Aktuelle Entwicklungen bei Jobbörsen Weniger Jobsuchende, dennoch mehr Traffic

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1 Aktuelle Entwicklungen bei Jobbörsen Weniger Jobsuchende, dennoch mehr Traffic Nach der Krise haben sich die Jobbörsen schnell wieder erholt. Die Zahl der Online-Stellenanzeigen erreicht teilweise Rekordniveau. Ausruhen können sich die großen generalistischen Jobbörsen, die Konkurrenz von Spezialisten und regionalen Anbietern bekommen, aber nicht. Mit der Besserung der Arbeitsmarktlage sinkt nämlich die Zahl der aktiv einen Job Suchen den. Die Jobbörsen versuchen unter anderem, über die Social Media ihre Reichweite zu erhöhen. Dem dienen auch neue Kooperationen mit Medienpartnern und zusätzliche Angebote für Kandidaten und Recruiter. Für Tobias Kärcher ist das Ende der klassischen Online-Jobbörsen eingeläutet. Die Recruiter werden nicht mehr einsehen, warum sie bei den Jobbörsen für eine Stellenanzeige so viel bezahlen sollen, sagt der Marketingleiter von atenta in Hamburg. In digitalen Netzwerken könnten die Arbeitgeber für ihre vakanten Positionen selbst werben und Jobsuchmaschinen die Stellenangebote anschließend für einen Bewerber ausfindig machen, meint Kärcher. Das Unternehmen atenta selbst bietet als eine auf Recruiting spezialisierte Softwarefirma ihren Kunden an, auf der eigenen Karriereseite veröffentlichte Stellenanzeigen auch über Twitter und andere Plattformen zu verteilen. Die Bedeutung der Jobsuchmaschinen steigt, ist auch Gerhard Kenk, Gründer von Crosswater Systems (Bad Soden), überzeugt. Das Portal liefert Informationen rund um das Thema Jobbörsen. Nach Kenk erzielen Jobsuchmaschinen wie Jobrapido.de und Kimeta inzwischen Reichweiten, die weit über die selbst bekannter Jobbörsen hinausgehen. Zum Aspekt der Reichweite tritt der der Qualität hinzu. Nach einer von Crosswater und der Profilo Rating- Agentur GmbH (Hamburg) durchgeführten Nutzerbefragung sind Bewerber mit Jobsuchmaschinen im Durchschnitt zufriedener als mit Jobbörsen. Nach Kenk hat dies vor allem mit der nicht immer zufriedenstellenden Qualität der Suchabfragen zu tun. Nachholbedarf beim Matching Sehr unterschiedlich sei die Qualität des Matching, sagt Professor Christoph Beck, Personalmarketing-Experte an der Fachhochschule Koblenz. Beck hat in seiner Studie Jobbörsen im Vergleich untersucht, wie passgenau die Big Five der Stellenbörsen (Monster, Jobware, Stepstone, Stellenanzeigen.de, Jobscout24) einem Jobsuchenden als Antwort auf seine Eingabe von Tätigkeitsbildern Ergebnisse liefern. Dass die Jobsuchmaschinen den 46

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3 Jobbörsen den Rang ablaufen könnten, sieht Beck allerdings noch nicht. Die Jobbörsen haben einen gigantischen Vorteil, sagt Beck. Diese stünden für den Gedanken des Marktplatzes und brächten Angebot und Nachfrage zusammen, hätten eine hohe zielgruppenspezifische Reichweite und verfügten über einen hohen Bekanntheitsgrad. Um die Qualität beim Matching zu erhöhen, sind die beiden großen Jobbörsen (Monster und Stepstone) zuletzt sehr aktiv gewesen. Die Suche wird googlelisiert, sagt Bernd Kraft, Vice President Konkurrent Stepstone nutzt mit StepMATCH bereits seit Anfang 2011 eine neue, die bisherige semantische Suche weiterentwickelnde Technologie. Die Jobbörsen beobachten die Entwicklungen bei den Social Media sehr genau, bleiben aber an gesichts der Entwicklung der Konjunktur und bei den Stellengesuchen trotz der neuen Konkurrenz gelassen. Es läuft hervorragend, sagt Frank Hensgens, Geschäftsführer der Stepstone Deutschland GmbH (Düsseldorf). Ende 2008 sei die Zahl Neue Funktionalitäten sollen Anbieter und Nutzer auf die Seiten der Jobbörsen locken. Foto: Demonstration zum Cloud Computing auf der diesjährigen Computermesse CeBIT. Sales Central Europe der Monster Worldwide Deutschland GmbH (Eschborn). Monster werde im Laufe des Jahres die semantische, kontextsensitive Suche in Deutschland etablieren. Mit deren Hilfe soll sowohl für die Unternehmen die Suche in der Lebenslaufdatenbank als auch die der Bewerber nach Jobs verbessert werden. Wir erwarten einen quali tativen Sprung, ist Kraft überzeugt. der Stellenanzeigen bei Stepstone sehr stark zurückgegangen. Jetzt sei auf der Plattform mit Anzeigen ein Rekord erzielt worden. Bei Monster ist die Zahl der Stellenanzeigen 2010 um etwa 30 Prozent gewachsen. Aktuell veröffentlicht die Jobbörse Anzeigen (Stand Ende März). Der Zuwachs entspricht in etwa dem, den Ingo Starker, Mitarbeiter der Regionaldirektion 48

4 Hessen der Bundesagentur für Arbeit, für die gesamte Branche ermittelt hat. Zwischen 2010 sind die Online-Stellenanzeigen um 28 Prozent gestiegen. Social Media sind keine Gefahr Auf Facebook & Co. bewegt man sich nicht, um Jobs zu suchen, sagt Hensgens zu den Social Media. Stepstone habe zwar seit eineinhalb Jahren eine eigene Fan- Page. Diese werde aber nicht zur Integration von Stellenanzeigen genutzt, sondern für die Unternehmenskommunikation. Anderen Firmen bietet Stepstone allerdings die Möglichkeit, bei der Jobbörse veröffentlichte Stellenangebote auf der jeweiligen Fan-Page bei Facebook zu integrieren. Für uns ist Social Media kein Hype, sondern ein Trend, meint Wolfgang Herz, Leiter Vertrieb bei der Stellenanzeigen.de GmbH & Co. KG (München). Die Social Media würden sich als ergänzendes Recruiting-Element etablieren. Stellenanzeigen.de versendet mit dem Tool Job Alerts über Twitter auf Wunsch Anzeigen an User. Wir wollen gezielt dort sein, wo die Kandidaten sind, sagt Herz. Vor allem als Lieferanten von Traffic würden die Jobbörsen die Netzwerke nutzen, erklärt Rik Hülser, Business Director von Aktor Interactive SA (Rillieux-la-Pape in Frankreich). In den Social Media geht es jedoch primär um Austausch. Das interessiert die Jobbörsen aber nicht so sehr, interpretiert Hülser die Aktivitäten der Jobbörsen. Angst, von den Social Media ersetzt zu werden, hätten diese zu Recht aber nicht. Eher als Konkurrenz werden von den Jobbörsen allerdings Businessnetzwerke wie Meinestadt.de will mit regionalen Stellenangeboten und lokalem Content die großen Jobbörsen herausfordern. Kooperationspartner ist die Bundesagentur für Arbeit. Jobbware verfügt über 350 Kooperationspartner und eine eigene Personalberatung. Stellenanzeigen.de bietet Kandidaten die Möglichkeit, sich über eine Stellenanzeige zum Jobbinar anzumelden und mit werbenden Unternehmen in Kontakt zu treten. LinkedIn und Xing eingestuft. Wenn in den Netzwerken Personalberater gegen ein geringes Entgelt Mitgliederprofile screenen könnten, habe das einen Nutzen, meint Hensgens von Stepstone. Nach Hülser kombiniert Xing das Web 2.0 mit einer Applikation aus Zeiten von Web 1.0 und agiere wie eine klassische Jobbörse. Die Datenbank von Xing ist hervorragend, lobt selbst Dr. Wolfgang Achilles, Geschäftsführer der Jobware Online-Service GmbH (Paderborn). Reichweite um jeden Preis Monster hat auf Xing eine Gruppe etabliert und diskutiert dort in verschiedenen Foren. Auch auf Facebook versucht die Jobbörse, mit Informationen rund um die Themen Bewerbung und Gehalt den originären Community-Gedanken umzusetzen, und verfolgt nicht vordergründig das Ziel, unmittelbar Traffic zu erzeugen. Wir wollen Monster als Premium-Marke erlebbar machen, sagt Kraft. Die Jobbörse ist im Hinblick auf das Generieren von Reichweite für seine Marken- Strategie bekannt. Eine wichtige Rolle spielen aber auch das Suchmaschinenmarketing (SEM), das Re-Targeting mithilfe von Tools wie Career Ad Network (CAN) und nicht zuletzt Allianzen mit Partnern wie T-Online, GMX und neuerdings Spiegel- Online. Nach einer Studie der Nielsen Media Research GmbH (Hamburg) Ende letzten Jahres ist Monster die bekannteste kommerzielle Online-Stellenbörse. Gemessen an Visits hatte im Februar 2011 aber Stepstone mit mehr als 6,4 Mil- 49

5 Gerhard Kenk (Crosswater Systems): Die Vernetzung nimmt zu, Jobbörsen suchen über Kooperationen nach mehr Reichweite. Bernd Kraft (Monster): Die große Kunst besteht als Jobbörse darin, Menschen anzusprechen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind. Frank Hensgens (Stepstone Deutschland): Wir wollen über unser Karriereportal Kandidaten langfristig binden. Wolfgang Herz (Stellenanzeigen.de): Etablieren werden sich nur die Jobbörsen, die auch die richtigen Wege zu den Kandidaten finden. lionen Besuchern im Monat die Nase vorn. Beide Jobbörsen lassen seit Kurzem die Zahl ihrer Besucher von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.v. (IVW) messen. Begonnen hat damit Monster. Später hat Stepstone (mit der Axel Springer AG hat hier inzwischen ein Medienunternehmen das Sagen) nachgezogen. Man wolle den Kunden damit die Möglichkeit geben, die Anbieter objektiv vergleichen zu können, so Hensgens. Kooperationen sind nicht unser Geheimnis, sagt Hensgens zu der Strategie von Stepstone, möglichst viel Reichweite zu erzielen. Mit Partnern aus dem Springer-Netzwerk, wie beispielweise Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost und Die Welt, sei Stepstone zwar mit seinen Online-Stellenanzeigen in den Großstädten sehr präsent. Entscheidend für den eigenen Erfolg im Wettbewerb um Traffic seien aber das Online-Marketing und das Stellenportal mit seinen vielen Angeboten für Kandidaten (Informationen, Jobagent, Lebenslaufdatenbank). Wir wollen uns vom klassischen Jobportal zum Karriereportal weiterentwickeln, gibt Hensgens als Ziel aus. Ein voller Erfolg sei bereits der Bewerbungsgenerator von Stepstone. An dem zwischen Monster und Stepstone entbrannten Wettstreit um die besten Marktzahlen wollen sich andere nicht offensiv beteiligen. Unser Fokus liegt auf der Qualität des Bewerberrücklaufs, sagt Herz von Stellenanzeigen.de. Das Augenmerk richte sich weniger auf möglichst hohe Klickzahlen, sondern auf eine hohe Bewerberqualität, zum Beispiel durch eine verbesserte Verschlagwortung und die damit erzielte höhere Treffgenauigkeit bei der Job- und Kandidatensuche. Nach Hülser von Aktor Interactive sind viele der auf dem Markt gehandelten Kennzahlen der Jobbörsen für einen Recruiter nicht wirklich informativ. So könne eine spezialisierte Jobbörse über vergleichsweise wenig Anzeigen und Visits verfügen, die Qualität der eingehenden Bewerbungen aber dennoch hoch sein. Aktor Interactive macht aus dem etwas verwirrenden Spiel der Jobbörsen um gute Zahlen eine Tugend und stellt auf der Basis eigener bei den Jobbörsen geposteter Anzeigen Informationen über die jeweiligen Aufrufe zur Verfügung. Kontakt anbahnen Um Aufrufe und passgenauere Bewerbungen zu generieren, lassen sich die Jobbörsen Neuerungen einfallen. So können sich Kandidaten bei Stellenanzeigen.de über eine spezielle Anzeige zu einem von der Jobbörse selbst moderierten Jobbinar anmelden, um in Echtzeit mit dem Unternehmen direkt in Kontakt zu treten. Monster hat Ende 2010 mit der Online-Karriere-Messe sogar begonnen, einem längst vom Markt verschwunden geglaubten Instrument (Stichwort: Second Life) neue Impulse zu verleihen. Im Mai soll die Messe erneut stattfinden. Auch Jobware war zuletzt aktiv und hat zusammen mit Kienbaum Communications eine neue Stellenanzeige entwickelt. Seit mehr als einhundert Jahren hat sich die Stellenanzeige kaum verändert, sagt Achilles. Mit Job_Ad 2.0 kann nun ein Kandidat über eine Anzeige Informationen ohne Medienbruch nicht nur über das Unternehmen abrufen, sondern auch über den Standort oder die Branche. Durch die Interaktion prägt sich das Unternehmen besser beim Kandidaten ein, ist Achilles überzeugt. 50

6 Rik Hülser (Aktor Interactive): Die Zahlen der Stellenbörsen allein sind nicht immer aussagekräftig. Im Unterschied zu anderen Anbietern hat sich Jobware entschieden, keine Lebenslaufdatenbank bereitzustellen. Die Daten werden nicht gepflegt. Dies führt zu vergeblichen Kontaktaufnahmen, sagt Achilles. Das scheinen auch viele Recruiter so zu sehen. Nach einer Studie von Profilo nutzen 34 Prozent der über befragten HR-Experten Datenbanken zur Kandidatensuche. Bei einzelnen Jobbörsen wie etwa Experteer (München), die insbesondere Personalberatern den Zugriff auf die Daten von Kandidaten anbietet, ist die Nutzung aber ausgeprägter, auch Dr. Wolfgang Achilles (Jobware): Es ist viel zu früh, etwas dazu zu sagen, ob Facebook erfolgreich für das Recruiting genutzt werden kann. Werner Wiersbinski (Meinestadt.de): Die Zahl der aktiv Jobbsuchenden wird weiter abnehmen. bei Xing. Das Verhältnis zwischen Jobbörsen und Personalberatern, die immer stärker online auf die Suche gehen, gilt in der Branche allerdings als äußerst entspannt. Die brauchen uns, ist nicht nur Hensgens von Stepstone überzeugt. Jobware hat sogar eine eigene Personalberatung. Spezialisten bieten Content Weniger einhellig wird von den generalistisch aufgestellten Jobbörsen dagegen die Entwicklung bei den spezialisierten Konkurrenten beurteilt. Das hat Zukunft, ist Kenk von Crosswater überzeugt. Auf bestimmte Zielgruppen spezialisierte Jobbörsen, die etwa von Fachverlagen oder Verbänden betrieben würden, könnten Streuverluste bei den Stellenanzeigen begrenzen. Die Kombination aus Content und Jobangebot mache Spezialisten wie Bauingenieure24.de, Sekraeterin.de und Jobvector.de für User interessant, meint auch Hülser von Aktor Interactive. Die Zugriffe auf die Anzeigen sind erheblich gestiegen, sagt Hülser. Auch Ingo Starker von der Bundesagentur für Arbeit hat sich die Zahl der bei Spezialisten geposteten Stellenanzeigen näher angeschaut. Danach gab es je nach Börse zwischen 2009 und 2010 zum Teil starke Zuwächse, aber auch trotz des allgemeinen Wachstums bei den Online-Stellenanzeigen erhebliche Einbrüche. Viele Spezialisten werden verschwinden, ist denn auch Hensgens von Stepstone überzeugt. Die Unternehmen bräuchten für das Posten ihrer Anzeigen Anbieter, die für alle Profile genügend Resonanz liefern. Sich dabei nur auf einen zu verlassen, entspricht allerdings nicht den Suchgewohnheiten der Bewerber. Diese nutzen, das hat eine Anzeige 5 milch & zucker 1/3 Seite quer / 4c Bewerberansprache à la Draußen nur Kännchen war gestern. 51

7 Befragung von Crosswater und Profilo ergeben, mehrere Jobbörsen gleichzeitig bei der Suche. Stepstone versteht sich als Generalist, bietet aber mit seinen Channels für Ingenieurwesen, Sales & Marketing, IT & Telekommunikation und andere Berufsgruppen dennoch Spezialistenwelten (Hensgens) an. Für Monster hat das Thema ausgesprochene Relevanz. Wir wollen starke Spezialisten mit einbinden, sagt Kraft zu Allianzen beispielweise mit Absatzwirtschaft.de, DocCheck oder dem Fachportal Corporate Finance. Bei von Medien dominierten Jobbörsen, wie Stellenanzeigen.de mit den Verlagsgruppen Holtzbrinck, Dr. Ippen und WAZ im Hintergrund, und solchen, bei denen die Kooperation mit Medien entscheidende Geschäftsgrundlage ist, sind solche Bündnisse längst selbstverständlich. So betreibt Jobware, das mehr als 350 Partner hat, nicht nur die Online-Jobbörsen von Fachtiteln, sondern auch die von lokalen (z. B. Stuttgarter Nachrichten, Badische Zeitung, Bietigheimer Zeitung) und überregionalen Zeitungen (z. B. Süddeutsche Zeitung). Recruiting mit Apps In diesem Umfeld wollen wir uns nicht etablieren grenzt sich Kraft indes von einem regionalen Ansatz ab. Stark gewachsen sind in diesem Segment Anbieter wie Kalaydo.de und Meinestadt.de (Siegburg). Meinestadt.de veröffentlicht nach Angaben von Aktor Interactive monatlich durchschnittlich Stellenanzeigen. Seit 2003 kooperiert die Jobbörse mit der Bundesagentur für Arbeit und veröffentlicht deren Stellenanzeigen. Seit 2006 betreibt Meinestadt.de daneben auch einen eigenen Premium-Stellenmarkt. Wir haben die Großen unter den Jobbörsen herausgefordert, sagt Werner Wiersbinski, Bereichsleiter Stellenmarkt bei Meinestadt.de. Der aktuelle Traffic betrage rund 5,5 Millionen Visits pro Monat. Und im Segment der bezahlten Premium-Stellenanzeigen sei das Portal seit 2008 um 280 Prozent gewachsen. Das Informationsverhalten im Internet zeigt einen eindeutigen Trend zur Regionalisierung, ist Wiersbinski vom Ansatz von Meinestadt.de überzeugt. Durch das reichhaltige Angebot unterschiedlichster lokaler Informationen würden neben den aktiv auch die latent einen Job Suchenden angesprochen. Ebenso wie andere Jobbörsen setzt Meinestadt.de ergänzend zum Online- auch auf das Mobile-Recruiting. Mit Apps für das iphone und das Android-Betriebssystem von Google können Nutzer per Smartphone Lehrstellenangebote in einem Umkreis von 30 Kilometern um den jeweiligen Standort herum finden. Unsere Herausforderung liegt darin, Kandidaten über die jeweils präferierten Kanäle zu erreichen, sagt Herz zum Mobile-Recruiting von Stellenanzeigen.de. Mithilfe von Apps für iphone und ipad könnten User schon seit geraumer Zeit auf die Stellenanzeigen zugreifen. Zudem versende Stellenanzeigen.de im Rahmen eines crossmedialen Ansatzes per SMS Jobangebote. Die Jobbörse bietet Arbeitgebern an, zusätzlich zur Online- auch eine Teaseranzeige in Printmedien inklusive einer Job-ID zu schalten, die den Empfang der SMS ermöglicht. Summary Changing Job Exchanges Job adverts have dramatically dropped on online job exchanges during the crisis. Business is now noticeably picking up, the number of job adverts is increasing. Not only are generalist job exchanges profiting from this but also specialists with a focus on very definite target groups and service providers with a regional focus. Several job search engines have also recently established themselves well on the market but the established job exchanges don t really see these as a serious threat. Very few experts see the job exchange s right to exist being questioned in future. For example, previous online job market services could be substituted by company personnel marketing and recruitment activities in the social media. Job exchanges in turn use social media to increase their coverage and generate traffic. It s also used for new collaborations with media partners and additional offers for candidates and recruiters. Literatur Aktor Interactive (2010): Studie über Deutsche Jobbörsen 2010/2011, Rillieux-la- Pape, Frankreich Beck, Ch. (2011): Jobbörsen im Vergleich, Koblenz Profilio Rating-Agentur (2010): Social Media- und Jobportalstudie 2010, Hamburg Starker, I. (2010): Die Kleinen werden vom Markt verdrängt, in: Personalwirtschaft, 37 (12), Rainer Spies ist freier Journalist in Lübeck. 52