Bioenergie im 100 % Erneuerbare Energie Szenario
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- Friederike Egger
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1 Bioenergie im 100 % Erneuerbare Energie Szenario 1
2 Bedeutung der Bioenergie bei 100 % Erneuerbare Energien - Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt => Dezember % Erneuerbare Energien Szenario => öffentliche Veranstaltung präsentiert - Frage: Wie kann Sachsen-Anhalt + anteilig Ballungsräume in Deutschland mit 100 % Erneuerbarer Energie versorgt werden? - alle Sektoren: Strom + Wärme + Verkehr Bioenergie dabei zentraler Baustein des Szenario - drittgrößte Energiequelle mit Anteil 16,2 % (nach Wind 47,2 % und Solar 21,8 %) - im Energiemix der Zukunft besondere Bedeutung => Beitrag zum Ausgleich der fluktuierenden Einspeisung von Sonnen- und Windenergie - Voraussetzung: Anlagen nachhaltig sein, keine Ökosystem schädigen 2
3 Bedeutung der Bioenergie im 100 % Erneuerbare- Energien-Szenario der grünen Landtagsfraktion Ausgangsfragen: 1.) Wie vermeiden wir Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion? 2.) Wie die Vermaisung reduzieren? 3.) Wie Ökologie generell in Vordergrund rücken (Dünger-/Pestizideinsatz)? 3
4 Lösungsansätze: - gesamte Landwirtschaft auf ökologischen Landbau umstellen (keine Pestizide etc.) - weiteres Ziel: Nutzung von Wildpflanzen für Biogasherstellung aber: Ertragsreduzierung um 50 % (gegenüber Mais) über Flächenausweitung ausgleichen => sinnvoll und möglich: Wildpflanzen höherer Wert für Ökosysteme Hektar für Wildpflanzen nötig (18 % der Agrarflächen) => davon heute: ha. für Ölpflanzen genutzt => Aussteigen, da sehr ineffizient (geringer Wirkungsgrad => Elektromobilität besser) ha. für Biogas in Gegenwart - Wo kommt der Rest her? Bioenergie aus Wildpflanzen => ökologisch, gut für Bienen 4
5 Ziel: Fleischkonsum reduzieren Fleischkonsum nur 25 % reduzieren + 40 % mehr Obst, Gemüse, Getreide essen Folge: deutlich weniger Flächen für Futtermittelanbau => vor allem Mais (Maisanbau in Deutschland zu 66 % in Futtermittelproduktion) d. h. fehlende Flächen für Wildpflanzenanbau erhalten Rest- und Abfallstoffe - Reste aus Biotonne, Grünschnitt aus Landschaftspflege, Abfälle aus Lebensmittelhandel, Schlachtereien etc. - z. B. über Stadtwerke laufen (Berliner Stadtreinigung) - genaue Mengen = schwer berechenbar - nicht die ganz großen Mengen, aber dennoch relevant 5
6 Bioenergie aus Holz - heute: Wald nahezu vollständig bewirtschaftet - B 90/GRÜNE: Wald nur 95 % bewirtschaften, 5 % Wald als Wildniswald schützen - nur 30 % Holzzuwachs (heute: 51 %) als Energieträger nutzen => 70 % stofflich nutzen (Hausbau, Möbel) - Holz stärker in Industrie nutzen => Stahlindustrie (Stahlherstellung braucht kohlestoffhaltige Energieträger) - Nutzung in Holzkraftwerken => Wintermonate => Strom/Wärmeproduktion => Einbeziehung von Nah-/Fernwärmenetzen + Speicher Bioenergie aus Stroh - rund 50 % Agrarfläche Sachsen-Anhalt => Anbau von Getreide = Stroh - 70 % Stroh auf Acker lassen, 30 % für Energie nutzen - Ziel: Bereitstellung von Prozesswärme in Industrie (Strohpelletierung auch möglich) 6
7 Biomethan für Dunkelflaute nutzen => GWh = 20 % jährl. Strombedarf in LSA theoretisch 2,4 Monate Strombedarf mit biogasbefeuerten Kraftwerken decken 7
8 Rückblick: Forderungen Grüner Landtagsantrag zur EEG-Novelle 2014 ( ) Die Landesregierung wird aufgefordert, sich bei der gegenwärtigen EEG- Novellierung für nachfolgende zentrale Punkte einzusetzen: 7. bei der Biomasse die Vergütung so anzuheben, dass Anlagen mit einer überwiegenden Nutzung von Rest- und Abfallstoffen noch zugebaut werden; Regelungen verankern, die den Mais stark zurückdrängen und andere Pflanzenarten mit gleichzeitig positiver Wirkung für den Boden begünstigen; den Gasaufbereitungsbonus für eine kostendeckende Gasaufbereitung sicherstellen; für bestehende Anlagen einen umfassenden Bestandschutz gewährleisten und die nachträgliche Kürzung der vergütungsfähigen Strommengen in Bestandsanlagen streichen; den maximalen Wert der installierten Leistung für die Ausreichung der Flexibilitätsprämie streichen. Begründung: Aus Biomasse erzeugter Strom kann zum Ausgleich der fluktuierenden Wind- und Photovoltaikstromerzeugung flexibel eingesetzt werden und muss deshalb weiter ausgebaut werden. Mit den vorgesehenen starken Vergütungsabsenkungen können die Stromgestehungskosten aus Bioenergieanlagen nicht gedeckt werden, sodass die Bioenergie zum Erliegen kommen würde. Die Vergütung muss deshalb angehoben werden und der maximale Leistungswert hinsichtlich der Flexibilitätsprämie muss gestrichen werden. Um einer Vermaisung der Landschaft entgegenzuwirken, sollten verstärkt Abfall- und Reststoffe eingesetzt, das Spektrum an Energiepflanzenarten ausgeweitet und diese nachhaltig angebaut werden. Gaseinspeisung kann sinnvoll sein, sodass der Gaseinspeisebonus erhalten bleiben muss. Eingriffe in Bestandsanlagen sind abzulehnen. 8
9 Entwurf EEG-Novelle 2016 (Stand: Anfang März 2016) Grüne Kritik: - EEG 2016 => Regelungen integrieren für eine Anschlussförderung bestehender Biomasseanlagen - Vorausaussetzung: effizienter, flexibler und nachhaltigen Betrieb a.) d. h. insbesondere Rest- und Abfallstoffe einsetzen b.) d. h. Anbau von Energiepflanzen nachhaltig Bundes-Regierung tut hier aber nichts. weiter: Anschlussförderung für Bioenergie-Anlagen => über Verordnungsermächtigung im EEG => völlig falsche Signal 9
10 Weitere Hintergrundfolien 10
11 Übersicht: Biogasanlagen in Sachsen-Anhalt Anlagen, 445 MW - Schnitt = 1 MW - Größte durchschnittliche Anlagen im Bundesschnitt - In anderen Länder = oft deutlich unter 0,5 MW => Folge Agrarstruktur in Sachsen- Anhalt BDEW, 2015, S
12 - Geringste Volllaststundenzahl bei Biogasanlagen in Sachsen- Anhalt (nur Hamburg weniger) - Gründe??? => zu wenig Substrate oder Tendenz zu bedarfsgerechter Einspeisung? BDEW, 2015, S
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