Abschlussbericht Projekt Spurensuche
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- Pia Messner
- vor 7 Jahren
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1 Abschlussbericht Projekt Spurensuche Im Gespräch mit den Großeltern während des Oma-Opa-Tages kam die Frage nach dem Alter der Einrichtung und deren Vergangenheit auf. Diese Idee haben wir aufgegriffen und haben uns gemeinsam mit den Kindern auf Spurensuche begeben. Diese Spurensuche wurde unterstützt von der swb und einem privaten Sponsor. Unser Ziel war es möglichst alle Kinder an diesem Projekt zu beteiligen, alle Bildungsbereiche anzusprechen und so viel wie möglich über unseren Kindergarten zu erfahren. In einer Kinderversammlung stellten wir den 3-6 Jährigen die Frage: Kann ein Kindergarten Geburtstag haben? Die Kinder waren der Meinung ja und wir überlegten gemeinsam, was zu einem Geburtstag dazugehört. Folgende Ideen hatten die Kinder: - Geburtstagslied singen - Karten schreiben - Kerzen anzünden - Geschenke - Feier. Diese Themen haben wir aufgegriffen, um uns mit dem abstrakten Begriff Geburtstag auseinanderzusetzen. Es wurden nach Anleitungsvorlagen selbständig Geburtstagskarten erstellt. Die Kinder lernten ein neues Geburtstagslied, wie und womit eine Kerze angezündet werden kann und die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen. Die Lesepatin hat den Kindern Kinderbücher zu dem Thema vorgelesen. Die Geschichten wurden von den Kindern dann nacherzählt. Parallel dazu haben die Kinder im Schulkinderprojekt von Ihren Geburtstagen und Erlebnissen erzählt. Daraus entstand die Idee, diese Geschichten aufzuschreiben und jedes Kind erstellte für sich ein Geburtstagsbuch. Beim Erzählen über den eigenen Geburtstag, stellten die Kinder fest, dass viele in verschiedenen Monaten Geburtstag haben. Mit dem Lied Die Jahresuhr wurden daraufhin spielerisch die Monate gelernt. Außerdem wurden mit den Kindern nicht bekannte Geburtstagsspiele gespielt. Ein weiteres Thema wurde die Feststellung der Kinder, dass der Kindergarten schon alt aussieht. Sie setzten sich mit dem Thema alt und neu in folgender Form auseinander. Sie stellten fest, dass Piraten etwas Altes sind, die es ihrer Meinung nach heute nicht mehr so, wie sie
2 in ihrer Vorstellung existieren, gibt. Es kam die Idee auf, eine Schatzsuche zu veranstalten, um das Haus nach alten Dingen abzusuchen. Hierfür musste ein Piratenschiff aus Turnbänken, Postern und Bettlaken in der Bewegungshalle gebaut werden. Es fehlte noch eine Flagge. Außerdem ist ein Pirat ohne Augenklappe kein Pirat. Also wurde im Atelier diskutiert, gemalt, geschnitten und geschminkt, bis jede Piratin und jeder Pirat eine Augenklappe hatte. Die Flagge wurde am Schiff befestigt und nun konnte die Fahrt losgehen. Auf einer Insel angekommen fanden sie eine Schatzkarte mit der sie sich auf die Suche nach alten Dingen machen konnten. Sie entdeckten z.b. alte Türen, Heizkörper an denen die Zeit Spuren hinterlassen hat. Großeltern, Eltern und Kolleginnen brachten ein paar Gegenstände von früher mit und stellten sie auf einem Anitquitätentisch aus. Nun wollten die Kinder selber Spuren hinterlassen. Ihre Ideen waren Hand- und Fußabdrücke auf Bettlaken zu bringen. Fahrrad- und Rollerspuren in Pfützen waren der Auslöser für das Einfärben von Fahrrad- und Rollerreifen, um auf Bettlaken farbige Reifenspuren zu drucken. Gefärbte Hände und Füße hinterließen ebenfalls auf Bettlaken ihre Spuren.
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4 Ein weiteres Thema waren alte Spiele. Was haben die Eltern und Großeltern früher gespielt? Den größten Eindruck hat das Spiel Hinkelapinkel hinterlassen. Beim Tefefonbau wurde den Kindern vermittelt, dass früher viel Spielzeug selbst gebaut wurde, während heute alles fertig zu kaufen ist. Früher gab es auch Dinosaurier. Die Fragen der Kinder waren folgende: - Warum sind die Dinosaurier gestorben? - Gab es da schon Affen? - Gibt es auch Schwimmsaurier? Im Miniprojekt zum Thema Saurier haben die Kinder berichtet, was sie alles von Sauriern wissen. Es wurden Bücher zum Thema angesehen, ein Fingerspiel gelernt, Bewegungsspiele wurden in Saurierspiele umgewandelt und mit einem selbst hergestellten Sauriermemory gespielt. Mittlerweile hingen an den Wänden neben den selbstproduzierten Werken auch Fotos der Einrichtung von früher und heute. Eine Kollegin stellte mehrere Licht-an-Bilder her, auf denen zum Beispiel ein altes und ein neues Foto der Einrichtung verglichen werden können.
5 Mittlerweile hatten die Hortkinder durch Recherchen im Stadtarchiv herausgefunden, dass das Haus im Jahr 2008 hundert Jahre alt wird. Da die 3-6 Jährigen mit dem Begriff Hundert nicht viel anfangen konnten, wurde er zum Thema. Es sollte ein Bild entstehen, auf dem die Menge Hundert mit Knöpfen dargestellt werden. Kein Kind konnte bis Hundert zählen. Was tun? Mehrere Kinder konnten bis zehn zählen, eines sogar die Zehner. Also wurden 10er Haufen mit Knöpfen gemacht, bis es 10 Haufen waren und somit 100 Knöpfe vor ihnen lagen. Mit diesen Knöpfen wurde eine symbolische Hundert in Bildform erstellt. Sie machten dann zum
6 Vergleich Knopfhaufen mit der Zahl ihres Alters und stellten fest, dass Hundert ganz schön viel ist. Anschließend wurde das Haus von den Kindern vermessen, und zwar wie viel Füße das Haus lang und breit ist. Sie fertigten zwei Bauzeichnungen, in die die Schrittmaße eingetragen wurden, an und bauten die Einrichtung aus verschiedenen Materialen (Pappkarton, Pappmachee) nach. Auch die Hortkinder haben das Thema Spurensuche in ihrer Kinderversammlung besprochen. Die Frage war: Woher bekommen wir Informationen? Folgende Ideen hatten sie: - Kolleginnen, die früher in der Einrichtung gearbeitet haben, ausfindig zu machen. - Ältere Menschen zu finden, die die Einrichtung als Kinder besucht haben. - Von der Hortkollegin wurde das Stadtarchiv ins Gespräch gebracht. Im Rahmen des Ferienprogramms haben sie das Stadtarchiv besucht, neues Archivmaterial mitgebracht und das schon vorhandene damit ergänzt. Über ihre Spurensuche fertigten sie Protokolle an. Des Weiteren haben sie eine ehemalige Mitarbeiterin eingeladen, interviewt und die Aussagen protokolliert. In der Einrichtung wurden sie im nicht mehr genutzten 2. Stockwerk des Gebäudes fündig. In diesen ehemaligen Zimmern der Auszubildenden fanden sie z.b. alte Zeichnungen, Karten, alte Bierflaschen usw., staunten wie die Menschen früher gelebt haben. Außerdem wurden im Büro alte Fotos gefunden. Mittlerweile hatten die Hortkinder einiges zusammengetragen und eine eigene Dokumentation gefertigt. Diese wurde, wie die anderen Produkte an den Flurwänden ausgehängt, so dass wir mit dem zusammengetragenen Archivmaterial schon einiges vorweisen konnten. Herausgefunden haben wir, dass das Haus 1908 gebaut wurde. Die zweite Frage, wie lange die Einrichtung ein Kindergarten ist, konnte noch nicht genau geklärt werden. Wir vermuten auf Grund der bisherigen Ergebnisse, vor 60 Jahren. Die Ergebnisse der Spurensuche sollten auf dem Sommerfest den Eltern, Kindern, Vertretern des Amtes für Jugend, Familie und Frauen, dem Vertreter/der Vertreterin der swb als Sponsor sowie einem weiteren Sponsor und der Presse vorgestellt werden. Leider viel das Fest wegen
7 des schlechten Wetters aus, so dass dem Stadtrat Herrn Grantz, der Vertreterin der swb und der Presse die Ausstellung in einer kleinen Runde vorgestellt wurden. Wir haben vor, das angelegte Projektbuch auch in Zukunft weiter zu führen und hoffen auf weitere Materialien von Ehemaligen, um doch noch den Geburtstag des Kindergartens zu erfahren.
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