COMPRESSION BULLETIN Robert Stemmer Kompressions-Bibliothek

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1 9 COMPRESSION BULLETIN Robert Stemmer Kompressions-Bibliothek LIFE FOR LEGS In dieser Ausgabe: Anziehverhalten von medizinischen Kompressionsstrumpf- Systemen zur Ulcus cruris Therapie Vier Kompressionssysteme zur Ulcustherapie wurden verglichen. In früheren klinischen Studien war für alle Systeme die Nicht- Unterlegenheit gegenüber Kompressionsverbänden nachgewiesen worden. Compliance hinsichtlich der Kompressionstherapie bei Patienten mit floridem Ulcus cruris venosum. Ergebnisse einer Querschnittsuntersuchung Zwischen 11/2007 und 01/2009 wurde in der eigenen Wundsprechstunde bei 73 Patienten mit Ulcus cruris venosum (Varikose und/oder postthrombotisches Syndrom) im Rahmen einer Querschnittsuntersuchung dokumentiert, ob bei Konsultation eine Kompressionstherapie durchgeführt wurde oder nicht. Schenkel- Kompressionsstrümpfe verbessern die Erholung nach übungsbedingter Muskelschädigung bei jungen, aktiven Frauen Siebzehn weibliche Freiwillige führten mit einer speziellen Technik, die zur Auslösung einer Muskelschädigung beschrieben ist, 10 x 10 Sprünge von einer 0.6m Box durch. Venöse Unterschenkelgeschwüre: Patientenkonkordanz mit der Kompressionstherapie und ihr Einfluss auf Ulkusheilung und rezidiv Die verfügbare medizinische Literatur der letzten 20 Jahre wurde nach Arbeiten zum Thema durchsucht. Physiologische Effekte von graduierten Kompressionsstrümpfen während des Laufens Neun Männer und eine Frau, alle gut trainierte Ironman-Sportler, absolvierten drei 40 - minütige Laufbandläufe (80 +/- 5% maximale Sauerstoffaufnahme) mit Kontrollstrümpfen ( 0 mmhg ), sowie mit Wadenstrümpfen von niedrigem (12-15 mmhg) oder höherem Druck (23-32 mmhg) in doppelblind festgelegter Reihenfolge. Robert Stemmer gründete die Robert Stemmer Bibliothek über Kompressions-Therapie im Jahre Dies ist eine komplette Sammlung von Veröffentlichungen in wissenschaftlichen und medizinischen Journalen. Sie besteht aus folgenden drei Teilen: dem Buch «Kompressionstherapie der Extremitäten», über - arbeitet 1999 durch Robert Stemmer und ergänzt durch neue Literatur. dem Compression Bulletin, das über wichtige neue Publikationen berichtet. dem Inhaltsverzeichnis der Robert Stemmer Bibliothek: 1. Einführung 2. Historische Übersicht 3. Anatomie 4. Rückstrom 5. Kompressionsgrundlagen 6. Mobilisation 7. Apparative Kompression 8. Bandagen 9. Kompressionsstrümpfe 10. Kompressions- und Mobilisationsstrategien Die Bibliothek wird laufend überarbeitet mit neuen Publika - tionen; eine Auswahl davon wird jeweils im Compression Bulletin vorgestellt. Editors Prof. H. Partsch, Wien Prof. E. Rabe, Bonn Co-Editors Dr. Pannier-Fischer, Bonn Dr. B. Partsch, Wien International Advisory Board Asia: S. Hoshino Australia: G. M. Malouf Europe: F. Vin North America: L. Villavicencio South America: E. Brizzio 52. DGP Aachen November 2010 GANZONI & CIE AG Gröblistrasse 8, CH-9014 St.Gallen, Tel. +41 (0) , Fax +41 (0) GANZONI FRANCE SA F Huningue, Tel. +33 (0) F St-Just-St-Rambert, Tel. +33 (0)

2 Willenberg T, Lun B, Amsler F, Baumgartner I Anziehverhalten von medizinischen Kompressionsstrumpf- Systemen zur Ulcus cruris Therapie (Ease of Application of Medical Compression Stocking Systems for the Treatment of Venous Ulcers) HINTERGRUND Das Ziel dieser Studie war die Evaluation des Anziehverhaltens von 2-Komponenten Kompressionsstrumpf Systemen zur Therapie des venösen Ulcus cruris. METHODEN Vier Kompressionssysteme zur Ulcustherapie wurden verglichen. In früheren klinischen Studien war für alle Systeme die Nicht-Unterlegenheit gegenüber Kompressionsverbänden nachgewiesen worden. Der Interface Druck wurde in vitro gemessen im Knöchelbereich durch den Unterstrumpf und durch das ganze Kompressionssystem, zusätzlich die notwendige Kraft um den Überstrumpf auszuziehen ermittelt. Das Anziehverhalten für die vier Systeme wurde in vier Sitzungen von fünf Krankenschwestern beurteilt, die die Strümpfe an ihren eigenen Beinen in verblindeter Weise anzogen. Sie beurteilten das Anziehverhalten mit Hilfe von visuellen Analogskalen (VASs). Kompressionsstrumpf-Systeme gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die verfügbaren Systeme unterscheiden sich sowohl im Anziehverhalten als auch im Anpressdruck der einzelnen Komponenten und des Gesamtsystems. Diese Studie demonstriert diese Unterschiede bei gesunden Krankenschwestern. Studien haben für jedes dieser Systeme die klinische Wirksamkeit gezeigt. Die Frage ob der höhere Druck in einigen der Systeme auch zu einer rascheren Ulkusheilung führt kann nur in vergleichenden Studien an Ulkuspatienten beantwortet werden. Eur J Vasc Endovasc Surg 2010; 40: Kapitel 8, 9, Referenzen/Selbstzitate: 12/0, Studiendesign: Experimentelle Studie, Sprache: en Der Sigvaris Ulcer X Kit erbrachte einen mittleren Druck von 46 mmhg und benötigte eine Kraft von ca N zum Ausziehen. Der mediven ulcer kit brachte den gleichen Druck auf, benötigte aber N zum Ausziehen. Zwei Systeme (SurePress-Comfort und VenoTrain- Ulcertec) erreichten einen Druck von ca. 25 mmhg und erforderten eine Kraft von ca N zum Ausziehen. Die Krankenschwestern beurteilten Ulcer X und SurePress als am einfachsten anzuziehen. Das Anziehverhalten des Ulcertec ist geringfügig schlechter. Der Mediven wurde als schwierig in der Anwendung eingestuft. SCHLUSSFOLGERUNGEN Die Autoren weisen darauf hin, dass es in der Anwendung von Ulkus-Kompressionsstrumpfsystemen an gesunden Beinen deutliche Unterschiede gibt. Nur ein System erbrachte einen hohen Druck und war einfach in der Anwendung. Sie empfehlen weitere Studien zum Vergleich dieser Systeme bei Ulkuspatienten. Dabei sollte auch geprüft werden ob die gefundenen Laborergebnisse mit der Patientencompliance und mit der Ulkusheilung korrelieren.

3 Renner R, Gebhardt C, Simon JC Compliance hinsichtlich der Kompressionstherapie bei Patienten mit floridem Ulcus cruris venosum. Ergebnisse einer Querschnittsuntersuchung (Compliance to Compression Therapy in Patients with Existing Venous Leg Ulcers. Results of a Cross-Sectional Study) HINTERGRUND Die Autoren wollten analysieren, wie viele Patienten zum Zeitpunkt der Erfassung eine Kompressionstherapie durchführten, und mögliche Gründe für unzureichende oder fehlende Kompression eruieren. METHODIK Zwischen 11/2007 und 01/2009 wurde in der eigenen Wundsprechstunde bei 73 Patienten mit Ulcus cruris venosum (Varikose und/oder postthrombotisches Syndrom) im Rahmen einer Querschnittsuntersuchung dokumentiert, ob bei Konsultation eine Kompressionstherapie durchgeführt wurde oder nicht. Dabei wurde anhand klinisch definierter Kriterien vom behandelnden Arzt die Effektivität der Kompressionstherapie eingeschätzt und erfasst, wer den Kompressionsverband angelegt hatte. Bei Fehlen des Kompressionsverbandes wurden die Gründe hierfür dokumentiert. 25 Patienten wurden mehrfach erfasst und gesondert ausgewertet. Bei ihnen wurde überprüft, ob sich in der Compliance zur Kompressionstherapie nach nochmaliger Schulung eine Änderung ergeben hatte. Von den insgesamt 73 Patienten trugen 75% (n = 55) bei der Einmalerfassung ein Kompressionssystem, davon die Mehrzahl mit Kurzzugbinden. In 50% (n = 19) fand sich ein gut gewickelter Verband. Meist (n = 24, 63%) war der Verband selbst angelegt worden. Als Gründe für einen unzureichenden Tragestandard wurden am häufigsten unpassendes Schuhwerk und starkes Übergewicht angegeben. In der Kompressionsstrumpfgruppe war die Anpassung in 91% optimal, der Strumpf wurde fast immer selbst angezogen. 25% (n = 18) führten keine Kompressionstherapie durch. Hier wurde als Grund am häufigsten (n = 11, 61%) eigene Bequemlichkeit genannt. 25 Patienten wurden mehrfach erfasst. Davon zeigten 15 Patienten bei der Kontrolle einen unveränderten Befund, und zwar in 73% eine wiederholt gute Kompression und in 27% eine unverändert schlechte Kompression. SCHLUSSFOLGERUNG Die Autoren folgern, dass bei ungenügender Kompressionstherapie mögliche hindernde Umstände erfragt und beseitigt werden sollten. Bei Patienten ohne Kompressionstherapie sollte durch einfach zu handhabende Möglichkeiten wie Strumpfsysteme versucht werden, sie zur Kompressionstherapie zu motivieren. Schlechte Compliance mit der Kompression ist ein grosses Problem in der Ulkustherapie. In dieser Studie führten 25% der Patienten keine Kompressionsmassnahmen durch. Dies führt zu langsamerer Abheilung und zu einer höheren Rezidivrate. Der Kompressionsverband wurde in 50% als unzureichend angelegt beurteilt. Die meisten dieser Patienten legten den Verband selber an. Bei 91% der Kompressionsstrümpfe wurde der Sitz als optimal eingestuft. Möglicherweise könnte die Compliance mit der Kompressionstherapie bei den Patienten, die ihre Kompressionsmassnahmen selber durchführen mit Kompressionsstrümpfen anstelle von Verbänden verbessert werden. Med Klin 2010;105:1 6. Kapitel 8, 9, Referenzen/Selbstzitate: 15/0, Studiendesign: Querschnitt-Studie, Sprache: de

4 Jakeman JR, Byrne C, Eston RG Schenkel-Kompressionsstrümpfe verbessern die Erholung nach übungsbedingter Muskelschädigung bei jungen, aktiven Frauen (Lower Limb Compression Garment improves Recovery from Exercise-induced Muscle Damage in Young, Active Females) HINTERGRUND Ungewohnte körperliche Aktivitäten können zu übungsbedingter Muskelschädigung führen. Typische Symptome sind gestörte Muskelfunktion, länger anhaltende Muskelschmerzen, herabgesetzte Leistungsfähigkeit und ein gesteigertes Anstrengungsgefühl während der Übungen. ZWECK der Studie war es, die Wirksamkeit von Schenkel-Kompressionsstrümpfen auf die Erholung von übungsbedingter Muskelschädigung nach anstrengender Aktivität zu untersuchen. MATERIAL UND METHODEN Siebzehn weibliche Freiwillige führten mit einer speziellen Technik, die zur Auslösung einer Muskelschädigung beschrieben ist, 10 x 10 Sprünge von einer 0.6m Box durch. Die Teilnehmerinnen wurden in zwei Gruppe randomisiert, eine mit passiver Erholung (n = 9) sowie eine, die sofort nach der schädigenden Übung Schenkelstrümpfe für 12 Stunden erhielt (n = 8). Indirekte Hinweise für eine Muskelschädigung (Muskelkater, Kreatinkinase, konzentrische Knieextensor-Kraft und vertikale Hüpfleistung) wurden vor und nach 1, 24, 48, 72 und 96 Stunden nach der Übung untersucht. Die verwendeten Strümpfe von denen über der Wade ein Druck von durchschnittlich 17,3 mmhg, am Oberschenkel von 14,9 mmhg angegeben wird, wurden sofort nach der Übung für 12 Stunden getragen. Die durchgeführte Übung hatte signifikante Effekte auf alle gemessenen Indices für eine Muskelschädigung. Die Kompression verbesserte den Hüpftest, die Hockübungen, den Kraftverlust bei Knieextension und reduzierten die Muskelschmerzen von durchschnittlich 4,0 auf 2,4 auf einer Visual-Analogue-Skala. Es fanden sich keine signifikanten Effekte auf die Kreatinkinase-Aktivität. DISKUSSION Es wird vermutet, dass der signifikante Effekt auf die Muskelschmerzen auf eine Verringerung des Ödems sowie eines sekundären entzündlichen Prozesses nach dem Muskeltrauma zurückzuführen ist. Dieser Effekt ist für Athleten von praktischer Bedeutung, da sie damit rascher weitertrainieren können. Der mechanische Einfluss der Kompression vermag möglicherweise die oszillatorische Muskelfaser-Verschiebung zu verringern, welche als ein wichtiger Faktor für Leistung und Erholung beschrieben ist. Ein positiver Effekt auf zelluläre Reparation nach Muskelschädigung sowie eine Stabilisierung der Muskelfaser-Anordnung kann vermutet werden. SCHLUSSFOLGERUNG Die Ergebnisse zeigen, dass Kompressionsstrümpfe eine wirksame Strategie für eine raschere Erholung nach übungsbedingter Muskelschädigung darstellen. Eine interessante Studie, welche die Verwendung von Kompressionsstrümpfen nach traumatischen Muskelübungen als eine einfache und nichtinvasive Methode empfiehlt, um die Erholung zu beschleunigen. Üblich sind Sport-Kniestrümpfe, welche nicht erst nach, sondern schon während der Sportausübung getragen werden, was leider nicht Gegenstand der Untersuchungen war. Eur J Appl Physiol Apr 8. [Epub ahead of print]

5 Moffatt Ch, Kommala D, Dourdin N, Choe Y Venöse Unterschenkelgeschwüre: Patientenkonkordanz mit der Kompressionstherapie und ihr Einfluss auf Ulkusheilung und -rezidiv (Venous Leg Ulcers: Patient Concordance with Compression Therapy and its Impact on Healing and Prevention of Recurrence) HINTERGRUND Ziel dieser Studie war eine Übersicht über die verfügbaren Daten zur Häufigkeit und zu Gründen der Nicht-Konkordanz mit der Kompressionstherapie bei Ulcus cruris Patienten sowie deren Auswirkungen auf den Heilungsverlauf. METHODEN Die verfügbare medizinische Literatur der letzten 20 Jahre wurde nach Arbeiten zum Thema durchsucht. Es konnten 10 Studien zur Patientenkonkordanz mit der Kompressionstherapie (Kompressionsstrümpfe oder - bandagen) identifiziert werden. Während die Nichtkonkordanz in den randomisierten und kontrollierten Studien zwischen 2% und 42% lag, war sie in offenen Studien mit 9,7% bis 80% noch deutlich höher. Physische, ästhetische und kosmetische Faktoren, mangelnde Patienteninformation über die Kompressionstherapie, Therapiekosten und Arztprobleme wurden als Gründe für eine schlechte Konkordanz genannt. In sechs weiteren Studien konnte gezeigt werden, dass die Nicht-Konkordanz mit der Kompressionstherapie zur Halbierung der Heilungsrate und zur Verdoppelung der Abheilzeit führen. Zusätzlich war in diesen Fällen die Rezidivrate 2 bis 20 Mal höher. Es ist ein internationaler Konsens, dass die Kompression die Basis der venösen Ulkusbehandlung bildet. Die überwiegende Mehrzahl der Patienten berichtet eine Verbesserung ihrer Beschwerden und Veränderungen unter der Kompressionstherapie 1. Trotzdem ist die Konkordanz selbst bei Patienten mit der schwersten Ausprägung der chronischen venösen Insuffizienz dem Ulcus cruris unzureichend. In der Konsequenz heilen die Ulzera langsamer und rezidivieren eher. Dies bedeutet nicht nur einen Verlust an Lebensqualität für die Patienten sondern auch Mehrkosten für die Allgemeinheit. Alle Anstrengungen müssen unternommen werden um die Konkordanz mit der Kompressionstherapie bei venösen Patienten zu verbessern. International Wound Journal 2009; 6: Pannier F, Hoffmann B, Stang A, Jöckel KH, Rabe E. Prävalenz und Akzeptanz der Therapie mit medizinischen Kompressionsstrümpfen Ergebnisse der Bonner Venenstudie. Phlebologie 2007; 36: Kapitel 8, 9, Referenzen/Selbstzitate: 44/5, Studiendesign: Review, Sprache: en SCHLUSSFOLGERUNGEN Die Autoren schliessen aus diesen Ergebnissen, dass nie Nicht-Konkordanz mit der Kompression das Ergebnis der Ulkustherapie negative beeinflusst und, dass alles getan werden muss um die Konkordanz zu verbessern.

6 Ali A, Creasy RH, Edge JA Physiologische Effekte von graduierten Kompressionsstrümpfen während des Laufens (Physiological Effects of Wearing Graduated Compression Stockings during Running) ZWECK dieser Studie war es, den Einfluss verschieden starker Kompressionsstrümpfe auf physiologische und subjektive Parameter während und nach Laufbandbelastung bei Wettläufern zu untersuchen. MATERIAL UND METHODEN Neun Männer und eine Frau, alle gut trainierte Ironman-Sportler, absolvierten drei 40 -minütige Laufbandläufe (80 +/- 5% maximale Sauerstoffaufnahme) mit Kontrollstrümpfen ( 0 mmhg ), sowie mit Wadenstrümpfen von niedrigem (12-15 mmhg) oder höherem Druck (23-32 mmhg) in doppelblind festgelegter Reihenfolge. Der Andruck der Strümpfe wurde mittels eines Kikuhime Druckaufnehmers oberhalb des Aussenknöchels und an der lateralen Wade gemessen. Der Kontrollstrumpf wurde so konstruiert, dass der Andruck an beiden Messstellen null war. Sauerstoffaufnahme, Pulsfrequenz und Laktat im Blut wurden gemessen. Änderungen der Muskelfunktion, Schmerzen, Tragekomfort vor und nach dem Lauf, Engegefühl und unangenehme Sensationen im Zusammenhang mit dem Strumpftragen wurden vor, unmittelbar nach dem Lauf sowie 24 und 48 Stunden nachher gemessen durch Bestimmung von Kreatinkinase und Myoglobin, Gegenbewegungs-Sprunghöhe, sowie mit Hilfe von Diagrammen bezüglich Schmerz und Druckempfindlichkeit. Die Gruppen zeigten keinen signifikanten Unterschied bezüglich Sauerstoffaufnahme, Herzfrequenz oder Lactatspiegel während des Laufens. Die stärkeren Strümpfe wurden enger und unangenehmer empfunden, während die Null - und Niedrig-Druck-Strümpfe als angenehmer eingestuft wurden. Kreatinkinase, Myoglobin und Sprunghöhe waren höher und die Druckempfindlichkeit war mehr ausgeprägt unmittelbar nach dem Laufen, aber nicht nach 24 und 48 Stunden. Nur 4 Probanden berichteten über Muskelschmerzen in der Erholungsphase. SCHLUSSFOLGERUNGEN Bei den gesunden und gut trainierten Sportlern konnten keine physiologischen Vorteile durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen während oder nach einer Laufbandbelastung gezeigt werden. Die Athleten hatten mit den niedrigeren Druckklassen ein angenehmeres Gefühl beim Laufen. Diese sehr sorgfältige Studie konnte bei Rennläufern keine Verbesserung der sportlichen Leistung durch das Tragen verschiedener Kompressionsstrümpfe unter maximaler Laufbandbelastung nachweisen. Dies steht im Gegensatz zu rezenten Befunden der selben Autorengruppe, die zeigten, dass 10 km-läufer besser im Stande waren, ihre Sprungleistung zu halten, wenn sie niedrige oder mittelgradige Kompressionsstrümpfe trugen im Vergleich zu einem Null-Druck-Strumpf (1). Dies zeigt, dass das Trainingsniveau der untersuchten Probanden und die Belastungsart eine beträchtliche Rolle spielen, sodass die Ergebnisse der vorliegenden Studie nicht verallgemeinert und auch auf weniger gut trainierte Personen und auf weniger intensive Belastungsformen übertragen werden kann. Wie die Autoren hervorheben, ist ein positiver Einfluss von Sport-Strümpfen auf die Muskelerholung und auf ein besseres subjektives Gefühl möglich. Eur J Appl Physiol Mar 31. 1) Ali A. et al. The effect of graduated compression stockings on running performance. J Strength Cond Res 2010: in press

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