Was ist Radioaktivität? Und warum ist sie schädlich?

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1 Was ist Radioaktivität? Und warum ist sie schädlich? Das Verhalten der Atomkerne, bei ihrem Zerfall Strahlung auszusenden, nennt man Radioaktivität. Die freiwerdende Energie wird als ionisierende Strahlung (energiereiche Teilchen) oder Gammastrahlung abgegeben. Bei der Kernspaltung in Atomkraftwerken entstehen ebenfalls radioaktive Spaltprodukte. Je nach Ausgangskern entstehen unterschiedliche Strahlungsarten.

2 Arten ionisierender Strahlung Alphastrahlung (α): Teilchenstrahlung in Form von Kernen des Elements Helium. Kann Zellen duchdringen, aber bereits durch Papier abgeschirmt werden. Betastrahlung (β): Teilchenstrahlung in Form von Elektronen. Dringt in das Zellmaterial ein, kann z. B. durch Glas abgeschirmt werden. Gammastrahlung (γ): Hochenergetische, kurzwellige elektromagnetische Strahlung, die beim radioaktiven Zerfall eines Nuklids vom Atomkern ausgesendet wird. Kann durch Stahl abgeschirmt werden, aber nur zum Teil. Neutronenstrahlung (η): Strahlung in Form elektrisch neutraler Elementarteilchen (Neutronen), die bei der Abgabe von Neutronen aus dem Atomkern frei wird.

3 Strahlung und Gesundheit Das Problem entsteht, wenn die radioaktiven Teilchen freigesetzt werden und in die Umwelt gelangen. Dann können sie z. B. über die Atemluft und Nahrung in den Körper von Menschen, Tieren oder in Pflanzen gelangen und die Zellstruktur angreifen. Schon im Normalbetrieb eines Atomkraftwerkes werden radioaktive Spaltprodukte an die Umwelt abgegeben. Besonders beim Austausch von Brennelementen kommt es zur Freisetzung von radioaktiven Spaltprodukten. Aus deutschen Untersuchungen weiß man, dass diese Freisetzungen im Normalbetrieb in einem 5 km- Radius um die Kraftwerke das Kinderkrebsrisiko um 60 % erhöhen und das Leukämierisiko für Kinder unter 5 Jahren verdoppeln.

4 Halbwertszeiten und Atommüll Beim Betrieb der Atomkraftwerke entstehen radioaktive Abfälle, von denen ebenfalls radioaktive Strahlung ausgeht. Einige der radioaktiven Abfälle strahlen für hunderttausende Jahre. Zum Beispiel hat das hochtoxische Spaltprodukt Plutonium eine Halbwertszeit von Jahren, es muss für 10 Halbwertszeiten, also Jahre sicher von Wasser, Lebewesen und Menschen ferngehalten werden. Zum Vergleich: Den modernen Menschen gibt es seit Jahren. Die ältesten Höhlenmalereien entstanden vor ca Jahren, die Steinzeit wart vor Jahren, die Pyramiden vor 4000 Jahren das zeigt, von was für unvorstellbar langen Zeiträumen wir hier sprechen.

5 Störfälle Bei einem Atomkraftwerks-Störfall können Radionuklide wie zum Beispiel Cäsium, Strontium und Iod, aber auch Plutonium in die Umgebung freigesetzt werden. Bei Menschen kann dies zur Strahlenbelastung über die Atemluft (Inhalation) oder die Nahrungsaufnahme (Ingestion) führen, wo die schädliche Strahlung direkt auf den Körper einwirken und Veränderungen auf der zellulären Ebene, auf die DNA und damit mutagen/krebsauslösend wirken kann. So werden die radioaktiven Spaltprodukte Cäsium und Strontium in Körpergewebe eingelagert, da der Körper nicht zwischen ihnen und Kalium bzw. Calcium unterscheiden kann ein fataler Effekt, der sich auch nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zeigte.

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