjährigen Bemühungen der IELCO um diese Gemeinschaft eingebettet. 16

19 BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS C. Dia 37 Vertrieben vom eigenen Stamm Die Kogi leben in den Bergen der Sierra Nevada de Santa Marta in traditionellen Gemeinschaften, die durch sogenannte Mámus geführt werden. Die christlichen Stammesgenossen wurden aus den Stammesterritorien verstoßen, da für die Mamús Christ zu sein sich nicht mit der traditionellen Lebensweise vereinbaren lässt. Dia 38 Kogi-Mission Mit Hilfe der IELCO konnte nahe dem Stammesgebiet ein Stück Land erworben werden, dass jetzt die Heimat der christlichen Kogi ist. Dia 39 Alphabetisierungsarbeit Teil des Projekts ist die Ausbildung der Erwachsenen und der Kinder im Lesen und Schreiben. Dadurch können Kontakte gehalten, amtliche Dokumente verstanden und natürlich auch die Bibel gelesen werden. 17

20 C. BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS Dia 40 Geistliches Leben Um die geistliche und seelsorgerische Unterstützung der Gemeinde zu fördern, sollte eine junge Pfarrerin der IELCO für drei Jahre ihren Dienst in der Gemeinde leisten. Leider musste ihr Einsatz abgebrochen werden, da sie bedroht wurde. Die IELCO möchte die Gemeinde weiterhin unterstützen. Dia 41 Bibelübersetzung Ein Anliegen ist eine Übersetzung der Bibel in Kogi konnte bereits das Neue Testament fertiggestellt werden. Dadurch hat die Gemeinschaft die Möglichkeit, das Wort Gottes in ihrer Sprache zu lesen und unmittelbar zu verstehen. Frauenarbeit der IELCO in Kolumbien Dia 42 Frauenarbeit der IELCO Das zweite Projekt der IELCO unterstützt den weiteren Ausbau der Frauenarbeit, die bisher rein ehrenamtlich organisiert wurde. Durch das Projekt soll eine Koordinatorin eingestellt werden, die die weitere Ausbildung der Ehrenamtlichen anleitet und gemeinsame Kongresse organisiert. 18

21 BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS C. Dia 43 Gemeindeleben und Ausbildung Die erste Pastorin wurde 1998 in der IELCO ordiniert. Diese jungen Pastorinnen sind Vorbild und Ansporn für die Mädchen und Ansprechpartnerinnen der Frauen in der Kirche. Dia 44 Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Die IELCO ist eine sehr junge Kirche und daher ist insbesondere die Arbeit mit Jugendlichen ein wichtiger Eckpfeiler, um gesellschaftliche Stabilität zu schaffen. Junge Frauen und Mädchen werden im Projekt ausgebildet, um als Ehrenamtliche Informationen zu Hygiene, zu Rechten und Familienarbeit weitergeben zu können. Dia 45 Nacht der Talente Bei gemeinsamen Veranstaltungen wie hier der Nacht der Talente kann jede ihre Fähigkeiten zeigen. Der soziale Charakter der Weiterbildungen stärkt die Gemeinschaft und schafft Integrationsmöglichkeiten für neu dazugekommene Frauen. 19

22 C. BEGLEITTEXTE ZU DEN DIAS Dia 46 Kongresse Ziel des Projektes ist es, die Frauenarbeit durch gemeinsame Kongresse zu stärken und ein enges Netzwerk des gegenseitigen Austausches und der Glaubensfestigung zu schaffen. Dia 47 Gewalt in der Familie Sozialfonds Ein weiterer Schwerpunkt des neuen Konzepts der Frauenarbeit ist die Verhinderung von Gewalt gegen Frauen. Durch einen Sozialfonds sollen Frauenhäuser geschaffen werden und kurzfristig Hilfe bereitstehen, um Frauen, die von Gewalt in der Familie betroffen sind, einen Ausweg anzubieten. Dia 48 Adi Joana Martinez Adi Joana Martinez ist eine der jungen Kolumbianerinnen, die gerne als Theologin ihre Kirche und ihr Land verändern möchte. Sie studiert seit Oktober 2015 für ein Jahr in Leipzig evangelische Theologie. Die Frauenarbeit des GAW unterstützt Adi mit einem Stipendium für diese Zeit. 20

23 JAHRESPROJEKT 2016 D. Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig (2. Kor. 12,9) Die Gesellschaften in den Andenstaaten Bolivien und Kolumbien haben sich in den letzten Jahren durch Globalisierung, Bevölkerungswachstum und Binnenmigration sehr verändert. Viele Menschen oftmals solche, die ohnehin bereits benachteiligt sind können ihr Leben diesen Veränderungsprozessen nicht erfolgreich anpassen, sondern sind ihnen ausgeliefert und werden noch weiter geschwächt. Besonders betroffen davon sind Frauen, die ohne soziale Absicherung versuchen zu überleben, ihre Kinder zu erziehen und für diese eine Zukunft aufzubauen. Dennoch sind diese Frauen oft der Rückhalt ihrer Gemeinden. Sie erziehen die nächste Generation, gestalten das Gemeindeleben und tragen mit ihren Einkommen selbstverständlich dazu bei, dass ihre Familien überleben können. Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig die beiden kleinen Diasporakirchen in Bolivien und in Kolumbien wissen um ihre relative Schwachheit in der sie umgebenden Gesellschaft. Sie vertrauen auf die Kraft und die Liebe Gottes und lassen sich ein auf das, was sie in ihrem Umfeld vorfinden. So entstanden und entstehen vielfältige diakonische und soziale Projekte, die missionarisch in die Gesellschaft hineinwirken. Die von der GAW-Frauenarbeit im Jahresprojekt 2016 geförderten Projekte helfen dabei in Krisen zu unterstützen und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen gut ausbilden zu können und untereinander so zu vernetzen, so dass auch eine kleine Kirche in die gesamte Breite der Gesellschaft wirken kann. I. BOLIVIEN Die Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche (IELB) ist eine Gemeinschaft von ca. 120 Kirchgemeinden mit rund Gemeindegliedern in den Regionen La Paz, Santa Cruz, Pando und Cochabamba. Heute sind in der IELB 25 Pfarrerinnen und Pfarrer tätig. Die IELB hat sich 1969 aus der 12 Jahre zuvor durch Missionstätigkeit entstandenen Lutherischen Kirche Boliviens gegründet und erlangte 1971 die staatliche Anerkennung. Ca. 70 % der Gemeindemitglieder leben in ländlich geprägten, benachteiligten und armen Gebieten Boliviens, 30 % in den großen Städten des Landes, allerdings auch dort in der Regel in großer Armut. Durch die Binnenmigration verlieren die Landgemeinden zum Teil massiv Gemeindemitglieder, was ein spürbares Ausbluten des Gemeindelebens bewirkt. Ein starker Fokus der Gemeindearbeit liegt in der diakonisch-sozialen Arbeit, um dazu beizutragen, die Grundbedürfnisse von Menschen zu decken, die mit weniger als einem halben Dollar pro Tag ihr Leben bestreiten müssen. Priorität ist es, einen ganzheitlichen Ansatz zur Evangelisation zu fördern und respektvoll mit den verschiedenen Kulturen des Landes umzugehen. Manos Emprendadores Ausbildung von bolivianischen Binnenmigrantinnen und ihre Befähigung zu beruflicher Eigenständigkeit Antragsteller Evangelisch Lutherische Kirche Boliviens (Iglesia Evangélica Luterana Boliviana-IELB) Verantwortlich: Emilio Aslla Flores, Präsident, Iglesia Evangélica Luterana en Bolivia, Casilla de Correo No ielb@ielbbolivia.org.bo Das Projekt Manos Emprendadores richtet sich vor allem an Frauen und Jugendliche in den Regionen El Alto und Santa Cruz, zwei Regionen, die im besonderen Maße von Binnenmigration und aufgrund der sehr schnell zunehmenden Bevölkerung von einer desaströsen Infra- und Wohnungsstruktur betroffen sind. Um kleine, geregelte Einkommen zu erzielen und den Familien nach der Binnenmigration Zugang zu gesunder, preiswerter Nahrung zu ermöglichen, 21

24 D. JAHRESPROJEKT 2016 sollen drei konkrete Einzelprojekte in den beiden Regionen durchgeführt werden. Das erste Projekt besteht im Bau von Gewächshäusern, die an die klimatischen Bedingungen der Andenregion angepasst sind und somit auch mit geringem Wassereinsatz bis zu drei Ernten verschiedener Gemüsesorten ermöglichen. Ein Teil dieser Ernte ist für den Eigenverbrauch bestimmt, durch den lokalen Verkauf des anderen Teils können die Familien ein kleines Einkommen erwirtschaften. In einem zweiten Projekt werden Backwaren aus den traditionellen Getreidesorten wie Quinoa, Amaranth und Mais hergestellt, die auch in den Höhenlagen des Altiplano noch gedeihen. Diese Backwaren sind innovativ und dabei tief mit dem Land verbunden. Sie finden mittlerweile einen guten Absatz unter der einheimischen Bevölkerung. Durch die Produktion mit einheimischen Getreidesorten geht das Wissen um den Anbau und die Weiterverarbeitung nicht verloren und kann unabhängig von den Getreidemärkten des Welthandels geschehen. Das dritte Teilprojekt ist die Errichtung einer Nähstube. Auch hier sollen die produzierten Waren auf den lokalen Märkten angeboten werden. Der Bau der Gewächshäuser und die Anleitung zum effektiven Bewirtschaften derselben sowie die Eigenvermarktung der drei Produktgruppen werden durch die IELB koordiniert und geschult. Zudem wird neben dem Baumaterial für die Gewächshäuser auch das Saatgut bereitgestellt. Die Frauenarbeit beteiligt sich an diesem Projekt mit II. KOLUMBIEN Kolumbien leidet unter einem seit mehr als vier Jahrzehnten andauernden Bürgerkrieg. Aufgrund von im Jahre 2012 begonnen Friedensgesprächen wurden zwar die Kampfhandlungen in Teilen des Landes eingestellt, doch bisher sind die Gespräche zu keinem Ergebnis gekommen. Nach wie vor bestehen ein starkes Ungleichgewicht in der Verteilung der Einkommen und eine weitgehende Diskriminierung der indigenen und afrokolumbianischen Bevölkerung, die systematisch ihrer rechtlichen Ansprüche z. B. auf Grund und Boden beraubt werden. Millionen Kolumbianer wurden aus ihren Dörfern vertrieben und leben als Binnenflüchtlinge in Elendsvierteln an den Rändern großer Städte. Viele Menschen sind aufgrund dessen, was sie erlebt haben, traumatisiert. Die IELCO, als Missionskirche 1936 gegründet, ist seit 1985 als eigenständige Kirche anerkannt und ordiniert seit 1998 auch Frauen. Die Arbeit der IELCO ist ihrem Selbstverständnis nach missionarisch und lutherisch. Die IELCO ist mit 16 Gemeinden und ca Gemeindemitgliedern eine kleine Minderheitenkirche, im Kontext der wachsenden evangelikalen Bewegungen und einer katholischen Bevölkerungsmehrheit. Die gesellschaftlichen Herausforderungen prägen den ökumenischen Austausch, mit dem Ziel Versöhnung in die Gesellschaft zu tragen und Wahrheit, Vergebung, Entschädigung und Gerechtigkeit einzufordern. Zwar besteht die Mehrheit der Gemeindemitglieder aus Frauen, diese werden aber immer noch gesellschaftlich marginalisiert und sind im besonderen Maße von Armut, geringeren Bildungs- und Berufschancen und den Effekten der Migration betroffen. 1. Ausbildung und Beratung der Frauen in der IELCO Antragsteller Evangelisch-Lutherische Kirche in Kolumbien (La Iglesia Evangélica Luterana de Colombia IELCO) Verantwortlich: Rosaura Buitrago, Präsidentin der Frauenarbeit in der IELCO, Calle 75#20C-54 Bogotá D.C., KOLUMBIEN, Tel.: (00571) ofcentral@ielco.org, Internet: Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kolumbien besteht zu 68 % aus Frauen, die in den verschiedenen großstädtischen und ländlichen Kontexten des Landes leben mit sehr unterschiedlichen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Hintergründen. Zur Unterstützung dieser Frauen gab es bisher eine Sozialarbeit, die v. a. durch freiwillige Helferinnen durchgeführt und organisiert wurde und durch das Frauenreferat der IELCO finanziell unterstützt wurde. Um den hohen zeitlichen, räumlichen und sozialen Herausforderungen dieser Arbeit besser begegnen zu können, soll die soziale Arbeit der IELCO durch 22

25 JAHRESPROJEKT 2016 D. eine hauptberufliche Koordinatorin gestärkt werden. Diese wird die Verbindung zu den kirchlichen und staatlichen Stellen halten und die einzelnen Projekte koordinieren. Außerdem sollen Weiterbildungen, Supervisionsreisen und Vernetzungstreffen stattfinden, um die Helferinnen in Techniken der Konfliktlösung, rechtlicher und sozial-psychologischer Kompetenz zu schulen und die Probleme vor Ort gezielt anzugehen. Die erlebte Gemeinschaft stärkt die Frauen der IELCO in ihrer Identität als lutherische Christinnen und unterstützt sie durch neue beruflichen Fähigkeiten und Fertigkeiten in ihrer alltäglichen Arbeit. Zudem sollen ein Sozialfonds und Frauenhäuser eingerichtet werden, um Frauen und ihren Kindern zum einen Schutz vor Gewalt zu bieten und zum anderen um sie von der Angst vor einer drohenden Mittellosigkeit durch einen unerwarteten Todesfall oder bei Verlassen des gewalttätigen Partners zu befreien. Das Ziel dieses auf drei Jahre angelegten Projektes ist es, die regionale kirchlich-diakonische Frauenarbeit durch eine bessere zentrale Organisation und Vernetzung nachhaltig zu stärken und die Situation der weiblichen Kirchenmitglieder der IELCO sozial, beruflich und gesundheitlich zu verbessern. Die Frauenarbeit beteiligt sich an diesem Projekt mit einer Summe von Menschenrechtsarbeit bei den Kogi in der Comunidad Kogui Christiana Antragsteller Comunidad Kogui Christiana Verantwortlich: Frater Hernandez Atahalpa, Direktor ELT, Calle 75 No. 20c-54, Bogotá D.C., KOLUMBIEN Tel.: (00571) elt@ielco.org, director_elt@ielco.org Internet: Das ursprüngliche beantragte Projekt, die Weiterführung der Alphabetisierungs- und Menschenrechtsarbeit bei den christlichen Kogi im Norden Kolumbiens durch Pfarrerin Lizbeth Chaparro Zulanlly, musste im Frühjahr 2015 aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden. Die rechtliche Situation dieser Gemeinschaft ist durch die fehlende Akzeptanz der Stammesführung, die fehlende staatliche Kontrolle in den Nachwehen des bis 2012 herrschenden Bürgerkriegs und durch eine hohe rechtliche und persönliche Unsicherheit gekennzeichnet. Zwar konnte ein Stück Land durch die IELCO erworben werden, jedoch ist die weitere Mission der IELCO vor Ort entscheidend, um eine Zukunft für diese Gemeinschaft zu schaffen und sie weiterhin zu unterstützen und zu festigen. Die ursprüngliche Projektidee wird nun andere Formen der Unterstützung durch die IELCO erfahren, z.b. durch Fernunterricht oder die Unterstützung des indigenen Pfarrer Carlos bei seiner Arbeit in der Gemeinde. Dessen Anliegen ist es zudem die ganze Bibel in Kogi zu übersetzen 2014 konnte bereits die Übersetzung des Neuen Testaments realisiert werden. Auch bei der Bibelübersetzung in die eigene Sprache ist es bedeutsam zu vermitteln: das ist kein fremder Gott, sondern unser Gott! Die Frauenarbeit beteiligt sich an diesem Projekt mit einer Summe von III. Beteiligung am Studien- und Stipendienprogramm des GAW Die Frauenarbeit wird sich am Studien- und Stipendienprogramm des GAW für Studierende an der Theologischen Fakultät Leipzig beteiligen und die Ausbildung einer Theologiestudentin aus unserer Partnerkirche in Kolumbien fördern. Die Frauenarbeit beteiligt sich an diesem Projekt mit einem Jahresstipendium in Höhe von IV. Kleinprojekte Für weitere diakonische Kleinprojekte, vornehmlich mit dem Schwerpunkt der Frauenförderung in den Partnerkirchen des Gustav-Adolf-Werkes (GAW), stellt die Arbeitsgemeinschaft der Frauenarbeit Mittel in Höhe von für Projektförderungen zur Verfügung. PROJEKTFÖRDERUNG

26 E. BOLIVIEN LANDESKUNDE Plurinationaler Staat Bolivien / Estado Plurinacional de Bolivia (Auswärtiges Amt, Stand Juli 2014) Klima: von Hochgebirgsklima (Anden) über subtropisches Klima (Yungas) bis tropisches Tieflandklima (Beni) und Trockenzone (Chaco) Lage: Binnenland zwischen 10 Grad und 23 Grad südlicher Breite sowie 68 Grad und 58 Grad westlicher Länge (Nachbarn: Brasilien, Paraguay, Argentinien, Chile, Peru) Fläche: km 2 Die Hauptstadt ist Sucre mit Einwohnern, während die Regierung ihren Sitz in La Paz hat. La Paz hier leben Menschen liegt in einer Höhe von bis m und ist damit der höchstgelegene Regierungssitz der Erde. Das Land ist an Fläche mehr als dreimal so groß wie Deutschland, hat aber nur 10 Mio. Einwohner. 62 % zählen sich zu den indigenen Völkern, mehr als in jedem anderen amerikanischen Land. Der Staatspräsident Evo Morales ist das einzige Staatsoberhaupt der Welt mit indigener Herkunft. 15 % der Bevölkerung machen wiederum Weiße aus, die die Oberschicht der Gesellschaft bilden. Das Land hat ein hohes Bevölkerungswachstum von 1,7 % pro Jahr. Das heißt, dass sich die Bevölkerung in etwa alle 40 Jahre verdoppelt. Landessprache: Spanisch, Quechua, Aymara, andere indigene Sprachen Religionen: überwiegend römisch-katholisch (78%), evangelikale Kirchen, starke Einflüsse alter Naturreligionen Nationalfeiertag: 6. August (Unabhängigkeitstag 6. August 1825) Regierungsform: Präsidialsystem mit Zweikammerparlament Staatspräsident und Regierungschef: Evo Morales Ayma (seit ), Vizepräsident: Alvaro García Linera (seit ) Außenminister: David Choquehuanca (seit ) Parlament: Zweikammersystem: Plurinationale Legislative Versammlung, bestehend aus Senat (Senado Nacional, 36 Mitglieder) und Abgeordnetenhaus (Cámara de Diputados, 130 Mitglieder). Der Vizepräsident ist ex officio auch Präsident der Plurinationalen Legislativen Versammlung. Im Abgeordnetenhaus gibt es 7 reservierte Sitze für Vertreter der indigenen Völker. Die Regierungspartei MAS hat eine Zweidrittelmehrheit in beiden Kammern. Parteien (in Klammern Wahlergebnis vom 12. Oktober 2014): Movimiento al Socialismo (MAS; linksgerichtet; 61,4%), Unidad Democratica (UD; wirtschaftsfreundlich-liberal; 24,2%), Partido Democata Christiano (PDC; konservativ; 9%). 24

27 BOLIVIEN E. Verwaltungsstruktur: Neun Departamentos mit gewählten Gouverneuren und Regionalparlamenten. 311 Gemeinden mit gewählten Bürgermeistern und Gemeinderäten. Mitgliedschaft in internationalen Organisationen: Vereinte Nationen und Sonderorganisationen (außer IMO International Maritime Organization), Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR), Bolivarische Alternative für die Völker unseres Amerikas Vertrag über Handel der Völker (ALBA-TCP), CELAC (Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten), ALADI (Asociación Latinoamericana de Integración), SELA (Lateinamerikanisches Wirtschaftssystem), Andengemeinschaft (CAN), La Plata-Gruppe, Amazonaspakt, Rio-Gruppe; mit Mercosur assoziiert (Freihandelszone); Blockfreien-Bewegung Wichtigste Medien: Tageszeitungen: In La Paz: Página Siete, La Razón, El Diario, La Prensa, Cambio ; in Cochabamba: Los Tiempos, Opinión ; in Santa Cruz: El Deber, El Nuevo Día, El Mundo Fernsehen: ein staatlicher sowie ein staatsnaher Fernsehsender, Universitätsfernsehen in La Paz, Cochabamba, Sucre, Santa Cruz, ca. 300 Privatfernsehsender in La Paz, Santa Cruz, Cochabamba Radio: ein staatlicher, ein staatsnaher und ca. 675 private Rundfunksender Bruttoinlandsprodukt: 28,7 Mrd. USD (2013) in aktuellen Preisen Pro-Kopf-Einkommen: USD (2013) Der Präsidentenpalast an der Plaza de Murillo in der bolivianischen Hauptstadt La Paz. Das aus bunten Kästchen bestehende Wiphala von Qullasuyu ist eine traditionelles Symbol der indigenen Andenvölker und seit 2009 ein offizielles Nationalsymbol Boliviens. 25

28 E. BINNENMIGRATION Suche nach einer Lebensgrundlage Armut und Binnenmigration in Bolivien von Sarah Münch Die politischen und ökonomischen Umstände in dem Andenland zwangen in den letzten Jahrzehnten viele Menschen dazu, ihre angestammten Wohnorte aufzugeben und in anderen Teilen des Landes eine neue Heimat zu suchen. Historisch gesehen waren es zunächst die Bergbaugebiete wie Potosí im Westen, die Arbeitskräfte aus anderen Landesteilen anzogen. In Folge der Wirtschaftskrise in den 1980er Jahren wurden die Zinn- und Silberminen allerdings aufgegeben und zahlreiche Bergleute arbeitslos. Sie siedelten aus den Bergen in die großen Städte Cochabamba, Santa Cruz und La Paz um. Auch aus den armen ländlichen Gebieten zog und zieht es immer mehr Menschen in die Städte. Da im Westen des Landes überwiegend Quechua und Aymara leben und 90 % der Indigenen von Armut betroffen sind, sind es vor allem Indigene, die migrieren. Die Gründe für die Landflucht sind vielfältig: Bolivien gilt als ärmstes Land Südamerikas. Trotz seiner reichen Bodenschätze hier lagern große Vorkommen von Gas, Öl, Eisen, Silber, Gold und Lithium leben 22 Prozent der Bevölkerung in extremer Armut: Sie verfügen über zu wenig Nahrungsmittel um satt zu werden. Weitere 50 Prozent können sich keine Wohnung oder Bildung leisten. Wer zu wenig Land besitzt, um Nahrung und Einkommen zu erwirtschaften, dem bleibt oft nichts anderes übrig, als in die Ballungszentren auszuwandern und sich dort eine häufig prekäre Arbeit zu suchen. Hinzu kommen Umweltprobleme wie Frost, Dürre oder Überschwemmungen. Manchmal gehen nur die Männer weg, um durch bezahlte Arbeit ihren Teil zum Familieneinkommen beizutragen. Zurück bleiben die Frauen und Kinder, die auf den Feldern arbeiten müssen. Oftmals siedeln aus der Not aber auch ganze Familien um. In den Slums der Städte leben sie in großer Armut vor der sie ja gerade fliehen. Die größten Probleme in den wachsenden Vorstädten sind Arbeitslosigkeit, fehlende Grundversorgung und Kriminalität. Außerdem nimmt die Zahl der Kinder, die in Boliviens Städten auf der Straße leben, alarmierend zu. Das Programm der IELB Manos Emprendadores unterstützt Familien dabei wirtschaftlich Fuß zu fassen und sich versorgen zu können. Slums in La Paz Sowohl auf dem Land als auch in der Stadt sind es häufig die Indigenen, die unter dem fehlenden Zugang zu Ressourcen wie Wasser und Land zu leiden 26

29 BINNENMIGRATION E. haben. Der sehenswerte Kinofilm Und dann der Regen von 2010 erzählt dies an Hand der Figur des indigenen Schauspielers Daniel vor dem realen Hintergrund des Wasserkriegs in Cochabamba im Jahr Konzerne privatisierten die Wasserversorgung in der Stadt und machten damit das lebensnotwendige Gut für die Menschen unerschwinglich. Schließlich erzwang die Bevölkerung die Rückgabe der Wasserversorgung in öffentliche Hände. In sozialer Hinsicht hat das Land dennoch in den letzten 10 Jahren große Fortschritte gemacht und Hunger und die extreme Armut um ein Drittel reduziert. Die jetzige Regierung von Evo Morales erhofft sich mit einer klugen Verbindung von staatlich gelenktem Rohstoffexport und einer Umverteilung der Einkommen dem Verfassungsziel des Buen Vivir dem Guten Leben für alle in Zukunft noch näher zu kommen. 27

30 E. KIRCHE UND GEMEINDE IN BOLIVIEN Religion, Kirche und Gemeinde in Bolivien Der Römisch-Katholischen Kirche, die immer noch als staatlich bevorzugt gilt, gehören 78 % der Bevölkerung an, während die Protestanten mit einem Anteil von 16 % neben den Orthodoxen (4 400), Juden (3 423), Muslimen (1 836) und vereinzelten Anhängern des Bahaismus eine deutliche Minderheit bilden. Partnerkirche des GAW ist die BOLIVIANISCHE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHE (Iglesia Evangelica Luterana Boliviana IELB) mit ca Gemeindegliedern in 106 Ortsgemeinden, 20 Filialen und 11 Distrikten (La Paz, Caranavi, Sorata, Viacha, Lago, Mocomoco, Muñecas, Franz Tamayo, Andino Norte, Charazani, Apolo). Präsident: Pastor Emilio Aslla Flores Calle Rio Piraí N 958 Zona El Tejar, La Paz, BOLIVIEN Tel.: ( ) Fax: ( ) Mobil: (00591) eaf2000@hotmail.es und ielb@ielbbolivia.org.bo Missionssekretär: Pastor Dionicio Calla Mamani Tel.: ( ) Die Kirche der Gemeinde El Sinai in El Alto Die IELB geht auf die Missionsarbeit von Missionaren der Liga de Oración y Misión Mundial (LOMM) aus den Vereinigten Staaten zurück, die am 9. September 1938 in dem Ort Mocomoco, etwa sechs Stunden von La Paz entfernt, ihre Tätigkeit begonnen hatten. Die Missionsarbeit richtete sich an Menschen indigener Herkunft, vor allem an Aymará, aber auch Quechua und Tieflandindianer, die die Mehrheit der Bevölkerung Boliviens ausmachen. 28

31 KIRCHE UND GEMEINDE IN BOLIVIEN E. Die Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche eine indigene Kirche inmitten eines plurinationalen Staates von Enno Haaks Vorgeschichte Mehrere Jahrhunderte lang war es Bolivianerinnen und Bolivianern nicht vergönnt, erhobenen Hauptes durch ihr eigenes Land zu gehen. Nach der Eroberung des Inkareiches 1532 waren sie zunächst Sklaven der Spanier, dann Leibeigene einer kleinen weißen Oberschicht von Großgrundbesitzern. Daran hatte auch die Unabhängigkeit Boliviens 1825 nur wenig geändert. In der ersten Verfassung nach der Unabhängigkeit wurde die katholische Kirche privilegiert und als offizielle Staatsreligion festgeschrieben. Das hielt an bis zur Änderung der Verfassung im Jahre 2009, in der der Staat sich erstmals als laizistisch definiert und alle Religionen im Grunde gleichstellt. Schmerzlich und beschämend ist, dass die Unterdrückung und Ausbeutung der indigenen Bevölkerung Boliviens auch im Namen des Kreuzes geschah: Die Quechua und Aymara mussten in den Silberbergwerken unter unmenschlichen Bedingungen das begehrte Metall abbauen, das dann nach Spanien verschifft wurde. Grund und Boden für die Menschen in den Anden heilig und unverkäuflich wurde unter spanischen Großgrundbesitzern aufgeteilt. Die Indianer wurden ihnen als Arbeitskräfte zugeteilt, damit sie den christlichen Glauben annehmen sollten. Aber in Wirklichkeit ging es nur um die Ausbeutung ihrer Arbeitskraft. In einer Studie der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Bolivien (IELB) heißt es dazu: Die Evangelisierung war an die politischen und wirtschaftlichen Interessen geknüpft. Statt wie Jesus das Reich Gottes zu verkündigen, ein Reich mit Leben in Fülle, Befreiung, Liebe und Gerechtigkeit, wurden bis auf wenige Ausnahmen wie Bartolomé de las Casas Tod, Gefangenschaft, Hass und Ungerechtigkeit verbreitet. Gottesdienst in der evangelisch-lutherischen Kirche in der bolivianischen Kleinstadt Caranavi. 29

32 E. KIRCHE UND GEMEINDE IN BOLIVIEN die Arbeit in Spanisch und in den Sprachen der Indigenen geleistet wurde, wuchs die Anzahl der Missionsstellen ziemlich rasch. Als Versammlungsräume hatten die Missionare in den ländlich geprägten Orten Maismühlen errichtet. Während der Mahlvorgänge hielten sie katechetische Unterweisungen, Alphabetisierungskurse und Bibelstunden. Auch zu den Gottesdiensten traf man sich in den Räumen der Mühlen gab es bereits 30 Missionsstellen. Auf dem Weg in die Selbstständigkeit Unterricht in der evangelisch-lutherischen Schule in El Alto. Maismühlen als Versammlungsorte Die Geschichte der lutherischen Kirche beginnt im Jahre In dem Jahr versammelten sich Ernest Weinhard und John Carlson mit weiteren drei Personen in den Vereinigten Staaten, um über eine Möglichkeit nachzudenken, eine Missionsarbeit in Lateinamerika zu beginnen. Im Jahre 1938 setzen sie ihren Plan in die Tat um und machten sich auf den Weg. So gehen die Anfänge der Evangelisch-Lutherischen Kirche Boliviens (IELB Iglesia Evangélica Luterana Boliviana) auf die Missionsarbeit dieser Missionaren der Liga de Oración y Misión Mundial (LOMM) aus den Vereinigten Staaten zurück, die am 9. September 1938 in dem Ort Mocomoco, etwa sechs Stunden von La Paz entfernt, ihre Tätig-keit begonnen hatten. Die Missionare der LOMM nahmen zunächst Kontakt zu den Missionaren der Methodisten auf. Sie begannen ihre Arbeit in den Tälern der Zwischenanden, nachdem die Missionskonferenz ihnen dieses Gebiet zugewiesen hatte. Sie gründeten Missionsstationen und später eine Bibelschule. Die Missionsarbeit richtete sich an Menschen indigener Herkunft, vor allem an Aymara, aber auch Quechua und Tieflandindigene, die die Mehrheit der Bevölkerung Boliviens ausmachen. Da Die 1957 gegründete lutherische Kirche Boliviens wurde formell von Bolivianern, faktisch aber von nordamerikanischen Missionaren geleitet. Im Jahr 1969 beschlossen dann 39 Pfarrer lutherischer Gemeinden, eine einheimische Kirche zu gründen. Die erste Generalversammlung der IELB fand 1970 statt erlangte die Kirche ihre staatliche Anerkennung, jedoch war sie nicht mit der katholischen Kirche gleichgestellt. Nachdem die US-amerikanischen Missionare 1972 Bolivien verlassen hatten, wurde die IELB noch im selben Jahr als selbstständige Kirche gegründet. Als die Missionare 1972 das Land verließen, verloren die Missionsstellen ihre Versammlungsräume. Aber die sehr selbstständigen Gläubigen trafen sich unter freiem Himmel, in den Straßen und auf dem Feld trat die IELB dem Ökumenischen Rat der Kirchen bei, ein Jahr später dem Lutherischen Weltbund. Die Kirche ist zudem Gründungsmitglied des Lateinamerikanischen Kirchenrates CLAI. Neben der IELB gibt es in Bolivien seit 1949 eine evangelisch-lutherische Gemeinde deutscher Sprache, mit der regelmäßiger Kontakt besteht. Die Sozialstruktur der IELB Die IELB umfasst 105 Kirchgemeinden und 30 zusätzliche Predigtorte, die sich in 11 Distrikten in den Regionen La Paz, Santa Cruz und Cochambamba y Pando befinden. Ca Mitglieder zählt die Kirche. Davon leben 70% in ländlichen Regionen, insbesondere in benachteiligten und armen Gebieten. 30 % der Mitglieder leben inzwischen in den großen Städten Boliviens, in La Paz, Coch- 30

33 KIRCHE UND GEMEINDE IN BOLIVIEN E. abamba, Santa Cruz und Cobija-Pando. Häufig treibt die Not die Menschen dazu, in die Städte zu emigrieren. Die Integration der Mitglieder, die in die Städte gehen und in die dortigen lutherischen Gemeinden kommen, ist nicht einfach. Deshalb haben die Gemeinden Programme entwickelt, um sich diesen Herausforderungen, insbesondere in Bildungsfragen, zu stellen. Inzwischen sind auch viele Mitglieder nach Spanien, Argentinien, Chile und Brasilien ausgewandert, um da zu arbeiten. Häufig leben sie dort am untersten Rand der Gesellschaft. Diese Migration führt in den ländlichen Gemeinden zu einem spürbaren Mitgliederverlust. 80% der Gemeindemitglieder sind Bauern, Arbeiter und Kleinhändler. Sie alle sind der sozialen Unterschicht zuzuordnen. Von den insgesamt 146 Gemeindeleitern, Laienpastoren und Evangelisten sind nur 26 ordiniert. Es bestehen gravierende Unterschiede zwischen der Arbeit eines Gemeindepfarrers in Bolivien und in Deutschland: Während in Mitteleuropa das Gehalt den Lebensunterhalt garantiert, sind alle Pfarrer der lutherischen Kirche in Bolivien ehrenamtlich tätig und müssen für das eigene Überleben einen zweiten Beruf ausüben. Manche Theologen sind zugleich Abendmahl in der Kirche Santissima Trinidad in El Alto. Schuhmacher, Schreiner, Ingenieure, Buchhalter oder Staatsangestellte. Die Pfarrer sind in der Regel einfache Arbeiter oder Bauern, die ihren Gemeinden in ihrer Freizeit dienen. In La Paz werden sie in Seminaren der Kirche in Bibelkunde, Seelsorge und Predigen fortgebildet. Die IELB ist vielfältig, weil sie multikulturell und mehrsprachig ist. Neben Spanisch wird Aymara, Quechua und Guaraní gesprochen. Jede Gemeinde hat ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Bräuche. Herausforderung Diakonie Die sonntäglichen Treffen der Gemeindemitglieder beinhalten neben den Gottesdiensten und Sonntagsschulen auch Kurse in Hygiene, Haushalt, Familienplanung, Gesundheitsfragen, im Umgang mit Behörden, Alphabetisierung, in landwirtschaftlichen Fragen. Die ländlichen Gemeinden sind Basisgemeinden, in denen das Evangelium einen hohen existenziellen Wert hat für den einzelnen, die Familie und die Dorfgemeinschaft. Mehr als in jedem anderen lateinamerikanischen Land sind die indigenen Völker in Bolivien an den Rand der Gesellschaft gedrängt und leiden unter Ausgrenzung. Auch mit der Präsidentschaft Evo Morales hat sich das nicht fundamental geändert. Trotz dass es zu spürbaren Veränderungen in der bolivianischen Gesellschaft gekommen ist, leidet das Land nach wie vor unter einer schwierigen sozio-ökonomischen und politischen Situation. Das wirkt sich natürlich auch auf die IELB aus. Viele Mitglieder leben von einem halben Dollar pro Tag. Das bedeutet tiefe Armut und die tägliche Sorge ums Überleben. Die Kirche sieht ihre Hauptaufgabe darin, die Menschen in ihrer Identität zu stärken und durch basisorientierte Projekte sicherere Einkommen zu schaffen. Ein Beispiel dafür sind die Gewächshäuser, die Familien in El Alto mit Hilfe der IELB errichten und die dabei helfen, dass sie Gemüse anbauen können und dabei drei bis vier Ernten im Jahr erzielen. Die Hälfte der geernteten Lebensmittel wird in der Nachbarschaft verkauft. Die andere Hälfte dient der gesunden Ernährung. Die IELB sieht sich als inklusive Kirche, in der Frauen, Jugendliche und Angehörige unterschiedlicher Völker ihren gleichberechtigten Platz haben. 31

km Einwohner

km Einwohner 279 Republik Bolivien SÜD-AMERIKA 1.098.581 km2 10.671.000 Einwohner Die Hauptstadt ist Sucre mit 237.480 Einwohnern, während die Regierung ihren Sitz in La Paz hat. La Paz hier leben 757.184 Menschen

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