Medienkunde I: Foto und Ton
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1 Medienkunde I: Foto und Ton Archivpraxis Schweiz 2014 Modul «Audiovisuelles Material im Archiv», , Sozialarchiv Zürich Ruedi Müller, Memoriav Bereichsverantwortlicher Ton/Radio 1
2 Fotografie: Werk und Quelle Ausdruck künstlerischen Schaffens Historisches Dokument (Quelle) Fotos werden oft als Objekt / Werk betrachtet: Unikate (Daguerreotypie, Direktverfahren) Reproduzierbare Verfahren Original-Abzüge (Intention FotografIn): Vintage Print Negativ: Sichert Reproduzierbarkeit des Inhalts Wert / Markt Foto als Quelle (u.a. Massenmedium, Agenturen, Verlage) Inhalt ist wichtig > Fragen der Bewertung Grosse Mengen > Fragen der Priorisierung Negativ ist Original Heute: digital born > andere Sicherungskonzepte 2
3 Aufbau: Schichten mit Eigenschaften Archivpraxis Schweiz 2014 Modul «Audiovisuelles Material im Archiv», Sozialarchiv Zürich,
4 Fragilität des Trägers: Veränderung / Zerfall Nitratnegative Glasnegativ Archivpraxis Schweiz 2014 Modul «Audiovisuelles Material im Archiv», Sozialarchiv Zürich,
5 Fragilität der Informationsschichten Verarbeitung Abbau von Farben Archivpraxis Schweiz 2014 Modul «Audiovisuelles Material im Archiv», Sozialarchiv Zürich,
6 Identifikation: Formalien, Materialien und Prozesse Formalien Angaben zur Übernahme Materialkenntnisse Chemische Eigenschaften Physikalische Eigenschaften Kenntnis der Prozesse Herstellung Verarbeitung Gebrauch Einfluss auf: Restaurierung Erhalt Zugang Archivpraxis Schweiz 2014 Modul «Audiovisuelles Material im Archiv», Sozialarchiv Zürich,
7 Klima im Archiv AV-Medien allgemein (Quelle Library of Congress) Luftfeuchtigkeit konstant 40% Temperatur konstant 19 Grad UV-Licht Lichtschutz (uv-arme Lampen) Staub staubfrei (feinporige Filter Kl. F9 / H10) Pro C weniger + 3% Feuchtigkeit und vice versa Max. Schwankung 2% / Stunde aber max. 3% / Tag!! Niedrige Aenderungsgeschwindigkeit!! 7
8 Erhalt analoger Fotos: Handling Handling Vorsicht beim Anfassen (Handschuhe) Minimale Bearbeitung (Umpacken etc.) Material zur Aufbewahrung (Gefahren) Lösungsmittel- und säurehaltige Hüllen, Schachteln und Papiere Hygroskopisches Material (PVC) Klebstoffe (acryl- und lösungsmittelhaltig) Möbel (Harze, Chemikalien etc.) Korrekte Verpackung spezifisch für: Biegsame Negative und s/w Platten Farbnegative Abzüge Räume / Klima: Ansprüche an Gebäude und Infrastrukturen > Verantwortung! > Kontrollen: Regelmässig / Augen, Ohren, Nase! 8
9 Erhalt analoger Fotos: Methoden und Formate Erhalten / Restaurieren der originalen Unika (Daguerrotypie) Erhalten / Restaurieren der originalen Abzüge (vintage prints) Umkehrbarkeitsprinzip (Restaurierungscharta): (Chemische Restaurierung mit unabsehbaren Folgen vermeiden!) Digitalisieren = Erstellen eines Ersatzoriginals (Faksimiles) Erhalt des originalen Dokuments, da Informationsverlust Scan / Fotografie. Zielformat TIFF (.tif). TIFF: Dateiformat für Langzeitarchivierung. Vorsicht: Diverse Eigenschaften möglich. Auf archivtaugliche Version* achten! JPEG: Format(e) für die online Konsultation (datenreduziert) * KOST: 9
10 Erhalt digitaler Fotos: Methoden und Formate Formate aus der Kamera behalten: (RAW): +/- digitales Negativ (Daten des Sensors), proprietär, nicht datenreduziert. PS kann das meistens interpretieren. JPEG: Wenn nichts anderes vorhanden; (Format)Migrationskonzept. Erstellen einer Sicherungskopie: DNG (nicht sehr verbreitet). Von Adobe als generisches Rohdatenformat entwickelt das RAW ablösen sollte. TIFF: Auf die richtigen Parameter achten. JPEG 2000: verlustfrei (es gibt auch verlustbehaftete Verfahren) Verbreitete Standards erhöhen die Chancen auf lange Interpretierbarkeit Erstellen von Vorschaukopien Im gleichen Durchlauf Nur für Konsultation 10
11 Tondokumente: Publiziert und Unika Archivpraxis Schweiz 2014 Modul «Audiovisuelles Material im Archiv», Sozialarchiv Zürich,
12 Identifikation: Inhalte, Träger, Technologien Inhalt Begleitmaterial Träger Aufzeichnungstechnik Angewendete Normen 12
13 Fragilität: Zerfall der Träger 13
14 Fragilität: Zersetzung der Informationsschicht z. B. Hydrolyse Spaltung von Verbindungen durch Feuchtigkeit. Weisser Belag staubförmig oder schmierig: Frei gewordene Alkaloide 1. Reinigung (Staub entfernen) Spulen (Keine Berührung mit Tonkopf!) 2. Reinigen des Bandes mit spez. Tuch Arbeit für SpezialistInnen 14
15 Qualitätsprobleme bei CD-R: 15
16 Obsoleszenz: Verlust von Abspieltechnologie BetriP: Analoge Träger Digitale Träger / Files Maschinen Ersatzteile Peripherie Werkzeuge Manuals Know-how Dokumentierte Standards Messbänder 16
17 Restaurierung: Reinigung und... 17
18 Restaurierung: Wiederherstellung am Original......erlaubt korrektes Abspielen 18
19 Erhalt analoger Tondokumente (Zielformate) Erhalt des analogen Originals unmodifizierte Übertragung des Tonsignals (1 : 1) Transfer in Fileformat (lineares PCM /.wav) > 96 khz / 24 Bit (mind. 48 khz / 24 Bit) (BWF-Container) Erstellen einer zusätzlichen Zugangskopie (datenreduziert) Falls gewünscht: Editierte Versionen (ab Arbeitskopie) 19
20 Erhalt digitaler Töne auf Trägern (Zielformate) Erhalt des digitalen Originals (Trägers) Korrekte Extraktion der Audiodaten (unmodifiziert)! Bei linearen Träger-Technologien (DAT, CD-R, CD etc.): Transfer in Audiofiles PCM / WAV (BWF) Gleiches technisches Format (Abtastrate in khz und Wortlänge in Bit) Bei datenreduzierten Formaten (Bsp. MiniDisc) Formatkonversion in Audiofiles PCM / WAV (BWF) Erstellen einer zusätzlichen Zugangskopie (datenreduziert) 20
21 Zielformate für digital born Dokumente (Files) Erhalt des originalen Ursprungsformats Transcodierung (Formatkonversion) in lineares Format (für Langzeitsicherung) > PCM (WAV / BWF) Bei SW für Formatkonversion: Vorsicht auf automatische Verbesserungen Erstellen einer zusätzlichen Zugangskopie (datenreduziert) 21
22 Vielen Dank! 22
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