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Oldwig Fischer
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1 Wir suchen Rezensent_innen für unsere nächste Ausgabe: Lügenpresse und Gegenöffentlichkeit Lügenpresse, Lügenpresse schallt es aus den Kehlen der hiesigen Abendlandverteidiger_innen und Freiheitsbekämpfer_innen. Journalist_innen sind neben Flüchtlingen und Muslim_innen wichtigstes Feindbild der Rechten in Deutschland. Linke wissen das, sie wissen, dem Vorwurf der Lügenpresse haftet etwas verschwörungsmythisches an, sie wissen, die Kampfparole von der Lügenpresse ist verkürzt, sie wissen, dass es sich die Krakehlenden auf den Straßen zu einfach machen. Doch: In der Abwehr der rechten Medienverteufelung finden sich Linke schnell als Verteidiger_innen der bürgerlichen Medien wieder. Dabei ist linke Medienkritik seit jeher ein fester Bestandteil in der Auseinandersetzung mit dieser Gesellschaft. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass linke Medienkritik weiterhin notwendig ist: Kritische Stimmen in Bezug auf das deutsche Diktat gegen die griechische Bevölkerung kamen in der Mainstream-Presse fast nicht vor, gerade zu Beginn der Ukraine-Krise übertrafen sich öffentlich-rechtliches Fernsehen und die großen Tageszeitungen in der Dämonisierung Russlands. Als die GDL streikte, wurde der GDL-Chef Claus Weselsky in bester kalter-krieg-rhetorik an den Pranger gestellt. Einst verstanden viele Linke mit Lenin die progressive Presse als kollektiven Propagandisten, Agitator und Organisator. Doch die meisten linken Presseorgane sind heute unabhängig" von konkreten Organisationen und damit losgelöst von konkreten politischen Projekten. Für was agitieren und organisieren sie heute? Neue Medienakteure, die als Blogger_innen, Twitternde und Facebook- Aktivist_innen unterwegs sind, deren Waffe etwa der Shitstorm ist, mögen kurzzeitig den engen Medienkorridor der bürgerlichen Medienlandschaft verlassen. Doch wie kann der Vereinzelung ein kollektiver Diskussionsprozess entgegen gesetzt werden? Für uns stellen sich folgende Fragen: Was genau steht eigentlich hinter der Lügenpresse-Parole? Wie kann eine linke Medienkritik unter dem aktuellen Medienwandel und unter zu-nehmend prekären Bedingungen funktionieren und relevant bleiben? Und wie kann insbe-sondere in Zeiten des Internets eine Gegenöffentlichkeit" aussehen? Es gibt viel zu disku-tieren. Das wollen wir mit unserer 41. Ausgabe tun. Wir von der kritisch-lesen.de-redaktion suchen für unsere Oktober-2016-Ausgabe Menschen ohne und mit Sesshaftigkeitshinter-grund, die Seite 1 von 5

2 Bücher, Broschüren, Sammelbände und Literatur zum Thema»Lügenpresse und Gegenöffentlichkeit«für Menschen jeden Alters besprechen möchten. Es sind sowohl Re-zensionen aktueller und älterer Publikationen willkommen als auch Hinweise für interessan-te Publikationen, die in unserer Liste fehlen! Zudem suchen wir Rezensent_innen für aktuelle Neuerscheinungen in anderen Themengebieten. Wenn Ihr Interesse oder weitere Ideen habt, dann schickt eure Vorschläge bitte mit einer kurzen Begründung eures Interesses bis an oder an eines der Reaktionsmitglieder. Wir entscheiden nach Eingang der Vorschläge, welche Rezen-sionen wir gerne in der Ausgabe hätten und melden uns dann bei euch. Der Einsendeschluss der fertigen Rezensionen ist der Literaturliste Mögliche Bücher, die rezensiert werden könnten. Selbstverständlich können auch Bücher rezensiert werden, die nicht auf dieser Liste auftauchen. Lügenpresse Seidler, John David: Die Verschwörung der Massenmedien: eine Kulturgeschichte vom Buch-händler-Komplott bis zur Lügenpresse. Bielefeld, Transcript, Mark Ludwig/Thomas Schierl/Christian von Sikorski (Hrsg.): Mediated Scandals : Gründe, Genese und Folgeeffekte von medialer Skandalberichterstattung. Herbert von Halem Verlag, Köln, Thoden, Ronald u.a. (Hrsg.): ARD & Co.: Wie Medien manipulieren. Selbrund Verlag, Frank-furt am Main Ulfkotte, Udo: Gekaufte Journalisten. KOPP Verlag, Rottenburg am Neckar Gärtner, Markus: Lügenpresse. KOPP Verlag, Rottenburg am Neckar Produktionsbedingungen, Medien im Wandel, Zeitungen sterben? Mecke, Jochen (Hrsg.): Medien der Literatur. Vom Almanach zur Hyperfiction. Stationen ei-ner Mediengeschichte der Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Transcript Ver-lag, Bielefeld Otto, Isabell: Aggressive Medien. Zur Geschichte des Wissens über Mediengewalt, Transcript Verlag, Bielefeld Martin Welker / Andreas Elter / Stephan Weichert (Hrsg.): Pressefreiheit ohne Grenzen? Grenzen der Pressefreiheit. Köln: Herbert van Halem Verlag Seite 2 von 5

3 Gegenöffentlichkeit, Möglichkeiten für Linke Maier, Tanja u.a. (Hrsg.): Medien, Öffentlichkeit und Geschlecht in Bewegung. Forschungs-perspektiven der kommunikations- und medienwissenschaftlichen Geschlechterforschung. Transcript Verlag, Bielefeld 2012 Autonome Afrika Gruppe; Luther Blissett; Sonja Brünzels: Handbuch der Kommunikations-guerilla. Berlin ; Hamburg : Assoz. A Andreas Völlinger: Im Zeichen des Marktes: culture jamming, Kommunikationsguerilla und subkultureller Protest gegen die Logo-Welt der Konsumgesellschaft. Marburg: Tectum Weck, Felicitas/Siebecke, Gerd: Lokal ankommen: Kommunale und regionale GegenÖffent-lichkeit (Crashkurs Kommune). Hamburg: VSA Social Media Bruns, Karin/ Reichert, Ramón (Hrsg.): Reader Neue Medien. Texte zur digitalen Kultur und Kommunikation, Transcript Verlag, Bielefeld 2007 Lovink, Geert: Im Bann der Plattformen : Die nächste Runde der Netzkritik. Bielefeld: Transc-ript Medienkritik, linke Medienkritik Fabian Virchow; Tanja Thomas; Elke Grittmann: Das Unwort erklärt die Untat. Die Bericht-erstattung über die NSU-Morde eine Medienkritik. Otto-Brenner- Stiftung, Frankfurt/M Markus Metz; Georg Seeßlen: Blöd-Maschinen. Die Fabrikation der Stupidität. Suhrkamp, Frankfurt/M Markus Metz; Georg Seeßlen: Krieg der Bilder Bilder des Krieges. Abhandlung über die Ka-tastrophe und die mediale Wirklichkeit. Edition Tiamat, Berlin, Kleiner, Marcus S. (Hrsg.): Grundlagentexte zur sozialwissenschaftlichen Medienkritik. VS Verlag, Wiesbaden Lovink, Geert: Social Media Abyss: Critical Internet Cultures and the Force of Negation. New York, NY : John Wiley & Sons Siegfried Jäger, Rolf van Raden (Hg.): Im Griff der Medien. Krisenproduktion und Subjektivie-rungseffekte. Münster: Unrast Seite 3 von 5

4 Medienanalysen Kellershohn, Helmut (Hrsg.) : Die Deutsche Stimme der Jungen Freiheit Lesarten des völ-kischen Nationalismus in zentralen Publikationen der extremen Rechten. Unrast Verlag, Münster Mathias Bröckers, Paul Schreyer: Wir sind die Guten. Ansichten eines Putinverstehers oder wie uns die Medien manipulieren. Piper, München Wischermann, Ulla/Thomas, Tanja (Hg.): Medien Diversität Ungleichheit. Zur medialen Konstruktion sozialer Differenz. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften Kissler, Alexander: Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet. Gütersloher Verlags-haus, Gütersloh Knobloch, Clemens u.a. (Hrsg.): Inszenierte Konflikte Inszenierter Konsens. Konflikt- und Einigkeitskommunikation in den Printmedien und Organisationen. Unrast Verlag, Münster Jäger, Siegfried/ van Raden, Rolf (Hrsg.): Im Griff der Medien. Krisenproduktion und Subjek-tivierungseffekte. Unrast Verlag, Münster Klassiker zum Thema Foucault, Michel: Schriften zur Medientheorie, Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Berlin Meyer, Thomas: Die Unbelangbaren - Wie politische Journalisten mitregieren, Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Berlin Hanke, Michael: Kommunikation Medien Kultur : Vilém Flusser und die Signatur der te-lematischen Gesellschaft. Kadmos, Berlin Postman, Neil: Wir amüsieren uns zu Tode. Urteilsbildung im Zeitalter der Massenmedien. Fischer, München, Bourdieu, Pierre: Über das Fernsehen. Suhrkamp, Frankfurt, Eco, Umberto: Apokalyptiker und Integrierte. Zur kritischen Kritik der Massenkultut. Mün-chen. Fischer Wallraff, Günther: Der Aufmacher Der Mann, der bei Bild Hans Esser war. Kiepenheuer & Witsch, Köln Romane Seite 4 von 5

5 Orwell, George: Übersetzt von Michael Walter, mit einem Vorwort von Thomas Mi-chael Disch. Heyne, München Glavinic, Thomas: Der Kameramörder. München, Deutscher Taschenbuchverlag Henning, Peter: Ein deutscher Sommer. Aufbau Verlag, Berlin 2013 Eggers, Dave: Der Circle. Kiepenheuer & Witsch, Köln Eco, Umberto: Nullnummer. München, Hanser Lizenzhinweise Copyright kritisch-lesen.de Redaktion - Einige Rechte vorbehalten Die Inhalte dieser Website bzw. Dokuments stehen unter der Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. Über diese Lizenz hinausgehende Erlaubnisse können Sie über unsere Kontaktseite erhalten. Sämtliche Bilder sind, soweit nicht anders angegeben, von dieser Lizenzierung ausgeschlossen! Dies betrifft insbesondere die Abbildungen der Bücher und die Ausgabenbilder. Seite 5 von 5

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