Mehr Lebensqualität im Alter durch regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung
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- Tomas Franke
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Mehr Lebensqualität im Alter durch regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung Vortrag anlässlich der Regionalen Fachkonferenz: NRW Bewegt IN FORM. Bewegung und Ernährung gezielt! am 11. März 2011 in Bielefeld
2 Bewegung, gesunde Ernährung und Alter Gesundheit (nicht nur im Alter) ist zu einem großen Anteil durch verhaltensbezogene Faktoren bedingt. Beispiel: 75% aller kardiovaskulären Erkrankungen sind auf ungesunde Ernährung, mangelnde körperliche Aktivität und Tabakkonsum zurückzuführen. (vgl. Beaglehole 2001, zit. nach Walter 2008, S. 245) Regelmäßige Bewegung und gesundes Essen sind neben sozialen Ressourcen eine wesentliche Voraussetzung für gesundes und kompetentes Altern, Lebensqualität und gesunde Lebenserwartung im Alter. Folie
3 Körperliche Aktivität im Alter? Durch die gezielte Förderung der körperlichen Aktivität lässt sich in jedem Alter und bei jedem Aktivitätsgrad des Lebensstils der Entwicklung von Krankheiten und Beschwerden entgegenwirken (Böhm et al., 2009; Bundesamt für, 2006; bvpg, 2009; Byberg et al., 2009; Kruse, 2006; Rütten et al., 2005; Pate et al., 1995; Rütten et al., 2007) Körperliche Aktivität wirkt biologischen Alterungsprozessen entgegen (Ausgleich altersbedingter Verluste an Muskelkraft, Knochenmasse und Lungenkapazität) (Böhm et al., 2009; Nelson et al., 2007) Folie
4 Bewegung im Alter was, wie, wie oft, wie lang? Murmelgespräch: Bitte tauschen Sie sich kurz mit Ihrem Sitznachbarn/Ihrer Sitznachbarin aus: Was würden Sie älteren Menschen hinsichtlich Bewegung empfehlen? Wie oft sollten ältere Menschen für Ihre Gesundheit körperlich aktiv sein? Welche Bewegungen eignen sich? Wie lange sollten die Bewegungen andauern? Anschließend wollen wir die Ergebnisse kurz im Plenum gemeinsam diskutieren. Folie
5 Bewegung für die Gesundheit Empfehlungen für Ältere (Titze et al. 2010, S. 7f) Um die Gesundheit zu fördern und aufrecht zu erhalten sollten ältere Menschen mindestens 150 min/woche Bewegung mit mittlerer Intensität oder 75 min/woche Bewegung mit höherer Intensität oder eine entsprechende Kombination aus Bewegungen mit mittlerer und höherer Intensität durchführen (idealerweise auf möglichst viele Tage/Woche verteilt). Jede Bewegungseinheit sollte zumindest 10 Minuten dauern. sollten ältere Menschen für einen zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen eine Erhöhung des Bewegungsumfangs auf 300 min/woche mit mittlerer Intensität oder 150 min/woche mit höherer Intensität oder eine entsprechende Kombination aus Bewegung mit mittlerer und höherer Intensität anstreben. Folie
6 Bewegung für die Gesundheit Empfehlungen für Ältere (Titze et al. 2010, S. 7f) Um die Gesundheit zu fördern und aufrecht zu erhalten sollten ältere Menschen an zwei oder mehr Tagen der Woche muskelkräftigende Bewegung mit mittlerer oder höherer Intensität durchführen, bei denen alle großen Muskelgruppen beansprucht werden. sollten ältere Menschen, wenn Sie aufgrund von Beschwerden nicht in der Lage sind, 150 min/woche mit mittlerer Intensität auszuführen, so viel körperlich aktiv sein, wie es die Beschwerden zulassen. sollten ältere Menschen ihr Gleichgewichtsvermögen trainieren, um die Sturzgefahr zu reduzieren Folie
7 Wichtige Hinweise für ältere Menschen und chronisch Kranke Obwohl regelmäßige körperliche Aktivität vielfältige gesundheitliche Vorteile bietet, kann es auch zu unerwünschten Ereignissen kommen. Diese beziehen sich häufig vor allem auf den Bewegungsapparat und (seltener) auf das Herz-Kreislauf-System. Deshalb sollten Frauen und Männer ab 35 Jahren sowie chronisch kranke oder übergewichtige Menschen, die in der Vergangenheit keine Bewegungen mit höherer Intensität durchgeführt haben und nun damit beginnen möchten, dies vor Trainingsbeginn mit einer Ärztin oder einem Arzt abklären, um mögliche Risiken abzuklären und wichtige therapeutische Aspekte zu berücksichtigen. Es bietet sich an, in diesem Kontext einen individuellen "Übungsplan" zu entwickeln, der durchaus von den oben genannten Empfehlungen abweichen kann und der regelmäßig angepasst wird. Quelle: Titze et al. (2010); LIGA.NRW (2010) Folie
8 Gesundheitswirksame körperliche Aktivität (Brehm, 2006; Hollmann/Strüder, 2009; Rütten et al., 2005) Freizeitbezogene Bewegungsaktivitäten (inkl. Gesundheitssport, bzw. der Gesundheit dienende Übungs- oder Trainingsmaßnahmen) Alltags- und arbeitsweltbezogene Bewegungsaktivitäten im Kontext von Erwerbstätigkeit und Arbeiten im Haushalt und Familie sowie zum Zweck des Transports Folie
9 Gesundheitswirksame körperliche Aktivität für Ältere (Titze et al. 2010, S. 7f) zu finden auf der Homepage des Zentrums für Bewegungsförderung NRW unter: oder auf der Homepage des Fonds Gesundes Österreich: Folie
10 Was meinen Sie Wie hoch ist der Anteil der Menschen in Deutschland (über alle Altersgruppen hinweg), der sich ausreichend bewegt? A) ca. 13% B) ca. 27% C) ca. 51% D) ca. 74% E) ca. 92% Quelle: Mensink (2003) Folie
11 Was meinen Sie Wie viel Prozent der Deutschen meinen nicht, dass sie mehr körperliche Aktivität brauchen? A) ca. 12% B) ca. 29% C) ca. 57% D) ca. 75% E) ca. 90% Quelle: Mensink (2003) Folie
12 Weitere Informationen zu Bewegung im Alter: Folie
13 Weitere Informationen zu Bewegung im Alter: Leitfaden Bewegungsförderung 60+ (zweibändig) Folie
14 Zentrale Veränderungen im Alter mit Bedeutung für Nahrungsaufnahme und Ernährungsstatus Körperzusammensetzung (z.b. Muskel-/Knochenmasse, Wassergehalt; Fettgehalt) geringerer Energiebedarf ( Bedarf an Kohlehydraten/Fett/Eiweiß) gleichbleibender/steigender Vitamin-/Mineralstoffbedarf (teilweise auch durch Medikation) Bedarf an Lebensmitteln mit hoher Nährstoffdichte Nachlassender Appetit/verringertes Durstempfinden (z.b. durch veränderten Hormonhaushalt, Sinneswahrnehmung, Kaubeschwerden, Medikamente, Speichelbildung) langsamere Magenentleerung, schnellere Ausschüttung Sättigungshormone ungenügende Verwertung der Nahrungsinhaltsstoffe geringerer Appetit, weniger Durst Gefahr der Mangelernährung sowie der Dehydration Quelle: [Abruf: ] Folie
15 Empfehlungen für eine vollwertige Ernährung der DGE-Ernährungskreis fast ¾ der täglich verzehrten Lebensmittelmenge sollte aus pflanzlichen Lebensmitteln bestehen 1. Getreide, Getreideerzeugnisse, Kartoffeln 2. Gemüse, Salat 3. Obst 4. Milch, Milchprodukte 5. Fleisch, Wurst, Fisch, Eier 6. Fette, Öle 7. Getränke Quelle: [Abruf: ] Folie
16 10 Regeln für gesundes Essen Vielseitig essen Reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln Gemüse und Obst Nimm 5 am Tag Täglich Milch und Milchprodukte; ein- bis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel Zucker und Salz in Maßen Reichlich Flüssigkeit Schmackhaft und schonend zubereiten Nehmen Sie sich Zeit, genießen Sie Ihr Essen Achten Sie auf Ihr Gewicht und bleiben Sie in Bewegung Quelle: [Abruf: ] Folie
17 Weitere Informationen zu gesunder Ernährung im Alter: (gesunde Ernährung) Folie
18 Folie
19 Regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung zwei Seiten einer Medaille Mangel an Bewegung im Alter Mangel an Kalorienverbrauch Mangel an Hunger/Appetit Regelmäßige Bewegung gesteigerter Appetit vgl. Ergebnisse der Paderborner Trainingsstudie (PATRAS) Folie
20 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein Westfalen Dienstgebäude: Westerfeldstraße in Bielefeld Tel.: +49 (0) Folie
21 Projekt PATRAS (Paderborner Trainingsstudie) Hintergrund: Mangelernährung stellt ein zentrales Problem bei älteren und hochaltrigen Menschen dar. Dies trifft auch (und insb.) für Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern zu. Als Ursache gilt unter anderem Bewegungsmangel eines Großteils der Bewohnerinnen und Bewohner. Zielstellung und Zielgruppe: Verbesserung des Ernährungszustandes und der Bewegung bei hochbetagten Menschen in Einrichtungen der Altenpflege. Verbunden damit das Ziel, die Lebensqualität, Selbstständigkeit und das Wohlbefinden sowie die Mobilität von Bewohnerinnen und Bewohnern zu erhalten beziehungsweise zu fördern. Inhalt und Methode/Vorgehensweise: interdisziplinäre Ansatz: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Pflege, Hauswirtschaft und sozialem Dienst in Einrichtung werden innerhalb von zwei Tagen nach einem Ernährungs- und Bewegungskonzept geschult und setzen dann das Programm um. Folie
22 Projekt EuBiA (Ernährung und Bewegung im Alter) Hintergrund: Mangel- und Fehlernährung sowie körperliche Inaktivität stellen zentrale gesundheitliche Risikofaktoren dar und sind insbesondere auch bei älteren Menschen weit verbreitet. Zielstellung und Zielgruppe: Erhalt/Förderung der körperlichen Leistungs-/Funktionsfähigkeit; Sturzprophylaxe; Vorbeugung/Vermeidung von Mangel- und Fehlernährung; Erhalt/Förderung der Lebensqualität und Selbstständigkeit; Zielgruppe: Seniorinnen und Senioren (65-75 Jahre). Teilnehmer an den Kursmaßnahmen sind AOK-Versicherte, die durch Hausärzte mittels eines Screeningverfahrens zielgenau identifiziert wurden. Inhalt und Methode/Vorgehensweise: Die Interventionsmaßnahmen umfassen zwei, aufeinander abgestimmte Programme (Teilprogramm Bewegung und Teilprogramm Ernährung) Folie
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