Behandlungspflege. Grundlagen, Bronchialtoilette und Prophylaxen
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- Jesko Straub
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Transkript
1 Behandlungspflege Tracheotomie Grundlagen, Bronchialtoilette und Prophylaxen
2 Indikationen zur Tracheotomie Absehbare längerfristige Beatmung Blockaden der oberen Atemwege Längerfristige Erleichterung der Atemtätigkeit Schutz vor Aspiration bei Bewußtlosigkeit und Dysphagie
3 Vorteile der Tracheotomie Vermeidung von Kehlkopfverletzungen Hohe Toleranz Orale Ernährung möglich Erhalt bzw. Erlangung des Sprechvermögens Verringerung des Totraums
4 Anatomie der oberen Atemwege Die Atemluft gelangt zunächst durch die Nase/ den Mund in die Nasen-/Mundhöhle. Die Nasenhöhle ist an ihrer gesamten Oberfläche mit einer Schleimhaut und den so genannten Flimmerhärchen überzogen. In diesem Abschnitt erfolgt die Erwärmung, Vorreinigung, Anfeuchtung der Atemluft.
5 Operativ plastische Tracheotomie
6 Operativ plastische Tracheotomie
7 Dilatative Tracheotomie (PDT)
8 Dilatative Tracheotomie (PDT)
9 Frühkomplikationen Blutungen falsche Platzierung der Kanüle Verschluss der Kanüle durch Cuff-Hernie Anstoßen der Kanülenspitze an der Carina oder Trachealwand mit daraus resultierendem Verschluss der Kanüle Pneumothorax
10 Verzögert auftretende Komplikationen Verstopfung durch Sekret, entweder plötzlich oder allmählich - bei ausreichender Befeuchtung und Sekretabsaugung selten Stomainfektion Dehnung der Trachea durch einen zu stark aufgeblasenen Cuff, daraus resultierende Geschwürbildung und andere Konsequenzen Entstehung von Schleimhautgeschwüren durch asymmetrisches Aufblasen des Cuffs, zu starken Cuffdruck oder Verrutschen des Tubus bei adipösen oder ermüdeten Patienten, die Schwierigkeiten beim Strecken des Halses haben, ist die Gefahr einer Verstopfung der Trachealkanüle größer
11 Spätkomplikationen Granulome in der Trachea können nach dem Entfernen der Trachealkanüle Atembeschwerden verursachen persistierender Fistelgang im Bereich der Tracheotomie Dilatation der Trachea Trachealstenose im Bereich des Cuffs Narbenbildung mit Bedarf für eine chirurgische Korrektur
12 Pflegeziele Vermeidung von Austrocknung der Schleimhäute Vermeidung von Druckschäden der Trachea und einer Aspiration Erhaltung sauberer und trockener Wundränder mit Vermeidung von Infektionen des Tracheostomas Freie Atmung gewährleisten Vermeidung einer Pneumonie
13 Austrocknung der Schleimhäute Da die Funktion des Nasen-Rachenraumes fehlt ist der Einsatz von Wärme- / Feuchtigkeitstauschern (HME-Filter oder Feuchte Nase) obligat!
14 Austrocknung der Schleimhäute Ergänzungen Träger von Sprechkanülen tragen dichtere Die Verdampfertöpfe in O2-Konzentratoren Lagen ersetzen von Halstüchern keine der genannten über Maßnahmen! der Kanülenöffnung Eine strickte Hygiene tägliche Reinigung Anfeuchtung der Atemwege durch der Inhalatoren sowie der Einsatz steriler Inhalationen und Wasserverdampfer Lösungen sind obligat! Anfeuchtung der Atemwege durch Ultraschallvernebler
15 Vermeidung Druckschäden und Aspiration Lagekontrolle der Trachealkanüle (soll nicht auf Spannung liegen) Essen u. trinken in aufrechter Position, ggf. Flüssigkeiten andicken Bei geblockten Kanülen Prüfung des Kontrollballons bei jedem Besuch Regelmäßige Cuffdruckkontrolle (Richtwert ca. 25 mmhg) Bei Beatmung sollte der Cuffdruck über dem Beatmungsdruck liegen. Regelmäßige Absaugung von Sekret aus dem Rachenraum insbes. vor der trachealen Absaugung. Entfernung von Sekreten aus der Jammerecke
16 Vermeidung Druckschäden und Aspiration Das Problem mit der Jammerecke. Ist ein der oralen Absaugung nicht zugänglicher Raum und bildet ein Reservoir für keimbelastetes Sekret. Sekretentfernung durch Absaugung mit 2 Personen, wobei eine Person nach einführen des Absaugkatheters den Cuff entblockt. Sekrete laufen nach unten in die Trachea ab und werden unmittelbar abgesaugt.
17 Vermeidung von Infektionen des Tracheostomas Verbandwechsel und Reinigung des Tracheostomas 2 mal pro Tag Reinigung mit speziellen Reinigungstüchern oder Kompressen Hautschutz mit Pflegeöl Wechsel der Trachealkompresse (Materialauswahl abhängig von Sekretmengen).
18 Freie Atemwege gewährleisten Erster Kanülenwechsel bei Neuanlage frühestens nach 12 Tagen mit Arzt Kanülenwechsel mit 2 Personen Bei Kanülenwechsel Notfallinstrumente griffbereit halten Trachealspreitzer Notfallbeatmungsmaske Kleinere Reservekanüle
19 Freie Atemwege gewährleisten Bronchialsekret regelmäßig absaugen (bei Husten und hörbarer Sekretansammlung) Auf ausreichend flüssiges Sekret achten (HME-Filter, Inhalation, ausreichend trinken, Sekretolytika) Mit Sekret kontaminierte HME-Filter austauschen Regelmäßiger Kanülenwechsel min. 1 mal pro Woche Funktionstüchtiges Absauggerät Absaugkatheter griffbereit
20 Bronchialtoilette
21 Bronchialtoilette Häufigkeit bei Bedarf Vor dem Absaugen mehrfach tief durchatmen lassen, ggf. O2-Zufuhr erhöhen Cuffdruck kontrollieren ggf. beim Absaugen entblocken (Jammerecke) Absaugkatheter auswählen (der Durchm. des Katheters beträgt max. 2/3 des Kanüleninnendurchmessers Nasen- Rachenraum absaugen Tracheale Absaugung (max. 10 sec.) Katheter ohne Sog einführen, max. Sog 200 mmbar Sekretkontrolle Atelektasenprophylaxe durch manuelles Beatmen mittels Beatmungsbeutel, spontan atmende Patienten mit Sprechkanüle tief durchatmen lassen.
22 Bronchialtoilette, hygienische Aspekte Vor dem absaugen frische Handschuhe anziehen Der Absaugkatheter für die endotracheale Absaugung ist EINMALMATERIAL Nachdem der Katheter mit dem Absaugschlauch verbunden ist Händedesinfektion u. Kontaminationsfreie Entnahme des Katheters Materialien (feuchte Nase, Beatmungsbeutel etc. werden nicht im Bett gelagert)
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