Heinrich-Heine- Universität Düsseldorf Sommersemester 2013 Französische Jugendsprache Von: Miriam Spicker
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1 Heinrich-Heine- Universität Düsseldorf Sommersemester 2013 Französische Jugendsprache Von: Miriam Spicker
2 1. Begriffserklärung Jugend und Sprache 2. Vom Jüngling zum Jugendlichen 3. Jugend im 20.Jahrhundert 3.1 Veränderte Strukturierung der Lebensphasen 3.2 Ausdehnung der Lebensphase Jugend 4. Psychologische und Soziologische Merkmale der Lebensphase Jugend 4.1 Abgrenzung Kindheitsalter Jugendalter Erwachsenenalter 5. Geschichte der Jugendsprache 6. Funktionen von Jugendsprache
3 Jugendsprache ist für Erwachsene meist ein Buch mit sieben Siegeln. Was ein Buch mit sieben Siegeln ist, darüber rätseln wiederum viele Jugendliche. Existiert Jugendsprache überhaupt? Ist jedes Wort, dass ein Jugendlicher äußert, Jugendsprache? Sprechen Jugendliche tatsächlich eine andere Sprache als Erwachsene? Woher kommt diese Sprache? Können auch Erwachsene Jugendsprache sprechen? Was ist Jugendsprache eigentlich?
4 JUGEND SPRACHE System von Zeichen und Lauten, das von Angehörigen einer bestimmten sozialen Gemeinschaft ( ) in gesprochener und geschriebener Form als Mittel zur Verständigung benutzt wird. Was ist Jugend?
5 Brockhaus Konversationslexikon 1894: Jugend, Jugendliches Alter, s. Alter (jurist.) und Lebensalter (physiol.) Der Große Brockhaus, 1931 Jugend, jugendliches Alter, Lebensalter (physiologisch), Jugendkunde, Jugendbewegung, Jugendliche
6 Brockhaus: Enzyklopädie 2006 Jugend, bezeichnet im klassischen Sinn die Lebensphase zw. Kindheit und Erwachsenenalter, in der Heranwachsende geistig, körperlich und sozial reifen. Allerdings in die J.-Phase keine anthropolog. Konstante, die in allen Gesellschaften und allen histor. Epochen zu finden ist. Zwar durchlaufen alle Heranwachsenden eine genetisch gesteuerte Entwicklungsphase, die regional abhängig zw. Dem 10. und 20.Lebensjahr angesiedelt ist, zur Ausbildung von J. als sozialem Phänomen aber bedarf es bestimmter gesellschaftl. Voraussetzungen, von denen die wichtigsten die zeitweise Freistellung von Arbeit und anderen Verpflichtungen der eigenverantwortl. Lebenssicherung sowie die Zusammenführung der Heranwachsenden in Gleichaltrigengruppen, deren Mitglieder wirtschaftlich noch von Erwachsenen abhängig sind und die meisten Stationen des Erwachsenenalters wie Heirat, Familiengründung, Beruf und eigene Existenz noch nicht erreicht haben. ( ) Mit verlängerten Schul- und Ausbildungszeiten in Gefolge der Bildungsreform weitete sich die J.- Phase in den letzten Jahrzehnten des 20.Jh. dann deutlich aus. Seit dieser Zeit verschwimmen die Grenzen zw. J.-und Erwachsenenalter, J. endet nicht mehr mit dem 18.bzw 21.Lebensjahr, sondern schiebt sich mit der Postadoleszenz deutlich in das frühe Erwachsenenalter. ( )
7 Zu Beginn des 18.Jahrhunderts Junge Herrn Mitte des 18.Jhd. Ende des 19.Jhd.: Jüngling: bürgerliche junge Männer Jugendlicher: proletarische junge Männer Um 1900: Aufhebung der Unterscheidung Jüngling und Jugendlicher negativer Jugendbegriff durch ein positives Bild ersetzt Neues Konstrukt des Jugendlichen
8 Veränderte Strukturierung der Lebensphase Jugend:
9 Industrialisierung: außerhäusliche Produktionsformen Beginn der Trennung von Arbeit und Leben Verstädterung neues soziales und pädagogisches Verständnis von Kindheit und Jugend In der ersten Hälfte des 20.Jhd wurden die beruflichen Anforderungen immer komplexer Schulpflicht und Berufsausbildung In der zweiten Hälfte des 20.Jhd sank der Bedarf an Arbeitsplätzen absichtliche Verlängerung der schulischen und beruflichen Ausbildung
10 Kindheit Jugend Erwachsenenalter
11 Abgrenzung Kindheitsalter - Jugendalter Eintreten der Geschlechtsreife (Pubertät) Ablösung der primären Bezugspersonen Demonstrative Hinwendung zur Peer Group Peergroup: Gruppe von etwa gleichaltrigen Kindern oder Jugendlichen (Jugendgruppen, Cliquen, Banden) Provokante und innovative Kleidungs- und Verhaltensstile Prozess der Individuation Entwicklung der Identität
12 Entwicklung einer intellektuellen und sozialen Kompetenz Entwicklung des inneren Bildes von der Geschlechtszugehörigkeit Entwicklung selbstständiger Handlungsmuster für die Nutzung des Konsumwarenmarktes Entwicklung eines Werte- und Normsystems und eines ethischen und politischen Bewusstseins
13 Unruhige Such- und Tastphase zum Ende gekommen Reifungsprozess Voraussetzung für den Austritt aus dem Jugendalter Psychische und soziale Ablösung von den eigenen Eltern
14 Abgeschlossene Entwicklung der intellektuellen und sozialen Kompetenzen ; Übernahme von selbstverantwortlichen und existenzsichernden (beruflichen) Leistungen ist erfolgt feste Aufbau der Partnerbeziehung zum anderen Geschlecht Möglichkeit einer Familiengründung Hoher Grad an Selbstständigkeit der eigenen Verhaltenssteuerung im Konsum- und Freizeitsektor Entfaltetes Wert- und Normsystem mit vorläufiger Stabilisierung verantwortliches und gemeinnütziges Handeln
15 Übergang von der unselbständigen Kindheit in die selbständige Erwachsenenrolle Altersmäßige Festlegung nicht sinnvoll Beginn mit dem Eintreten der Geschlechtsreife Zeitpunkt kann variieren Keine Übergangsphase mehr eigenständige Bedeutung im Lebenslauf
16 Jugend Sprache Definition: Lebensabschnitt zwischen der Kindheit und dem Erwachsenenalter, beginnend mit dem Eintreten der Geschlechtsreife. Definition: System von Zeichen und Lauten, das von Angehörigen einer bestimmten sozialen Gemeinschaft ( ) in gesprochener und geschriebener Form als Mittel zur Verständigung benutzt wird. Jugendsprache Ein System von Zeichen und Lauten, das von Menschen, die sich zwischen der Kindheit und dem Erwachsenenalter befinden, zur Verständigung benutzt wird.
17 Kulturverlust! 18.jhd: erste Wörtersammlungen zur Jugendsprache Bis Mitte des 20.jhd: Jugendsprache als Studentensprache in intellektuellen Milieus Seit Mitte des 20.jhd: Neue Bedeutung von Jugendsprache durch Popkultur Boom an Anglizismen Zeichen für Progressivität Abgrenzen der Herrschaftskultur Studentenrevolten Linkspolitisierung der Jugendsprache Inflation der Sprache!
18 Szene, Jugendkultur oder Subkultur Zusammenfinden unter Gleichaltrigen Musikkulturen, Sport- und Computerszenen Eigene Musik, eigene Mode, eigene Szenetreffs, eigene Partys Wirken überregional Keine offizielle Mitgliedschaft
19 Distinktion (von Erwachsenen, Gleichaltrigen und Jüngeren) Geheimhaltung Spiel und Innovation (Entstehung neuer Begriffe) Selbstdefinition und Identitätsfindung sowie Positionierung unter Gleichaltrigen
20 Sprechweisen bzw. sprachliche Muster und Merkmale, die unterschiedliche Gruppen von Jugendlichen zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Altersstufen und unter verschiedenen Kommunikationsbedingungen verwenden.
21 Henne, Helmut: Jugend u. ihre Sprache. Berlin 1986 Ehmann, Hermann: oberaffengeil. Neues Lexikon der Jugendsprache. München pdf Vollbrecht, Sander: Jugend im 20.Jahrhundert. Berlin 2000 Hurrelmann, Klaus: Lebensphase Jugend. 7.Aufl. Weinheim und München 1985 Baacke, Dieter: Jugend und Jugendkulturen. Darstellung und Deutung. München 1987
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