Posttraumatische Störungen bei Migrantinnen und Migranten
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- Dörte Becker
- vor 7 Jahren
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1 Symposium Migration und Medizin Kantonsspital Baden 25. Februar 2016 Posttraumatische Störungen bei Prof. Dr. med. Urs Hepp Chefarzt Psychiatrie & Psychotherapie Psychiatrische Dienste Aargau AG (PDAG)
2 Prävalenz von psychischen Störungen bei Migranten (CH) Anerkannte Flüchtlinge Illegale Migranten Arbeits- Migranten Migranten mit Aufenthaltsbew. PTSD 54% 41% 6% 17% 8% Depression 85% 42% 48% 17% 11% Asylsuchende Angststörung 63% 39% 47% 13% 14% Heeren et al. (2014) Comprehensive Psychiatry; 55:
3 Unterschiedliche Formen von Traumatisierung Typ-I Trauma Einmalig / zeitlich begrenzt Akzidentielle Traumata Unfälle (kurzdauernde) Katastrophen Interpersonelle (man made) Traumata Vergewaltigung Raubüberfall Typ-II Trauma Wiederholt / langdauernd (Anhaltende) Natur- Katastrophen Sexueller Missbrauch Körperliche / psychische Misshandlungen Vernachlässigung Folter Nach Landolt modifiziert
4 Typ I Trauma Arnold Odermatt, Polizeifotograph
5 Typ II Trauma
6 Folgen psychischer Traumatisierungen Unspezifische Folgen Spezifische Folgen Anpassungsstörungen Depression / Angst Somatoforme Störungen Posttraumatische Belastungsstörung Komplexe posttraumatische Belastungsstörung Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung
7 Posttraumatische Belastungsstörung (DSM V) Kriterium A Kriterium B Kriterium C Kriterium D Kriterium E Trauma Symptome des Wiedererlebens Vermeidung Negative Veränderungen in Kognition und Stimmung Hyperarousal
8 Probleme bei der Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund Anhaltende Angst / Misstrauen / Unsicherheit Sprachprobleme Kulturelle / religiöse Unterschiede Anderes Krankheitsverständnis
9 Probleme bei der Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund Anhaltende Angst / Misstrauen / Unsicherheit Bei der Therapie von PTSD ist das Vermitteln von Sicherheit entscheidend wichtig Solange Bedrohung andauert, Therapie kaum möglich Anhaltende Bedrohungen z.b. durch drohende Ausschaffung, andauernde Misshandlung / häusliche Gewalt, fremdenfeindliche Übergriffe in der CH Bedrohung von Angehörigen im Heimatland
10 Probleme bei der Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund Sprachprobleme Stolpersteine bei der Arbeit mit Übersetzern Traumatische Erlebnisse sind schon in der Muttersprache schwer zu verbalisieren Nie Kinder als Übersetzer (miss-) brauchen
11 Probleme bei der Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund Kulturelle/religiöse Unterschiede Probleme / Hemmungen über persönliche Themen zu sprechen Themen wie Gewalt und sexuelle Misshandlungen sind ohnehin schambesetzt
12 Probleme bei der Behandlung von Menschen mit Migrationshintergrund Anderes Krankheitsverständnis ARZT APOTHEKE
13 Take Home Messages Posttraumatische Belastungsstörungen häufig bei MigrantInnen (unspezifische) Angststörungen und Depression noch häufiger Therapie schwierig, solange keine sichere Situation (z. B. drohende Ausschaffung) Sprachliche und kulturelle Barrieren erschweren Therapie Cave Benzodiazepine - Abhängigkeit
14 Herzlichen Dank für Ihr Interesse! Prof. Dr. med. Urs Hepp Chefarzt Psychiatrie & Psychotherapie Psychiatrische Dienste Aargau AG (PDAG)
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