München, Dipl. Soz.-Päd. Ngan Nguyen-Meyer.
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- Guido Neumann
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4 München, Dipl. Soz.-Päd. Ngan Nguyen-Meyer
5 Vorstellungen von Behinderung Behinderte sind diejenigen, um die es einem Leid tut. warten auf die Hilfe der anderen, nach dem Motto Du machst das schon für mich. glauben, sie könnten kein normales Leben wie andere leben. haben ihr Schicksal verdient, weil sie für ihre schlechte Taten im letzten Leben den Preis zahlen müssen (Glauben an Wiedergeburt). Wer Behinderten begegnet, der bekommt Pech. Ngan Nguyen-Meyer 5
6 Vorstellungen von Behinderung 2007: Entwurf des Gesetzes für Menschen mit Behinderung Befragung von 2006 (n=8000 Haushalte, davon 5000 Haushalte mit behinderten Menschen = ca Menschen mit Behinderungen) o 60% hörten noch nie von diesem Gesetzenwurf o 23% hörten zwar davon, kennen den Inhalt aber nicht genau o 1,3% kennen sich damit aus.) Ngan Nguyen-Meyer 6
7 Gesetzliche Definition von Behinderung Bewegungsbehinderung Hör- und Sprechbehinderung Sehbehinderung Behinderung bezüglich des Nervens oder psychische Behinderung (tâm thần) geistige Behinderung andere Behinderungen ( 3 Abs. 1 des Gesetzes für Menschen mit Behinderung) Theorie und Praxis sind sehr verschieden! (vgl. Anfangsbild) Ngan Nguyen-Meyer 7
8 Gesetzliche Definition von Behinderung Statistik 2006 ca. 83 Mio. Einwohner (2016 ca. 93 Mio.) 7,1% der Bevölkerung hat eine Behinderung 6,7 Mio. davon sind behindert durch den Krieg. Ngan Nguyen-Meyer 8
9 Diskriminierung innerhalb der Familie Behinderte werden von ihren Familienangehörigen abgewertet. gelten als Last des ganzen Lebens (40%). gelten als nicht nützlich (20,7%). werden oft beschimpft (14,2%). werden nicht gepflegt, gar verwahrlost (8,5%) bekommen oft kein Essen, sind im Haus eingesperrt (10,2%). Zwang zum Betteln (1,5%) Ihre Familienangehörigen glauben ans Schicksal (50%) Ngan Nguyen-Meyer 9
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11 Diskriminierung im außerfamiliären Sozialumfeld Behinderte werden oft verachtet (17%), beschimpft (54,2%) oder geschlagen (11%) werden in Gemeinschaftsaktivitäten vergessen (11,5%) finden kaum Partner (10,1%) im Restaurant werden nicht bedient (22,1%). werden sexuell missbraucht (3,9%). Viele glauben, behinderte Kinder sollen nicht zur Schule gehen, weil sie nicht lernen können oder die Lernqualität anderer Kinder beeinträchtigen können. Ngan Nguyen-Meyer 11
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17 Selbstdiskriminierung Nur 1% der Behinderten in Vietnam denken, dass sie normal sind. Die meisten Behinderten glauben, sie seien weniger kompetent als die anderen, haben kein Selbstbewusstsein, fühlen sich nicht integriert, daher nehmen sie kaum an Sozialaktivitäten teil. Ngan Nguyen-Meyer 17
18 Wenig Austausch miteinander Starke Isolation Ngan Nguyen-Meyer 18
19 Behinderte Kinder werden von ihren Familien überbehütet. Sie sind das Schicksal, verdienen Mitleid, tragen das Pech für die ganze Familie. Die Eltern glauben, ihre behinderten Kinder brauchen materielle Kompensation. Die Eltern sorgen für ihre behinderten Kinder von A bis Z. Behinderte Kinder haben kaum eine Chance, notwendige Lebenskompetenzen zu lernen. Ngan Nguyen-Meyer 19
20 Behinderte Kinder sind nicht in der Lage, sich selbst zu pflegen. Eltern, Erwachsene machen alles für behinderte Kinder. Man glaubt, behinderte Kinder brauchen immer Hilfe. Die Eltern geben ihren behinderten Kindern keine Anleitung für ihre Selbstpflege. Behinderte Kinder haben kaum entsprechende Bedingungen, ihr Selbstbewusstsein zu entwickeln. Ngan Nguyen-Meyer 20
21 Behinderte Kinder bekommen wenig Lernförderung durch ihre Familien. Sie werden als nicht nützlich gesehen. Lernen bringt ihnen nichts. Diskriminierung: Da sie als nicht nützlich gesehen werden, bekommen sie kaum Bildung. Strukturelle Ungleichheit: Die Integrationserziehung wird noch nicht richtig durchgeführt Chancenungleichheit behinderter Kinder in der Bildung Ngan Nguyen-Meyer 21
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27 Religiöse Einflüsse Animismus (Glauben an Heiligen für Meer, Berge, Wasser u.a.), Geisterglauben, Ahnenverehrung, Schamanismus, Buddhismus o Bevorzugung mythischer Erklärungen, biologisch bedingter Erklärungen o wenig Zugang zu wissenschaftlichen Erklärungen durch diese Prägungen neigen viele Vietnamesen dazu, mythische Erklärungen für Probleme, Störungen, Krankheiten und Behinderungen vorzuziehen: Volksglauben: Geisterglaube, Animismus, Schamanismus, Ahnenverehrung (Hausaltar) Ngan Nguyen-Meyer 27
28 Disability Research and Capacity Development Center (DRD) Ngan Nguyen-Meyer 28
29 Herausforderungen für vietnamesische Eltern mit behinderten Kindern in Deutschland: Diskriminierung durch andere vietnamesische Familien Selbstdiskriminierung Großer Abstand zwischen den pädagogischen Ansätzen (Herkunft und europäische) Kennen nicht viele Hilfsangebote und die entsprechenden Rechte ihrer behinderten Kinder Ngan Nguyen-Meyer 29
30 Ressourcen der meisten vietnamesischen Eltern mit behinderten Kindern in Deutschland Sie haben harte Barriere aus ihrer Herkunftskultur überwunden, um ihre Kinder anzunehmen. Der Umgang mit behinderten Kindern ist viel positiver als in Vietnam. Es wird auch von einer Gesellschaft getragen. D.h. vietnamesische Eltern erleben viel weniger Diskriminierung wegen ihrer behinderten Kinder im Alltag, selbstverständlich auch die behinderten Kinder sind hiermit gemeint. Sie sind i.d.r. kooperativ. Sie genießen ein vergleichsweise gut ausgebautes Hilfssystem (Krankenhäuser, Heilpädagogische Stätte usw.) Ngan Nguyen-Meyer 30
31 Ressourcen der meisten vietnamesischen Eltern mit behinderten Kindern in Deutschland Tipps: immer wiederholende Vermittlungsarbeit: Welche Behinderungstypen gibt es? Welche Hilfsmöglichkeiten gibt es bei der entsprechenden Behinderung? Behindertenberechtigung: Ausweis, Privilegien, staatliche Leistungen Ngan Nguyen-Meyer 31
32 Rolle des psychologischen Dienstes: o o o Klinik, psychotherapeutische Praxis u.ä. sind keine Anstalt für die Irren Rolle der Psyche des Menschen (Menschenbild) Rolle der diagnostischen Einrichtungen Welche Hilfe bietet der psychologische Dienst an? Was wird da konkret gemacht? Wie wird die psychologische Hilfe/ Beratung gestaltet? Rolle des Sozialdienstes: o o Vermittlungsarbeit im Vordergrund Unterstützung im Sinne des Kindeswohls und des Familienglücks Kontrolle des Staates nachrangig Ngan Nguyen-Meyer 32
33 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ngan Nguyen-Meyer Ngan Nguyen-Meyer 33
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