Hubert Zitt ISDN & DSL. für PC und Telefon. Markt+Technik Verlag
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- Johannes Ackermann
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2 Hubert Zitt ISDN & DSL für PC und Telefon Markt+Technik Verlag
3 drückt wurde. Im Zusammenhang mit der Identifizierung böswilliger Anrufe wird auch häufig der Begriff»Fangen«benutzt. Eine Anforderung zum Identifizieren böswilliger Anrufer ist erfolgreich, wenn der Angerufene während des Gesprächs, innerhalb von 30 Sekunden, nachdem der Anrufer die bestehende Verbindung beendet, aber der Angerufene noch nicht aufgelegt hat (Identifizieren nach dem Gespräch), während der Rufphase (Identifizieren während des Klingelns) oder innerhalb von 20 Sekunden nach der Rufphase, wenn der Anrufende nach kurzem Klingeln sofort wieder auflegt, ohne dass eine Verbindung zustande gekommen ist (Identifizieren von Klingelstörern) die Prozedur initiiert. Sprechen Sie bei Problemen bezüglich böswilliger Anrufer mit den Mitarbeitern im T-Punkt. Diese werden Ihnen gerne sagen, ob und wie eine Identifizierungsprozedur in Ihrem Fall möglich ist und was Sie tun müssen. Hinweise zu MCID können Sie eventuell auch den Bedienungsanleitungen eines ISDN-Telefons oder einer Tk-Anlage entnehmen. Kapitel 8: Leistungsmerkmale Vermitteln (ECT) Vermitteln (auch Umlegen oder Gesprächsübergabe oder Zusammenschaltung von Verbindungen) ermöglicht einem ISDN-Kunden, der zwei Verbindungen zu den Teilnehmern A und B aufgebaut hat, die ankommend oder abgehend sein können, die beiden Teilnehmer A und B miteinander zu verbinden. Die Verbindung desjenigen, der die Teilnehmer A und B vermittelt, wird dabei unterbrochen. Beim Vermitteln muss eines der beiden Gespräche bereits aufgebaut sein, das andere kann aufgebaut sein oder sich in der Signalisierungsphase befinden. Signalisierungsphase bedeutet, dass bei einem Teilnehmer gerade das Telefon klingelt, dieser aber den Hörer noch nicht abgehoben hat. Vermitteln ist somit vor oder nach dem Melden des Teilnehmers B möglich. Die Verbindungskosten werden auch nach der Gesprächsübergabe demjenigen in Rechnung gestellt, der die Verbindung aufgebaut hat. Im privaten Bereich wird man dies in der Regel wohl nicht nutzen. Anwendungsbeispiel: Wenn man eine kostenlose Hotline anruft und von dort weiterverbunden wird, soll ja der Anrufer (Kunde) nicht die Verbindungskosten zahlen. 8.5 Ganz spezielle Leistungsmerkmale Die in diesem Abschnitt beschriebenen Leistungsmerkmale sind in der Regel nicht für private Anwendungen gedacht. Ich nenne diese Leistungen für diejenigen Leser, die ISDN geschäftlich nutzen. 159
4 Teil II: ISDN-Leistungsmerkmale und -Anschlusstechnik Große Konferenz (CONF) Mit dem Leistungsmerkmal»Große Konferenz«kann man mit bis zu neun anderen Teilnehmern gleichzeitig kommunizieren. Es können also insgesamt zehn Personen an der Konferenz beteiligt sein. Die Große Konferenz kann entweder beim Neuaufbau einer Verbindung oder aus einer bestehenden Verbindung heraus initiiert werden. Dabei kann der Teilnehmer, der die Konferenz einleitet, die maximale Anzahl der beteiligten Personen angeben. Wird keine Angabe gemacht, wird 10 für die maximale Anzahl der Konferenzteilnehmer zugrunde gelegt. Während der Konferenz kann der Teilnehmer, der die Konferenz eingeleitet hat ankommende Rufe in die bestehende Konferenz mit aufnehmen, neue Verbindungen aufbauen und in die Konferenz aufnehmen, einzelne Konferenzteilnehmer ausschließen, d.h. deren Verbindung beenden, einzelne Konferenzteilnehmer isolieren und diese später wieder in die Konferenz aufnehmen und die gesamte Konferenz beenden. Wie bei der Dreierkonferenz, wird auch bei der Großen Konferenz von der Telekom ein Konferenzzuschlag berechnet. Der Konferenzzuschlag wird demjenigen in Rechnung gestellt, der die Konferenz eingeleitet hat Geschlossene Benutzergruppe (CUG) Eine geschlossene Benutzergruppe bedeutet, dass Sie nur von bestimmten Personen (die Sie natürlich selbst auswählen) angerufen werden können. Je nachdem, wie diese geschlossene Benutzergruppe eingerichtet ist, haben Sie selbst dabei einen normalen Anschluss oder können auch nur bestimmte Rufnummern wählen. Na ja, man kann so verhindern, dass Angestellte nicht erwünschte Nummern wählen. Dies war jedoch sicherlich nicht der Beweggrund dafür, dieses Leistungsmerkmal einzuführen. Ein wichtigerer Aspekt bei einer geschlossenen Benutzergruppe ist der Datenschutz bei der Datenfernübertragung. Nicht berechtigte Personen (oder Computer) können z.b. die Nummer eines Datenrechners nicht anwählen und haben somit keinen Zugriff auf vertrauliche Daten. Eine geschlossene Benutzergruppe muss zusätzlich beantragt werden. Informieren Sie sich im T-Punkt Subadressierung (SUB) Eine Subadresse ist ein Zusatz zur ISDN-Nummer eines Teilnehmers. Bei der Subadressierung wählt man mit der ISDN-Nummer ein bestimmtes Gerät (z.b. einen PC) an und mit der Subadresse kann dann an oder in diesem Gerät eine bestimmte Prozedur eingeleitet werden (z.b. Starten eines Programms). Eine Subadresse darf maximal 20 Zeichen umfassen und wird beim Verbindungsaufbau übertragen. 160
5 Es geht hierbei also nicht um die Auswahl eines Geräts am S 0 -Bus, sondern um die Fernbedienung eines Endgeräts. Die Subadressierung wird vor allem bei der Fernwartung von Prozessen eingesetzt. Wo man früher hinfahren musste, um nachzuschauen, ob alles in Ordnung ist (z.b. in einem kleinen Kraftwerk), wählt man heute den Leitstand an und schaut aus der Ferne nach dem Rechten. Im privaten Bereich ist die Subadressierung von geringer Bedeutung. Sie könnten damit aber theoretisch vom Büro aus zu Hause schon mal den Herd einschalten oder die Badewanne voll laufen lassen. Vom Prinzip her würde das so aussehen, dass Sie Ihren Rechner anwählen, dort mit der Subadresse ein bestimmtes Programm starten und dieses dann aus der Ferne bedienen. Das Programm könnte z.b. über die parallele Schnittstelle des Rechners ein Relais schalten, das wiederum ein Magnetventil schaltet, welches am Wasserhahn der Badewanne angeschlossen ist. Wenn die Wanne voll ist, könnte über einen Schwimmerschalter das Magnetventil wieder geschlossen werden. Aber zurück zu ISDN... Kapitel 8: Leistungsmerkmale Teilnehmer zu Teilnehmer Zeichengabe (USS1, USS3) Ähnlich wie bei der Subadressierung können bei der Teilnehmer zu Teilnehmer Zeichengabe zusätzliche Informationen beim Verbindungsaufbau oder -abbau (USS1) über den D-Kanal übertragen werden. Bei USS1 sind maximal 32 Zeichen möglich. USS3 ermöglicht die Übermittlung kundenspezifischer Zeichen über den D-Kanal während einer Verbindung. Die Zeichen werden transparent, also ohne Veränderung des Inhalts übertragen. Hier können maximal 128 Zeichen (1024 Bit) pro Nachricht übertragen werden, wobei die Anzahl der Nachrichten auf 16 pro 10 Sekunden begrenzt ist. Damit Nachrichten während eines Telefonats übertragen werden können, muss USS3 vom Anrufer und vom Angerufenen beantragt werden. Anmerkung: Seit SMS im Festnetz möglich ist, hat USS deutlich an Bedeutung verloren Nebenstellenindividuelle Anrufweiterschaltung (CDPR) Eine Anrufweiterschaltung von einzelnen Nebenstellen können Sie schon mit den kleinsten Tk-Anlagen programmieren. Allerdings handelt es sich dabei um ein lokales Leistungsmerkmal der Anlage, d.h., es werden hierzu zwei B-Kanäle benötigt. Die Telekom bietet dieses Leistungsmerkmal seit Januar 1998 für einen Anlagenanschluss als Netzleistung an. Die Tk-Anlage teilt dann bei einem Anruf zu einer bestimmten Nebenstelle der Vermittlungsstelle über den D-Kanal mit, dass hierfür eine Umleitung programmiert ist. Die Vermittlungsstelle leitet daraufhin den Anruf weiter, ohne dass dabei B-Kanäle belegt werden. Die Tk-Anlage muss das Leistungsmerkmal natürlich unterstützen Sammelrufnummer für Mehrgeräteanschlüsse Mit diesem Leistungsmerkmal hat der Kunde die Möglichkeit, einen oder mehrere Basisanschlüsse in Mehrgerätekonfiguration, die sich an einem oder an verschiedenen Standorten innerhalb eines Netzknotens befinden, mit einer so genannten Sammelrufnummer zu betreiben. Dabei haben alle Anschlüsse (z.b. verschiedene Filialen eines Unternehmens) 161
6 Teil II: ISDN-Leistungsmerkmale und -Anschlusstechnik die gleiche Rufnummer. Die Verteilung der Anrufe funktioniert nach dem Prinzip des Überlaufs. Ein Anrufer wird automatisch mit einem freien Teilnehmer (das kann auch ein Rechner oder ein Faxgerät sein) dieses Anschlusses verbunden. 162
7 Kapitel ISDN-Basisanschluss und NTBA 9 In diesem Kapitel wird die Bereitstellung eines ISDN-Basisanschlusses erläutert. Außerdem wird gezeigt, wie der NTBA installiert wird und es werden ein paar technische Details des NTBAs beschrieben. Installationstechniken zur Erweiterung eines ISDN-Anschlusses folgen dann in Kapitel Bereitstellung eines ISDN-Anschlusses»Wenn man kranke Kühe isst, kriegt man ISDN.«Nun, offensichtlich hat das Kind, das diesen Satz gesagt hat, hier etwas verwechselt. Schauen wir uns einmal an, wie sich die Sache mit ISDN aus der Sicht eines Erwachsenen darstellt. Für den ISDN-Basisanschluss wird, wie bereits mehrfach erwähnt, die Zweidraht-Infrastrukur des bestehenden Telefonnetzes genutzt. Für eine Umrüstung von einem analogen Anschluss auf ISDN bedeutet dies, dass die beiden Adern des bisherigen Anschlusses verwendet werden können. Es gibt also keinen Dreck, weil eventuell neue oder zusätzliche Leitungen verlegt werden müssten. Nur falls es sich um eine neue Wohnung oder ein neues Haus handelt, ist es erforderlich, dass ein Techniker der Telekom vor Ort Installation durchführt. Dieser installiert dann den APL und eventuell eine TAE-Dose mit PPA (siehe Kapitel 4). Natürlich kann man sich bei bereits vorhandenen Leitungen einen ISDN-Anschluss auch von einem Monteur installieren lassen, aber wenn Sie das vorhätten, würden Sie ja nicht dieses Buch lesen. Früher wurde ein ISDN-Anschluss übrigens stets von einem Mitarbeiter der Telekom installiert. Die Installationen vor Ort waren im Preis für die Bereitstellung des Anschlusses enthalten. Seit dem 2. Mai 1996 ist dies nicht mehr so. Im Preis für einen ISDN-Anschluss sind heute nur noch der NTBA und die entsprechenden Arbeiten in der Vermittlungsstelle enthalten. Weitere Arbeiten beim Teilnehmer werden nach Aufwand berechnet.
8 Teil II: ISDN-Leistungsmerkmale und -Anschlusstechnik Einen ISDN-Anschluss beantragen Sie im T-Punkt oder über eine Telekommunikationsfirma. Vor der Antragsstellung sollten Sie sich bereits über einige Dinge Gedanken gemacht haben, z.b.: Was wollen Sie mit ISDN tun? Falls es Ihnen vorwiegend um einen Internetzugang geht, sollten Sie sich zunächst über DSL informieren. Internet über ISDN ist»out«. Welches Tarifmodell kommt für Sie infrage? Hierzu müssen Sie bereits wissen, ob Sie auch DSL haben wollen, denn die beiden Produkte ISDN und DSL werden auch als»paket«angeboten. Wie viele Rufnummern (MSN) benötigen Sie? Sind drei MSN wirklich ausreichend? Da man ohne Mehrkosten bis zu zehn MSN bekommen kann, bietet es sich an, für jede Person, die den Anschluss benutzt, eine Rufnummer zu beantragen. Hinzu kommen eventuell noch Rufnummern für bestimmte Endgeräte (z.b. Faxgerät oder Tk-Anlage). Zwar können Sie nachträglich jederzeit noch weitere MSN beantragen, aber wenn Sie die Nummern zusammen beantragen, haben Sie gute Chancen, dass diese aufeinander folgend sind. Außerdem müssen Sie bei nachträglicher Beantrgung ein Bereitstellungsentgelt zahlen. Zurück zum ISDN-Anschluss. Den NTBA bekommen Sie im T-Punkt gleich mit oder Sie holen ihn sich dort ab oder er wird Ihnen zugeschickt. In Abbildung 9.1 wird ein NTBA von der Firma Siemens gezeigt. Es gibt aber auch noch andere Firmen, die NTBAs herstellen und deshalb kann es sein, dass Ihr NTBA etwas anders aussieht, als der, den ich hier vorstelle. Abbildung 9.1: NTBA (hier von der Firma Siemens) 164
9 Einige Zeit nach der Antragstellung werden Sie schriftlich benachrichtigt, dass Ihr ISDN- Anschluss zu einem bestimmten Termin geschaltet wird. Technisch gesprochen wird dann auf die Leitung zu Ihrem Anschluss das EURO-ISDN-Protokoll DSS1 aufgeschaltet. Von diesem Zeitpunkt an darf nur noch der NTBA (und auch nur ein NTBA) direkt an den Leitungen angeschlossen sein, die zur Vermittlungsstelle führen. Alle anderen Geräte dürfen nur noch nach dem NTBA betrieben werden. Hinweis zur Inbetriebnahme eines ISDN-Anschlusses Achten Sie darauf, dass Sie an dem Tag, an dem Ihr ISDN-Anschluss geschaltet wird, schon die geeignete Hardware (ISDN-Telefon, ISDN-Telefonanlage oder Analog- Adapter) besitzen. Analoge Apparate können nicht direkt an der S 0 -Schnittstelle betrieben werden und somit können Sie nach der Umstellung auf ISDN ohne entsprechende Geräte nicht mehr telefonieren. Kapitel 9: ISDN-Basisanschluss und NTBA Noch ein Hinweis, der Sie aber nicht abschrecken sollte: Es ist nun einmal so, dass in der Elektronik, am PC und beim Programmieren immer alles länger dauert, als man denkt. ISDN ist dabei keine Ausnahme. Hinweis des Autors Nehmen Sie sich am besten für den Tag der Umstellung auf ISDN sonst nichts vor! 9.2 Plug&Play-Installation Im Gegensatz zur Klemmenmontage werden bei der Plug&Play-Installation die Geräte nur mit Anschlussleitungen miteinander verbunden. Für die folgenden Erläuterungen gehen wir einmal davon aus, dass in einer Wohnung bereits ein analoger Anschluss existiert und dieser nun auf ISDN umgestellt werden soll. Der Termin für die Umstellung Ihres Anschlusses auf ISDN wird Ihnen, wie bereits erwähnt, schriftlich mitgeteilt. Manche Techniker rufen an, bevor sie in der Vermittlungsstelle das ISDN-Protokoll aufschalten. Es kann Ihnen aber auch passieren, dass irgendwann Ihr analoges Telefon nicht mehr funktioniert. Das ist natürlich auch eine Methode, den Kunden wissen zu lassen, dass sein Anschluss nun umgestellt ist. Zunächst müssen dann alle analogen Geräte vom Telefonnetz entfernt werden. Danach wird der NTBA an eine TAE-Dose angeschlossen. Am NTBA selbst stehen zwei S 0 -Schnittstellen zur Verfügung, an die man ISDN-Geräte (ISDN-Telefone, ISDN-PC-Karten, ISDN-Telefonanlagen usw.) anschließen kann. Die Anzahl der S 0 -Schnittstellen kann bei einem Mehrgeräteanschluss bis auf zwölf erhöht werden (siehe Kapitel 10). Falls es sich um einen Anlagenanschluss handelt, kann nur ein Ge- 165
10 Teil II: ISDN-Leistungsmerkmale und -Anschlusstechnik rät, nämlich eine ISDN-Telefonanlage, angeschlossen werden. In Abbildung 9.2 wird eine typische Plu&Play-Installation für einen Mehrgeräteanschluss gezeigt. Abbildung 9.2: ISDN-Anschluss (Plug&Play-Installation) In der ersten TAE-Dose (siehe Abbildung 9.2) ist ein PPA angeschlossen, der beim analogen Anschluss zu Prüfzwecken dient (siehe Kapitel 4). Dieser wird bei ISDN zwar nicht benötigt, er stört aber auch nicht. Sobald der NTBA angeschlossen ist, kann dieser von der Vermittlungsstelle aus mit entsprechenden Steuerbefehlen so eingestellt werden, dass ein Durchmessen der Leitung auch ohne PPA möglich ist. Dabei werden von der Vermittlungs- 166
11 stelle Prüfdaten gesendet, welche vom NTBA wieder zurückgesendet werden. So können die Übertragungseigenschaften der B-Kanäle und des D-Kanals geprüft werden, ohne dass der Teilnehmer etwas davon merkt. NTBA montieren Wie bei jedem elektronischen Gerät, darf auch ein NTBA nur dort montiert werden, wo die entsprechenden Umgebungsbedingungen herrschen. Für einen NTBA heißt dies: Das Gerät darf keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Das Gerät muss vor Nässe geschützt sein. Die Umgebungstemperatur darf zwischen 0 C und +40 C liegen. Da der NTBA häufig in der Nähe von TAE-Dosen montiert wird, besteht leicht die Gefahr, beim Bohren eine Telefonleitung (oder schlimmer noch, eine Stromleitung oder eine Wasserleitung) zu treffen. Erst recht, wenn Sie nicht wissen, ob die Leitungen senkrecht oder waagerecht verlaufen, sollten Sie dies mit einem entsprechenden Prüfgerät nachmessen. Aus Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass es mit sehr viel Aufwand verbunden ist, wenn man beim Bohren ein Leitung verletzt. Kapitel 9: ISDN-Basisanschluss und NTBA NTBA mit dem Telefonnetz verbinden Der NTBA kann in eine beliebige Dose der TAE-Anlage, die zuvor für den analogen Anschluss verwendet wurde, eingesteckt werden. Hierzu wird eine spezielle Anschlussleitung mitgeliefert. An dieser befindet sich auf der einen Seite ein spezieller TAE-F-Stecker und auf der anderen Seite ein spezieller 6-poliger Western-Stecker. Der TAE-F-Stecker ist absichtlich breiter als ein normaler TAE-Stecker, um zu verhindern, dass an der gleichen Dose weitere Geräte angeschlossen werden können. Durch den breiten TAE-F-Stecker kann natürlich nicht verhindert werden, dass an einer anderen TAE-Dose Geräte eingesteckt sind oder eingesteckt werden. Nochmals: Außer dem NTBA dürfen keine weiteren Geräte an der TAE-Anlage angeschlossen sein! Und schon gar nicht darf ein zweiter NTBA angeschlossen werden. Zwischen Vermittlungsstelle und NTBA besteht eine so genannte Punkt-zu-Punkt-Verbindung, bei der lediglich zwei Komponenten miteinander verbunden sein dürfen. Der 6-polige Western-Stecker an der NTBA-Anschlussleitung unterscheidet sich sowohl äußerlich als auch in der Kontaktbelegung von»normalen«western-steckern. Die Spange zur Befestigung des Steckers in der Buchse ist bei dieser Ausführung auf der Seite und nicht, wie üblich, in der Mitte angebracht (siehe U K0 -Schnittstelle des NTBAs in Abbildung 9.2). Dies soll verhindern, dass für den NTBA eine andere als die dafür vorgesehene Anschlussleitung verwendet wird. Die NTBA-Anschlussleitung ist etwa ein Meter lang und darf nicht verlängert werden. Die Anschlussbelegung wird in Abbildung 9.3 gezeigt. Möglicherweise kann bei anderen Fabrikaten auch Kontakt 1 des TAE-Steckers mit Kontakt 1 des Western-Steckers verbunden sein und Kontakt 2 des TAE-Steckers mit Kontakt 6 des Western-Steckers. Eine a/b-vertauschung ist hier unbedenklich. 167
12 Teil II: ISDN-Leistungsmerkmale und -Anschlusstechnik Abbildung 9.3: Belegung einer NTBA-Anschlussleitung für die TAE-Dose Sobald der NTBA mit dem Telefonnetz verbunden ist, leuchtet, zumindest bei dem Modell der Firma Siemens, eine LED (siehe Abbildung 9.1 etwa in der Mitte), um die Betriebsbereitschaft der U K0 -Schnittstelle anzuzeigen. Bei Modellen anderer Firmen wird durch eine leuchtende LED angezeigt, dass der NTBA mit dem Energieversorgungsnetz verbunden ist. Diese Status-LED kann also, je nach Hersteller und Typ des NTBAs, verschiedene Bedeutungen haben. ISDN-Geräte mit dem NTBA verbinden An den S 0 -Schnittstellen des NTBAs können zwei ISDN-Geräte angeschlossen werden. Entsprechende Anschlussleitungen gehören in der Regel zum Lieferumfang eines ISDN-Geräts. An einer ISDN-Geräteanschlussleitung befinden sich auf beiden Seiten 8-polige Western-Stecker (RJ-45-Stecker). Die Anschlussleitungen sind für alle ISDN-Geräte gleich. Es sind mindestens die mittleren vier Kontakte belegt und die Verdrahtung ist»geradeaus«, also Kontakt 3 des einen Steckers ist mit Kontakt 3 des anderen Steckers verbunden usw. (siehe Abbildung 9.4). Auf eine nähere Beschreibung einer ISDN-Geräteanschlussleitung kann also verzichtet werden. Abbildung 9.4: Belegung einer ISDN-Geräteanschlussleitung NTBA mit dem Energieversorgungsnetz verbinden? Wie aus Abbildung 9.2 zu erkennen ist, besitzt ein NTBA auch einen Stecker zum Anschluss an das 230 V-Energieversorgungsnetz. Das Einstecken des 230 V-Netzsteckers ist aber nur dann nötig, wenn Geräte an der S 0 -Schnittstelle betrieben werden, die keine eigene Energieversorgung haben. Wenn also ein ISDN-Telefon (ohne Steckernetzteil) ange- 168
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