Ausbildung zum systemischen Organisationsberater

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1 Ausbildung zum systemischen Organisationsberater Modul 1- Startworkshop Protokoll

2 Tag 1

3 Gregory Bateson Anthropologe und Ethnologe ( ) Information = news of difference, or differences that make a difference Mitbegründer der Gruppe von Palo Alto einer der Kommunikationstheoretiker war später Watzlawick. 3 wichtige Grundsätze: 1. Systeme werden nicht durch die enthaltenen Individuen, sondern durch die Beziehungen (die Kommunikation) zwischen ihnen konstituiert. 2. Jedes menschliche Verhalten hat einen Kommunikationswert. 3. Störungen in den Individuen gehen häufig auf Störungen der Kommunikation zurück. Jede Mitteilung enthält eine Inhalts- und eine Beziehungsebene.

4 Ludwig van Bertalanffy Karl Ludwig von Bertalanffy war einer der bedeutendsten theoretischen Biologen und Systemtheoretiker des 20. Jahrhunderts. Er war Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der New York Academy of Sciences.

5 Heinz von Foerster Physiker (* ) aus Umfeld Freuds Mitbegründer der kybernetischen Wissenschaft, radikaler Konstruktivist Soziale Systeme: keine trivialen Maschinen Betont die Autonomie des Subjekts und seine Fähigkeit zu lernen.

6 Humberto Maturana Biologe und Philosoph (*1928) Erfinder des Konzepts der Autopoiesis Verbindung der Biologie mit der Psychologie: Wir erzeugen die Welt, in der wir leben, buchstäblich dadurch, dass wir sie leben. Gründer des Instituto Matriztico zur wissenschaftsübergreifende Untersuchung der biologischen Grundlagen der Menschheit (Biologie, Philosophie, Psychologie, Soziologie) 5

7 Paul Watzlawick Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Soziologe und Philosoph ( ) Problemlösung 1. und 2. Ordnung Lösung 2. Ordnung: als Neu-Definition des Problemrahmens = oft überraschend und paradox und durchbrechen eines evtl. vorhandenen Teufelskreises. Für Interventionen: Alles was ist, ist erst einmal sinnvoll. Darin dann die Spielregeln erkennen und schließlich durchkreuzen.

8 Niklas Luhmann Soziologe und Gesellschaftstheoretiker ( ) Bestrebt eine Universal-Theorie vorzulegen Unterscheidung von System und Systemumwelt; Systeme können füreinander zu Umwelten werden. Definition der Systemgrenzen Durch Kommunikation ein System in Schwingung versetzen in Eigenresonanz gehen. PC/Mac-Programm nach dem Arbeitsprinzip des Zettelkastens von Niklas Luhmann: Sammlung des Luhmann schen Humors: 7

9 Helmut Willke Rechtswissenschaftler (*1945) Weiterentwicklung der Luhmann schen Systemtheorie Ergänzung um Planungs- und Entscheidungstheorie zur gesellschaftlichen Steuerung von Systemen. staatliche Steuerungskompetenzen werden fortlaufend entwickelt; Komplexität & Dynamik moderner Gesellschaften beschränken deren Wirkung. Einwirkung von Außen auf das System wird durch Autopoiese und die operative Geschlossenheit erschwert. Systeme greifen Rahmenbedingungen als handlungsstimulierend auf à Kontextsteuerung und Systemaktivierung 8

10 Kurt Lewin Sozialpsychologe und Gestaltpsychologe ( ) Begründer der Feldtheorie Individuen zu ändern ist nahezu unmöglich. Das Verhalten von Individuen zu gestalte, geling darüber, dass man die Spielregeln des Feldes ändert, in dem sie sich bewegen. Wandel verläuft in 3 Phasen: 1. Un-freezing: Auftauen von Bestehendem 2. Change: Der Wechsel zum Neuen 3. Freezing: Fixieren des Neuen

11 Maria Selvini Palazzoli Italienische Psychonanalytikerin ( ) aus ihrer Arbeit mit anorektischen jungen Frauen entwickelte sie das Mailänder Modell als systemische Familientherapie Gilt als Entwicklerin der zirkulären Frage In ihren zwei prägendsten Artikel beschreibt sie nicht nur das zirkuläre Fragen, sondern insbesondere auch die Technik der paradoxen Intervention: Paradoxon und Gegenparadoxon Hypothetisieren Zirkularität Neutralität Buch: Palazzoli, M.S. u.a.: Paradoxon und Gegenparadoxon. 11.Auflage Stuttgart (Klett- Cotta)

12 Virginia Sartir Eine der bedeutendsten Familientherapeutinnen à Mutter der Familientherapie ( ) Selbstwert ist der Schlüssel zu allen Phänomenen einer Person Im Familiensystem hat sie 4 negative Kommunikationshaltungen identifiziert: Beschwichtigen ( Ich mach' immer alles falsch ) à Ich muss jeden glücklich machen, damit er mich liebt. Anklagen ( Du machst nie etwas richtig. ) à Niemand schert sich um mich. Solange ich nicht herumbrülle, tut sowieso niemand etwas. Rationalisieren à Ich muss den Leuten zeigen, wie klug ich bin. Logik und gute Gedanken sind das einzig Wahre. Ablenken à Ich werde schon die Aufmerksamkeit bekommen, egal, wie extrem ich mich dafür aufführen muss. Aufstellungsarbeit: Familienskulptur 11

13 Edgar Schein: Dynamik der helfenden Beziehung Chicagoer Schule: symbolischer Interaktionismus (Soziologie) Helfende Beziehung: Interaktion führt zu Status- Erhöhung auf beiden Seiten Gefahren: Zurückweisung & Bedürftig wirken Wichtig: Als Helfer wissen, was beim Beholfenen ausgelöst wird Optimales Ergebnis: Beide haben an Beziehungs- Status gewonnen 12

14 Peter Senge Flugzeugingenieur (*1947), forscht und lehrt am MTI Modellieren sozialer Systeme Organisationsentwicklung ist nicht Folge des individuellen Lernens; sie generiert sich aus der Gestaltung der kollektiven Intelligenz (Emergenz) Buch: Die fünfte Disziplin: Kunst und Praxis der lernenden Organisation. Archetypen von Systemen zeigt Ausstiege aus Teufelskreisen 13

15 Fritz B. Simon Fritz Simon (*1948) Mediziner und Soziologe Tätig als Psychiater, Psychoanalytiker und Familientherapeut. Lehrstuhl an der Universität Witten Herdecke Aktueller Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre Organisationsberatung und speziell von Familienunternehmen 14

16 Matthias Varga von Kibéd Systemisches Denken ist eine Auffassung, die... auftretende Phänomene eher in den Zusammenhängen der Elemente des Systems sieht, als in den Eigenschaften der Elemente des Systems. 15

17 Claus-Otto Scharmer Sozialwissenschaftler und Aktionsforscher Begründer der Theory U Einführung des Presencing-Konzepts Beschreibung der Grammatik des sozialen Feldes Unterscheidung der Stufen des Zuhörens Modell der Reifegrade in Organisationen Aufmerksamkeit auf die Stimmen der Bewertung, der zynischen Kommentierung und der Angst