Überraschung: Barchmann (SPD) doch im Bundestag

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1 Wolfsburger Allgemeine Überraschung: Barchmann (SPD) doch im Bundestag Die SMS kam um 5.33 Uhr, und Achim Barchmann war sofort hellwach: Über die Landesliste hatte der Politiker doch noch den Sprung in den Bundestag geschafft. Sein erster Gedanke: Toll! Durften doch noch auf den Bundestagseinzug anstoßen: Achim Barchmann mit Ehefrau Heidi (r.) und Nicole Tietz. Foto: Hensel Absenderin der frohen Botschaft war Barchmanns Mitarbeiterin Nicole Tietz ( Unser Sohn bekommt gerade Zähne und weckt uns regelmäßig. Mein Mann entdeckte die Nachricht im Internet ), die wenig später mit einem Fläschchen Sekt zum Frühstück beim alten und neuen Bundestagsabgeordneten vorbei schaute. Barchmann war mehr als erleichtert, dass sich die Wahlkampfmühen doch noch gelohnt haben. Wie alle anderen war er vorher sicher: Wenn er den Wahlkreis nicht direkt gewinnt, ist der Sitz in Berlin futsch Platz 19 auf der SPD-Landesliste galt als schier aussichtslos. Doch weil die SPD in Niedersachsen gegen die starke CDU nur ganz wenige Wahlkreise gewann, rückten plötzlich viele Kandidaten über die Liste nach darunter Barchmann. Nun kann ich meine Politik auf europäischer Ebene fortsetzen Wirtschaft, Soziales und der Kampf gegen hohe Jugendarbeitslosigkeit. Bereits am Dienstag reist der 62-Jährige wieder nach Berlin. Große Koalition oder nicht, wie viele Genossen ist Barchmann hin- und her gerissen. Aber wenn man soziale Politik gestalten möchte, geht das eigentlich nur in der Regierung, sagt er.

2 Auch bei der SPD-Unterbezirksvorsitzenden Immacolata Glosemeyer war die Freude riesengroß. Ein SPD-Abgeordneter in Berlin sei dem Stellenwert des Wirtschaftsstandorts angemessen und stärkt natürlich auch uns als Partei. fra Helmstedter Blitz Drei Bewerber ziehen aus dem Wahlkreis in den Bundestag ein Lach, Barchmann und Zimmermann für den WK 51 HELMSTEDT (nj). Am Sonntag hat Deutschland gewählt und somit natürlich auch der Wahlkreis 51 zu dem neben Wolfsburg auch der Landkreis Helmstedt gehört. Die größte Freude dürfte hier wohl bei der CDU herrschen, für die Günter Lach in den Bundestag einziehen darf. Die Wahlbeteiligung lag in diesem Jahr zumindest ein klein wenig höher als bei der letzten Bundestagswahl im Jahr Mit 71,3 Prozent im Landkreis Helmstedt lag sie dabei sogar noch etwas über dem Stadtgebiet Wolfsburg, das ebenfalls zum Wahlkreis gehört. Innerhalb des Landkreises erziehlte die Gemeinde Lehre, mit rund 77 Prozent den höchsten Wert, dicht gefolgt von Velpke, in der zeitgleich Hans Werner Schlichting als Bürgermeister wiedergewählt wurde. Büddenstedt schaffte ebenfalls knapp 76 Prozent dort fand parallel eine Bürgerbefragung zu möglichen Fusionspartnern statt. Die Abstimmungsbeteiligung lag hier bei rund 69 Prozent etwa 68 Prozent der Bürger, also mehr als zwei Drittel, sprachen sich hier für Schöningen und Heeseberg als Verhandlungspartner aus. Somit wird der Rat der Gemeinde in seiner Sitzung am morgigen Donnerstag die Ergebnisse der Bürgerbefragung bewerten müssen und eine Entscheidung darüber treffen, ob man dem Bürgerwillen folgen will, oder andere Argumente findet, die entgegen der Abstimmung für den anderen Verhandlungspartner sprechen denn im Ergebnis wird hiermit die Richtung für die weiteren Fusionsverhandlungen gegeben. Klarer Gewinner der Bundestagswahl wiederum war nicht nur die CDU auf Bundesebene, sondern einmal mehr der Wahlkreis 51, der erneut durch drei Bundestagsabgeordnete vertreten sein wird. Den Wahlkreis gewonnen hatte dabei sowohl in der Erst-, als auch Zweitstimme die CDU, für die Günter Lach nun in den Bundestag einziehen kann. Während das Ergebnis im Norden des Landkreises sehr deutlich für Günter Lach ausging, war in den Wahlbezirken des Südkreises und Schöningen einen doch recht deutliche Stimmung für die SPD und Achim Barchmann zu spüren. Letzterer hatte dabei noch bis in die frühen Morgenstunden um einen Wiedereinzug in den Bundestag bangen müssen. Erst kurz vor sechs Uhr am Montag stand fest, dass Barchmann, der sich auf dem 19. Platz der Landesliste befand, doch noch in den Bundestag einziehen darf. Schneller klar war dies bei Pia Zimmermann von der Linken, die den Wahlkreis 51 in den kommenden vier Jahren ebenfalls im Bundestag vertreten darf. Bemerkenswert ist dabei auch, dass

3 landkreisweit bei den Erststimmen für die kleinen Parteien lediglich Volker Möll für die Grünen überhaupt mehr als fünf Prozent (5,3) erreichte und auch bei den Zweitstimmen die Grünen mit gerade einmal 6,7 Prozent als einzige Fraktion im Bundestag vertreten wären, wenn man das Landkreis-Ergebnis auf das Gesamtergebnis übertragen müsste. Sowohl die Alternative für Deutschland, als auch die FDP, die auf Bundesebene noch knapp an der Fünf- Prozent-Hürde gekrazt hatten, sind im Helmstedter Bereich des Wahlkreises 51 jedoch mit knapp über drei Prozent sehr deutlich außen vor. Auch die Linke, die hier nur 4,8 Prozent erreichte, liegt damit deutlich unter dem Bundestrend. Ebenso entgegen des Bundestrendes ist aber gerade auch im Bereich Helmstedt die SPD mit deutlichen 36,1 Prozent erheblich stärker die CDU mit 39,5 Prozent allerdings etwa gleichauf zum Bundesergebnis von CDU/CSU.

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6 AZ-online, Isenhagener Kreisblatt Feierlaune: Günter Lach (CDU) hat es geschafft / Getrübte Stimmung bei Achim Barchmann (SPD) Ich bin einfach glücklich Wolfsburg. Ich bin einfach glücklich, erklärte der wiedergewählte CDU- Bundestagsabgeordnete Günter Lach auf die Bitte nach einem kurzen Statement. Michalzik Prächtige Stimmung bei der CDU im Holiday Inn: Günter Lach (Vierter von rechts) ließ sich von seinen Mitstreitern feiern. Soeben hatte er die Hände seiner Mitstreiter geschüttelt, die sich in Feierlaune an den Tischen des Clubraumes Coupé 1900 im Wolfsburger Holiday Inn versammelt hatten. Mit tosendem Beifall war er empfangen worden, als er sich, aus Helmstedt kommend, zu den Feiernden gesellt hatte.

7 Achim Barchmann (SPD). Ob man es zugeben will oder nicht, man ist doch angespannt kurz vor der Wahl, erklärte Lach weiter. Hat man alles richtig gemacht, Wichtiges vergessen oder falsch bewertet? Das sei jetzt alles von ihm abgefallen und einer reinen Freude gewichen. Sein großes Ziel in diesem Wahlkampf sei es gewesen, das Ergebnis von 2009 zu übertreffen. Damals habe er gut 39 Prozent gehabt. Die knapp 45 Prozent hielt er für ein überwältigendes Ergebnis: Damit hätte ich nicht gerechnet. Hilfreich war auch die Rückendeckung von der Bundesebene. Von der CDU-Kreisvorsitzenden Angelika Jahns angeführt, feierten seine Mitstreiter Lach. Wilfried Andacht, Wolfsburger CDU-Urgestein, geriet gar ins Schwärmen. Er sprach von unwiederbringlichen Glücksmomenten angesichts der Ergebnisse in Bund und eigenem Wahlkreis. Wir sind froh, dass sich der Wahlkampf gelohnt hat, meinte Andacht, es scheint uns gelungen zu sein, viele Wähler an die Urnen zu locken, die sich zuvor verweigert haben. Für die FDP indes hatte Lach gehofft, dass sie aus eigener Kraft die 5-Prozent-Hürde schaffen würde. Nun müssen sie sich an der eigenen Brust kratzen und sich fragen, was sie verbessern können, meint Lach im IK-Gespräch. Fast beängstigend ruhig war es im Lido im Wolfsburger Hallenbad. Dorthin hatte die SPD zur Wahlkampfparty eingeladen, und die Enttäuschung über das schlechte Ergebnis bundesweit und die Niederlage des eigenen Kandidaten, Achim Barchmann, war förmlich zu greifen. Still und sprachlos waren bereits die SPD-Mitglieder auf der Treppe, die kurz zum Rauchen die Gaststätte verlassen hatten. Wir sind nicht glücklich, weder auf Bundes- noch auf Regionalebene, meinte Barchmann gegenüber dem IK. Eine Prognose, ob er es dennoch in den Bundestag schafft, vermochte Barchmann, der sich auf Listenplatz 19 befindet, gestern nicht zu tätigen.

8 Grafik: KochDie Wahlbeteiligung im Wahlkreis 51 Helmstedt-Wolfsburg, zu dem auch die Samtgemeinde Brome zählt, lag bei 70,9 Prozent. Im Lido verfolgten die Unterbezirksvorsitzende Immacolata Glosemeyer und ihre Mitstreiter die Ergebnisse. Von Rufen des Entsetzens bis hin zu ungläubigem Kopfschütteln reichten die Reaktionen, als die Zahlen aus den einzelnen Wahllokalen auf dem Schirm erschienen. Glosemeyer führte den Ausgang der Wahl im Stimmbezirk auf den bundesweiten Trend zurück, der sich kaum oder gar nicht beeinflussen lasse. Man habe einen sehr ordentlichen Wahlkampf geführt und hätte ein besseres Ergebnis durchaus verdient gehabt. In dieselbe Kerbe hieb Ingolf Viereck, Pressesprecher des Unterbezirks und einst selbst Kandidat für den Posten des Wolfsburger Bürgermeisters. Er sprach von einer Momentaufnahme, die nichts über weitere Meinungsbildung und künftige Ergebnisse aussage. Besonders enttäuscht zeigte sich der SPD-Nachwuchs, der eine Hauptlast im Wahlkampf getragen hatte. Während alles auf Barchmann wartete, der aus Helmstedt kommend zur Party stoßen wollte, hatten die meisten jungen Leute ihren Humor bereits wieder gefunden und nutzten die Gelegenheit, um einfach mal gemeinsam zu feiern. Von Horst Michalzik und Carola Hussak Wolfsburger Rundblick

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