Winterharte Kakteen 2006

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1 Sempervivumgarten 2006 Volkmar Schara Bayernring Herrieden Fon 09825/4846 Fax 09825/ Winterharte Kakteen 2006 Opuntia polyacantha von Belle Fourche S-Dakota Es ist tatsächlich möglich, in unserem Klima Kakteen im Freien zu kultivieren. In ihrer Heimat, vorwiegend in den südlichen und westlichen Staaten der USA treten im Winter tiefere Minustemperaturen auf als wie bei uns in Bayern. Mit Regenschutz, überstehen alle aus der folgenden Liste, problemlos die Wintermonate. Standort Grundvoraussetzung für ein gutes Gedeihen ist ein vollsonniger Standort. Als sehr positiv hat sich auch ein windgeschützter Platz erwiesen. Im Winter würde dies eine geschlossene Schneedecke bieten, aber leider zeigt sich der Winter in unseren Breitengraden als sehr wechselhaft. Darum ist ein Regenschutz bei den meisten Pflanzen sehr von Vorteil. Ideal ist natürlich, wenn man die Pflanzen in Pflanzgefäßen pflegt und diese während der Wintermonate an einem regengeschützten Platz überwintert. Meist gibt es nahe am Haus oder im unbeheizten Gewächshaus freie Flächen. Bei ausgepflanzten Kakteen lassen sich schnell und einfach aus Holz oder Stahlgewebe ein Gestell errichten, dass dann mit Folie oder Plastik abgedeckt wird. Die Seitenwände sollten offen bleiben. Um Pilzkrankheiten vorzubeugen ist eine Frischluftzufuhr besonders wichtig! Kleine Mühen werden im Sommer mit einer reichen Blüte belohnt! Substrat Beim Substrat gehen die Meinungen oft auseinander. Es ist egal für welche Mischung man sich entscheidet, wichtig ist, dass die Pflanzenerde locker bleibt und sich Nährstoffe halten können. Als Grundrezept hat sich folgende Mischung bewährt: 30% Blumenerde, 20% Gartenerde/Komposterde, 30% Sand und 20% gebrochenen Blähton. Ich selbst verwende weniger Sand und keinen Blähton, dafür bevorzuge ich Perlite, das hervorragende Eigenschaften zeigt und dazu etwas Splitt als Beimischung zum Substrat. Als Grunddüngung mische ich grobe Hornspäne ins Substrat. Dieses lockere Substrat kann sich schnell erwärmen und gewährleistet ein schnelles Abtrocknen nach Regenperioden. Bei Freilandpflanzungen wird je nach Beschaffenheit des Mutterbodens, das Substrat aufgelockert durch Sand, Splitt, Kies, Lecaton oder ähnlichen Materialien. Bei sandigen Böden ist zu empfehlen, etwas Torf (bis zu1/3) einzuarbeiten. Die Wurzelballen sollten beim Auspflanzen zu 2/3 im Substrat sein, das obere Drittel sollte aus der Erde schauen und dann mit mineralischen Gemisch (bei mir Splitt) abgedeckt werden. Düngung Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass Kakteen keine Düngung benötigen. Ganz im Gegenteil gibt es nur wenige Pflanzen die von der Düngung so abhängig sind wie Kakteen. Bei Nährstoffmangel zeigen die Pflanzen keinen Zuwachs mehr und es führt dazu, dass die Pflanzen nach wenigen Jahren eingehen. Bei Freilandkakteen kann die erste Düngegabe schon im März erfolgen. In den darauffolgenden Monaten April bis Juni hat sich eine 14-tägige Düngung als sehr gut erwiesen. Pro Quadratmeter können zwischen 20 und 30 Gramm eines Volldüngers wie z.b. Blaukorn gegeben werden. Bei Flüssigdüngung mit einer 1%igen Mehrnährstoffdüngers regelmäßig gießen. Im Juli sollten die Pflanzen nur noch leicht gedüngt werden und im August sollte zum Abschluss ein Kaliumdünger (Kalimagnesia 20g/m2) gegeben werden. Dadurch härten die Pflanzen gut aus und sind für den kommenden Winter gut gerüstet. Bewässerung Durch die Trockenperiode in den Wintermonaten wird die Blütenbildung bei vielen Kakteen gefördert. Eine Besonderheit gibt es bei Opuntia fragilis und deren Formen. Für sie ist es wichtig, dass sie im zeitigen Frühjahr (Ende Februar) eine kräftige Wasserzufuhr bekommen, darin wird ihnen die Schneeschmelze vorgegaukelt und dadurch zeigen die Pflanzen einen reichen Blütenansatz. Bei den anderen Kakteen ist es auch wichtig, gerade in den Frühlingsmonaten, für eine ausreichende Wasserzufuhr zu sorgen. Jedoch muss immer auf Staunässe geachtet werden, denn da besteht die Gefahr des Faulens! Das lockere Substrat trocknet auch in den Sommermonaten schnell aus. Von Anfang März bis Ende August (nicht in den Regenperioden) ist alle ein bis zwei Wochen zu gießen. Dies kann man auch gut für die Flüssigdüngung nutzen.

2 Bei frei ausgepflanzten Kakteen wird nur bei längeren Trockenperioden gegossen. Im Herbst schrumpfen dann die einzelnen Glieder und zeigen oft eine bräunliche Färbung. Bei den meisten Opuntien liegen dann sogar alle Glieder am Boden. Dies ist für die Pflanzen eine Schutzmaßnahme gegen den bevorstehenden Frost. Im Frühjahr richten sich die Pflanzen innerhalb weniger Tage wieder auf und bilden ab Ende April wieder neue Sprosse und zeigen auch die ersten Blütenknospen. Zu jeder Jahreszeit fesselt eine Kakteenanlage, das Auge des Betrachters! Cylindropuntia imbricata Ein sehr harter Kaktus, der wegen seiner Wuchsform eine Bereicherung für jede Pflanzung ist. Der Körper ist Strauchförmig und kann eine Höhe von über 1 Meter erreichen. Er stammt aus USA (Colorado, Arizona, New Mexiko, Kansas, Texas) und Mexiko (Nord- und Zentral-Mexiko) wo er auf kiesigen und sandigen Böden vorkommt. In einer Höhe von 1200m bis 1800m. 'Jürgen' Eine neue Auslese die besonders vieltriebig und buschig ist. 'Krätschmer' 'Pinky' 'Uhlig' Diese Auslese blüht ab dem 5. Standjahr zuverlässig. Eine sehr interessante Pflanze mit rosaroten Neuaustrieb! Sie zeigt nur einen geringen Jahreszuwachs von bis zu 5cm. Diese Rarität benötigt Regenschutz im Winter. Ideal für kleinere Gefäße mit Delosperma, Sedum, Sempervivum und Jovibarba. Dieser Kultivar blüht schon ab einer Höhe von 50cm und ist sehr robust. Cylindropuntia imbricata 'Pinky Cylindropuntia whipplei Opuntia erinacea var. ursina Cylindropuntia whipplei Eine kleinere Art, die strauchige Polster bildet, mit vielen Verzweigungen. Einer meiner Favoriten für ein kleineres Pflanzgefäß. Er stammt aus USA (Utah, Colorado, Arizona, New Mexico) wo er in Höhen von 1350 bis 2400 m vorkommt. Alle zeigen 2-3cm große Blüten in gelblichgrüner Farbe. Regenschutz wäre sinnvoll. 'Snowflake' Eine schöne Form aus Snowflake in Arizona, mit weißer Bedornung. DJF167 'San Juan' Eine Form aus San Juan in New Mexico, die sehr hart ist und auch ohne Regenschutz auskommen kann. Opuntia basilaris Eine Art aus USA, die in einer Höhe von m vorkommt. Das Auffallende an ihr sind die fehlenden Dornen. Jedoch besitzen die Sprosse viele Glochidien. Sollte Regenschutz erhalten. b. var. brachyclada Eine schöne, kleine Miniaturform mit gelb-roter Blüte.

3 basilaris var. nana Eine wüchsige, dornenlose Form mit gelben Opuntia erinacea (Opuntia hystricina) Eine Art aus USA (Kalifornien, Nevada, Utah, Kansas, New Mexiko) in einer Höhe von m. Sie zeigt liegende und aufstrebende Körper mit 10cm langen Gliedern. Die Bedornung ist auffallend stark, daher stammt auch der Artname hystricina der übersetzt Igelähnlich' bedeutet und das wirklich zu Recht. Sollte im Winter Regenschutz bekommen. erinacea var. ursina Wird in USA, wegen der dichten Bedornung, auch als Old Man oder Grizzly Bear bezeichnet. Die weiße Bedornung ist weich und borstig. Form mit gelben erinacea var. ursina Eine Form mit lila e. 'Halle' Eine Kreuzung mit kräftigen Dornen und gelber Blüte. e. 'Hamm' Eine Kreuzung mit kräftigen Dornen und lila e. 'Hannover' Eine sehr attraktive Form, die orange-lila Blüten besitzt. e. 'Michael Kiesling' Eine stark bedornte Form, die sehr wüchsig ist. Opuntia fragilis Sie stammt aus Kanada (von British Columbia bis Ontario) und den USA (von Washington bis Michigan und Illinois, südlich bis Kalifornien und Texas) aus einer Höhe von m. Dunkelgrüne, bis 4cm lange, meist längliche Triebe. Sie besitzen kleine Areolen, meist mit 3 bis 4 Dornen. Die Glieder können leicht abbrechen, bewurzeln sich jedoch wieder schnell. Sehr harte widerstandsfähige Art, die nicht nässeempfindlich ist. Ein Regenschutz ist nicht erforderlich! Eine meiner Lieblingsarten, durch die Härte und der nur geringen Größe, kann man sie in jeder Pflanzung gut einbringen. fragilis LZ343 Eine Form südlich von Dickinson aus North Dakota, die alleine schon wegen der kräftigen Bedornung interessant ist. Hellgelbe Blüte. fr. var. oplocarpa Eine kräftig, dunkel bedornte Form, leider blühfaul. fr. var. parviconspica Eine sehr kleine Form die ganz flache Polster bildet. Schöne Pflanze für den Vordergrund oder für kleine Gefäße. Gelbe 'Feldberg' 'Frankfurt' 'Freiberg' 'Freiburg' 'Freising' 'Friedrichshafen' 'Füssen' Mit starker Bedornung. Gelbe Blüten und rotes Filament, dadurch entsteht eine Zweifarbige Wirkung. Super! Eine sehr reich blühende Kreuzung. Gelbe Blüten bis 5cm. Ebenfalls sehr blühfreudig, jedoch mit violettpurpurnen Die Pflanze besitzt einen leicht lila Hauch, mit kräftig gelben Die Blüten sind gelblich mit einem leicht rosa Hauch. Blüht schon als kleine Pflanze sehr reich. Schöne kleine Kreuzung, mit offenen gelben Hübsche kleine Kreuzung, mit lila

4 Opuntia fragilis Freiberg Opuntia fragilis Freiburg Opuntia f. Friedrichshafen Opuntia humifusa (Opuntia compressa) Eine sehr weit verbreitete Form in USA, besonders von Texas bis Montana. Strauchig bis niederliegender Wuchs. Meist dornenlos, selten ist ein einzelner, kräftiger Dorn vorhanden. Die Blüten sind meist Gelb, mit rötlicher Mitte. Sehr hart und kommt leicht zur Blüte. Kein Regenschutz nötig. humifusa Eine schöne Form aus Pt. Pelee Ontario, in Kanada. Gelbe h. var. microsperma Eine Pflanze aus Stafford, Kansas. Gelbe Opuntia macrorhiza Das Vorkommen liegt in USA (Kalifornien, Idaho, Utah, Dakota, Wyoming, Colorado, Arizona, Minnesota, Michigan, Illinois, Missouri, Arkansas, Texas, Louisiana) und Mexiko (Sonora, Chihuahua) in sandigen, kiesigen Böden. Meist in Tälern und Ebenen in Höhen zwischen 600 bis 2400m. Der Wuchs ist horstig bis buschig und erreicht eine Höhe von 15 30cm. Kein Regenschutz nötig! m. 'Apricot' Diese Auslese besitzt auffallend apricot-orangen Schön! m. 'Crawford Sioux' Eine Form aus Crawford Sioux Colorado, mit gelben m. 'Ellsworth' Eine Form aus Ellsworth. Sehr blühwillig, mit gelb-roten Opuntia phaeacantha Das Vorkommen liegt in USA (Utah, Colorado, Arizona, New Mexiko, Texas) und Mexiko (Nord-Coahuila), in Wald und Grasland und in einer Höhe von m. Niederliegende oder spreizend wachsende Pflanze mit einer Höhe von 60cm. Wenige, große Dornen. p. 'Longispina' Große, langbedornte Glieder, mit bis zu 6cm großen, gelben p. 'Orangeade' Das Besondere dieser Pflanze sind die orangen Blüten, nach der Blüte werden häufig purpurne Früchte gebildet. Sehr beliebte Form!

5 Opuntia macrorhiza 'Apricot' Opuntia phaecantha 'Orangeade Opuntia polycantha var. juniperina Opuntia polyacantha Das Vorkommen liegt in Kanada (British Columbia, Albertra, Saskatchewan) und den USA (Idaho bis Dakota, Nevada, Utah, New Mexico, Kansas, Missouri, Oklahoma, Texas). Kommt meist in Grasland vor, in einer Höhe von 1000 bis 2800m. Der Wuchs ist strauchartig, bis 15cm hoch. Regenschutz ist sinnvoll. p. 'Cheyenne' Diese Pflanze stammt von Cheyenne aus Wyoming. Gelbe Blüte. p. 'Bella Fourche' Diese Pflanze stammt von Belle Fourche aus Süd-Dakota. Gelbe p. var. rufispina Diese Pflanze stammt aus Utah und zeigt eine kräftige Bedornung. Lila Regenschutz ist von Vorteil. p. var. juniperina Die Pflanzen stammen aus New Mexico, wo sie zusammen mit Juniperus (Wacholder) vorkommt, daher der Name. Gelbe p. 'Chrystel Tide' Eine Naturhybride mit Hellrosa Kräftige Dornen. Schön! Opuntia rutila Das Vorkommen liegt in USA (W-Colorado, Wyoming). Die Glieder sind eiförmig oder zylindrisch, 4 bis 8cm lang, 2 bis 5cm breit, werden bis 10cm hoch. Die jungen Glieder lösen manchmal leicht. Die Dornen können eine Länge von 3cm erreichen. rutila Auffallend, zylindrische Glieder. Gelbe rutila 'Super' Schöne dunkle Bedornung und lila

6 Opuntia polycantha 'Chrystel Tide' Opuntia Hybride 'Rom Opuntia rutila Opuntia Hybriden Das Vorkommen liegt in USA (W-Colorado, Wyoming). Die Glieder sind eiförmig oder zylindrisch, 4 bis 8cm lang, 2 bis 5cm breit, werden bis 10cm hoch. Die jungen Glieder lösen manchmal leicht. Die Dornen können eine Länge von 3cm erreichen. 'Rom' Schöne kräftig bedornte Kreuzung, mit rotem Neuaustrieb und lachsrosa Williger Blüher und gut hart. Regenschutz ist von Vorteil. 'Smithwick' Hierbei handelt es sich um eine Kreuzung zwischen Opuntia humifusa und Opuntia fragilis. Die kleinen Glieder lösen sich leicht und sind kräftig bedornt. Sie blüht gelb mit rotem Zentrum. Eine sehr reichblühende Kreuzung die gute Winterhärte zeigt.