Weltweite Ankünfte von Reisenden
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- Emilia Salzmann
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1 Reisemedizin Christoph Hatz Schweizerisches Tropen- und Public Health Institut (Swiss TPH), Basel Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention der Universität Zürich
2 Weltweite Ankünfte von Reisenden Total (in Tausenden) * Jährlich reist jede 5. Schweizerin /er in tropische oder subtropische Länder Weltweit 9% des BSP 8% der Stellen 20 % 50% der Ankünfte sind Ferienreisen 50% der Ankünfte mit dem Flugzeug *Schätzung für 2020 WHO, 2008; WTO, 2015
3 Mobile Populationen: wer reist? l Tourismus (~50%) l l l l l l Langzeit, wiederholte Reisen Low budget Reisende Migranten, Flüchtlinge, Besuche bei Familie und Freunden (VFR) Humanitäre Einsätze Abenteuer Geschäftsreise
4 Zu Risiken und Nebenwirkungen.. machen Sie sich bitte einige Gedanken
5 Reisemedizin: Fortschritte Evidenzbasierte epidemiologische Daten (Inter)Nationale Netzwerke, die Information sammeln, generieren und weitergeben (TropNet, EuroTravNet, Geosentinel; Internet) Neue Entwicklungen: Impfungen, Medikamente & Anwendungen
6 Reisemedizin: Herausforderungen Informationslücken bei Reisenden und denjenigen, die Beratung anbieten. Einreisebestimmungen. Impfstoff- Engpässe Verantwortung gegenüber dem Gastland (Wasser& Umwelt, kulturelle Eigenheiten, Kindsmissbrauch, Prostitution, Arbeitsmigration und Flucht) Zunehmende Gewalt in einigen Destinationen Reiseindustrie reagiert sensibel auf Katastrophen und Epidemien, z.b. auf Infektionskrankheiten (Zika, Dengue, Chikungunya, Schweine- & Vogelgrippe, Tsunami, SARS, Anthrax, West Nil Enzephalitis, Pest, Gelbfieber, Hämorrhagische Fieber(Ebola), politische Unruhen, Kriege und Terror (IS; Boko Haram). Rolle der Medien
7 SUVA Unfälle
8 SUVA Unfälle: Thailand ( ) Der Anteil von Meldungen aus Thailand an der Gesamtzahl aller weltweit gemeldeter Fälle betrug 10,7% aller Unfälle 54,6% aller Todesfälle (n=30) Mindestens ein Schweizer Unfall-Todesopfer pro Monat in Thailand bei jährlich Reisenden und den ca Schweizern, welche in Thailand leben
9 Sind Touristen mehr gefährdet als Einheimische?
10 Korfu Touristen 40% Verkehrsunfälle: Griechen 15%
11 Travel expands the mind and loosens the bowel S.L. Gorbach
12 Häufigkeit des Reisedurchfalls nach Regionen 1990 s
13 Falls Antibiotika ==>>> welche? Mittelamerika Fluorochinolon Südamerika Azithromycin Asien Afrika Fluorochinolon èazithromycin? Azithromycin
14 Multiresistente Darmbakterien nach Südasienreisen bei Schweizer Reisenden Follow up: 3 Monate: 27.7% (95% CI %) 6 Monate: 16.1% (95% CI %) 12 Monate: 14.9% (95% CI %) India 86.8% n=170 Zusätzliche Resistenzen Bactrim: 49.0% Ciproxin: 40.8% Nitrofurantoin: 1.9% Fosfomycin: 0.6% Ein Reisender mit einem NDM-1-prod. E. coli 4/38 Indien-Reisende: mcr-1-pos. E. coli Kuenzli et al. BMC Infectious Diseases 2014;14:528 Bernasconi OJ et a. AAC 2016;online 13 June 2016
15 ESBL-positiv (Finland) Indien SO Asien Durchfall - AB - 23% 14% Durchfall + AB - 47% 37% Durchfall + AB + 80% 69% Kantele A, 2015
16 Impfungen für Reisen in warme Länder: wann? - Längere Reisen: Konsultation idealerweise 7 Monate vor der Abreise (3 Hep A/B-Impfungen). - Reisen < 1 Monat: 2-4 Wochen realistisch, aber auch am Tag der Abreise noch sinnvoll, da akzelerierte Impfschemen auch bei Mehrfachimpfungen verfügbar sind Impfungen gleichzeitig. Ausnahmen? Alte Impfausweise einsehen und abklären
17 Impfungen für Reisen in warme Länder: was? Grundimpfungen (Standard): Diphtherie/Tetanus (Pertussis/Hib), Hepatitis A, Hepatitis B; Influenza, Chance der Aufdatierung der Impfungen Catch-up nach CH-Impfplan : am Zentrum für Reisemedizin in Zürich: > (11,6% aller Kunden) mehrheitlich junge Erwachsene gegen MMR geimpft Tropisch : Gelbfieber, Japan. Enz., Tollwut, uam Lang P, eingereicht
18 Gelbfieber - Angola-Ausbruch in 14/18 Provinzen (70% Luanda) è urbaner Gelbfieberausbruch - 3 Länder haben bislang Gelbfieberfälle aus Angola importiert: Kongo DRC (42 Fälle), Kenia (2 Fälle) and China (11 Fälle) è Breitet sich jetzt das Gelbfieber nach Asien aus?
19 Gelbfieber Impfbestimmungen WHO Annex 7 des IHR: Gelbfieber- Impfung ab lebenslänglich gültig International Air Transport Association (IATA) Travel Information Manual (TIM): Pragmatische Empfehlungen, adaptiert an tatsächliche Einreisebestimmungen in Schönenberger S, JTM, 2016
20 Präexpositionelle akzelerierte Impfschemen gegen Tollwut und Japanische Enzephalitis: Tage 0, 3, 7 / 0, R V N A G M C s R a b ie s + J E -A c c e le ra te d (N = ) R a b ie s + J E -S ta n d a rd (N = ) R a b ie s -S ta n d a rd (N = ) P e rc e n ta g e o f s u b je c ts w ith R V N A c o n c e n tra tio n s ³ 0.5 IU /m L R a b ie s + J E -A c c e le ra te d (N = ) R a b ie s + J E -S ta n d a rd (N = ) R a b ie s -S ta n d a rd (N = ) D a y s fro m firs t v a c c in a tio n D a y s fro m firs t v a c c in a tio n (A ) (B ) (A) Kinetics of antibody responses to the rabies vaccinations on Days 1, 8, 15, 36, 57, 91, 181 and 366 (RVNA GMCs); (B ) Percentage of subjects with RVNA concentrations 0.5 IU/mL. JE: Japanese encephalitis; RVNA: rabies virus neutralizing antibody; GMCs: geometric mean concentrations. in graph B, it is not clear whether CIs of accelerated and standard scheme are overlapping. Jelinek T, JTM. 2015; Cramer JP, 2016
21 Saisonales Vorkommen der Influenza: es gibt sie jederzeit irgendwo! N. Hemisphäre. S. Hemisphäre Tropen Rio de Janeiro: Grippe >> Zika Jan Feb Mar Apr May Jun Jul Aug Sep Oct Nov Dec
22 ZIKA??
23 Zika-Risiko für Besucher der Olympiade in Rio (A) Eine Reise nach Rio ist medizinisch in jedem Fall nicht zu verantworten (B) Schwangere im ersten Trimenon haben ein geringeres Infektionsrisiko als im zweiten und dritten Trimenon (C) Männer mit einer symptomatischen Zika-Infektion sollen 6 Monate nach Symptombeginn nur geschützten Geschlechtsverkehr (Kondom) haben (D) Das Risiko, im August von einer mit Zika infizierten Mücke gestochen zu werden liegt bei über 50%
24 Zika-Risiko für Besucher der Olympiade in Rio (A) Eine Reise nach Rio ist medizinisch in jedem Fall nicht zu verantworten (B) Schwangere im ersten Trimenon haben ein geringeres Infektionsrisiko als im zweiten und dritten Trimenon (C) Männer mit einer symptomatischen Zika-Infektion sollen 6 Monate nach Symptombeginn nur geschützten Geschlechtsverkehr (Kondom) haben (D) Das Risiko, im August von einer mit Zika infizierten Mücke gestochen zu werden liegt bei über 50%
25 Olympische Spiele Aedes aegypti-mückenstich? 98% 3.5% : Keine Übertragung in Europa : Übertragung in Europa möglich
26 Was kommt als Nächstes? - Im Amazonasgebiet ist Oropouche vermutlich die zweithäufigste Arbovirose nach Dengue - Epidemisches Auftreten; seit ~1960 geschätzt ~½ Mio. Fälle - Deutliche Fallzunahme in den letzten Jahren durch intensivierten Kakaoanbau (Gnitzen brüten in leeren Kakaoschalen) oder es kommt eine ander Arbovirosen, zb Mayaro..
27 Welchen Einfluss hat die erfolgreiche Malaria-Bekämpfung in den endemischen Ländern für Touristen?
28
29 Reisemedizin: Zukunftsperspektiven Reisemedizin stark auf Infektionskrankheiten fokussiert (Durchfall; Prophylaxe, Impfungen) Andere Risiken Umwelteinflüsse Verletzungen, Unfälle (z.b. Sport, Strassenverkehr) Chronische Krankheiten und Reisen (z.b. Änderung des Verhaltens, Medikation, Einnahmedisziplin)
30 TOURIST: Tracking of Urgent Risks in Swiss Travelers Using smartphone technology to map risk behavior and symptoms of Swiss travelers Andrea Farnham 1, MPH, Emily Stone 1, MPH, Silja Bühler 1, MD, MSc, Ulf Blanke 2, PhD, Milo Puhan 1, MD, PhD, Christoph Hatz 1,3, MD 1 Institute of Epidemiology, Biostatistics and Prevention, University of Zurich, Zurich, Switzerland 2 Wearable Computing Laboratory, ETH, Zurich, Switzerland 3 Swiss Tropical and Public Health Institute 30/11/2015 Page 30
31 Datensammlung mit Smartphone App am Beispiel Thailand
32 Fallstudie: Die Herumreisende
33 Nicht infektiöse bedingte Gesundheitsstörungen sind relativ häufig Anzahl Ereignisse Anzahl Personen mit Ereignis
34 Fazit aus ersten Resultaten: schon bei kleinen Fallzahlen finden sich selbstbeurteilt schwere nicht infektiöse Gesundheitsstörungen Schwer Ziemlich schwer Mittel Mild Number of Days Reported Verdächtiger Tierkontakt Unfall Wunde, Schnittverletzung Psychischer Stress
35 Migrationsmedizin: wer kommt nach Europa? Welche Gesundheitsprobleme haben sie im Gepäck? 2015/16 Zahlen aus Deutschland
36 Migrationsmedizin am Swiss TPH Krankheiten bei eritreischen Flüchtlingen in der Schweiz (n=62) Vitamin D Mangel Bilharziose Stuhlparasiten Posttraumatisches Stresssyndrom Vivax Malaria A. Chernet, N. Labhardt, Labor Team DIA, K. Kling und A Neumayr ; Swiss TPH
37 Dank. und Empfehlung Bernhard Beck Johannes Blum Silja Bühler Andrea Farnham Veronika Jaeger Kerstin Kling Esther Kuenzli Niklaus Labhardt Phung Lang Andreas Neumayr Selina Schönenberger Véronique Sydow Olivia Veit
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