Sozialarbeit in den Beruflichen Schulen Gelnhausen Bericht für das Schuljahr 2014/2015

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1 Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Main-Kinzig e.v. Sozialarbeit in Schulen (SiS) ZKJF Berufliche Schulen Gelnhausen Sozialarbeit in den Beruflichen Schulen Gelnhausen Bericht für das Schuljahr 2014/2015 Inhalt ALLGEMEINE INFORMATIONEN 2 A) SOZIODEMOGRAFISCHE MERKMALE DER KLIENTEN/INNEN 3 1. ANZAHL DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 3 2. ALTER DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 3 3. GESCHLECHT DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 4 4. SCHULFORM DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 4 5. WOHNORTE DER KLIENTINNEN UND KLIENTEN 5 B) EINZELFALLBEZOGENE ARBEIT ( 13 SGB VIII) 6 1. ERBRACHTE LEISTUNGEN 6 2. HILFEANLÄSSE UND PROBLEMLAGEN 7 3. BEENDIGUNG DER LEISTUNGEN 7 4. RESÜMEE UND ERLÄUTERUNGEN: EINZELFALLBEZOGENE HILFEN 7 C) VERMITTLUNG BEI KONFLIKTEN 8 D) GRUPPENBEZOGENE ARBEIT 9 1. ERBRACHTE LEISTUNGEN 9 2. THEMEN / INHALTE DER GRUPPE 9 3. BEENDIGUNG DER LEISTUNGEN 9 4. RESÜMEE: GRUPPENBEZOGENE ARBEIT 9 E) KLASSENBEZOGENE ARBEIT ERBRACHTE LEISTUNGEN THEMEN / INHALTE DER KLASSENPROJEKTE BEENDIGUNG DER KLASSENPROJEKTE RESÜMEE: KLASSENBEZOGENE ARBEIT 10 F) QUALITÄTSSICHERUNG, VERNETZUNG UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT/STÜTZLEISTUNGEN 11 AUSBLICK 12

2 Allgemeine Informationen Beruflichen Schulen Gelnhausen Schulformen Schüler/innen Einzugsgebiet Besonderheiten EiBe 81 Main-Kinzig-Kreis BaBS: Beratungsangebote an den Teilzeitklassen* sowie angrenzende Beruflichen Schulen Gelnhausen Berufsfachschule* 243 Landkreise EiBe-Klassen: Eingliederung in die Fachoberschule 312 Berufs- und Arbeitswelt Fachschule 201 Berufsberatung Höhere Berufsfachschule 90 QuABB: qualifizierte berufspädagog. Berufliches Gymnasium 750 Ausbildungsbegleitung in gesamt: Berufsschule und Betrieb *Zielgruppe SiS Sozialarbeit in den Beruflichen Schulen Gelnhausen (SiS) Auftraggeber Jugendamt MKK Finanzierung 50% Jugendamt MKK 50% durch alle 28 kreisangehörige Kommunen (vertragliche Regelung) Träger Zentrum für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Main-Kinzig e.v. (ZKJF) Umfang 150% Stellen / 58,50 Wochenstunden Fachkräfte Hans-Jürgen Heldmann (100%), Stephanie Beck (50%) Handlungsfelder Arbeitsschwerpunkte Zielgruppe Erreichte Schüler/innen Einzelfallbezogene Beratung und Krisenintervention Vermittlung bei Konflikten Klassenbezogene Arbeit Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätssicherung Soziales Lernen in Klassen Einzelfallbezogene Hilfen alle Schüler/innen der Berufsfachschule und Teilzeitklassen mit hohem Anteil an Hauptschülern /innen 600, das sind 29,72% der Zielgruppe Davon nahmen 63 mehrere Leistungen in Anspruch Seite 2 / 12

3 A) Soziodemografische Merkmale der Klienten/innen Im allgemeinen Überblick (S. 2) wird die Anzahl der erreichten Schülerinnen und Schüler genannt. Da einige von ihnen zwei oder mehrere Leistungen (z.b. Teilnahme an einem Klassenprojekt und Einzelberatung) in Anspruch nahmen, übersteigen die im Folgenden genannten Zahlen die Menge der tatsächlich beteiligten Personen (Mehrfachzählungen): Insgesamt nahmen im Berichtszeitraum 600 Schülerinnen und Schüler 663 verschiedene Leistungen der Sozialarbeit in Schulen in Anspruch. 1. Anzahl der Klientinnen und Klienten Durch klassenbezogene Arbeit wurden die meisten Schüler/innen der Zielgruppe erreicht. Die Anzahl der Schüler/innen, die das Beratungsangebot in Anspruch genommen haben, ist gegenüber dem vorangegangenen Schuljahr nahezu konstant geblieben. Einen kleineren Teil der erreichten Schüler/innen macht die Konfliktbearbeitung und Gruppenarbeit aus. 2. Alter der Klientinnen und Klienten Die Altersspanne aller Klienten/innen lag zwischen 15 und bis über 22 Jahre mit einem Schwerpunkt bei den 17-Jährigen. Beratung: Das Alter der Schülerinnen und Schüler, die das Beratungsangebot in Anspruch genommen haben, lag zwischen 15 und bis über 22 Jahre. Die meisten Schüler/innen waren zwischen 17 und 19 Jahre alt. Konflikte: Die Beteiligten bei Konflikten waren zwischen 16 und 21 Jahre alt. Gruppen: Das Alter der Gruppenteilnehmer liegt zwischen 16 und 19 Jahren. Klassenprojekte: Klassenprojekte finden hauptsächlich in Berufsfachschulklassen und in Teilzeitklassen im ersten Lehrjahr statt, sodass hier ein Schwerpunkt bei den 16 bis 18-Jährigen liegt. Seite 3 / 12

4 3. Geschlecht der Klientinnen und Klienten In der Zielgruppe befinden sich etwa dreimal so viele Schüler wie Schülerinnen. Die Anzahl der von SiS erreichten Schüler im Vergleich zu den erreichten Schülerinnen liegt im Verhältnis 2:1. Dagegen wurde das Beratungsangebot von deutlich mehr Schülerinnen als Schülern in Anspruch genommen. Hier hat sich das Verhältnis umgedreht. Auch durch die Klassenbezogene Arbeit wurden mehr Schüler als Schülerinnen erreicht. 4. Schulform der Klientinnen und Klienten Die Übersicht zeigt, welche Schulform die von SiS erreichten Schüler/innen besuchten. Die meisten Schüler/innen wurden in der Teilzeitberufsschule und Berufsfachschule erreicht. In der Berufsschule werden die Schüler/innen hauptsächlich durch Klassenprojekte erreicht. Schülerinnen und Schüler außerhalb der Zielgruppe wurden nur kurzfristig betreut und anschließend weitervermittelt. Seite 4 / 12

5 5. Wohnorte der Klientinnen und Klienten Anmerkung: Der Wohnort wurde bei den Teilnehmern/innen der Klassenprojekte nicht erfasst. Ca. 88% der Klienten und Klientinnen aus den Bereichen Beratung, Konflikt und Gruppe kamen aus dem Main-Kinzig- Kreis (87 Personen MKK, 12 Personen außerhalb MKK). Im Vorjahr waren es 95%. Seite 5 / 12

6 B) Einzelfallbezogene Arbeit ( 13 SGB VIII) Das Angebot richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis zehn des Haupt- und Realschulzweigs der weiterführenden Schulen sowie der Integrierten Gesamtschulen und Schülerinnen und Schüler des BGJ, BVJ, BFS und TZB 1 der beruflichen Schulen. Der Fokus liegt dabei immer auf der einzelnen Schülerin/dem einzelnen Schüler, ihren /seinen Problemlagen und Bedarfen. ( ) Anlass ist immer Eine persönliche Problemlage Ein von der Schülerin/dem Schüler selbst geäußerter Bedarf Ein absehbares Problem/ein absehbarer Bedarf Eine Verhaltensauffälligkeit Beteiligt sind immer eine Fachkraft von Sozialarbeit in Schulen und eine Schülerin/ein Schüler. Bei Bedarf können auch Eltern und Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte, andere Personen, Fachkräfte und Fachdienste sowie Institutionen und Organisationen hinzugezogen werden. Voraussetzung ist das Einverständnis der Schülerin/des Schülers. Der Zugang der Schülerin/des Schülers kommt wie folgt zustande: Die Schülerin/der Schüler sucht die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen auf. Die Schülerin/der Schüler wird von Dritten zur Fachkraft Sozialarbeit in Schulen geschickt bzw. an die Fachkraft vermittelt. Die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen wird selbst initiativ. Einzelfallbezogene Arbeit kann als Kurzberatung (bis 3 Beratungseinheiten) Langfristige Beratung (ab 4 Beratungseinheiten) Krisenintervention durchgeführt werden. Dies schließt die Begleitung zu anderen Institutionen und Hausbesuche sowie Unterstützungsleistungen außerhalb der Schule ein (aus Qualitätshandbuch, S. 8). 1. Erbrachte Leistungen Im Schuljahr 2014/2015 wurden insgesamt 87 Beratungen mit 85 Personen durchgeführt. Der Unterschied zum Vorjahr ist sehr gering. Kurzberatungen gab es 56 (vorher 51), langfristige Beratungen gab es 31 (vorher 34). Beratungen Anzahl Kurzberatung 56 Langfristige Beratung 31 darin enthalten: Hausbesuche 5 Kontakt Fachdienst 6 1 Berufsgrundbildungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr, Berufsfachschule, Teilzeit-Berufsschule. Seite 6 / 12

7 2. Hilfeanlässe und Problemlagen Das Diagramm zeigt, dass die häufigsten Beratungsanlässe im Bereich Probleme in/mit der Schule sowie bei Berufsorientierung/Ausbildung lagen. Im Berichtszeitraum wurden 87 Beratungen durchgeführt. Durch Mehrfachnennung ergeben sich in der Darstellung insgesamt 100 Anlässe dafür. 3. Beendigung der Leistungen Im Schuljahr 2014/2015 konnten mit 70 Fällen 80% der Beratungen abgeschlossen werden. Elf Beratungen werden im nächsten Schuljahr fortgesetzt. Die übrigen Schülerinnen und Schüler hatten entweder einen Schul-, bzw. Ortswechsel, haben die Beratung abgebrochen oder wurden an fachlich geeignetere Stellen weitervermittelt. In einem Fall hat sich kein Auftrag für SiS ergeben. 4. Resümee und Erläuterungen: einzelfallbezogene Hilfen In diesem Kapitel wurden Aussagen über den Umfang, den Zeitraum und die Inhalte der einzelfallbezogenen Tätigkeiten an den Beruflichen Schulen Gelnhausen dargestellt. Das Beratungsangebot der Sozialarbeit in Schulen wurde von 85 Schüler/innen der Zielgruppe in Anspruch genommen. Der Kontakt zu den einzelnen Schülern/innen kam auf die unterschiedlichste Art und Weise zustande: Schülerinnen und Schüler kamen aus Eigeninitiative auf Empfehlung einer Lehrkraft und/oder der Schulleitung auf Empfehlung von Mitschülern/innen durch die Teilnahme an einem Klassenprojekt wurde die Fachkraft und ihr Angebot bekannt Wie auch im vergangenen Schuljahr waren die meisten Beratungsanlässe Probleme in/mit der Schule und aus dem Bereich der Berufsorientierung. Konkret bedeutet das, dass SiS bei einem Wechsel der Berufsfachschulklasse oder des Ausbildungsbetriebs unterstützend tätig wird, Schüler/innen bei einer Klassenwiederholung mit einem Coaching unterstützt und gemeinsam mit Schüler/innen Bewerbungsunterlagen überarbeitet. Der Kontakt und Kooperationen mit Betrieben, der IKH und der Kreishandwerkerschaft zählen zu wichtigen Arbeitsfeldern von SiS, um Schüler/innen im Übergang von der Schule in den Beruf und Schüler/innen innerhalb einer Ausbildung qualifiziert in Problemlagen unterstützen zu können. Durch intensive längerfristige Kontakte können einige Beratungen im kommenden Schuljahr fortgeführt werden. Die Verteilung der Beratungsanlässe ist vergleichbar mit der des Schuljahres 2013/14. Seite 7 / 12

8 C) Vermittlung bei Konflikten Unter Vermittlung bei Konflikten wird verstanden, dass die Fachkräfte Sozialarbeit in Schulen offene und versteckte Konflikte zwischen Schülerinnen und Schülern mit den Betroffenen bearbeiten. Für die Teilnahme der betroffenen Schülerinnen und Schüler gilt das Freiwilligkeitsprinzip. Für die Vermittlung bei Konflikten gelten bestimmte Rahmenbedingungen: Anlässe sind immer offene und versteckte Konflikte zwischen Schülerinnen/Schülern bzw. Gruppen von Schülerinnen /Schülern. Der Zugang zur Vermittlung in Konflikten kommt wie folgt zustande: Die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen stellt Bedarfe selbst fest und wird initiativ. Bedarfe werden von Seiten der Lehrkräfte bzw. der Schulleitung an die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen herangetragen bzw. betroffene Schülerinnen und Schüler zur Fachkraft Sozialarbeit in Schulen geschickt. Betroffene Schülerinnen und Schüler tragen Bedarfe an die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen heran. Nicht beteiligte Schülerinnen und Schüler tragen Bedarfe an die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen heran. Dritte tragen Bedarfe an die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen heran. Voraussetzungen Die am Konflikt Beteiligten sind Schülerinnen und Schüler der Schule, in der die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen tätig ist. Mindestens ein/e Konfliktbeteiligte/r ist Schüler/in einer Klasse, für die die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen grundsätzlich zuständig ist. Weitere Voraussetzung ist, dass die am Konflikt Beteiligten grundsätzlich zur Konfliktbearbeitung bereit sind. Die Konfliktbearbeitung findet in der Regel während der Unterrichtszeit statt. Bei Konfliktbearbeitung außerhalb der Unterrichtszeit erfolgt eine Information an die Eltern. (s. Handbuch SiS 2010, S. 54) Im Berichtszeitraum fanden wie im Vorjahr drei Konfliktberatungen mit insgesamt acht Beteiligten statt. Zwei der drei getroffenen Vereinbarungen wurden eingehalten. In einem Fall konnte zum Ende des Schuljahres noch keine Veränderung durch die Beteiligten festgestellt werden. Seite 8 / 12

9 D) Gruppenbezogene Arbeit Unter gruppenbezogener Arbeit wird verstanden, dass die Fachkräfte Sozialarbeit in Schulen regelmäßig und über einen längeren Zeitraum mit einer Gruppe Schülerinnen und/oder Schülern arbeiten. Dabei umfasst eine Gruppe mindestens drei Personen. Gruppenbezogene Arbeit soll folgende Ziele erreichen: Förderung der Sozialkompetenz, d.h. die Fähigkeit miteinander zu leben, zu lernen und zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen, die Fähigkeit, andere Menschen und Werthaltungen zu schätzen und die Bereitschaft, Konflikte konstruktiv zu nutzen Förderung der Selbstkompetenz, d.h. die Fähigkeit, über eigenes Verhalten nachdenken zu können, die eigene Identität zu entwickeln, mit inneren Konflikten umzugehen und die Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft anzuregen Ein Gruppenangebot richtet sich an Schülerinnen und/oder Schüler mit ähnlichen Problemlagen und Interessen. Ziel ist die erfolgreiche Bearbeitung dieser Themen im Sinne von Sozialem Lernen. (s. Handbuch SiS 2010, S. 24) 1. Erbrachte Leistungen Im Berichtszeitraum wurde an den Beruflichen Schulen eine Jungen-Gruppe mit elf Teilnehmern durchgeführt. 2. Themen / Inhalte der Gruppe In der Gruppenarbeit wurde ein Coaching durchgeführt, das die Schüler darin unterstützte, erfolgreicher am Unterricht teilnehmen zu können. Folgende pädagogische Lernziele und Arbeitsthemen wurden in der Gruppe vermittelt: Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikationsfähigkeit Förderung der Kooperations- und Teamfähigkeit Steigerung der Kritikfähigkeit Förderung der Empathiefähigkeit und Perspektivenübernahme 3. Beendigung der Leistungen Im Verlauf des Schuljahres wurde die Gruppe planmäßig abgeschlossen. 4. Resümee: Gruppenbezogene Arbeit Das Gruppenangebot kam durch auffälliges Arbeits- und Sozialverhalten mehrerer Jungs einer Klasse zustande. Über mehrere Wochen wurden die oben genannten Themen bearbeitet, sodass sich am Ende der Gruppenarbeit eine deutliche Verbesserung zeigte. In enger Absprache mit der Lehrkraft konnten die Inhalte des Gruppencoachings in den Unterrichtsalltag vermittelt werden. Seite 9 / 12

10 E) Klassenbezogene Arbeit Unter klassenbezogener Arbeit wird verstanden, dass die Fachkräfte Sozialarbeit in Schulen über einen längeren Zeitraum in Kooperation mit der jeweils zuständigen Lehrkraft mit ganzen Klassen arbeiten. Die Arbeit fokussiert sich dabei nicht in erster Linie auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler, sondern auf die Klasse als soziales System. Die Fachkraft Sozialarbeit in Schulen hat somit keinen Einfluss auf die Zusammensetzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. ( ) Klassenbezogene Arbeit hat zum Ziel, die Klassengemeinschaft so zu stärken, dass jede einzelne Schülerin und jeder einzelne Schüler von ihr mitgetragen wird, sich in der Klasse ein Wir-Gefühl entwickelt und sich die Klasse als Gesamtsystem für die Kultur des Umgangs miteinander verantwortlich fühlt. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei, individuelle Unterschiede zu akzeptieren und den Umgang untereinander in wechselseitigem Respekt und Toleranz zu gestalten sowie Konflikte angemessen zu bearbeiten. Auf diese Weise wird die Sozialkompetenz der einzelnen Schülerinnen und Schüler erweitert und ein positives Lernklima in der Klasse hergestellt. Schließlich trägt die klassenbezogene Arbeit dazu bei, die Zusammenarbeit und Vertrauenskultur zwischen den Lehrkräften und den Fachkräften Sozialarbeit in Schulen zu verbessern. (s. Handbuch SiS 2010, S. 41/42) Für die klassenbezogene Arbeit gelten bestimmte Rahmenbedingungen. Anlässe für die Angebote an Klassen sind: schlechtes Sozialklima in einer Klasse ständige Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen Schülerinnen und Schülern einer Klasse Übergangsproblematik 1. Erbrachte Leistungen Im Schuljahr 2014/2015 nahmen 26 Klassen unserer Zielgruppe mit insgesamt 559 Schülern/innen an einem Klassen- Projekt teil. Mit einer Klasse wurden 2 Projekte durchgeführt. 2. Themen / Inhalte der Klassenprojekte Soziales Lernen in Berufsfachschul- und Teilzeitberufsschulklassen zielt vorrangig auf Konflikt- und Teamfähigkeit ab. In diesen Klassen finden sich Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Schulen mit zum Teil unterschiedlichen Bildungs- und Startvoraussetzungen. Mobbing untereinander, aber auch Probleme mit Lehrkräften zählen zu den Themenbereichen in Klassenprojekten. Die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen ist ein wichtiger Baustein für einen erfolgreichen Schulbesuch sowie für den Übergang in das Berufsleben. Die Arbeitsinhalte in allen Klassen waren: Umgang miteinander Erarbeiten eigener Fähigkeiten und Stärken Kooperationsübungen Konfliktbearbeitung 3. Beendigung der Klassenprojekte Alle Klassenprojekte wurden im Schuljahr 2014/2015 planmäßig abgeschlossen. 4. Resümee: Klassenbezogene Arbeit 8 der 26 Klassenprojekte fanden in Berufsfachschulklassen statt. Dies verdeutlicht, dass der Bedarf in Teilzeitberufsschulklassen nicht zu vernachlässigen ist und einen wichtigen Bestandteil von SiS darstellt. Durch die oben genannten Arbeitsinhalte wurden die Schülerinnen und Schüler befähigt, konstruktive Lösungen gemeinsam zu entwickeln und Vereinbarungen im Umgang miteinander zu treffen. Dies führte zu einer nachhaltigen Verbesserung des Klassenklimas, so die Rückmeldungen von Lehrkräften, aber auch von Schülerinnen und Schülern selbst. Verdeutlicht wurden die positiven Rückmeldungen durch die Evaluationsbögen des ZKJF. Seite 10 / 12

11 F) Qualitätssicherung, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit/Stützleistungen Die pädagogische Arbeit der Sozialarbeit in Schule ist nach unserem eigenen Verständnis von Kooperation kein isoliertes Angebot, sondern findet in enger Abstimmung mit unseren Kooperationspartner/innen vor Ort statt. Zu orientieren haben wir uns an den strategischen Zielen, die durch den örtlichen Jugendhilfeträger vorgegeben werden. Daraus ergeben sich folgende Kooperationsziele: Erwachsene, die für die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen in einer Gemeinde verantwortlich sind, initiieren und gestalten gemeinsam lebensweltnahe Lernsituationen und -prozesse. Im Zusammenschluss von sozialen Einrichtungen, Organisationen und Privatpersonen gestalten Erwachsene eine kind- und familiengerechte Lebensumgebung. Sie engagieren sich für den Aufbau und die Pflege einer Kultur der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung im Gemeinwesen. Lokale personale, finanzielle und materielle Ressourcen werden untereinander ausgetauscht und für Kinder in unterschiedlichen Einrichtungen nutzbar gemacht. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass eine enge Zusammenarbeit nicht nur mit der Schule und dem Jugendamt notwendig ist, sondern auch verstärkt eine Vernetzung unserer Arbeit mit den sonstigen Angeboten im Gemeinwesen, hier insbesondere den Angeboten der kommunalen Jugendarbeit vor Ort angestrebt bzw. ausgebaut werden soll. (aus Konzept SiS, Seite 11f) Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung nimmt im Rahmen der Arbeit an Schulen einen großen Stellenwert ein und wurde mit der Erarbeitung und Herausgabe eines Qualitätshandbuches (Näheres hierzu siehe im Gesamtbericht SJ 2010/2011) systematisiert und standardisiert. Mit dem Qualitätshandbuch wurde erreicht, dass die Qualität der Prozesse und Verfahren in der Arbeit der Fachkräfte geprüft und somit auch weiter entwickelt werden können. Dabei wird wie in allen modernen Qualitätssystemen unterschieden zwischen Struktur-, Prozess und Ergebnisqualität. Strukturqualität definiert sich im Wesentlichen über die Rahmenbedingungen und über die Kompetenzen und fachlichen Qualifikationen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hierunter fällt dann im Fachbereich gemeinsamen Fortbildungen, regelmäßige Supervision und auch die regelmäßigen Dienstbesprechungen. Unter Prozessqualität wird die Qualität der Abläufe in der praktischen Arbeit verstanden. Hierzu bietet das Qualitätshandbuch ein hohes Maß an Transparenz. Prozessqualität im Blick zu haben und ständig weiter zu entwickeln, ist ein Handlungsschwerpunkt für alle Fachkräfte und die Geschäftsleitung. Hierunter fallen regelmäßige Workshops und Arbeitstreffen. Unter Ergebnisqualität werden im Allgemeinen die Ergebnisse und Güte der Arbeit verstanden. Dies wird in den Berichten jährlich dargestellt. Da der Bereich Qualitätssicherung doch einen beträchtlichen Anteil in der Arbeit der Fachkräfte hat, wird er gesondert ausgewiesen. Aus der Grafik wird ersichtlich, welche Anteile die verschiedenen Arbeitsfelder der Fachkräfte SiS im Bereich der Stützleistungen einnehmen. Vernetzung Schule Gespräche mit der Schulleitung Mit den Fachbereichsleitungen fanden organisatorische und inhaltliche Koordinationsgespräche für die Arbeit in den Klassen und in Projekten statt. Austausch in der Arbeitsgruppe BaBS (Beratungsangebot an den Beruflichen Schulen Gelnhausen/4 Treffen pro Jahr): In den Beruflichen Schulen gibt es mehrere Arbeitsgruppen, die sich mit den Belangen der Schule und deren sozialem Klima beschäftigen SiS nahm an einigen Klassen- und Schulkonferenzen teil Teilnahme am Elternsprechtag Seite 11 / 12

12 Vernetzung Sozialraum Koordinierungsgespräche mit der Jugend- und Drogenberatung der AWO und der Agentur für Arbeit, vorrangig mit der Berufsberatung Arbeitsgruppe der Jugendarbeiter Gelnhausen (kommunale Jugendarbeit der Stadt, Jugendarbeiter der ev. Kirche, Fachkräfte SiS) Öffentlichkeitsarbeit Tag der offenen Tür an den Beruflichen Schulen Gelnhausen Vorstellung von SiS in Klassen Ausblick Für die Zielgruppe der Sozialarbeit in Schulen an den Beruflichen Schulen Gelnhausen werden die Bereiche Einzelberatung und Klassenprojekte im kommenden Schuljahr 2015/16 voraussichtlich als Schwerpunkte beibehalten. Auch die Berufsorientierung für die Berufsfachschüler/innen wird in Form von Hilfe bei der Ausbildungsplatzsuche ein weiterer Schwerpunkt sein. Nach Bedarf werden Schülerinnen und Schüler beim Erstellen bzw. Überarbeiten von Bewerbungsschreiben unterstützt. Die gute Kooperation der Berufsberatung wird daher beibehalten. Die Vernetzung zu Schule und Sozialraum wird weiterhin Bestandteil der Arbeit bleiben. Die Zusammenarbeit mit den Akteuren von BaBS (Beratungsangebot an den Beruflichen Schulen) wird auch im kommenden Schuljahr weitergeführt. Das ursprünglich als Gruppenangebot begonnene Konzept eines Coaching-Angebotes für Wiederholer in Berufsfachschulklassen wurde dieses Schuljahr in überarbeiteter Form als Einzelcoaching angeboten und tauchte daher nicht mehr als Gruppenarbeit auf. Das Einzelcoaching wird bei Bedarf auch im kommenden Schuljahr wieder Bestandteil der Arbeit von SiS sein. Unterstützung bei der Verbesserung des Arbeits- und Sozialverhaltens kann auch Auswirkungen auf schulische Leistungen haben und zu einer Versetzung bzw. der Erreichung eines Schulabschlusses führen. Lernziele und Arbeitsthemen hierbei werden sein: Verbesserung der verbalen und nonverbalen Kommunikationsfähigkeit Förderung der Kooperation- und Teamfähigkeit Steigerung der Kritikfähigkeit Förderung der Empathiefähigkeit und Perspektivenübernahme Bisher waren die BVJ- und Eibe-Klassen an den Beruflichen Schulen Gelnhausen aufgrund eines eigenen Sozialarbeiters nicht Zielgruppe von SiS. Durch eine Umstrukturierung werden die BVJ-Klassen im kommenden Schuljahr zum Tätigkeitsbereich der Fachkräfte SiS. Für die BVJ-Klassen ist vorrangig die klassenbezogene Arbeit in Form des Sozialen Lernens mit SiS vorgesehen. Einzelberatungen und Konfliktbearbeitungen werden vermutlich auch in Anspruch genommen werden. Hanau, im November 2015 Seite 12 / 12