KLIMAWANDEL in Thüringen
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- Stefanie Dunkle
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1 Beobachteter KLIMAWANDEL in Thüringen 15. Fachkolloquium des Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrums Gotha Dr. Kai Pfannschmidt
2 Status Quo Der Juli 2016 war der 15. Monat in Folge, der bezüglich der globalen Temperatur der Land- und Ozeanoberflächen einen monatlichen Temperaturrekord (seit 1881) aufstellte. In dieser Kategorie löste das vergangene Jahr 2015 das Jahr 2014 als das bisher wärmste ab.
3 Jena (155 m ü. NN, Charakter Stadtklimastation) 2015 DWD-Station im Schillergäßchen registrierte 28 Heiße Tage, davon allein 9 über 35 C. Neuer Hitzerekord mit 38,7 C. DWD-Station Jena Schmücke (937 m ü. NN) DWD-Station auf der Schmücke hatte 3 Heiße Tage, einen neuen Hitzerekord (31,3 C) und eine Tropennacht zu vermelden.
4 2015 Umgeknickter Freileitungsmast durch Gewitterfallböe bei Schkölen (SHK) am Trockengefallene Ilm in Kranichfeld (Ilm-Kreis) am 10. August 2015 Schäden nach Gewitterstarkregen in Rustenfelde im Eichsfeld ( ) Frühlingsstimmung am 20. Dezember 2015 bei Jena
5 2016 Starkniederschlagsereignis am am 29. Mai in Ilmenau Foto: Stadtverwaltung Ilmenau; Andreas Hartmann Tornado in Friedebach (SOK) am 4. September Foto: Thüringer Stormchaser
6 Statistische Bewertung mit Mann-Kendall-Test Trend τ 0,5 0,0 Signifikanz-Level α <0,9 0,9 0,95 0,99 0,999-0,5
7 Jahresmitteltemperatur [ C] D I E E N T W I C K L U N G D E R J A H R E S M I T T E L T E M P E R A T U R 2014 war mit einer Durchschnittstemperatur von 9,8 Grad Celsius das bisher wärmste Jahr seit Beginn der flächendeckenden Temperaturmessung Das Jahr 2015 nimmt dahinter mit 9,5 Grad Celsius den zweiten Rang ein. Das kühlste Jahr dagegen war 1940 mit nur 5,9 Grad Celsius.
8 T M Temperaturanomalie [K] Die Grafik zeigt das gleitende Zwölf-Monats-Mittel der Temperaturanomalie der flächen-gemittelten oberflächennahen Lufttemperatur T M für Thüringen gegenüber dem Durchschnittswert der Periode Diese Größe ist von typischen saisonalen Schwankungen bereinigt und stellt damit einen echten Langzeittrend dar bis 1910 : 7,2 C : 7,6 C Klimatologischen Standardnormalwerte von 1981 bis 2010 : +0,6 K auf 8,2 C 1986 bis 2015 : +0,3 K auf 8,5 C
9 Jahresmitteltemperatur [ C] >3,5 bis 4,0 >4,0 bis 4,5 >4,5 bis 5,0 >5,0 bis 5,5 >5,5 bis 6,0 >6,0 bis 6,5 >6,5 bis 7,0 >7,0 bis 7,5 >7,5 bis 8,0 >8,0 bis 8,5 >8,5 bis 9,0 >9,0 bis 9,5 >9,5 bis 10,0 >10,0 bis 10,5 In den mittleren Regionen ab 300 Metern über NN bis in die Höhenlagen des Thüringer Waldes sind durchgängig im langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 im Vergleich zur Periode mittlere Temperaturerhöhungen von 0,6 Kelvin zu verzeichnen. Im Tiefland unterhalb von 300 Metern liegt die Erhöhung bei 0,7 Kelvin. Bei Betrachtung der 30-jährigen Periode von 1986 bis 2015 wird ersichtlich, dass sich die Erhöhung der Jahresmitteltemperatur fortgesetzt hat. Oberhalb von 600 Metern liegt diese Erhöhung gegenüber der Periode bei weiteren 0,4 Kelvin, in den mittleren Höhenlagen bei 0,3 Kelvin und unterhalb von 300 Metern beträgt die Zunahme 0,1 Kelvin
10 D I E E N T W I C K L U N G A U S G E W Ä H L T E R T E M P E R A T U R K E N N T A G E Mit Hilfe aus der klimatologischen Leitgröße Temperatur ableitbaren Temperaturkenntagen können besonders warme oder kalte Perioden eines Jahres charakterisiert und somit ein Eindruck von der Wärmebelastung bzw. dem Kältereiz in einem Gebiet gewonnen werden. T [ C] Heißer Tag: Tageshöchsttemperatur T max 30,0 C T max 30,0 Sommertag: Tageshöchsttemperatur T max 25,0 C T max 25,0 Hinweis: Die Temperaturen werden in zwei Metern Höhe über dem Erdboden gemessen. 0,0 Frosttag: Tagestiefsttemperatur T min < 0,0 C Eistag: Tageshöchsttemperatur T max < 0,0 C T min T max
11 Heiße Tage [d/a] Heiße Tage [d/a] Höhe über NN [m] < ,5 2,3 0,6 0,2 Thüringen 3, >0 bis 1 >1 bis 2 >2 bis 3 >3 bis 4 >4 bis 5 >5 bis 6 >6 bis 7 >7 bis 8 >8 bis 9 >9 bis 10 >10 bis 11 >11 bis 12 >12 bis 13 >13 bis 14 >14 bis ,7 8,1 4,3 5,0 1,6 1,9 0,8 0,8 5,0 6,0
12 Heiße Tage [d/a] Entwicklung des Flächenmittels der jährlichen Anzahl an Heißen Tagen (T max 30 C).
13 Temperatur [ C] Flächenmittel der Mitteltemperaturen der 10-Prozent wärmsten Tage eines Jahres (die37 wärmsten Tage, Tageshöchsttemperaturen 90 Perzentil, eines Jahres (entspr. extrem heißen Tagen).
14 Eistage [d/a] Eistage [d/a] Höhe über NN [m] < ,2 35,1 58,4 73,0 Thüringen 34, ,4 31,1 52,7 66,3 30, ,8 27,2 42,2 54,3 26,4 14 bis 15 >15 bis 20 >20 bis 25 >25 bis 30 >30 bis 35 >35 bis 40 >40 bis 45 >45 bis 50 >50 bis 55 >55 bis 60 >60 bis 70 >70 bis 80 >80 bis 90
15 Eistage [d/a] Entwicklung des Flächenmittels der jährlichen Anzahl an Eistagen (T max <0 C)
16 Temperatur [ C] Flächenmittel der Mitteltemperaturen der 10-Prozent kältesten Tage (Mittelwerte der 37 kältesten Tage ( 10 Perzentil der geringsten Tagestiefsttemperaturen) der (Jahresübergreifenden) Winter (entspr. extrem kalten Tagen).
17
18 Jahresniederschlag [mm] D I E E N T W I C K L U N G D E S N I E D E R S C H L A G S J A H R E S N I E D E R S C H L A G S M E N G E
19 Jahresniederschlag [mm] >1.600 bis >1.500 bis >1.400 bis >1.300 bis >1.200 bis >1.100 bis >1.000 bis >950 bis >900 bis 950 >850 bis 900 >800 bis 850 >750 bis 800 >700 bis 750 >650 bis 700 >600 bis 650 >550 bis 600 >500 bis 550 Jahresnieder- Höhe über NN [m] schlag [mm] < Thüringen
20 Niederschlag [mm] Niederschlag [mm] Niederschlag [mm] Niederschlag [mm] Frühjahr (M/A/M) Herbst (S/O/N) Sommer (J/J/A) Winter (D/J/F)
21 <300m <600m <750m >750m Zu-/Abnahme [%] Monatsmittel Niederschlag [mm] Entwicklung der Monatlichen Niederschlagsmittel nach Höhenstufen Flächenmittel Thüringen gesamt Höhe über NN
22 Extremniederschläge Trockenperioden
23 Schwellwert Einjährliches Niederschlagsereignis [mm] Anzahl an Ereignissen > Einjährlichen Niederschlagsereignis von >50 >45 bis 50 >40 bis 45 >35 bis 40 >30 bis 35 >25 bis 30 bis 25 >2,5 bis 3,0 >2,25 bis 2,5 >2,0 bis 2,25 >1,75 bis 2,0 >1,5 bis 1,75 >1,25 bis 1,5 >1,0 bis 1,25 >0,75 bis 1,0 >0,5 bis 0,75 bis 0,5
24 Flächenmittel der Anzahl der jährlichen Überschreitungen der Tagesniederschlagsmenge eines Einjährlichen Niederschlagsereignisses der Periode
25 Maximale jährliche 5-Tages- Niederschlagssumme [mm] Flächenmittel der maximalen jährlichen 5-Tage-Niederschlagsmenge
26 Flächenmittel der Anzahl der Trockenperioden (11 aufeinander folgenden Tage mit einer Niederschlagssumme 0,3 mm) im Meteorologischen Frühling und Sommer
27 Flächenmittel der längsten Trockenperiode eines Jahres (max. Anzahl an aufeinander folgenden Tagen mit einer Niederschlagssumme 0,3mm) im Meteorologischen Frühling und Sommer
28 Sonnenscheindauer [h/a] Jährliche Sonnenscheindauer
29
30 Schneedeckentage 20 cm [d/a] S C H N E E D E C K E N T A G E 20 CM Die Kartendarstellung zeigt die mittlere Anzahl an Schneedeckentagen mit einer Schneehöhe von mindestens 20 cm der jahresübergreifenden Winter für den 30-jährigen Zeitraum vom Winter 1985/86 bis zum Winter 2014/15. >90 bis 100 >80 bis 90 >70 bis 80 >60 bis 70 >50 bis 60 >45 bis 50 >40 bis 45 >35 bis 40 >30 bis 35 >25 bis 30 >20 bis 25 >15 bis 20 >10 bis 15 >8 bis 10 >6 bis 8 >4 bis 6 >2 bis 4 2
31 Schneedeckentage 20 cm [d/a]
32 Zusammenfassung Hoch signifikante Trends bei den Veränderungen der Mittel- und Extremtemperaturen und den daraus ableitbaren Temperaturkenntagen Kein Signal bei den Entwicklungen der Jahresniederschlagsmenge und der Niederschlagsmengen in den meteorologischen Jahreszeiten Frühling (M/A/M), Sommer (J/J/A) und Winter (D/J/F). Leicht signifikanter Trend zur Zunahme der Niederschlagsmenge im meteorologischen Herbst (S/O/N). Signifikante Abnahmen der Niederschlagsmengen in den Monaten April und Juni. Signifikante Zunahmen der Niederschlagsmengen in den Monaten Juli und September.
33 Kein Signal bei den Entwicklungen Tagesniederschlagsmengen für Ereignisse mit einem Wiederkehrintervall von einem Jahr. Kein Signal bei den Entwicklungen maximalen jährlichen 5-Tage- Niederschlagssummen. Kein Signal bei den Entwicklungen der Anzahl an Trockenperioden (11 aufeinander folgenden Tage mit einer Niederschlagssumme 0,3 mm). Kein Signal bei den Entwicklungen der Länge von Trockenperioden (max. Anzahl an aufeinander folgenden Tagen mit einer Niederschlagssumme 0,3mm ). Schwach signifikante Zunahme der jährlichen Sonnenscheindauer in Thüringen. Signifikante Abnahmen bei den Tagen mit Schneedeckenhöhen von 1cm, 5cm und 20cm, insbesondere in den Höhenlagen!
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