Übungsblatt 09. Elektrizitätslehre und Magnetismus Bachelor Physik Bachelor Wirtschaftsphysik Lehramt Physik
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- Clara Baumann
- vor 7 Jahren
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1 Übungsblatt 9 Elektrizitätslehre und Magnetismus Bachelor Physik Bachelor Wirtschaftsphysik Lehramt Physik Aufgaben. Durch eine Spule mit n Windungen, die einen Querschnitt A 7, 5cm hat, fliesst ein Strom I, A. a) Wie gross ist das Magnetische Moment m dieser Spule? b) Welches Drehmoment M wirkt auf diese Spule in einem Magnetfeld H A m, das mit der Spulenachse einen Winkel von einschliesst?. Optimiere bei Helmholzspulen gleiche Spulen mit grösseren Durchmesser auf gemeinsamer Achse), deren Abstand und Radius so, dass das Magnetfeld möglichst homogen wird im Arbeitsbereich.. Im Rahmen eines Projekts des integrierten Unterrichts der Fächer Kunst, Werken, Physik und Mathematik löteten Schüler Drahtmodelle symmetrischer Körper, die anschliessend untersucht und berechnet wurden. U.a. war eine Aufgabe, durch diese Modelle Strom zu schicken und das entstehende Magnetfeld zu messen. Verwendet wurden Würfel, Oktaeder und Kugeln, die alle das gleiche Volumen von l haben sollten. Bei Würfel und Oktaeder bestehen die Modelle nur aus allen Kanten die jeweils gleich lang seien), bei der Kugel wurden Drahtringe zusammengelötet in der Form der Erde mit Lötstellen an den Polen und zur Stabilisierung mit einem 4. Kreisring als Äquator versehen. Dieser Äquator sei durch die Längenkreise äquidistant unterteilt. Beim Oktaeder erfolgt die Stromzuführung über die Spitzen, beim Würfel an den Ecken einer Raumdiagonalen und bei der Kugel über die Pole. Der Gesamtstrom sei jeweils A. a) Wie gross ist das jeweilige Magnetfeld im Mittelpunkt der Modelle? b) In welche Richtung zeigt es? c) Berechne die Feldanteile am Mittelpunkt, die durch den Strom in den Drahtstücken zwischen den Lötstellen verursacht werden. 4. Berechne das Vektorpotential zweier paralleler unendlich langer Leiter, die von gleichen einander entgegengerichteten Strömen durchflossen werden. Berechne daraus das magnetische Feld dieser Anordnung. 5. Ein Vektorpotential sei gegeben durch A a) Berechne daraus die magnetische Induktion B. b) Kann für dieses Vektorpotential erfüllt sein? c) Wie könnte A ergänzt werden, damit dies zutrifft? A x A y A sin z) B y z) C cos x/y) A µ i d) Berechne für das veränderte A ebenfalls die magnetische Induktion B.
2 6. Ein Vektorpotential sei gegeben durch A A x e y /y x z Berechne daraus die magnetische Induktion B.
3 Lösungen. Das magnetische Moment m ist für eine Leiterschleife definiert als m A I mit A Flächenvektor A e A, A Fläche der Schleife. Für eine kurze Spule mit N Windungen ergibt sich einfach: Für die angegebene Spule ergibt sich daraus m N A I m, 5Am Das Magnetische Moment zeigt in Richtung der Spulenachse. Das Drehmoment in einem Magnetfeld auf einen Körper mit magnetischen Moment berechnet sich zu M m B µ m H Mit der angegebenen Orientierung zwischen Feld und Spule ergibt sich M µ m H sin ϕ, Nm. Die magnetische Induktion entlang der Symmetrieachse einer sehr kurzen) Spule mit N Windungen sei angenähert die einer einzelnen Windung mit N -fachen Strom. Die magnetische Induktion einer kreisförmigen Schleife mit Radius R, durch die der Strom I fliesst, im Abstand a zum Kreismittelpunkt auf der Achse des Kreises berechnet sich mit Biot-Savart zu µ I d s r B a) r kreis Bei Benutzung von ϕ und R zur Beschreibung des Kreises ergibt sich: R cos ϕ sin ϕ r R sin ϕ und d s R cos ϕ a wodurch d s r a cos ϕ a sin ϕ R Rdϕ wird. Die Integration über ϕ mit den Grenzen und π liefert damit: B a) µ I also nur eine Komponente in Richtung der z-achse. R R a ) Bei zwei Spulen in den Abständen a und a ist das Magnetfeld die Summe der beiden Anteile, also B z a, a ) µ I R R a) R a) Um die Homogenität in der Mitte beider Spulen zu prüfen, wählen wir a a und a a mit a a a.
4 Damit ergibt sich: B z a, ) µ I R R a ) ) R a ) ) Damit das Magnetfeld homogen ist, muss der Klammerausdruck in einem möglichst grossem Bereich konstant sein, also von nicht abhängen. Um dies zu erreichen, wird die Klammer zuerst umgeschrieben: K R a a ) R a a ) R a ) ) a R a ) a R a soll klein sein, so dass um eine Taylorentwicklung sinnvoll sein sollte, die hier nach dem quadratischen Term in abgebrochen wird, wobei der Faktor vor der Klammer jetzt wieder weggelassen wird): [ K a R a ) ] 5 a R a R a [ a R a ) ] 5 a R a R a [ a ] R a ) R a Dieser Ausdruck wird unabhängig von, wenn R a gilt, also der Durchmesser der Spulen viermal so gross ist wie ihr halber Abstand.. Vorüberlegungen zu den Strömen in den Drahtmodellen: α Würfel: An der Stromzuführung drittelt sich der Gesamtstrom in die drei äquivalenten Drähte der Kanten. Am danach folgenden Lötpunkt halbieren sich diese Ströme nochmals in die sechs Mittelkanten, um danach sich wieder jeweils zu verdoppeln in die Kanten, die zur Stromableitung führen. β Oktaeder: An der Stromzuführung viertelt sich der Gesamtstrom in die vier äquivalenten Kanten der ersten Teilpyramide. In den Drähten in der Mitte des Oktaeders fliesst kein Strom, da an den jeweils beiden Enden dasselbe Potential herrscht. Der Ableitstrom im zweiten Pyramidenteil ist also gleich dem Zuleitstrom im ersten. γ Kugel: An der Stromzuführung am Pol sechselt sich der Gesamtstrom in die sechs äquivalenten Längskreise. Längs des Äquators fliesst kein Strom, zu den anderen Polen fliessen also die gleichen Ströme im Längskreis weiter. Da das Volumen aller Körper gleich sein soll, muss gelten: V W ürfel a l mit a cm als Kantenlänge. Die Höhe in einem Pyramidenteil des Oktaeders berechnet sich aus dem rechtwinkligen Dreieck mit Höhe und halber Diagonale in der Grundfläche zu: b h b ) b b Kantenlänge des Oktaeders). Damit ergibt sich das Voumen zu V okta h b b 4
5 Damit dieses gleich gross ist wie das des Würfels muss b a gewählt werden. Für die Kugel ergibt sich und somit V Kugel 4 πr a R a a) Im Mittelpunkt der Körper gilt: Zu jedem Anteil des Magnetfeldes, der von dem Strom in einem der Drahtteile in den Modellen kommt, summiert sich, da es immer einen zum betrachteten Drahtteil symmetrischen Drahtteil gibt, der auf der anderen Seite des Mittelpunktes ist, ein gleich grosser aber entgegengerichteter Anteil, also zusammen Null. b) Die Richtung eines Magnetfeldes, das nicht vorhanden ist, liegt nicht fest. c) Das Magnetfeld, herrührend von einem Leiterteil dl am Ort r, durch das der Strom I fliesst, berechnet sich nach Biot-Savart an der Stelle r zu d B r) µ I d l ρ ρ mit ρ r r Vektor zwischen Beobachtungsort r und Leiterteil r. Für einen geraden Leiter zwischen A und B, Länge L, Strom I, siehe Zeichnung) ist am Beobachtungspunkt M r) Ursprung bei U) der Anteil vom Leiterstück ds bei S r ): d B µ I d s p p Der Abstand r s des Leiters vom Messpunkt M berechnet sich aus p rs cos ϕ. Das Vektorprodukt ds p ergibt π ) ds p sin ϕ ds p cos ϕ ds r s 5
6 Für das kleine Leiterstück ds gilt Dreieck SS F, ϕ ϕ) Dies eingesetzt ergibt Dieser Ausdruck ist leicht zu integrieren: ds p dϕ cos ϕ r sdϕ cos ϕ d B µ I r s cos ϕdϕ B L) µ I r s ϕ ϕ cos ϕdϕ µ I r s sin ϕ sin ϕ ) Dies ist der Beitrag zur magnetischen Induktion, der von einem geraden Drahtstück herrührt, dessen senkrechter Abstand zum betrachteten Punkt r s ist, durch das der Strom I fliesst und dessen Anfangspunkt unter dem Winkel ϕ, der Endpunkt unter dem Winkel ϕ gegenüber der Senkrechten) vom Messpunkt aus erscheinen. Die Richtung von B ist in diesem Fall Rechte-Hand-Regel) in die Zeichenebene senkrecht hinein. Für den Oktaeder ergibt sich somit folgendes:. Pyramide: für eine Kante ϕ 45, ϕ 45, r s b B µ I b Dieser Beitrag hat in der Grundfläche der Pyramide den Anteil und senkrecht dazu den gleichen Wert: B g B cos 45 ) µ I b B S µ I b Die Beiträge in der Fläche verschwinden, wenn die restlichen drei Kanten mitgenommen werden, während der senkrecht dazu sich zu B 4S 4 B S µ I b ergibt. Dieser wird nun durch den entsprechenden Beitrag der. Pyramide kompensiert, so dass sich insgesamt Null ergibt. Bei der Kugel ist die Berechnung wesentlich einfacher: Ein kreisförmiger Leiter mit Strom I, Radius R) liefert am Mittelpunkt des Kreises ein Magnetfeld senkrecht zur Kreisebene) B kreis µ I R, was durch Integration des Biot-Savart-Gesetzes schnell gewonnen werden kann. Für einen Viertelkreis gilt entsprechend: B viertelkreis µ I 8 Dieser Beitrag eines halben Längenkreises wird nun vollständig kompensiert durch den des zum selben Pol gehörenden gegenüberliegenden Längenkreises, so dass schon eine Halbkugel, wie hier verwirklicht, im Kugelmittelpunkt kein Magnetfeld bewirkt, geschweige denn eine ganze, in der eventuell vorhandenen Felder - die sowieso schon Null sind - kompensiert werden gegenüber der Halbkugel. R 6
7 4. Das Vektorpotential A an der Stelle r einer Stromdichte i an der Stelle r berechnet sich zu A r) µ i r ) r r dv Wir legen den unendlich langen Leiter in die z-achse und den Punkt r in die xy-ebene. Die Stromdichte i r) dv geht dann über in Idz und das Vektorpotential, das dann nur eine Komponente in z-richtung hat, wird A z r) µ I µ I z z dz r z µ I z Arsinh r z z Arsinh z r Arsinh z ) r Für symmetrische Grenzen z z z ) vereinfacht sich dies zu A z r) µ I π Arsinh z r Liegen zwei z lange Leiter vor, die parallel sind und durch die der Strom antiparallel fliesst, so ist das Gesamtpotential, mit r Abstand des Messpunktes zum. Leiter und r zum. Leiter: A z r, r ) µ I Arsinh z Arsinh z ) π r r ) µ z I π ln r z r µ I π ln r r z z r z r ) r r z Bei einem unendlich langen Leiter wird die Integralgrenze z. Damit ergibt sich das Vektorpotential zu A z r, r ) µ I π ln r r Das Vektorpotential der zwei antiparallelen Stromleiter hat also dieselbe Form wie das Elektrische Potential zweier entgegengesetzt geladener paralleler Drähte siehe Aufgabe, Blatt 5): Die Äquipotentialflächen sind nicht konzentrische Zylinder mit Achsen parallel zu den Stromleitern in deren Ebene. Die magnetische Induktion B ergibt sich, wenn sich die Stromleiter bei r, a, ) bzw. r, a, ) befinden, zu B rot A A z y Az x y y xa) y x a) y xa x a xa) y x a) y Die Richtung und Form der magnetischen Induktion kann in diesem Fall) aus dem Vektorpotential entnommen werden. Allgemein gilt: Skalarprodukte zueinander senkrechter Vektoren). Mit B y dx B x dy B y A z x und B x A z y folgt A z x dx A z y dy da z 7
8 Dies trifft zu für A z const, also für Äquipotentiallinien)flächen, die Kreise sind siehe oben). Damit bildet das Magnetfeld hier) eben solche Kreise. Die folgende Abbildung zeigt die magnetische Induktion in der xy-ebene), die mit obiger Formel berechnet wurde. Der Abstand der Leiter beträgt a mit a. Der Strom im rechten Leiter kommt aus der Zeichenebene heraus, im linken Leiter geht er in die Zeichenebene hinein. Der Rechenbeginn befindet sich auf der x-achse, so dass - aus den unvollständigen Kreisen ersichtlich - das Magnetfeld zwischen den Leitern nach unten zeigt rechte Faust-Regel). 5. a) Die magnetische Induktion B berechnet sich aus dem Vektorpotential A über B rot A A x A y A sin z) rot B y z) C cos x/y) Hier ergibt sich B C sin x/y) x y B A cos z) C sin x/y) y A b) Damit A µ i erfüllt ist, muss div A sein. Hier ergibt sich div A A x B c) Um das Problem zu lösen, muss zum Vektorpotential A ein Potential L addiert werden, für das div L div A gilt. Am einfachsten ist A x L B y d) Die magnetische Induktion B des neuen Vektorpotential A A L ist also A y A sin z) B rot A rot Bz C cos x/y) C sin x/y) x B y ) A cos z) C sin x y y A 8
9 wie bei Teilaufgabe a). 6. Die magnetische Induktion B berechnet sich aus dem Vektorpotential zu B rot A A x e y /y rot x z ) ) A x e y /y y/y Axy y e y /y 9
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