Auslandsfamulatur. Bangkok Hospital Samui Koh Samui, Thailand

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1 Auslandsfamulatur Bangkok Hospital Samui Koh Samui, Thailand (3. Februar 28. Februar 2014) Daniel Oberndorfer Studienrichtung O202 Medizinische Universität Graz, 10. Semester Förderungsprogramm für selbst organisierte Auslandsfamulaturen Kontaktperson: Dr. Antika Klein Kostenübersicht: - Flug: Emirates (München Dubai Bangkok und retour) 550 Euro Bangkok Airways (Bangkok Koh Samui und retour) 230 Euro - Unterkunft für 4 Wochen ca. 170 Euro - Visum: bis 30 Tage keines nötig, darüber hinaus ca. 50 Euro - Impfungen (Diphterie/Tetanus, Polio/Pertussis) ca. 50 Euro

2 Kontaktaufnahme: Die erste Kontaktaufnahme meinerseits via fand ca. Anfang Oktober 2013 statt, da ich mich erst relativ kurzfristig entschloss, mir die Semesterferien im Februar 2014 mit einer Auslandsfamulatur etwas aufzuwärmen. Nach mehreren wiederholten Kontaktversuchen kam wider Erwarten nach ca. einem Monat (!) die Zusage für einen Famulaturplatz im Bangkok Hospital Samui (BHS) von bis An dieser Stelle gleich ein erster Tipp: Bemüht euch um eine relativ frühzeitige Kontaktaufnahme mit dem Krankenhaus, das erspart einiges an Kopfzerbrechen, da die für Famulanten zuständige Ärztin Dr. Antika Jaqueline Klein sehr oft auf Reisen ist. Nachdem wieder einen Monat später endlich die offizielle Einladung des BHS in meinem postfach eingetrudelt ist und die Voranrechnung auch erledigt war, begann ich mit den Reisevorbereitungen. Reiservorbereitungen: Da es bereits Dezember war, wollte ich so schnell wie möglich gleich das wichtigste erledigen: den Flug. Zu meinem Erstaunen und entgegen den Erfahrungsberichten meiner Vorgänger, bot sich mir ein generell sehr niedriges Preisspektrum. Als günstigster Anbieter (550 Euro) stellte sich Emirates heraus, worauf ich gleich meine Flüge von München nach Dubai und von dort aus nach Bangkok buchte. Zu erwähnen wären vielleicht 50 bis 100 Euro Aufpreis wenn man ab Wien fliegen möchte. Wer aber die Möglichkeit hat, günstig nach München zu kommen (Familie, Freunde), sollte sich diesen Aufpreis sparen. Danach noch den Flug von Bangkok nach Koh Samui und zurück mit Bangkok Airways gebucht (ca. 230 Euro), womit die größte Hürde, nämlich die Distanz, zumindest buchungstechnisch überwunden war. Zum Thema Visum: In Thailand benötigt man für einen 30 Tage Aufenthalt KEIN Visum. Da ich aber genau 31 Tage dort verbrachte, musste wohl oder übel ein Visum her. Das Visum selbst kostete 30 Euro, aber die Tatsache, dass man seinen Pass und einige Dokumente per Einschreiben inkl. Rücksendeschein zum thailändischen Konsulat nach Wien schicken musste, schlug sich mit insgesamt 50 Euro nieder. Bis der Pass und das Visum wieder aus Wien zurück waren dauerte es ca. 2-3 Wochen. Als 4-wöchige Unterkunft wählte ich ein von Dr. Antika Klein empfohlenes Appartement aus (Joy Residence; das mir lediglich 3 Minuten Fußweg zum Krankenhaus bescherte; die Gehzeit zu Strand etc. zeigte sich mit knapp 10 Minuten auch überschaubar.

3 Falls man diese Unterkunft ernsthaft in Betracht ziehen sollte, landet man definitiv einen Glückstreffer! Für knapp 170 Euro pro Monat/Person präsentiert sich einem eine überaus gepflegte, saubere und neuwertige Bleibe mit schönem Pool und kleinem Restaurant ein absoluter Preis-Leistungs-Tipp! Außerdem sollte man beim Buchen (bevorzugt per Telefon oder SMS, s werden auch dort mit enormer Zeitverschiebung oder gar nicht beantwortet) erwähnen, dass man im BHS ein Praktikum macht und die Unterkunft von Dr. Antika Klein empfohlen wurde, wodurch sich sowieso schon niedrige Preis nochmals um eine promotion rate reduziert. Anreise / Ankunft: Nachdem schließlich alle relevanten Buchungen und Reservierungen erledigt waren, ging es dann am Donnerstag dem endgültig los. Von München aus startete die Boeing 777 mit einer kleinen Verspätung Richtung Dubai. Nach ca. 6 Stunden Flug dort angekommen, stand mir eine 9-stündige Wartezeit bis zu meinem Anschlussflug nach Bangkok bevor, die sich am Dubai International Airport ganz gut ertragen ließ; unter anderem auch, da Dubai als Zwischenstopp gleich mal als Vorbereitung auf die tropischen Temperaturen in Thailand verstanden werden kann. Nun ging es wiederum mit einer Boeing 777 weiter Richtung Bangkok. Wieder 6 Stunden später am Suvarnabhumi Airport in Bangkok angekommen, war der Großteil meiner Anreise erledigt. Vor mir lagen nur noch weitere 6 Stunden Wartezeit und dann schließlich noch der einstündige Flug nach Koh Samui, worüber durch den langsam eintretenden Jetlag sehr froh war. Nach der Landung mit Bangkok Airways auf Koh Samui schnappte ich mir ein Sammeltaxi (generell SEHR zu empfehlen, da sich der Preis deutlich reduziert umso mehr Personen auf einmal befördert werden) und trat die letzten 10 Minuten meiner Anreise an zum Appartement. Dort angekommen, gings gleich mal 6 Stunden ins Traumland, was nach einer Anreisedauer von ca. 1,5 Tagen erst mal als obligatorisch anzusehen ist. So hatte ich schließlich noch den halben Samstag und den ganzen Sonntag übrig, bevor es dann am Montag ab zur Famulatur ging. Generell ist eine ein- bis zweitägige Akklimatisationszeit anzuraten; ich persönlich hatte in den ersten zwei Tagen ein bisschen mit der plötzlichen Umstellung auf tropische Temperaturen zu kämpfen.

4 Famulatur im Bangkok Hospital Samui: Nachdem das Wochenende schneller vorbei ging als mir lieb war, machte ich mich Montagmorgen um 9 Uhr auf den Weg Richtung Krankenhaus. Nach knapp 5 Minuten Fußmarsch dort angekommen, wurde ich bereits von einer Kollegin von Dr. Klein empfangen, die mich als erstes auf einen Rundgang durch das gesamte Gelände mitnahm. Danach schnell den weißen Mantel aus der Wäscherei besorgt und schon war ich mittendrin im Geschehen. Prinzipiell waren meine Mitfamulantin und ich im Surgery Department sowie im Emergency Department eingeteilt, wo wir auch die meiste Zeit verbrachten. So konnten wir vom Eintreffen eines Notfalls, über die Erstversorgung, bis hin zu einer eventuellen chirurgischen Intervention an allen Versorgungsschritten teilhaben. Natürlich konnten wir auch einen Blick auf andere Departments wie beispielsweise Pädiatrie, Orthopädie, Innere Medizin und Radiologie werfen und dort dem Alltag beiwohnen. Da das BHS ein Privatkrankenhaus ist und somit primär auf die Versorgung von Touristen ausgerichtet ist, wurde uns auch eine kleine Nebenaufgabe zu Teil, nämlich die eines Übersetzers. So wurden wir von allen Departements immer dann gerufen, wenn es sich um deutschsprachige Patienten (ca. 50 %) handelte, die der englischen Sprache nicht mächtig waren. Im Zuge dessen konnten wir auch detaillierte Anamnesen quer durch alle dort vertretenen Fachrichtungen erstellen, Vorschläge zur weiteren Behandlung einbringen und schließlich auch endgültige Therapiepläne erstellen. Meistens schlossen wir uns dem einzigen Neurochirurgen der Insel, Dr. Apirat Cheeppensuk an, der sehr um uns bemüht war und auch einige Jahre in Deutschland verbracht hatte. Da ins Bangkok Hospital Samui alle touristischen Fälle der gesamten Insel und der etwas kleineren Nachbarinseln zur Behandlung gebracht werden, präsentierte sich uns eine breite Variation an Fällen angefangen von alltäglichen Abschürfungen und Hämatomen durch Mopedunfälle, über Fälle von Influenza und Dengue Fieber, bis hin zu Teilamputationen von Gliedmaßen war alles vertreten leider auch 2 Todesfälle. Unsere Arbeitszeiten konnten wir uns relativ flexibel einteilen, ratsam wäre ein Beginn in den frühen Nachmittagsstunden bis ca. 22 Uhr, da sich in diesem Zeitraum die meisten interessanten Fälle ereignen.

5 Land & Leute: Schon bei der Ankunft auf Koh Samui kristallisieren sich sehr schnell die großen kulturellen Unterschiede zu unserer europäischen Lebensweise heraus. Es läuft alles mindestens 2 Gänge gemächlicher und ruhiger ab, vor 9 Uhr morgens sieht man selten Umtrieb auf den Straßen. Die Mentalität der Thais schreibt quasi vor, dass für Probleme keine Lösung gesucht wird, das Problem wird schlicht und einfach ignoriert, was sich in vielerlei Aspekten, positiv sowie auch negativ (z.b. Umweltverschmutzung), manifestieren kann. Prinzipiell kommen Thais anderen Menschen immer mit einem Lächeln auf den Lippen entgegen Gastfreundschaft wird hier groß geschrieben, obwohl es in puncto Kommunikationsfähigkeit einiges an Nachholbedarf gibt. Der Großteil der Thais spricht kein Englisch, Fremdsprachen sind in Thailand ohnedies nicht gängig, maximal Personen die über einen hohen Bildungsstand verfügen oder im Tourismus tätig sind sprechen Englisch, wobei es natürlich auch Ausnahmen gibt. (bestes Beispiel: Rezeptionistin (!) der Joy Residence) Auch mit kleinem Budget lässt sich auf Koh Samui gut leben, für ein ausgiebiges Essen zu zweit mit Getränken in einem schönen Restaurant zahlt man umgerechnet ca. 10 Euro, Mittagessen konnten wir im Krankenhaus umsonst, alle 20 Meter findet man entweder einen Seven-Eleven oder einen Family Mart, wo man das nötigste zum Überleben bekommt. Zur Fortbewegung auf der Insel eignet sich am besten ein Roller/Moped, die alle 200 Meter zu einer Miete von ca. 200 bis 250 Baht/Tag (ca. 5-7 Euro) angepriesen werden. Besondere Vorsicht ist jedoch einerseits beim Anmieten an sich, andererseits beim Fahren auf Koh Samui geboten. Fahrbare Umsätze sollten nur bei zugelassenen Gesellschaften gemietet werden, da man in Falle eines Unfalls meist bei den etwas dubiosen privaten Anbietern auf den Kosten sitzen bleiben kann obwohl eine Unfallversicherung abgeschlossen worden ist. Ein anderes Thema ist das Fahren auf der Insel, besonderes in Kombination mit der Ringstraße, die um die gesamte Insel führt. (in Asien bekannt als Todesstraße bezogen auf die Anzahl der Unfallopfer pro Kilometer). Abgesehen von den zu Europa unterschiedlichen und komplett chaotischen Verkehrsverhalten auf Thailands Straßen, fahren Einheimische sowie Touristen trotz eigentlicher Helmpflicht und Alkoholverbot am Steuer fast ausnahmslos ohne ersteres und oft ohne Beachtung von zweiterem, was während meiner Zeit als Famulant zu den oben erwähnen Todesopfern geführt hat im Durchschnitt sterben pro Tag zwei Menschen alleine an den Folgen von Mopedunfällen auf der Insel.

6 In den letzten 20 Jahren wurde Koh Samui mehr und mehr Ziel des Massentourismus, was sich an der vielbefahrenen Ringstraße rund um die Insel und an den aus dem Boden schießenden Touristenresorts bemerkbar macht. Nichts desto trotz kann man als Individualtourist den malerischen Dschungel, glasklare Wasserfälle, viele ruhige fast menschenleere Strandabschnitte (Tipp: Westküste), Inselhopping und vieles mehr entdecken, wenn man sich darauf einlässt. Ein unvergessliches Erlebnis war meine Zeit dort ohne jeglichen Zweifel. Chaweng Beach Koh Tao

7 Bangkok Hospital Samui Bangkok Hospital Samui