Frau Wirtins schamlose Lieder
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- Steffen Simen
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Transkript
1 Frau Wirtins schamlose Lieder Lustvolles von anno dunnemals EULENSPIEGEL VERLAG
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3 Inhalt Ihr Mädchen, seid nicht blöde Alexis saß mit Nettchen 13 Soll ich armes Ding denn ewig warten? 16 Hamburg ist ein schönes Städtchen 18 Soll ich denn nicht klagen 19 Von dem Kopf bis an die Nas 22 Es war einmal ein alter Mann 24 Mädchen, wenn du freien willst 26 Immer, immer, immer hin 28 Es war einmal eine Müllerin 30 Ein Mädchen kaum von vierzehn Jahren 31 Der Lehrmeister aus Paris Es wollt ein Binder wandern 35 An einem heißen Sommertag 37 Ihr Mädchen und Jungfern, denkt wohl daran 38 Es fuhr ein Bauer ins Holz 40 Mit dem Pfeifchen in dem Munde 42 Es wollt ein Meyer meyen 43
4 Wer ist denn drauß, wer klopfet an 44 Ich war mal ein Jüngling mit lockigem Haar 46 Ich bin der Pfanneflicker aus der Stadt 47 Bei ner Hitze von dreißig Grad 48 Es ist mein großes Unglücke 50 Ich weiß nicht, ob ich darf trauen 52 Ach Mutter, wie soll ich tun I pfeif auf mei Jungfernschaft 57 Mädchen, warum weinest du 58 Es war ein Mädel, weiß wie Schnee 59 Ach Mutter, liebste Mutter mein 60 Kommt, ihr Jungfern, helft mir klagen 62 Wie schön leucht uns der Morgenstern! 64 Es reisen drei Klingschmied wohl über den Rhein 66 Einmal eins ist eins 67 Es ging einmal ein verliebtes Paar 68 Ach Mutter, liebe Mutter 70 Mein Liebchen hat ein Ärschelein Schweig nur still 75 Mein Liebchen hat zwei Äugelein 77 Schön schwarzbraunes Mädchen 78
5 Schönes Jungferlieschen 80 Neulich kam ich zu Lisettgen 82 Ich weiß ein Mägdelein schön und fein 84 Ich hatt einmal ein Mädel lieb 85 Ich bin ein lustiger Jägersknecht 86 Einst ging ich am Ufer der Donau entlang 88 Mädchen mit dem blauen Auge 90 Ein Ritzchen jung und auch noch feucht 92 Mein Liebchen hat ein Etwas 93 Eins, zwei, drei 94 Dass ihm die Rübe steh Wir wollen jetzt eins singen 99 Der Rabe hat ein schwarz Gefieder 101 Ich bin der Herr Uhrmacher 102 Ach teure Frau Müllerin, sei sie bereit 104 Einst fuhr ich nach Berlin 106 Mein Vater ist Dachdecker 108 Ich ging einmal nach Hamburg rein 109 Es ging ein Schäfer untern Bäumen 110 Ich bin ein junges Weibchen 113 Ein Bauer aus dem Odenwald 115
6 Herr Pater, das war wohlgetan Die Mönche wollten ein Klösterlein bauen 119 Martin Luther tat mit seiner Kathl 121 Es wohnt in einem Pfarrerhaus 123 Der Pfaff von Fidemannsbrunn 125 Es wollt ein Bauer früh aufstehn 127 Es waren vor Zeiten drei Bonner Studenten 129 Es reist ein Pater von Österreich her 131 War einst ein Karmeliter 133 Freut euch des Lebens Ich bin ein hochbeglückter Mann 137 Zwei Knaben gaben sich einen Kuss 140 Kommt der Frühling in das Land 142 In des Waldes tiefsten Gründen 144 Ich ging zu meinem Schätzchen 146 Sie hat ne Große 148 Ist das nicht die Hobelbank? 149 Es war amol a Holzknecht so stolz 152 Also sprach die Erste 153 Und als der Graf nach Hause kam 156 Es hat ein Bauer ein schönes Weib 157
7 Alexis saß mit Nettchen im Schirm von Hagedorn, sie flochten Blumenkörbchen von lauter Rittersporn. Von sonst noch was, von sonst noch was, was ich nicht nennen mag. Ein Blick von Wonne lüstern, der ihrem Aug entstrahlt, schien ihm ins Herz zu flüstern: Ach küsse mich einmal. Und sonst noch was, und sonst noch was, was ich nicht nennen mag. Alexis, guter Dinge, schlang seinen Arm um sie, und unter dem Geringe entblößt sich Brust und Knie. Und sonst noch was, und sonst noch was, und sonst noch was ward bloß. 13
8 Nach blöder Jungfern Weise tat s Nettchen Widerstand, sie schrie, jedoch ganz leise:»hinweg, hinweg die Hand!«Und sonst noch was, und sonst noch was, was ich nicht nennen mag. Trotz allem Ach und Wehe drang er in ihren Schoß. Sie sprach:»ach, ich vergehe, denn deine Sünd ist groß. Und sonst noch was, und sonst noch was, und sonst noch was ist groß.«so saßen sie und spielten, bis Kraft und Lust verschwand, sie sah n sich an und hielten sich traulich an der Hand. Bei sonst noch was, bei sonst noch was, was ich nicht nennen mag. Vom sanften Schlaf erwachte viel früher sie als er, sie sah ihn an und fragte:»gibt s nichts zu küssen mehr? Gibt s sonst nichts mehr, gibt s sonst nichts mehr, gibt s nichts zu küssen mehr?«14
9 »Alexis, du alleine«, sprach s Nettchen jetzt zu ihm,»ich will gewiss nicht weinen, so küss mich fernerhin, darfst sonst noch was, darfst sonst noch was, was ich nicht nennen mag.«ihr Mädchen, seid nicht blöde, macht s grade so wie sie. Von Anfang war sie blöde, jetzt entblößt sie Brust und Knie. Und sonst noch was, und sonst noch was, noch was entblößte sie. 15
10 Es fuhr ein Bauer ins Holz, drei Stunden vor dem Tage mit seinem Rösslein stolz. Da kam der Schreiber gegangen, er ward von s Bauers Frauen gar schön empfangen. Da bracht der Bauer das Holz und fand bei seiner Frauen ein Schreiber, der war stolz.»ach, Schreiber, was machst du abermal hier?ich habe deiner Frauen auf der Lauten musiziert.das dank der Popelmann dir, dass du hast meiner Frauen auf der Lauten musiziert.«der Bauer, der Lümmel, der Bengel, der gar grobe Scheit, er schlug den stolzen Schreiber auf seinen zarten Leib. Er hatt so sehre geschlagen, dass ihn auch drei Studenten aufs Colleg mussten tragen. Da kam der Kapellan her:»ach, Schreiber, du musst beichten, von dir ich dies begehr.«40
11 »Ach, Herr, ich kenne meine Schuld, den alten Weibern bin ich gram, den jungen aber hold.ach, Schreiber, dir sag ich zuletzt, dass du das Lautenschlagen unterdessen bleiben lässt.ach, Herr, es kommt mir nicht aus dem Sinn, denn wo ich gestern gewesen, da geh ich wieder hin.«41
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