Streifenhörnchenzucht

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1 Streifenhörnchenzucht Eine Dokumentation über die Zucht, die Genetik sowie über moralische Grundsätze einer Streifenhörnchen- Zucht Texte & Grafiken verfasst und zusammengestellt von Layla Bollmann Fotos & Logo Michael Hemmi Wichtiger Hinweis: Eine Vervielfältigung oder Veröffentlichung aller Texte, Fotos oder Grafiken der hier kostenlos zur Verfügung gestellten Dokumentation, ist ohne die ausdrückliche Genehmigung der oben aufgeführten Verfasser nicht gestattet. Sollten die Rechte Dritter verletzt worden sein, so bitten wir um eine sofortige Kontaktaufnahme. Wir werden die betreffenden Inhalte oder Passagen selbstverständlich löschen. Stand Februar

2 Inhaltsverzeichnis Allgemeine Hinweise zum Thema Zucht 4 Definition von Zucht (Wikipedia) 4 Züchter Hobbyzüchter 4 Stammbaum und Zuchtbuch 4 Prüfung und Selektion 4 Verpaarung von verschiedenen farbigen Hörnchen 5 Inzucht/ Linienzucht 5 Inzestzucht 5 Einführung in die Vererbungslehre von Johann Mendel 6 Grundsätzliches 6 Reduktionsteilung (Meiose) 6 Dominante und rezessive Vererbung 6 Wichtige Anmerkung zu den verwendeten Gencodes 7 Die Uniformitätsregel (Tafel A) 8 Die Spaltungsregel (Tafel B) 9 Rezessiver Erbgang 10 Spaltungsregel: Anderes Beispiel für einen rezessiven Erbgänge (Tafel C) 11 Spaltungsregel: Anderes Beispiel für einen rezessiven Erbgänge (Tafel D) 12 Unabhängigkeitsgesetz/Neukombinationsregel (Tafel E) 13 Rezessiver Erbgang im Hinblick auf Defekte 16 Defektträger und Anlageträger 16 Rezessive Vererbung eines möglichen Defekts bei Tafel B: 16 Rezessive Vererbung eines möglichen Defekts bei Tafel D: 17 Rezessive Vererbung eines möglichen Defekts bei Tafel A: 18 Rezessive Vererbung eines möglichen Defekts bei Tafel C: 18 Vererbungschema von Erbkrankheiten bei rezessivem Erbgang 19 Gencodes für Streifenhörnchen 20 Tabellarische Übersicht über die Gencodes bei Streifenhörnchen 20 Ursprüngliche Farbvarianten bei Streifenhörnchen 21 Naturfarben = Wildtyp Gencode: BB 21 Zimt = Phäomelanin Gencode: pp 22 Weiss ohne rote Augen = Leuzismus Gencode: xx 23 Weiss mit roten Augen = Albinismus Gencode: cc 24 2

3 Neuere Farbvarianten bei Streifenhörnchen 25 Dunkelbraun/ Schwarz = Melanismus Gencode: EE (Extension) 25 Grau = Dilute Gencode: dd 26 Beige/ Hellbraun = Gegenteil Melanismus Gencode: ee (Non-Extension) 27 Schecken = Abgeschwächte Form des Leuzismus Gencode: ss 28 Artenvielfalt durch Evolution 29 Evolution und Evolutionsfaktoren (Wikipedia) 29 Rekombination (Wikipedia) 30 Mutation (Wikipedia) 30 Selektion (Wikipedia) 30 Gendrift 30 Streifenhörnchenzucht: Tierliebe oder Gewinnmaximierung? 31 Mutationen in der Zucht 31 Gefahr von Zuchtschäden durch Gewinnmaximierung 31 Verantwortungsvolles Züchten heisst auch Aufklärungsarbeit zu leisten 33 Vorüberlegungen für die Zucht von Streifenhörnchen 34 Streifenhörnchen- Zucht von der Paarung bis zur Aufzucht 36 Die Paarungszeit 36 Balzritual und Paarungsakt 36 Trächtigkeit 36 Geburt 37 Entwicklung und Aufzucht der Jungtiere 37 Was macht einen seriösen Züchter aus? 39 3

4 Allgemeine Hinweise zum Thema Zucht Definition von Zucht (Wikipedia) Unter Zucht versteht man die kontrollierte Fortpflanzung mit dem Ziel der genetischen Umformung. Dabei sollen gewünschte Eigenschaften verstärkt und ungewünschte Eigenschaften unterdrückt werden. Um die Ziele zu erreichen, werden durch den Züchter oder die Züchterin zum Beispiel nach einer Leistungsprüfung eine Zuchtwertschätzung durchgeführt, um dann gezielt Individuen mit gewünschten Eigenschaften durch Selektion zu wählen und gezielt miteinander zu kreuzen oder zu verpaaren. Es können auch auf künstlichem Weg Mutationen ausgelöst oder Organismen gentechnisch modifiziert werden. Neue Pflanzensorten oder Tierrassen werden als Neuzüchtungen bezeichnet, diese unterliegen gesetzlichen Bestimmungen. Züchter Hobbyzüchter Streng genommen gibt es keine professionellen Streifenhörnchen-Züchter (wie etwa bei der Vieh- und Nutztierzucht), weil es weder einen Zuchtverband gibt, der sogenannte Rasse- und Zuchtkriterien, sowie Minimalstandards für Zuchtbetriebe definiert, noch ein Zuchtregister existiert, wo die gezüchteten Tiere mit entsprechenden Daten und Zuchtnummern eingetragen werden müssen. Folgedessen gibt es auch keine Qualitätsprüfungen durch offizielle, akkreditierte Verbände, welche die Haltungsbedingungen, Richtlinien und die Zuchtbücher der Züchter überprüfen, sowie Zertifikate/ Gütesiegel verteilen oder entziehen können. Somit entfällt die bisweilen müssige Diskussion/ Frage, welche Streifenhörnchen Züchter für sich den Titel professioneller Züchter in Anspruch nehmen dürfen und welche nicht. Streifenhörnchen- Züchter fallen also per definitionem unter den Begriff Hobbyzüchter (oder Kleintierzüchter). Dennoch gibt es gravierende Unterschiede zwischen den verschiedenen Züchtern. Während die einen salopp gesagt, der Natur ihren freien Lauf lassen und ohne nennenswerte Vorbereitung einfach aufs Geratewohl zwei Streifenhörnchen verpaaren, nehmen die anderen diese verantwortungsvolle Aufgabe sehr ernst. Sie bereiten sich seriös auf die Zucht vor und hinterfragen ihre Methoden immer wieder selbstkritisch, um die Qualität ihrer Zucht kontinuierlich zu verbessern. Stammbaum und Zuchtbuch Um eine seriöse Zucht zu betreiben, sollte man detaillierte Kenntnis über den Stammbaum/ die Abstammung der Zuchttiere haben, um Inzuchten, unerwünschte Vererbungsmerkmale und Erbkrankheiten so gut wie möglich ausschliessen zu können. Nur wenn ein Züchter seine Tiere gut kennt, ist er in der Lage abzuschätzen, welche Tiere er verpaaren kann. Ausserdem sollte der Züchter ein Zuchtbuch führen, und alle Informationen/ Erkenntnisse säuberlich und konsequent eintragen. Im Zuchtbuch festgehalten werden sollten. Prüfung und Selektion Vor jeder Verpaarung sollten die Zuchttiere einer Prüfung unterzogen werden. Um den Zuchtwert zu bestimmen sollte man immer das Zuchtbuch konsultieren und den Phänotyp (falls möglich auch den Genotyp) des Zuchtpaares und der seiner Eltern, Geschwister und Nachkommen in die Erwägungen mit einbeziehen. Nur wenn sich in dieser Zuchtlinie keine phänotypischen Auffälligkeiten (Missbildungen, Zahnfehlstellungen, Diabetes, Seh- und Hörschwächen usw.) gezeigt haben, sind die Tiere für eine Verpaarung geeignet. Auch wenn das Zuchtpaar gesund ist, kann es vorkommen, dass sich überraschend ein Gen-Defekt bei einem der Jungen manifestiert. In diesem Fall dürfen die Eltern nicht mehr für die Zucht verwendet 4

5 werden, weil sie demzufolge beide Anlageträger dieses Gen-Defekts sind. Das gilt auch für die Geschwister, weil auch sie genotypische Träger dieses Defekts sein könnten. Natürlich sollten die Zuchttiere auch sonst gesund und vital sein, besonders das Muttertier. Erfahrungen aus der letzten Zuchtperiode sollten herbeigezogen werden, denn wenn beispielsweise die Mutter übergebührlich nervös war oder ihre Jungen schlecht versorgt hat, sollte sie besser nicht mehr verpaart werden. Nicht unerheblich sind auch verhaltenstypische Merkmale. Sehr scheue, überängstliche, aggressive oder sonst irgendwie verhaltensgestörte Hörnchen sollten ebenfalls nicht für die Zucht verwendet werden, denn für die Sozialisation der Jungtiere spielt die Mutter eine entscheidende Vorbildrolle. Verpaarung von verschiedenen farbigen Hörnchen Bei der Verpaarung sollte man die Vererbungslehre von Mendel stets im Auge behalten, denn auch die Farben werden dominant-rezessiv vererbt, wobei der Wild-Typ immer dominant ist. Bei intensiven Farbzuchten kann es zu fehlerhaften Genen kommen, die beispielsweise zu Blind- oder Taubheit führen können, deshalb ist es wichtig, niemals zwei weisse Hörnchen zu verpaaren. Am besten ist es, wenn man jeweils ein reinerbiges und ein mischerbiges Hörnchen für die Zucht verwendet, denn dadurch werden die Risiken für Fehlbildungen vermindert. Inzucht/ Linienzucht Inzucht ist verständlicherweise ein sehr umstrittenes Thema, das die Gemüter immer wieder stark erhitzt und in Internetforen zu hitzigen Wortgefechten führt. Im Allgemeinen hat die Inzucht einen sehr negativen Anstrich. Aber dabei wird oft vergessen, dass bei praktisch allen Tierarten, die systematisch gezüchtet wurden/ werden, regelmässig und gezielt Inzucht betrieben wird, um Zuchtmerkmale zu fördern und unerwünschte Eigenschaften heraus zu züchten. Infolge einer intensiv betriebenen Inzucht über mehrere Generationen kann es jedoch zu einer Inzuchtdepression kommen. Die Symptome einer Inzuchtdepression sind eine Reduktion der Fitness, eine verminderte Krankheitsresistenz und Fruchtbarkeit und kleiner werdende Nachkommen. Sobald neues Blut in die Zuchtlinie kommt, verschwinden in der Regel die Symptome der Inzuchtdepression sofort wieder. Dies gilt allerdings nicht für manifestierte Gen-Defekte! In der Natur kommt Inzucht immer wieder vor, vor allem bei Tieren welche in Familienverbänden oder Kolonien leben. Besonders wenn kleine Tierpopulationen völlig abgeschnitten von anderen Tieren ihrer Art leben (z.b. auf Inseln) entsteht über viele Generationen hinweg fast zwangsläufig Inzucht. Im selben Masse, wie negative Eigenschaften durch die abnehmende Genvielfalt begünstigt werden, können sich aber auch positive Merkmale verstärken. Diesen Umstand machen sich Züchter zunutze, um mit Hilfe der Inzucht ganz bestimmte Zuchtziele zu erreichen. In diesem Fall spricht man von Linienzucht. Damit sind jedoch nicht einzelne Inzuchtverpaarungen gemeint, sondern ein aufwändiges Zuchtprogramm, das im Idealfall mehrere Zuchtlinien umfasst, die parallel nebeneinander laufen und sehr ähnliche Eigenschaften aufweisen. Inzestzucht Inzestzucht ist eine extreme Form der Inzucht. Damit sind Verpaarungen gemeint, die ersten Grades miteinander verwandt sind. Also Vater Tochter, Mutter Sohn oder Vollgeschwister. Solche Verpaarungen werden von den Zuchtverbänden vieler Tierarten grundsätzlich abgelehnt und nur noch in Ausnahmefällen bewilligt. 5

6 Einführung in die Vererbungslehre von Johann Mendel Grundsätzliches Bei der Vererbung der Gene sind Frau und Mann gleichberechtigt. Beide geben ihre Anlagen zu gleichen Teilen an ihre Nachkommen weiter. Trotzdem kommt es unter Geschwistern bekanntlich vor, dass die einen Kinder mehr nach der Mutter und die anderen mehr nach dem Vater kommen. Der Grund dafür ist, dass die unterschiedlichen Merkmale polygenetisch bestimmt werden. Dabei mischt der Zufall die Erbanlagen für jedes gezeugte Kind unterschiedlich. In jeder Körperzelle trägt ein Individuum auf den Chromosomen die gesamten Erbinformationen in doppelter Ausführung (46 Chromosomen, bzw. 23 Chromosomenpaare). Die befruchtungsfähigen Keimzellen (Eizellen & Spermien) tragen dagegen nur die Hälfte dieser Erbinformationen. Die Chromosomen beinhalten die sogenannte DNS (Dexyrio-Nuklein-Säure), die wiederum in viele tausend Genabschnitte unterteilt ist. Jedes Gen ist für ein Merkmal oder einen Teil davon zuständig. Ist nur ein Gen für die Ausbildung eines Merkmals zuständig, so wird dieses monogen, braucht es mehrere Gene, dann wird es polygen bestimmt. Der zugehörige Erbgang wird entsprechend als monogenetischer, bzw. polygenetischer Erbgang bezeichnet. Reduktionsteilung (Meiose) Die Auswahl der Erbanlangen für ein neu gezeugtes Individuum erfolgt durch eine Reduktionsteilung, die Meiose genannt wird. Dieser Vorgang ist notwendig, denn würden zwei Keimzellen (Eizellen & Spermien) jeweils ihren gesamten Chromosomensatz einbringen, dann würde sich dieser in den folgenden Generationen jeweils verdoppeln, wodurch Störungen/Defekte vorprogrammiert wären. Im Laufe der Evolutionsgeschichte entwickelte sich deshalb ein Reduktionsmechanismus, bei dem der doppelte Gensatz der Mutter (in den Eierstöcken), bzw. der des Vaters in den Hoden in einen einfachen vermindert wird. Weil durch diese Reduktionsteilung in den Keimzellen (Eizellen & Spermien) nur noch jeweils die Hälfte der Chromosomen enthalten sind, geben Mutter und Vater dementsprechend auch nur noch die Hälfte ihrer Erbanlangen weiter. Bei jeder Zeugung setzt sich eine neue, einzigartige Mischung zusammen. Je grösser die Übereinstimmungen bei diesen neu zusammengesetzten Erbmischungen bei den Nachkommen sind, desto mehr gleichen sich die Geschwister. Dominante und rezessive Vererbung Nachfolgend geht es vornehmlich um den monogenetischen Erbgang, also um Gene, die für die Ausbildung eines bestimmten Merkmals zuständig sind. Jedes dieser Gene kommt in jeder Zelle als Paar vor. Diese Partnergene (Allelen) können entweder identisch oder verschieden sein. Ihre Kombination bestimmt die Ausprägung eines Merkmals. Bei identischen Paaren spricht man von reinerbig oder homozygot, bei gemischten von mischerbig oder heterozygot. Von einem dominanten Gen spricht man, wenn seine Wirkung, die eines rezessiven Gens überlagert. Es setzt sich durch und wird sichtbar. Dominante Gene werden in Schemata mit einem grossen Buchstaben dargestellt: z.b. A Umgekehrt werden rezessive Gene von dominanten Genen unterdrückt. Ihre Merkmale sind somit nur noch dann sichtbar, wenn zwei rezessive Gene alleine kombiniert werden oder wenn in weiteren Erbfolgen das Spaltungsgesetz zum Zuge kommt. Rezessive Gene werden in Schemata mit einem kleinen Buchstaben dargestellt: z.b. a Gemäss den oben verwendeten Buchstaben, stellt man ein identisches Paar von dominanten Genen in Schemata als AA dar, ein identisches Paar von zwei rezessiven Genen als aa und eine mischerbige Kombination als Aa. 6

7 Wichtige Anmerkung zu den verwendeten Gencodes In den Nachfolgenden Beispielen (Tafeln A E) habe ich für naturfarbene Streifenhörnchen den Gencode (BB) verwendet und für die weissen Streifenhörnchen den Gencode (xx) für Leuzismus. Leider gibt es hierzu noch keine bestätigten und vereinheitlichten Bezeichnungen, weshalb andere Züchter unter Umständen andere Gencodes verwenden. Man könnte für den Wildtyp selbstverständlich auch die Bezeichnung AA für Agouti verwenden. Agouti wird aber in der Tierzucht nicht immer mit AA angegeben. Bei manchen Tierarten verwendet man aa für farblos, bei anderen wird aa für schwarz verwendet. Deshalb haben wir uns vorerst dafür entschieden die Bezeichnung BB für die naturfarbenen Hörnchen zu gebrauchen. Uns ist durchaus bewusst, dass bei Ratten oder Hamstern die Bezeichnungen für die Farb- und Fellvarianten viel, viel komplizierter sind. Der Gencode reiner Wildfarben bei Hamstern lautet beispielsweise: AA BB baba CC DgDg dsds EE HrHr LL lglg PP RdRd RuRu RxRx SS sasa sgsg toto uu whwh Das bedeutet übersetzt: Der Hamster ist NICHT schwarz (wird durch AA ausgedrückt), nicht Rust (BB) ohne Weissband (baba), nicht weiss (CC, also weder Albino noch DEW oder Extreme Dilute), nicht Dark Grey (DgDg), nicht Dominant Spot (dsds), nicht Cream (EE), nicht Hairless (HrHr), nicht Langhaar (LL), nicht Light oder Lethal Grey (lglg), nicht Zimt bzw. Rotäugig (PP), nicht Recessive Dappled (RdRd), nicht Ruby Eyed (RuRu), ohne Rexfell (RxRx), nicht spotted bzw. Piebald (SS), nicht Satin (sasa), nicht Silver Grey (sgsg), nicht Yellow bzw. Tortoiseshell (toto bei Weibchen, toy bei Männchen), nicht Umbrous (uu) und auch ohne das Weissbauch-Gen (whwh) - er hat also keine der bislang bekannten Mutationen und ist daher Wildfarben. Also ehrlich, ich hoffe von ganzem Herzen, dass es bei Streifenhörnchen niemals soweit kommen wird!!! In der "Hamster- Gensprache" würde man also wahrscheinlich bei einem weissen Hörnchen bb (=inaktiv) und xx (=aktiv) schreiben. Und bei einem Spalterben BB (=aktiv) und XX (=inaktiv) Aber da es bei Streifenhörnchen nicht mehrere Farben nur Farbschläge gibt, halten wir diese Art der Bezeichnung für unnötig kompliziert. 7

8 Die Uniformitätsregel (Tafel A) Um seine Erbgesetze wissenschaftlich untersuchen und belegen zu können, züchtete Mendel erst reinerbige Erbsen mit roten und weissen Blüten. Diese homozygoten Erbsen waren das Ausgangsmaterial für seine Experimente (P-Generation). Er kreuzte diese Erbsenpflanzen miteinander doch die Blüten der daraus resultierenden Pflanzen waren nicht rosa (was auf eine intermediäre Vererbung hingedeutet hätte), sondern wiesen nur rote Blüten auf, da dieses Merkmal dominant vererbt wird. Die Gesetze/ Regeln die Mendel aus seinen Studien ableiten konnte, lassen sich auch auf die Vererbung von Genmerkmalen bei Tieren übertragen. Bei der folgenden Betrachtung gehen wir von Streifenhörnchen aus, die reinerbig sind (naturfarbene und weisse). Zur Veranschaulichung sind die dominanten Merkmale (z.b. naturfarbene Streifenhörnchen = B für braun) im folgenden Schema durch schwarze Hörnchen-Silhouetten und die rezessiven (z.b. weisse Streifenhörnchen = x für Leuzismus= keine Farbe) durch helle symbolisiert. Ebenso könnten die schwarzen, bzw. weissen Silhouetten aber auch für andere dominant und rezessiv vererbte Merkmale stehen. (z.b. Gendefekte) 100% mischerbig, naturfarben Bei einer Verpaarung (Kreuzung) eines reinerbigen, naturfarbenen Streifenhörnchen Männchens, mit einem reinerbigen, weissen Streifenhörnchen Weibchen, verschmilzt ein Allel des Vaters (B) mit einem Allel der Mutter (x) zu einem neuen Allelen- Paar (Bx). Bei dieser dominant- rezessiven Vererbung gleichen alle Nachkommen (F1-Generation) im Aussehen (Phänotyp) nur einem Elternteil, da sich nur das dominante Gen (B) durchsetzt. Die Merkmale des rezessiven Gens (x) kommen demzufolge nicht zur Ausprägung, sind aber im Erbgut (Genotyp) vorhanden. 8

9 Die Spaltungsregel (Tafel B) Mendel kreuzte die heterozygoten (mischerbigen) Pflanzen der F1-Generation untereinander. In der darauf folgenden Generation (F2-Generation) traten neben den roten wieder weisse Blüten auf. Auf diese Weise konnte Mendel beweisen, dass die genetische Information für die weissen Blüten nicht verloren gegangen war, sondern nur von dem dominanten, roten Merkmal überlagert wurde. Das Spaltungsgesetz besagt demzufolge, dass die Nachkommen einer Kreuzung mischerbiger Individuen nicht mehr gleichförmig sind. Ihr phänotypisches Erscheinungsbild spaltet sich statistisch gesehen in einem Verhältnis von 3:1 auf, da drei von vier Nachkommen rote Blüten haben. In Bezug auf die vererbten Gene beträgt das Verhältnis 1:2:1. Während zwei der rot blühenden Pflanzen ebenfalls heterozygot sind, verfügen die anderen beiden wieder über die homozygoten (reinrassigen) Genmerkmale der Grosseltern (P-Generation). Als Mendel nun die weissblütigen Nachkommen der F2-Generation untereinander weiterkreuzte, stellte er fest, dass sie keine roten Blüten mehr entwickelten. Erst als er diese wiederum mit rot blühenden Pflanzen kreuzte, setzte sich das dominante, rote Genmerkmal gegenüber dem rezessiv, weissen Allel durch. (Uniformitätsregel) Bei diesem Beispiel handelt es sich um eine Verpaarung (Kreuzung) zweier mischerbiger, naturfarbener Streifenhörnchen (Bx) aus der F1-Generation von Tafel A. Die Mutter und der Vater sind sowohl im Phänotyp, als auch im Genotyp gleich. Doch aufgrund der Dominanz des dunklen Farb- Gens sind beide Streifenhörnchen naturfarben, tragen aber im Genotyp das rezessive Gen für Leuzismus (x) der Grossmutter (Tafel A) in sich. Das bedeutet, dass sie dieses an ihre Jungen weiter vererben können. Da durch die Reduktionsteilung (Meiose) in den Keimzellen (Eizellen & Spermien) jeweils nur noch die Hälfte der Chromosomen enthalten sind, können die Mutter und der Vater dementsprechend auch nur die Hälfte ihrer Erbanlangen weitervererben. Der Zufall entscheidet, welche zusammengestellten Hälften der Mutter- und Vater- Allelen in den Keimzellen (Eizellen & Spermien) zum Einsatz kommen und nach der Befruchtung zu neuen Allelen- Paaren verschmelzen. 9

10 Im Gegensatz zur Zuchtsituation von Tafel A steht nun eine beschränkte Anzahl von Möglichkeiten hinsichtlich der Farbgebung offen, weil die Nachkommen einer Kreuzung mischerbiger Zuchttiere nicht mehr gleichförmig sind. Statistisch gesehen, spaltet sich das Erscheinungsbild der F2- Generation in einem bestimmten, logischen Zahlenverhältnis auf. Überträgt man die Spaltungsregel auf den Streifenhörnchen- Wurf der Tafel B, so ergeben sich prozentual folgende Allel- Kombinationen: 75% der Jungen sind aufgrund ihres äusseren Erscheinungsbildes (Phänotyp) naturfarben. Welche davon reinerbig und welche mischerbig sind, lässt sich von blossem Auge nicht feststellen. 25% der Jungtiere sind reinerbig, naturfarben (BB). Da das rezessive Gen für Leuzismus (x) ist nicht in ihrem Erbgut verankert. 50% der Jungtiere sind mischerbig (Bx) und gleichen somit den Nachkommen der F1- Generation (Genotyp und Phänotyp ist gleich). Wie bei ihren Eltern, hat sich das das dominante Farb- Gen (B) durchgesetzt, deshalb sind sie naturfarben. Das rezessive Gen für Leuzismus (x) ist immer noch in ihrem Erbgut (Genotyp) verankert und so können sie dieses an ihre Jungen weitervererben. 25% der Jungtiere sind reinerbig, weiss (xx). Da das dominante Gen (B) ist nicht in ihrem Erbgut verankert. Das Allel für Leuzismus (xx) wurde also verdeckt weitervererbt, obwohl es rezessiv ist und hat somit eine Generation übersprungen. (Rezessiver Erbgang) Rezessiver Erbgang Abgesehen von den weissen Streifenhörnchen bei denen der Genotyp offensichtlich ist, kann man von blossem Auge nicht erkennen, welche naturfarbenen Jungtiere reinerbig bzw. mischerbig sind. Zieht man diese Tiere zur Zucht herbei, kann man also nicht im Voraus abschätzen, wie der Wurf zusammengesetzt sein wird. Damit es zur Manifestation eines rezessiven Merkmals im Erscheinungsbild kommen kann, bedarf es immer zweier Anlageträger. Tritt also ein rezessiv vererbtes Merkmal auch nur ein Mal auf, beweist dies, dass beide Elterntiere die Veranlagung dazu in sich tragen. Für Streifenhörnchen- Züchter ist das Spaltungsgesetz natürlich nicht in gleichem Masse kalkulierbar, wie das Uniformitätsgesetz. Besonders deshalb, weil die von Mendel beobachteten Zahlenverhältnisse der genotypischen und phänotypischen Merkmale längst nicht auf jeden einzelnen Wurf zutreffen, sondern einem statistischen Durchschnitt entsprechen. Es kann also durchaus sein, dass ein rezessiver Genotyp einige Generationen überspringt, bevor er sich dann vielleicht ganz überraschend wieder manifestiert. In so einem solchen Fall sagt man dann auch gerne, dass sich das betreffende Merkmal durchge-mendel-t hat. Man sollte sich als Züchter daher nicht auf die Prognosen der Spaltungsverhältnisse nach Mendel verlassen. So ist es beispielsweise schon vorgekommen, dass die Verpaarung eines Zuchtpaares, bestehend aus einem weissen und einem zimtfarbenen Streifenhörnchen, zu einem Wurf mit fünf weissen Jungtieren geführt hat. In der Praxis können also diese Werte erst nach etwa 50 Nachkommen bestätigt werden, was aber in der Regel gar nicht möglich ist. Lediglich Züchter von Labormäusen oder Pflanzenzüchter, wie Mendel es war, können die logischen statistischen Gesetzmässigkeiten durch ihre Vielzahl an Nachkommen nachzählen. 10

11 Spaltungsregel: Anderes Beispiel für einen rezessiven Erbgänge (Tafel C) Bei Tafel C handelt es sich um eine Verpaarung (Kreuzung) eines mischerbigen, naturfarbenen Streifenhörnchens (Bx) mit einem reinerbig, rezessiven weissen Streifenhörnchen (xx). Für den Wurf ergeben sich statistisch folgende Werte: Jeweils 50% der Jungtiere sind sowohl im Phänotyp, als auch im Genotyp gleich. 50% der Jungtiere sind naturfarben. Sie tragen bei dieser Züchtung das rezessive Gen für Leuzismus (x) in sich und können es daher wie in Tafel B, C und D rezessiv weitervererben. 50% der Jungtiere sind weiss. Sie sind reinerbig und vererben das Gen für den Leuzismus (x) rezessiv. Anhand der Tafeln A, B, C & D kann man erahnen, wie schnell sich das genotypische Merkmal für Leuzismus ausbreiten kann! 11

12 Spaltungsregel: Anderes Beispiel für einen rezessiven Erbgänge (Tafel D) Bei Tafel D handelt es sich um eine Verpaarung (Kreuzung) eines reinerbigen, naturfarbenen Streifenhörnchens (BB) mit einem mischerbigen, naturfarbenen Streifenhörnchen (Bx). Für den Wurf ergeben sich statistisch folgende Werte: Phänotypisch sehen alle Jungtiere gleich aus. Doch nur 50% sind reinerbig, während die anderen 50% mischerbig sind. Die reinerbigen Jungtiere tragen bei dieser Züchtung kein rezessives Gen für Leuzismus (x) in sich. Anhand der Tabelle A und D kann man erkennen, wie der reinrassige Genotyp vererbt werden kann. Die mischerbigen Jungtiere tragen bei dieser Züchtung das rezessive Gen für Leuzismus (x) in sich und können es daher wie in Tafel B, C und D rezessiv weitervererben. 12

13 Unabhängigkeitsgesetz/Neukombinationsregel (Tafel E) Mendel untersuchte nicht nur den Erbgang eines Merkmals, also die Blütenfarbe der Erbsen, sondern auch noch sechs an weitere. Dadurch wollte er herausfinden, ob die Erbanlagen einer Rasse mit all ihren Ausprägungen (Grösse, Farbe, Proportionen im Wuchs etc.) eine Einheit bilden, oder ob sie auf einzelnen Genen liegen und somit frei kombinierbar sind. Deshalb kreuzte Mendel Pflanzen, die sich in mehreren Merkmalen voneinander unterschieden. Er fand heraus, dass die Merkmale sich frei mischten und keine Einheit bildeten. Die Nachkommen einer roten, grossen Pflanze mit einer weissen, kleinen Pflanze, konnten also sowohl rot und klein, als auch weiss und gross werden. Diese Kombinierbarkeit ist jedoch nur dann möglich, wenn die Merkmale auf verschiedenen Chromosomen liegen, was bei der Erbse der Fall war. Die phänotypischen Ausprägungen spalten sich hierbei in einem jeweils speziellen Verhältnis auf (9:3:3:1). Die Unabhängigkeitsregel beschreibt das Vererbungsverhalten von zwei Merkmalen (z. B. Schwanzlänge & Haarfarbe) bei der Kreuzung reinerbiger Individuen und deren Nachkommen. Beide Merkmale werden unabhängig (daher der Name der Regel) voneinander vererbt, wobei ab der F2-Generation (Enkel) neue, reinerbige Kombinationen auftreten. Bei Züchtungen von Tieren können folgende phänotypische Merkmale eine Rolle spielen: Grösse, Farbe, Fellzeichnungen, Schwanzlänge, Körpertypen, Ohren und Augen. Anmerkung: Ich habe in diesem Beispiel grössere und kleinere Streifenhörnchen verwendet, obwohl dies in der Praxis in der Regel nicht relevant ist (ausser bei Inzestdepression). Ich habe mich für diese Variante entschieden, weil die Unabhängigkeitsregel so optisch gut dargestellt werden kann 100% mischerbig, naturfarben und mischerbig, gross 13

14 Die Unabhängigkeitsregel beschreibt also das Vererbungsverhalten von zwei dominant-rezessiven Merkmalen (z. B. Farbe und Grösse), durch die Kreuzung zweier reinerbiger Individuen und deren Nachkommen. Beide Merkmale werden unabhängig voneinander vererbt. In der F1- Generation (Tabelle 1) werden die entsprechenden Merkmale dominant und gleich vererbt (Uniformitätsregel). Das heisst alle Jungtiere sind mischerbig naturfarben & mischerbig gross (Bx Gg). Bei der F2- Generation (Tabelle2) spalten sich die phänotypischen Merkmale nach der Spaltungsregel (9:3:3:1) auf. Das heisst statistisch gesehen gibt es: 9 naturfarbene, grosse Hörnchen 3 weisse, grosse Hörnchen 3 naturfarbene, kleine Hörnchen 1 weisses, kleines Hörnchen 14

15 In Bezug auf den Genotyp ergeben sich in der F2- Generation folgende Allel- Kombinationen (1:1:2:2:4:2:2:1:1): 1 ist reinerbig naturfarben & reinerbig gross = BB GG 1 ist reinerbig naturfarben & reinerbig klein = BB gg, wie der Vater der F1- Generation 2 sind reinerbig naturfarben & mischerbig gross = BB Gg 2 sind mischerbig naturfarben & reinerbig gross = Bx GG 4 sind mischerbig naturfarben & mischerbig gross = Bx Gg, wie ihre Eltern 2 sind reinerbig weiss & mischerbig gross = xx Bg 2 sind mischerbig weiss & reinerbig klein = Bx gg 1 ist reinerbig weiss & reinerbig gross = xx GG, wie die Mutter der F1- Generation 1 ist reinerbig weiss & reinerbig klein = xx gg Das bedeutet, dass in der F2- Generation statistisch gesehen, zwei neuartige reinerbige Allel- Kombinationen auftreten (rot hervorgehoben). 15

16 Rezessiver Erbgang im Hinblick auf Defekte Da viele Erbdefekte (z.b. Zahnfehlstellungen, Deformationen, Diabetes usw.) rezessiv vererbt werden, sind Zuchtbücher für einen verantwortungsbewussten Züchter ein Muss. Leider ist es mit blossem Auge nicht festzustellen, ob ein Zuchttier Träger eines Gendefekts ist, denn es kann unter Umständen über viele Generationen schlummern, bis es in Erscheinung tritt. Aber taucht ein Defekt in einem Wurf auch nur ein einziges Mal auf, so bedeutet dies, dass beide Elterntiere diese Veranlagung in sich tragen. Denn damit es zur Manifestation eines rezessiven Merkmals im Erscheinungsbild kommen kann, bedarf es immer zweier Anlageträger. Überträgt man also die Vererbung von rezessiven Gendefekten auf die Tafeln A D und ersetzt dabei das Gen für Leuzismus durch den entsprechenden Defekt, so kann man sich leicht ein Bild davon machen, wie schnell sich ein solcher Defekt verdeckt ausbreiten kann, bis er in Erscheinung tritt. Es versteht sich von selbst, dass man die durch den rezessiven Erbgang ermittelten Anlageträger aus der Zucht eliminieren sollte! Defektträger und Anlageträger Mit Defektträgern/ Merkmalsträgern sind diejenigen Tiere gemeint, bei denen ein Defekt/Merkmal phänotypisch in Erscheinung getreten ist, also sichtbar ist. In Bezug auf das rezessive Gen sind sie reinerbige Homozygoten, weil sie das rezessive Allel in doppelter Ausführung (z.b. kk) tragen. Entsprechend sind nur die reinerbigen im Falle von vererbten Defekten auch wirklich krank. Anders verhält es sich mit den Anlageträgern. In Bezug auf das rezessive Gen des Defekts sind sie mischerbige Heterozygoten, die das gemischte Gen Kk tragen. Bei Anlageträgern tritt das defekte Gen phänotypisch nicht in Erscheinung, sie sind also nicht krank. Aber dennoch sind sie verdeckte Träger des Defekts und vererben ihn rezessiv weiter. Rezessive Vererbung eines möglichen Defekts bei Tafel B: Mal angenommen, die beiden Elternteile sind mischerbig, aber dieses Mal handelt es sich bei der weissen Silhouette nicht um einen Farbschlag sondern um einen Gen- Defekt, den beide Elterntiere verdeckt als Anlageträger in sich trugen. Der Züchter verpaart also zwei vermeintlich gesunde Tiere, bei denen der betreffende Gen- Defekt unter Umständen über viele Generationen hinweg rezessiv weitergeerbt wurde und vor sich hin geschlummert hat. Durch die Verpaarung zweier Anlageträger kann nun der Gen- Defekt aktiviert werden und bei den Jungtieren überraschend phänotypisch in Erscheinung treten. Für den Wurf ergeben sich statistisch folgende Werte: 75% der Jungen zeigen phänotypisch keine Anzeichen eines Gen-Defekts, sie sind also gesund. 25% der Jungen zeigen phänotypisch das Anzeichen für den Gen-Defekt, sie sind Defektträger und somit krank. Sie sind in Bezug auf das defekte Gen reinerbig und würden dieses rezessiv weitervererben. Von den 75% der Jungen, die phänotypisch keine Anzeichen zeigen, sind 2/3 Anlageträger und können den Gen-Defekt rezessiv weitervererben. Nur 25% aller möglichen Nachkommen sind sowohl phänotypisch, als auch genotypisch frei von dem Gen-Defekt, aber um welche Junge es sich handelt, kann man mit blossem Auge nicht feststellen. 16

17 Das kranke Junge ist im Bezug auf das defekte Gen reinerbig und würde dieses rezessiv weitervererben. Ausserdem lässt sich daraus schliessen, dass die Eltern beide Anlageträger sind, obwohl sie phänotypisch gesund sind. Daraus folgt, dass weder die Elterntiere noch die Jungen für eine weitere Zucht verwendet werden sollten, auch wenn die meisten nicht krank sind. Doch nur so kann verhindert werden, dass sich der rezessive Gen-Defekt heimlich ausbreitet und später wieder überraschend in Erscheinung tritt. Rezessive Vererbung eines möglichen Defekts bei Tafel D: Angenommen, nur ein Elternteil ist mischerbig und ist Träger eines rezessiven Gen-Defekts. Das andere Tier ist genotypisch frei von besagtem Gen-Defekt. Der Züchter verpaart also wiederum zwei vermeintlich gesunde Tiere. Bei einem wurde der betreffende Gen- Defekt unter Umständen schon über viele Generationen hinweg rezessiv weitergeerbt. Da bei dieser Verpaarung nur einer der beiden Anlageträger für den Gen-Defekt ist, tritt dieser bei den Jungtieren nicht phänotypisch in Erscheinung und kann weiterhin verdeckt weitervererbt werden. Der Züchter ist somit nicht gewarnt und wird die genotypisch belasteten Tiere unter Umständen weiterhin für die Zucht verwenden. Für den Wurf ergeben sich statistisch folgende Werte: 50% der Jungtiere sind genotypisch belastet und können den Gen-Defekt rezessiv und verdeckt weitervererben. 50% der Jungtiere sind genotypisch frei von dem Gen-Defekt. Da der Gen-Defekt unentdeckt blieb kann er sich durch einen Anlageträger heimlich weitervererben und gegebenenfalls unerkannt Generationen überspringen, bis er auf einen weiteren Anlageträger trifft und der Gen-Defekt wieder in Erscheinung tritt. Werden in der Folgegeneration aber alle Nachkommen der Tafel D mit genetisch freien Tiere verpaart, wird sich die Rate der genetisch freien Tiere in dieser Linie von 50 auf 75% erhöhen (12:4) und in der übernächsten Generation schon auf 87.5% (56:8). Das bedeutet, mit zunehmendem Generationenabstand zu dem Anlageträger halbiert sich die Anzahl der möglichen Anlageträger des Gen- Defekts und damit sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein aus dieser Linie stammendes Tier ein Anlageträger ist. Die heimliche und leise Verbreitung von Gen-Defekten führt bei vielen Züchtern zu einem mulmigen Gefühl. Denn selbst wenn in einer Zucht noch nie Gen-Defekte phänotypisch in Erscheinung getreten sind, weiss man nie sicher, ob die Zuchttiere evtl. doch Anlageträger sind. Besonders wenn frisches Blut in die Zucht aufgenommen wird, könnte ein (weiterer) Anlageträger eingeschleppt werden. Speziell bei der Streifenhörnchen- Zucht, wo vielfach keine Zuchtbücher geführt werden und diesbezüglich quasi ein Wildwuchs herrscht, kann selbst bei einer Enttarnung eines Gen-Defekts die Zuchtlinie von Züchter zu Züchter nicht mehr zufriedenstellend zurückverfolgt werden. Entsprechend können auch die möglichen Anlageträger nicht eruiert und für die Zucht ausgeschlossen werden. 17

18 Rezessive Vererbung eines möglichen Defekts bei Tafel A: Verpaart nun ein unseriöser Züchter ein sichtbar krankes Tier, einen reinerbigen Defektträger (weisse Silhouette) mit einem defektfreien Tier, kann er sich zwar über einen Wurf mit phänotypisch gesunden Tieren freuen, aber dennoch ist sein Handeln verantwortungslos, insbesondere wenn er die Käufer der Jungtiere nicht auf die krankhafte Veranlagung aufmerksam macht. Denn diese Tiere sollten natürlich nicht für eine weitere Zucht verwendet werden, denn sie sind zu 100% Anlageträger dieses Defekt-Gens und werden dieses rezessiv weitervererben (Tafel B & D). Der Defekt kann genotypisch Generationen überspringen und wird erst dann wieder in Erscheinung treten, wenn er auf einen zweiten Anlageträger trifft. Ein verantwortungsvoller Züchter würde jedoch niemals einen reinerbigen Defektträger zur Zucht verwenden, denn er denkt nicht nur an die direkte Nachzucht seines nächsten Wurfs sondern auch an die Folgegenerationen. Der Ausschluss eines Defektträgers ist also eine Minimalforderung, die eigentlich absolut selbstverständlich sein sollte! Rezessive Vererbung eines möglichen Defekts bei Tafel C: Hier verpaart nun wiederum ein Züchter einen reinerbigen Defektträger (weisse Silhouette), doch dieses Mal mit einem Anlageträger. In diesem Falle wird der Züchter sozusagen selbst bestraft, dass er mit einem Defektträger gezüchtet hat. Denn wenn ein Defektträger mit einem Anlageträger verpaart wird, fallen bereits in der F1-Generation Defektträger. Für den Wurf ergeben sich statistisch folgende Werte: 50% der Jungtiere sind phänotypisch gesund, aber genotypisch belastet und können den Gen-Defekt rezessiv und verdeckt weitervererben. 50% der Jungen zeigen phänotypisch das Anzeichen für den Gen-Defekt, sie sind Defektträger und somit krank. Sie sind in Bezug auf das defekte Gen reinerbig und würden dieses rezessiv weitervererben Das phänotypisch gesunde Tier ist somit auch als Anlageträger entlarvt, ansonsten hätte es bei der Verpaarung in der F1- Generation keine Defektträger gegeben. Früher hat man dieses Phänomen dazu genutzt, Anlageträger zu entlarven, indem man fragliche Anlageträger mit Defektträgern verpaarte. Solche Test-Verpaarungen sind inzwischen glücklicherweise verboten! In Zukunft wird wohl die Genforschung eine immer grössere Rolle beim Eruieren von Gen-Defekten und Anlageträgern spielen. 18

19 Vererbungschema von Erbkrankheiten bei rezessivem Erbgang AA= gesund Aa= mischerbige Anlageträger (gesund, verdeckte Träger) aa= reinerbige Defektträger (krank) A A A a A A a a Genotyp der Eltern A A A a A A A a Aa Aa Aa Aa mögliche Allelkombinationen 25% 25% 25% 25% 25% 25% 25% 25% der Jungtiere Total gesund: 50% Total gesund: 0% Total Anlageträger: 50% Total Anlageträger: 100% Total Defektträger: 0% Total Defektträger: 0% A a A a A a a a Genotyp der Eltern AA aa Aa Aa Aa aa aa Aa mögliche Allelkombinationen 25% 25% 25% 25% 25% 25% 25% 25% der Jungtiere Total gesund: 25% Total gesund: 0% Total Anlageträger: 50% Total Anlageträger: 50% Total Defektträger: 25% Total Defektträger: 50% a a a a Genotyp der Eltern aa aa aa aa mögliche Allelkombinationen 25% 25% 25% 25% der Jungtiere Total gesund: 0% Total Anlageträger: 0% Anhand dieser Schemata kann man gut ablesen, wie schnell sich eine Defektmutation ausbreiten kann! Weil die Anlageträger phänotypisch, also dem Aussehen nach gesund sind, kann man mit blossem Auge nicht erkennen, dass sie Träger des Defekts sind. Dadurch kann sich ein Gendefekt über Generationen heimlich ausbreiten, bis schliesslich zwei Anlageträger bei der Paarung aufeinander treffen. Dann erst manifestiert sich die Defektmutation bei den Jungtieren, d.h. sie wird sichtbar und beide Elternteile sind als Anlageträger entlarvt. Es versteht sich von selbst, dass ein Züchter in diesem Fall weder mit den Elterntieren, noch mit deren Nachkommen weiter züchten sollte! Total Defektträger: 100% Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, dass Züchter ein Zuchtbuch führen und die Käufer der Jungtiere Anomalien melden, wen sie (erst später) auftreten. (z.b. Zahnschiefstand, Epilepsie, Sehstörungen etc.) 19

20 Gencodes für Streifenhörnchen Trotz intensiven Recherchen und etlichen Nachfragen bei Züchtern konnten wir noch keine einheitlichen Gencodes für die verschiedenen Farbschläge oder anderen phänotypischen Merkmale für Streifenhörnchen finden. Der Grund für diese Uneinigkeit liegt wohl darin, dass es bisher noch keinen offiziellen Zuchtverband gibt, der solche Richtlinien festlegt, wie dies beispielsweise bei Hunden, Katzen, Kaninchen, Hamstern, Mäusen usw. der Fall ist. Die Zucht von Streifenhörnchen ist im Vergleich zu den genannten Tierarten eben noch eine sehr junge Disziplin. Man könnte sagen glücklicherweise, denn dadurch halten sich die Zuchtschäden bisher in einem begrenzten Rahmen. Eines jedenfalls ist klar. Anders als beispielsweise bei Hamstern, wo es zig Farbschläge, sowie andere Merkmale wie, langhaarige, seidenfellige, gescheckte, gebandete usw. gibt, ist das phänotypische Spektrum bei Streifenhörnchen beschränkt. Deshalb müssen auch keine derart komplizierten Gencodes verwendet werden. Ganz unabhängig davon, wie man nun die entsprechenden Gencodes bezeichnen will, ändert dies nichts an den Modellen der Vererbungslehre von Mendel. Einfach gesagt könnte man die Buchstaben einfach auswechseln, wenn es denn jemals dazu kommen sollte, dass sich die Züchter von Streifenhörnchen auf bestimmte, allgemeingültige Gencodes einigen können. Bis es soweit ist haben wir uns nun provisorisch auf die unten, beschriebenen Gencodes festgelegt, in dem Bewusstsein, dass diese eben nicht als absolut zu betrachten sind: Tabellarische Übersicht über die Gencodes bei Streifenhörnchen Farbe unser Gencode andere Bezeichnungen dominant rezessiv naturfarben BB (braun/natur) bb, AA (Agouti) immer evtl. EE zimtfarbig pp (Phäomelanin) zz, blbl (Brown light),bb (rust), rr (red) xx, cc, dd BB weiss xx (Leuzismus) ww, vv (Leuzismus internat.) immer weiss cc (Albino) ww, aa immer Untenstehende Farbvarianten sind noch sehr selten und daher sind die Bezeichnungen, sowie die Angaben über deren Vererbung (dominant oder rezessiv) noch mit Vorsicht zu geniessen! schwarz(selten) EE (schwarz/ Extension) aa (Nonagouti) immer grau (selten) dd (grau/ dilute) gr, si (silver) xx, cc BB, EE, pp beige (selten) ee (Non-Extension) blbl (brown light) xx, cc BB,EE, pp Schecken (selten) ss (Scheckung) dud (dunkel) und duw (hell) xx, cc BB, EE, pp 20

21 Ursprüngliche Farbvarianten bei Streifenhörnchen Naturfarben = Wildtyp Gencode: BB immer dominant (evtl. rezessiv gegenüber EE) andere Bezeichnungen: bb, AA (für Agouti) Naturfarbene Hörnchen werden auch als Wild-Typ bezeichnet, weil sie die gleiche Farbe haben, wie ihre wild Lebenden Verwandten. Von allen Hörnchen sind sie deshalb die robustesten. Es ist deshalb ratsam, bei der Zucht von anderen Farbschlägen immer ein naturfarbenes Hörnchen beizuziehen. Der Agoutilocus ist das Gen für das Agouti signaling peptide (ASIP), dessen Funktion gleichzeitig durch den Melanocortinrezeptor (MC1R) beeinflusst wird, der wiederum vom Extension-Locus verschlüsselt wird. Über das Agouti Gen werden die Pigmentzellen durch ihre Lokalisation und das umgebende Zellmilieu beeinflusst und die Verteilung schwarzer und gelber Pigmente kontrolliert. Dadurch entstehen sowohl die helle und dunkle Bänderung einzelner Haare der Wildfärbung vieler Tierarten als auch die Verteilung über den ganzen Körper, wie beispielsweise die Streifen bei den Streifenhörnchen. Dieses naturfarbene Streifenhörnchen ist ein gutes Beispiel für besonders herausragende Merkmale eines gesunden und vitalen Zuchtböckchens: Es weist eine gute Grösse aus (16-17cm ohne Schwanz), es hat eine ausgeprägte Bänderung der Haare (siehe Schwanz), klare regelmässige Streifen, ausgewogene Körperproportionen, einen langen Schwanz (ca cm) und ein stabiles Gewicht (ca. 120g 140g). 21

22 Zimt = Phäomelanin Gencode: pp dominant gegenüber xx, cc, dd rezessiv gegenüber BB, EE andere Bezeichnungen: zz (zimt), blbl (brown light) bb, rr (red) Bei Streifenhörnchen ist Zimt oder Cinnamon ein Farbschlag, der vom Braunton naturfarbener Streifenhörnchen abweicht. Die Farbe ist etwas heller und hat einen wärmenden, rötlichen Ton. Der Grund dafür liegt wahrscheinlich an einer erhöhten Phäomelanin Konzentration im Fell. Melanin, jene Farbpigmente, welche für die Farbgebung der Haare, der Haut und der Augen verantwortlich ist, tritt gewöhnlich in einer Mischung aus zwei Varianten auf: Während Eumelanin für schwarze und braune Farbtöne massgebend ist, beeinflusst das Phäomelanin die Rot-, Hellbraun- und Blondtöne. So gesehen handelt es sich bei zimt um keine eigene Farbe, sondern um einen Farbschlag/ Farbvariante des Wildtyps, der mehr oder weniger ausgeprägt ist. Auch die Fellfarbe naturfarbener Hörnchen wird im Herbst oft etwas rötlicher. DIE Zimtfarbe gibt es also nicht, sondern es gibt Abstufungen von stark bis schwach rötlich, bis hin zu eher blondrötlich. 22

23 Weiss ohne rote Augen = Leuzismus Gencode: xx immer rezessiv andere Bezeichnungen: ww (weiss), vv (international für Leuzismus) Leuzismus ist eine Defekt- Mutation, bei der das Fell weiss und die darunterliegende Haut rosa ist, da die Haut keine Melanozyten (farbstoffbildende Zellen) enthält. Der Grund dafür ist, dass in der frühembryonalen Entwicklung diese Fehlentwicklung dazu führte, dass keine oder nur sehr wenige Melanoblasten aus der Neuralleiste auswandern konnten. Damit gibt es an der Körperoberfläche keine pigmentbildenden Zellen mehr. Bereiche, die mit dem Zentralnervensystem unmittelbar zusammenhängen, besonders die Augen, haben meist zumindest eine gewisse Anzahl pigmentbildender Zellen, so dass die Augen von leuzistischen Tieren hellbraun oder dunkelblau bis orange gefärbt sind. (Auf Fotos leuchten sie jedoch aufgrund des Blitzes oft rot). Ausserdem haben die Streifenhörnchen mit Leuzismus hellbeige bis gräuliche Streifen auf dem Rücken. Hörnchen mit Leuzismus sind aufgrund des fehlenden Melanins lichtempfindlicher als naturfarbene. Das sollte insbesondere bei der Aussenhaltung berücksichtigt werden. In der freien Natur würden es diese Hörnchen schwer haben, zu überleben, weil ihr Fellkleid zu auffällig ist. Deshalb gibt es in der Wildnis nur wenige Hörnchen mit Leuzismus. Es wird oft behauptet, dass leuzistische Streifenhörnchen blind oder taub sind, bzw. dass sie aufgrund einer Sehschwäche Gleichgewichtsstörungen haben und deshalb nur eingeschränkt Klettern und Springen können. Tatsächlich kann es vorkommen, dass sie ähnliche Probleme und Krankheitssymptome aufweisen, wie Albinos. Doch das ist meist auf einen Zuchtschaden durch eine intensive Weisszucht zurückzuführen. Ein Anzeichen dafür ist ein auffälliges Wackeln mit dem Kopf, um besser fokussieren zu können. Wir hatten ein leuzistisches Jungtier (Ayla) aus einer Verpaarung zweier naturfarbener Streifenhörnchen und konnten bei Ayla keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen feststellen. Ganz im Gegenteil: Ayla war ein äusserst robustes und agiles Streifenhörnchen, das beispielsweise weniger saisonbedingte Gewichtsschwankungen hatte, als unsere anderen Streifenhörnchen. Und auch Amadeus, unser weisses Notfallhörnchen zeigt keinerlei Anzeichen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung und erfreut sich bester Gesundheit. 23

24 Weiss mit roten Augen = Albinismus Gencode: cc immer rezessiv andere Bezeichnungen: ww (weiss), aa (farblos) Im Gegensatz dazu sind beim Albinismus die Zellen zwar vorhanden, aber unfähig den Farbstoff Melanin zu bilden. Durch diese Pigmentstörung erscheint das Haarkleid bei einem vollständigen Albinismus weiss (ohne beige Streifen) und auch die Augen erscheinen rot, ganz unabhängig davon, welche Augenfarbe das betreffende Tier ohne Albinismus hätte. Albinismus kann bei jeder Tierart und auch bei Menschen auftreten, kommt aber bei Hörnchen sehr selten vor. In der freien Natur würden es diese Hörnchen ebenfalls schwer haben, zu überleben, weil ihr Fellkleid zu auffällig ist. Deshalb gibt es in der Wildnis nur wenige Albino- Hörnchen. Ausserdem sind Albinos aufgrund des fehlenden Melanins überaus lichtempfindlich, haben eine verminderte Sehschärfe und ein gestörtes räumliches Sehen. Dadurch haben Albinos nicht selten Gleichgewichtsstörungen und deshalb Mühe, beim Klettern und Springen die Distanzen richtig einzuschätzen. In der Zucht spielen Albinos, im Gegensatz zu leuzistischen Streifenhörnchen, daher eine sehr untergeordnete Rolle, weil sie aufgrund ihrer Krankheitsanfälligkeit auf dem Markt nicht gefragt sind. 24

25 Neuere Farbvarianten bei Streifenhörnchen Die folgenden Farbvarianten sind noch sehr selten und daher sind die Bezeichnungen, sowie die Angaben über die Vererbung (dominant oder rezessiv) noch mit Vorsicht zu geniessen! Dunkelbraun/ Schwarz = Melanismus Gencode: EE (Extension) dominant gegenüber xx, cc, dd eventuell auch gegenüber BB andere Bezeichnungen: aa (schwarz/ Nonagouti) Bisher haben wir noch keine Bilder von schwarzen Burunduks gefunden, aber ausgeschlossen ist das nicht, denn bei den amerikanischen Chipmunks hat es schon schwarze Fellfarben gegeben. In der wissenschaftlichen Literatur sowie in der Tierzucht wird der Begriff "Melanismus" häufig bei einer übermässigen Pigmentierung, also bei einer deutlichen Abweichung von der Norm verwendet. Ein melanistisches Tier (auch Schwärzling genannt) ist im Gegensatz zur üblichen Farbgebung seiner Art komplett schwarz gefärbt. Die bekanntesten Schwärzlinge sind die schwarzen Panther. Melanismus gibt es in unterschiedlichen Abstufungen. Man unterscheidet dabei: Abundismus: hier tauchen neue dunkle Zeichnungselemente auf Nigrismus: hier werden nur vorhandene dunkle Zeichnungselemente grösser. Skotasmus: hier besteht völlige Verdunkelung, bzw. komplette Schwarzfärbung Melanismus entsteht gewöhnlich durch die Mutation eines der Gen-Loci, die für die Fellmusterung zuständig sind. Dazu zählen der Agouti-Locus (A) und der Extension-Locus (E). Genetisch sind völlig braune oder gelbe Tiere ohne schwarze Farbpigmente das Gegenteil des Melanismus. Es gibt ein dominantes Allel des Extension-Locus (E) durch das die betroffenen Tiere unabhängig vom Agouti-Locus vollständig dunkel werden (Melanismus). Durch das rezessive Allel e wird das Fell am ganzen Körper rotgelb, so dass auch der Agoutilocus keine Schwarzfärbung mehr erzeugen kann. Dem Melanismus entgegengesetzt erscheinen Albinismus und Leuzismus, wobei die Farbpigmente in der Haut bzw. im Fell aus unterschiedlichen Gründen fehlen. Foto: Michael Cummings 25

26 Grau = Dilute Gencode: dd dominant gegenüber xx, cc rezessiv gegenüber BB, pp andere Bezeichnungen: grgr (grey), sisi (silver) Grau ist ebenfalls ein Farbschlag, der vom Braunton naturfarbener Streifenhörnchen abweicht. Die Farbe liegt irgendwo zwischen einem verwaschen grau und bräunlich. Die grauen Hörnchen sind so selten und die Erfahrungswerte im Allgemeinen so gering, dass wir uns kaum wagen irgendwelche Aussagen zu diesem Farbschlag zu machen. Auch die in der Tabelle erwähnten Bezeichnungen sind daher mit Vorsicht zu geniessen. Die grauen Hörnchen sind aber so selten und die Erfahrungswerte im Allgemeinen so gering, dass die folgenden Angaben mit Vorsicht zu geniessen sind. Wahrscheinlich ist das sogenannte Dilute- Gen für diese spezielle Aufhellung verantwortlich. Als Dilute-Gen (engl. dilute verdünnen ) oder Verdünnungs-Gen werden bei unterschiedlichen Tierarten verschiedene Gene bezeichnet, deren Mutationen zu einer Aufhellung der Intensität der Fellfarbe führen. Myosin 5A ist für den Transport der Melanosomen (Farbstoffkörnchen) zu den Spitzen der Zellausläufer der Melanozyten (Farbstoffbildenden Zellen) zuständig. Dort werden sie an die Zellen, die nachher gefärbt sein sollen übertragen. Die Anzahl Melanosomen ist normal, sie verklumpen aber so miteinander, dass die Farbe dadurch aufgehellt wird. Durch die Konzentration in unregelmässigen Gruppierungen wird die Lichtabsorption vermindert und schwarzes Fell erscheint grau. Zusätzlich ändern sie die Form der Melanozyten und verkleinern die Melaningranula, was die Aufhellung verstärkt. Das Dilute-Gen rezessiv gegenüber dem Wildtyp-Allel für die unaufgehellte Farbe. Bei einem Teil der durch das Dilute-Gen aufgehellten Tiere ist die Mutation mit Haarausfall und einer Veränderungen der Haarwurzeln verbunden. Graues Baumstreifenhörnchen 26

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