Atopisches Ekzem Kinderdoktorarbeit am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift Doktorvater: Dr. Rüdiger Werbeck Vorgelegt von Franziska W.

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1 Atopisches Ekzem Kinderdoktorarbeit am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift Doktorvater: Dr. Rüdiger Werbeck Vorgelegt von Franziska W. Dezember 2007

2 INHALTSVERZEICHNIS 1. Einleitung 2. Symptome und Beschwerden 3. Ursache 4. Behandlung 5. Vorbeugende Maßnahmen 6. Quellennachweis 7. Das bin ich 8. Danksagung 9. Widmung - 2 -

3 1. Einleitung Das atopische Ekzem ist eine Hautkrankheit. Sie wird auch als Neurodermitis bezeichnet, dieser Begriff stammt aus dem 19. Jahrhundert, als man noch dachte, dass die Ursache der Erkrankung eine Nervenentzündung ist. Heute wird die Krankheit eher als "atopisches Ekzem" bezeichnet, was übersetzt heißt: "Ohne klar ersichtlichen Grund krankhaft veränderte Haut nicht nur an typischen Stellen". Entsprechend vielfältig sind daher das Erscheinungsbild und auch die Möglichkeiten der Behandlung. Atopisches Ekzem gilt als nicht heilbar, ist aber behandelbar. Sie tritt oft das erste Mal im Kleinkindalter auf, kann aber auch bei Jugendlichen oder Erwachsenen ausbrechen, ohne dass diese zuvor unter Ekzemen gelitten haben. Das Auftreten von Milchschorf bei Säuglingen kann ein frühes Symptom eines atopischen Ekzems sein, es erkranken aber nicht alle Kinder mit Milchschorf später an Atopisches Ekzem. Die Bereitschaft, ein atopisches Ekzem zu entwickeln, ist bei 5-20% der Kinder und 1-3% der Erwachsenen vorhanden. Bei 60% der Patienten tritt die Erkrankung im ersten Lebensjahr auf. Oft sind die ursprünglich Betroffenen als Erwachsene beschwerdefrei

4 Aufbau der Haut - 4 -

5 2. Symptome und Beschwerden Das atopische Ekzem äußert sich bei den Betroffenen in unterschiedlicher Stärke und an verschiedenen Stellen. Die Erkrankung verläuft meist in Schüben von unterschiedlicher Dauer und Heftigkeit, die Schübe treten oft ohne erkennbaren Auslöser auf und enden häufig auch genauso. Das Hauptproblem ist der starke Juckreiz, der oft besonders in der Nacht sehr stark ist, so dass die Betroffenen unter Schlafmangel leiden. Die Haut eines Menschen mit atopischem Ekzem unterscheidet sich von der gesunden Haut dadurch, dass ein gestörter Säureschutzmantel vorliegt. Die Haut ist trocken und empfindlich, oft auch gerötet und rissig. Durch Kratzen entstehen weitere Risse, das Ekzem fängt an zu nässen und häufig entstehen schlimme Entzündungen

6 Typische Stellen für das Auftreten des Ekzems sind Armbeugen, Kniekehlen, Hals- und Gesichtsbereich. Bei Erwachsenen tritt der Juckreiz oft am ganzen Körper auf. Viele Patienten mit atopischem Ekzem leiden zusätzlich unter Allergien, z.b. unter Hausstaub-, Pollen- und Tierhaarallergien. Diese Allergien beeinflussen das Krankheitsbild meist zusätzlich negativ

7 Wenn die Haut erst einmal außer Kontrolle geraten ist, ist sie extrem anfällig gegen Infektionen. Besonders häufig findet man auf der kaputten Haut Bakterien, die auf den nässenden Stellen ideale Wachstumsbedingungen vorfinden. So entsteht eine Kettenreaktion und das Hautbild verschlechtert sich immer mehr. Ebenso anfällig ist die Haut aber auch für den Befall mit Hefepilzen. Schutz der erkrankten Haut vor bakteriellem Befall durch Silbermaterial - 7 -

8 3. Ursache Die Ursachen des atopischen Ekzems sind bislang nicht eindeutig geklärt. Es ist aber erwiesen, dass der Entstehung und Ausprägung das Zusammenwirken von genetischen (vererbten) Faktoren und Umwelteinflüssen zu Grunde liegt. Ist ein Elternteil an dem atopischen Ekzem erkrankt, steigt die Wahrscheinlich, dass auch das Kind erkranken wird. Die Ursache der trockenen Haut ist ein Genfehler. Der Körper kann nicht genug Hautfett produzieren. Um Hautfett herzustellen benötigt der Körper Linolsäure, die mit der Nahrung aufgenommen wird. Um diese Linolsäure in Hautfett umzuwandeln ist ein bestimmtes Enzym nötig. Enzyme sind Eiweißmoleküle, die für den Stoffwechsel unverzichtbar sind. Bei Menschen mit atopischem Ekzem ist die Funktion dieses Enzyms möglicherweise gestört oder verringert. Der Schub wird ausgelöst durch eine überschießende Abwehrreaktion des Körpers gegen zunächst harmlose Stoffe, wie z.b. Nahrungsmittel oder Hausstaub. Auch Streß kann so einen Schub auslösen. Es bilden sich große Mengen Antikörper, die eigentlich schädliche körperfremde Stoffe bekämpfen sollen. Hier wenden sie sich auch gegen die eigenen, sich im Körper befindliche Stoffe. Die Hautzellen schütten den entzündungsfördernden Stoff Histamin aus, wodurch die Abwehrreaktion noch gesteigert wird und der Juckreiz ausgelöst wird

9 4. Behandlung Die Behandlungsformen sind sehr vielfältig und müssen genau auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt werden. Nicht jede Behandlungsmethode wirkt bei allen Betroffenen gleich. Manche Methode kann für den einen lindernd sein und bei einem anderen zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes führen. Bei einem akuten Schub kommen oft zunächst Cortisonpräparate zum Einsatz, meist in Form von Salben oder Cremes, in besonders schweren Fällen auch in Tablettenform. Da Cortison bei längerer Anwendung unerwünschte Nebenwirkungen hat, sollte es nur für kurze Zeit angewendet werden. Bei weniger schlimmen Schüben oder wenn sich das Hautbild schon wieder gebessert hat, helfen Salben mit Harnstoff, der in der Haut Wasser bindet und die Trockenheit bekämpft. Weiterhin bewährt haben sich Zinklotionen, die gut gegen den Juckreiz helfen und kühlend wirken, oder aber auch Lotionen mit Nachtkerzenöl. Ist die Haut bereits mit Bakterien oder Pilzen befallen, helfen infektionshemmende Salben und/oder spezielle Pilzsalben. Bei ganz schweren Infektionen kommt auch ein Antibiotikum zum Einsatz. Gegen den schlimmen Juckreiz hilft ein Antihistamin, das die Ausschüttung von entzündungsförderndem Histamin verhindert. Grundsätzlich ist es wichtig, die Haut auch außerhalb der Schübe zu pflegen, damit die Schutzfunktion gestärkt wird

10 Alternativ oder zusätzlich zu diesen Behandlungsmethoden kann man das atopische Ekzem anders therapieren. Bei Erwachsenen hilft oft die Behandlung mit Akupunktur. Hier werden spezielle Nadeln in bestimmt Hautpunkte eingebracht. Dies hört sich schmerzhaft an, ist es aber nicht. Die Akupunktur soll Blockaden im Körper lösen, das Gleichgewicht der Haut wieder herstellen und die Haut anregen, sich selbst zu heilen. Akupunktur ist ein Teil der traditionellen chinesischen Medizin. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit - auch bei Kindern - ist die Akupressur, hier werden kleine Kügelchen auf die Akupunkturpunkte aufgebracht, die ständig ein wenig Druck auf diese Punkte ausüben. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, verschiedenen Entspannungstechniken zu erlernen, z.b. Autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jakobsen. Diese Methoden eignen sich jedoch bei Kindern nicht unbedingt. So manchen führt der Weg auch zur Homöopathie. Hier wird mit pflanzlichen Mitteln behandelt

11 5. Vorbeugende Maßnahmen Um äußere Reize zu vermeiden, sollte Kleidung aus weichen und glatten Materialien wie Baumwolle oder Seide verwendet werden. Wolle oder synthetische Stoffe reizen die Haut oft übermäßig. Zum Waschen der Wäsche sollte ein mildes Waschmittel ohne Geruchsstoffe benutzt werden. Die Betroffenen selbst sollten keine auslaugenden Bäder nehmen und lieber mit einem mildem Duschöl duschen. Wer dennoch nicht auf ein Bad verzichten möchte, sollte als Badezusatz ein medizinisches Ölbad verwenden, das die Haut nicht austrocknet sondern rückfettend wirkt. Gegen unbewusstes Kratzen - besonders in der Nacht - bei Kleinkindern helfen spezielle Overalls, die mit Füßlingen und Handschuhen versehen sind. Die Fingernägel sollten kurz gehalten werden

12 Zur unterstützenden Behandlung des atopischen Ekzems gibt es viele Ernährungstipps und Diäten. Ob eine besondere Diät tatsächlich hilft, ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Natürlich sollte man bei bekannten Allergien bestimmte Nahrungsmittel meiden. Generell sollte Stress vermieden werden. Auch zu viel positiver Stress, z.b. übermäßige Freude und Aufregung ist nicht gut und kann einen Schub auslösen. Das ist aber alles leichter gesagt als getan. Für manche Betroffenen ist es wichtig, sich mit anderen über die Krankheit auszutauschen. Hier hilft eine Selbsthilfegruppe. Ganz wichtig jedoch ist die Aufklärung der Mitmenschen, die oft glauben, der starke Juckreiz oder der Ausschlag seien ansteckend und die Ursache vielleicht mangelnde Hygiene. Die Betroffenen leiden schon genug unter ihrer Krankheit, da ist eine soziale Ausgrenzung sicherlich nicht förderlich!

13 6. Quellenangabe Onmeda.de Medizin und Gesundheit Wikipedia: Atopisches Ekzem Akupunkturmagazin 4. Quartal 2007 Interview Elfrun Mekbib, Fachärztin für Hautkrankheiten, Hamburg- Langenhorn Bilder und Grafiken: images.google.de Neurodermitis Eigene Erfahrung durch Erkrankung

14 7. Das bin ich Name: Franziska W. Geburtsdatum: Geburtsort: Hamburg Schulbildung: Grundschule seit August 2006 Gesamtschule, 5. Klasse Hobbies: Klavier, Reiten, Segeln 8. Danksagung

15 Ich danke dem Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift und meinem Doktorvater Dr. Rüdiger Werbeck für das Anbieten der Kinderdoktorarbeit. Vielen Dank an meine Mutter Susanne W., die mein Gekritzel in lesbare Worte verwandelt hat und mich bei meinen Recherchen unterstützt hat und beim Interviewtermin für mich mitgeschrieben hat. Mein besonderer Dank gilt auch Ann-Kathrin P., die mir bei der Gestaltung der Kinderdoktorarbeit ganz spontan sehr geholfen hat. Danke!!!

16 9. Widmung Ich möchte diese Arbeit meinem Vater Heinz Joh widmen, der selbst ganz schlaue Bücher über Lebensmittel schreibt und vor allem der beste Papa der Welt ist!!!!